Autoren und der Umgang mit Kritik

  • Bis dato habe ich noch kein Spiel veröffentlicht, weshalb ich hier hypothetisch aufschreibe, was mir als Autor wichtig wäre:


    1) Kritik ist gerechtfertigt. Immer - egal welche! Subjektive Kritik bzw. Meinung ist super. Von einem Kritiker erhoffe ich mir, dass er beschreibt, was er nicht gut findet.
    Einfach nur schreiben „Das Spiel ist Müll“ finde ich schade. Anders verhält es sich, wenn hier im Forum jemand das schreiben würde. Bei einem Kritiker, der eine Rezension
    schreibt, würde ich mir aber wünschen, dass er ein bisschen mehr ins Detail geht und beschreibt, was ihm nicht so gefällt.



    2) Ich würde mir wünschen, dass die Kritiker ihre Meinung (positiv aber eben auch negativ) in „Ich-Form“ schreiben. „Ich finde, dass Spiel ist Müll“ ist einfach etwas anderes, als ob man schreibt „Das Spiel ist Müll“.
    Spiele sind kein Gegenstand wie bsp. ein Auto, bei dem man Fakten analysieren kann. Es kommt auf die Spielgruppe, auf die Stimmung am Tisch und vieles mehr an. Natürlich darf man subjektiv zu dem Fazit kommen: Ist nix also weg damit. Ich würde mir aber wünschen, dass für Spiele nicht eine vermeidlich objektive Meinung gefällt wird. Was mir nicht gefällt, kann immer noch bei anderen gut ankommen.


    Letzten Endes denke ich aber auch, sollten Autoren jede Kritik so stehen lassen. Natürlich kann ich mich über eine Kritik ärgern. Es ist aber die persönliche Meinung des Kritikers und die muss man eben respektieren. In einer Diskussion kann eigentlich immer nur der Autor verlieren, da er immer emotional befangen ist.
    Ich bin gespannt, wie das wird, wenn ich vielleicht irgendwann die ersten Kritiken über ein Spiel von mir lesen werde. Ich arbeite hart daran, dass es weniger Kritik als Lob gibt.
    Bin mir aber sicher, einfach immer ruhig zu bleiben fällt schwer, wenn dann Leute doch was daran auszusetzen haben. Denn mein Antrieb Spiele zu erfinden ist es Spieler zu unterhalten. In Watte muss man den Autor, meiner Meinung nach, aber nicht packen. Hart aber Fair!

  • Ich sehe das ähnlich wie Manuel vom Brettspielelabor. Ich finde es gut, wenn der Verfasser von Kritiken eine Trennung zwischen neutraler Beschreibung des Spiels und persönlicher Meinung vollzieht. Ich finde es überheblich und anmaßend, wenn die Meinung zum Fakt stilisiert wird - und man merkt das sofort. Es ist ein wenig wie in der Musik. Dort kann ich auch Stücken, die ich mir nie anhören oder die ich nie erwerben würde, eine Virtuosität oder eine interessante, künstlerische Idee abgewinnen. Für mich gutes Beispiel: Lady Gaga spielt Pokerface alleine am Klavier (Video) - vielleicht versteht ihr, was ich meine.


    Bei Spielen sehe ich das genauso. Ich bin auch kein übermäßiger Scythe-Fan, meine Meinung ähnelt der von @MetalPirate - recht kalkulierbar und zwar in einer Art, die gar keine Variationen mehr zulässt. Als ich das Spiel noch nicht so gut kannte, war es besser. Dennoch finde ich das Artwork von Jakub Rozalski atemberaubend. Das fast schon frivole Spiel mit den Zuständen einer Parallelwelt in einer Zeit, in der sich unsere Geschichte langsam den Weltkriegen zuneigte, finde ich inspirierend. Auch die Mechaniken, die angewendet werden und durch die Spiel-Bestandteile unterstützt werden, sind toll. So kann ich also auch an einem Spiel, das mir persönlich nicht zusagt, positive Aspekte finden und beurteilen. Es ist dann auch okay für mich, wenn jemand nach 1-2 Partien eine Rezension schreibt. Wenn ich mich mit dem Autor identifiziere, ist es mir Signal genug, dass ein Spiel nach kurzer Zeit bei ihm nicht mehr auf den Tisch kommt.


