These: Wer mein Geld haben will für ein Brettspiel, der soll auch eine gescheite Gegenleistung bieten. Wenn ich der Meinung bin, dass die Gegenleistung nicht stimmt, dann kann ich das kritisieren. Brettspiele bieten da arg viel Angriffsfläche für unerfüllte Gegenleistungen: Spielkonzept funktioniert nicht. Regelwerk ist unverständlich. Regelwerk ist fehlerhaft. Spielmaterial ist fehlerhaft. Spielmaterial ist unzweckmässig. Spiel ist langweilig, hat keinen Wiederspielwert, ist unausgereift, ist schlicht blöd. ... und und und. Ebenso gibt es arg viele Brettspiele, die einfach toll sind. Das wird aber als Normalzustand meist nicht hervorgehoben, weil die eben genau das leisten, was man von denen erwartet hat und für das man Geld bezahlt hat.
Jetzt ist die Frage, wie man kritisiert: Subjektiv und emotional aufgeheizt, weil man schlicht enttäuscht oder sogar getäuscht wurde. Sachlich kühl und konstruktiv. Oder schlicht überhastet unüberlegt der Wirkung der eigenen Aussagen, weil man es selbst gar nicht so wichtig sieht, sich aber trotzdem Luft machen will.
Wer sich als Autor und Verlag der Öffentlichkeit stellt und sein Produkt verkauft, muss damit auch klarkommen, wenn das Produkt kritisiert wird. Eben wenn es einer persönlich definierten Erwartungshaltung des Käufers nicht gerecht wurde. Ob das im Einzelfall ungerecht oder unfair ist oder so empfunden wird, ist auch einer unterschiedlichen Perspektive geschuldet. Der Autor weiss eventuell, warum sein Spiel so hastig übersetzt und produziert wurde. Oder warum die Pappe nicht dicker ist. Den Käufer interessiert das nicht und sieht nur das Endprodukt eines unverständlichen Regelwerks und fehlerhaftes Spielmaterial.