    Ich respektiere Spiele-Autoren und bewundere ihre Schaffenskraft. Ich weiß aber auch, dass bei den mittleren bis großen Verlagen zur Sicherstellung eines kommerziellen Erfolges eine Menge Weichspüler in so einen Karton kommt, der nicht nur der Feder des Autors entstammt - zum Guten wie zum Schlechten. Ich habe allerdings den Eindruck, dass auch die Brettspiel-Branche am Beginn einer totalen Kommerzialisierung steht, wie sie in der Musik bereits stattfindet. Darum finde ich diese Industrie auch (noch) so charmant: Hier werden manche Dinge noch hemdsärmlig und mit Herzblut gemacht. Man hat es noch nicht geschafft, erfolgreiche Spiele am Fließband zu produzieren (obwohl Asmodee vielleicht auf dem Weg dahin ist). Ich schätze, der Brettspiel-Boom, der gerade läuft, wird das ändern. Darum bin ich so froh über die Unknowns, BGG und die ganzen Kritiker und Blogger, die auch Randgebiete betrachten, so daß man auch die Schätze und Geheimtipps mitbekommt.


    Soweit: Kritiken sind wichtig und dürfen durchaus auch Spiele verreißen. Autoren müssen mit Kritiken umgehen können. Der Leser selber entscheidet, ob er die Meinung des Kritikers annimmt oder nicht. Wert entsteht immer im Kopf des Betrachters.

  • Mir gefiel die Reaktion des Rezensenten auf die an ihm geübte Kritik recht gut.
    Auch Kritiker haben (weit öfter) das Problem, mit Kritik in welcher Form auch immer geäußert, umgehen zu müssen.
    Ich finde es übrigens gut und wertvoll, wenn Kritiken aus einem "Bedürfnis" heraus geschrieben werden.
    Kritiken (und Kommentare), die auf Anforderung (durch eine Zeitung, Arbeitgeber oder so) geschrieben werden (so meine Erfahrung in dem Bereich), haben allzuoft etwas von einem verordneten Gang auf's Klo, ohne zu müssen :P


    PS: Bei Beiden hat sich mir aus deren Text übrigens nicht erschlossen, was genau der Knackpunkt ist bzgl. der Glückskomponente. Es könnte sich hier also auch um unterschiedliche (unausgesprochene) Dinge handeln. Knackpunkt fixen könnte da weiter helfen.

  • Seltsamer Thread:

    • alle sind der gleichen Meinung und streiten sich nun darum wie man es nicht ausdrücken darf
    • User diskutieren miteinander obwohl sie bewusst nicht lesen was der andere schreibt
    • User die sich normalerweise nicht mal um die eigene Ortographie kümmern legen die Formulierungen anderer auf die Goldwage
      :popcorn:

    Willkommen im Real Life Internet! :P

  • Normalerweise bin ich ja immer die Letzte, die etwas kapiert ...


    Es spielt überhaupt keine Rolle, wie man als Rezensent etwas schreibt. Falsch ist es immer (für irgendwen)


    Schreibst du negativ, beschweren sich welche, warum du dich mit schlechten Spielen abgibst und nicht das Kulturgut Spiel förderst. Oder warum du auf den Gefühlen von Autoren und anderen Menschen hinter den Spielen rumtrampelst.


    Schreibst du positiv, bist du ein Lobhudler, der unfähig ist sich mit den Spielen konkret auseinanderzusetzen. Außerdem hast du sowieso nur maximal 1-2 x gespielt, wahrscheinlich gar nicht und die Rezi direkt nach dem Lesen der Anleitung getippt. Außerdem schreibst du nur für kostenlose Rezensionsexemplare und weil du ein Narzisst bist, der sich gerne selbst reden hört. Dein Blog oder deine Website dient lediglich als Werbeplattform für Verlage


    Schreibst du über emotionale Spieleindrücke, fehlt dir ganz offensichtlich das Fachwissen. Lern erstmal die Regeln und tippe sie dann möglichst wortgetreu ab, wir wollen hier schließlich nicht mit deinem Seelenmüll vollgespammt werden.


    Schreibst du eher trocken und nüchtern, schreibst du besser gar nicht. Wir wollen New Boardgame Journalism, vor Sprachwitz sprühende Aufsätze ... die Spielregel kann ich auch als PDF runterladen


    ...


    Irgendwas ist immer. Bei Spielen übrigens auch. Nein, die Welt ist nicht mehr in der Lage, mit Kritik umzugehen. Nichtmal wenn man sie mit rosafarbener Pufftinte auf parfümiertes Briefpapier schreibt und Rosenblätter drumzu streut.


    Schon gar nicht, wenn man emotional wird und "kacke" schreibt, weil es genau das trifft.


    Möchte wissen, wie oft einer diese Kritiker-Kritiker zu Hause "Scheisse" schreit, weil ihm eine passende Karte fehlt oder die Mitspieler ihm die blauen Ressourcen klauen. Aber zu Hause geht es ja nicht um Stil.

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Oha, aber wohl! Deswegen darf bei uns nur auf Französisch geflucht werden ... :)


    "Chateau Haut-Brion 1959. Fantastischer Wein! Ich liebe französischen Wein. Genauso wie die französische Sprache. Ich habe alle Sprachen probiert! Französisch ist die Beste. Fantastische Sprache! Ganz besonders, um darin zu fluchen: Nom de Dieu de putain de bordel de merde de saloperies de connards d'enculés de ta mère. Sehen Sie, es ist, als ob man sich den Arsch mit Seide abwischt. Ich liebe es."


    ---


    Ich habe mir abgewöhnt, absolute Sätze zu verwenden, wenn ich über Spiele schreibe.
    Nicht "das Spiel ist toll", sondern "ich finde das Spiel toll". Nicht "das Spiel ist langweilig", sondern "irgendwas fehlt mir, ich fühle mich nicht unterhalten. Das mag anderen Spielern anders gehen, aber...".
    Wobei man bei den positiven Sätzen eh immer damit durchkommt. Hier wird mit zweierlei Maß gemessen, bzw fühlen sich Fans eher genötigt, Kritiker anzugreifen, als die Kritiker, Fans zu belehren.


    Und meine Freundin sagt, ich soll absoluter schreiben. Ich täte meine Artikel und meine Meinung mit solchen "wischi-waschi"-Formulierungen "entwerten". So ganz falsch liegt sie damit vermutlich auch nicht.

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Ist das denn wirklich ein Problem? Sind Autoren wirklich erbost oder getroffen von Rezensionen?


    Aus meiner Zeit als Rezensent, immerhin schon 16 Jahre, muss ich sagen, dass wir ein halbes Dutzend Rückmeldungen über Spielfehler bekommen haben und 3-4 Anrufe/Mails, als ein Spiel verrissen wurde (fast alles Neu-Autoren im Eigenverlag). Das bei rund 3.500 Rezensionen ist minimal. Es gibt sicherlich eine Dunkelziffer. Aber die Mehrheit der Autoren und Verlage gehen in der Regel sehr professionell mit schlechten Rezensionen oder einem Übermaß an Kritik um.


    Ich bin grundsätzlich auf Warbears Seite. Wer Spiele veröffentlicht - egal in welcher Funktion - muss mit Kritik leben können oder sollte es lassen. Rezensenten sind nicht für Lobhudelei da, sondern für Kritik. Und die äußern sie mal gar nicht, mal mäßig, mal hart, mal ungerecht. Daraus können die Beteiligten Anregungen zur Verbesserungen ziehen oder sich beleidigt zurückziehen. Besser wäre es, ersteres zu tun.


    Es gibt aber auch ungerechte Verrisse. Oder Rezensionen auf Basis von eklatanten Spielfehler, die zu unberechtigten Meinungen führen. All das ist normal und kann ggf. durch eine Kontaktaufnahme zumindest online korrigiert werden. Hier kommt dem Rezensenten übrigens die gleiche Rolle zu: Wer Artkel veröffentlicht, muss mit Kritik leben können.


    In diesem Sinne noch einmal die Frage: Ist das denn wirklich ein Problem?

  • Nach meiner Empfindung reagieren Kritiker sehr viel empfindlicher auf Kritik als Autoren. Der Thread hier zeigt das auch ein bisschen...
    (Und damit meine ich nicht "Kritik von Autoren" sondern "Kritik von Lesern")



    Ich persönlich habe kein Problem mit negativen Kritiken meiner Spiele und involvier mich da nicht. Manchmal weise ich auf offensichtliche Regelfehler hin (Dicer Tower hat -trotz positiver Kritiken - noch keines meiner Spiele korrekt gespielt), aber das wars auch schon.
    Wo ich mich gelgentlich wehre ist, wenn Behauptungen gemacht werden, ohne das Spiel zu kennen. So wurde schon behauptet, König von Siam funktioniert nicht und alle die es gut bewerten sind meine Freunde (und gespielt haben sie es nicht, weil funktioniert ja nicht). Ein anderes Mal wurde behauptet Singapore sei ein Plagiatr von Glen More - wohlgemerkt, bevor die Regeln veröffentlicht wurden, nur anhand der Kurzbeschreibung von BGG! Da sag ich schon mal was, aber das sind ja auch keine "Rezensionen". Letzterer hat sich übrigens nie verbessert oder entschuldigt.

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  • Dass alle Leute sich ständig anmaßen anderen Leuten zu sagen, was sie zu tun und/oder zu lassen haben...

    Ode, die Frage ist, was erwartest du anderes? Natürlich gibt es auch deftige, böse oder fehlerhafte Kritik. Wer empfindlich ist, so etwas nicht möchte oder sonstgwie allergisch auf negative Kritik reagiert, muss sich darüber im Klaren sein, dass Öffentlichkeit eben dieses beinhaltet. Und ein Spiel bedeutet Öffentlichkeit. Ich sage mal: Fakt.


    Daher maßen sich nicht alle Leute an, etwas vorzuschreiben, sondern spiegeln die Realität wider. Okay, ich korrigiere meine Äußerung in "muss mit Kritik leben können oder sollte es lassen und sollte darauf vorbereitet sein". Mit der Ergänzung: Es wird niemals nur Rosarot geben. ZURECHT! Und wer das erwartet, geht mit Illusionen an die Spieleveröffentlichung.


    Ich schreibe ja nichts vor. Ich sage nur, "wenn ..., dannn ..." Wo also ist die Anmaßung? Nur, damit ich es verstehe.


    Edit: Im Übrigen finde ich es an dieser Stelle nicht fair, die durchaus differenzierte Aussage so zu verkürzen.

  • @Reich der Spiele, wie @Attila schon herausgearbeitet hat, kann zwischen den Formulierungen ("...sollte es lassen" vs "...muss damit rechnen") durchaus ein enormer Unterschied wahrgenommen werden.


    Nachdem ich anfangs durchaus anderer Meinung war, stehe ich mittlerweile schon fast auf Odes Seite...


    Beispiel: Muß eine Frau im attraktiven Kleid damit rechnen, von Wildfremden angefaßt zu werden, nur, weil es auch vorkommt? Es gar lieber sein lassen? Weil andere sich nicht benehmen können?
    Ich finde schon das "damit rechnen" falsch. ||(


    Autoren/Verleger/Redakteure/Macher müssen damit rechnen, dass sie nicht den erhofften Erfolg haben. Meiner Ansicht nach sogar, dass ihnen ein richtiger Fehler passiert. Und dass das auch so in der Öffentlichkeit kommuniziert wird.
    Aber beleidigen lassen müssen sie sich sicher nicht.

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  • Edit: Im Übrigen finde ich es an dieser Stelle nicht fair, die durchaus differenzierte Aussage so zu verkürzen.

    Aber um deine differenzierten Aussagen geht es doch gar nicht. Es ging nur um den zitierten Text und für dessen Bedeutung ist der Rest deiner Ausführungen unwichtig.


    Aber ich hab schon wieder meine Regel gebrochen... Wollte mich ja raushalten. Sry.

    Einmal editiert, zuletzt von ode. ()

  • @Reich der Spiele, wie @Attila schon herausgearbeitet hat, kann zwischen den Formulierungen ("...sollte es lassen" vs "...muss damit rechnen") durchaus ein enormer Unterschied wahrgenommen werden.
    .....



    Aber beleidigen lassen müssen sie sich sicher nicht.

    zwischen Kritik und Beleidigung ist auch ein enormer Unterschied...


    Dummerweise fassen manche Leute Kritik generell als Beleidigung auf


    Der Rest ist wie immer Haarspalterei ;)

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  • Ich komme aus einem Umfeld, in dem das Bemühen um präzise Formulierungen als Tugend galt - nicht nur aus Respekt dem Leser gegenüber, sondern auch, weil es enorm dabei hilft, verstanden zu werden.


    Der Unterschied zwischen "dann lass es lieber" oder "stell Dich darauf ein" sollte aber in jedem Umfeld signifikant sein und frei vom Verdacht der Haarspalterei!

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  • Ich habe tatsächlich das Gefühl, daß nicht alle User hier mein Bemühen um Qualität in den Texten gutheißen oder auch nur tolerieren. Stattdessen wird mir manchmal vorgeworfen, ich würde Haare spalten. :sonne:

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  • wie @Attila schon herausgearbeitet hat, kann zwischen den Formulierungen ("...sollte es lassen" vs "...muss damit rechnen") durchaus ein enormer Unterschied wahrgenommen werden.


    Das ist in meinen Augen Haarspalterei hoch drei. Der Tenor bleibt der gleiche: Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um. Oder anders: Wer die Öffentlichkeit sucht, und das ist bei einer Spieleveröffentlichung per se der Fall, der muss mit Kritik leben. Kann er das nicht ... Ja, was denn sonst außer dann sollte er es lassen?


    Wobei mein Ansatz ein ganz anderer war: Ob das überhaupt ein Problem ist oder wir von Einzelfallausnahmen sprechen?



    Beispiel: Muß eine Frau im attraktiven Kleid damit rechnen, von Wildfremden angefaßt zu werden, nur, weil es auch vorkommt? Es gar lieber sein lassen? Weil andere sich nicht benehmen können?
    Ich finde schon das "damit rechnen" falsch.


    Ich finde dieses Beispiel geschmacklos. Das eine hat mit dem anderen weder etwas zu tun, noch ist es auch nur annähernd vergleichbar.



    Aber beleidigen lassen müssen sie sich sicher nicht.


    Wer beleidigt denn? So etwas geht natürlich nicht. Aber eine böse Kritik, dass ein Spiel mies und eine Mechanismus "Schei..." ist, ist keine Beleidigung.


    Aber um deine differenzierten Aussagen geht es doch gar nicht. Es ging nur um den zitierten Text und für dessen Bedeutung ist der Rest deiner Ausführungen unwichtig.
    Aber ich hab schon wieder meine Regel gebrochen... Wollte mich ja raushalten. Sry.


    Bitte halte dich nicht raus. Aber ich lege schon Wert auf den Zusammenhang. Und der war in der Tendenz schon etwas anders als ein plumbes "Dann lass es einfach". Und die Frage ist weiter: Was erwartest du denn sonst? Heititei mit Anfassen? Lobhudelei? Doch wohl eher nicht, oder?


    Mal unabhängig von Ode, das ist mir wichtig: In der Spieleszene gibt es meiner Beobachtung nach einen eklatanten Mangel, (auch harte) Kritik sachlich entgegenzunehmen. Die Kritisierten denken häufig bzw. reagieren so, als ob sie persönlich angegangen werden. Genau das ist bei einem auf ein Spiel bezogenen Rezension aber gerade NICHT der Fall. Darüber haben wir auch schon mehrfach gebloggt. Leider ist harte Kritik in der Sache aber nicht nur schnell - unnötig - im persönlichem Empfangsmodus gefangen, sondern überhaupt generell nicht so gern gesehen. Das ist meine Beobachtung und die einiger aus unserem Team. Das geht auch weit über Rezensionen hinaus, denn da bekommen wir selten bösen Rückmeldungen (s. o.).


    Aber um es noch einmal klarzustellen: Auch Kritiker müssen sich der Kritik stellen. Wenn wir alle sachlicher mit - auch unberechtigter - Kritik umgehen, dann klappt es auch mit dem Nachbarn. Ich jedenfalls stehe auf harte Kritik und sehe diese sogar als zwangsläufig im Rahmen von regelmäßiger Berichterstattung an.

  • Aber ich lege schon Wert auf den Zusammenhang.

    Dir ist glaub ich gar nicht klar, dass ich überhaupt nicht über Spiele rede.


    Hör doch mal auf über Spiele zu reden. Das ist doch nur ein Beispiel für einen viel größeren Zusammenhang.


    Kritik in Rezensionen und wie man damit umgeht interessiert mich gar nicht. Das ist überhaupt nicht mein Thema. Das muss meiner Meinung jeder mit sich selber ausmachen. Das ist auch etwas, was ich überhaupt nicht diskutieren will. Da interessiert mich eure Meinung überhaupt nicht.


    Und das, was @Sternenfahrer da versucht dir zu erklären ist auch keine Haarspalterei. Es ging weder bei meinem "Bullshit" noch bei meiner Reaktion auf deinen Beitrag um den Umgang mit Kritik. Und genau aus diesem Grund hab ich auch so speziell einzelne Teile des Beitrages zitiert. Es geht einfach nur um so eine Aussage wie "Wer damit nicht klar kommt, der soll es sein lassen."


    Nein. Soll er nicht.

  • Es geht einfach nur um so eine Aussage wie "Wer damit nicht klar kommt, der soll es sein lassen."


    Nein. Soll er nicht.

    Ich frage mich, ob du das wirklich nicht verstehst: Das ist ein Ratschlag. So wie "Wer nicht nass werden will, soll sich nicht waschen". Wenn jemand was veröffentlicht und dann mit der Kritik nicht klar kommt, dann ist das sein Problem, nicht das des Kritikers oder gar das der Gesellschaft. Der Kritiker ist dem Spieler verpflichtet, nicht dem Autor. Er muss deutlich sagen, wenn ein Spiel langweilig ist, und natürlich auch, warum.


    Oder habe ich dich jetzt falsch verstanden? :)

  • Ach Gott, wer sich nicht klar ausdrtücken kann, soll bitte nicht kommentieren!
    Wer keine vernünftigen Kritiken schreiben kann, soll bitte nicht freiwillig und umsonst Hobbymäßig "Rezensionen" schreiben. Wo kämen wir denn da hin, wenn einfach jeder das macht, was er will?
    ...


    Ich hoffe das war jetzt deutlich genug... ;)


    -----
    Hier darf jeeeeeeder machen was er will. Im Rahmen der freiheitlich.demokratischen Grundordnung, versteht sich.

    Einmal editiert, zuletzt von peerchen ()

  • Das ist überhaupt nicht das, worum es ging. Es hieß nicht "Wer keine Spiele erfinden kann, soll es lassen", sondern "Wer mit der Kritik nicht klar kommt", d.h. damit, dass andere ihre (ehrliche) Meinung äußern. Wer das nicht verträgt und trotzdem etwas (egal was) veröffentlicht, hat halt ein Problem.

  • Ich frage mich, ob du das wirklich nicht verstehst: Das ist ein Ratschlag. So wie "Wer nicht nass werden will, soll sich nicht waschen". Wenn jemand was veröffentlicht und dann mit der Kritik nicht klar kommt, dann ist das sein Problem, nicht das des Kritikers oder gar das der Gesellschaft. Der Kritiker ist dem Spieler verpflichtet, nicht dem Autor. Er muss deutlich sagen, wenn ein Spiel langweilig ist, und natürlich auch, warum.

    Das habe ich alles verstanden.

    Oder habe ich dich jetzt falsch verstanden?

    Ja.



    _________________________________________________________________________________



    Ich hab jetzt mehrfach versucht darzustellen, was ich meine. Das scheint mir nicht zu gelingen. Tut mir leid, aber ich halte mich nun wirklich hier raus.

  • Nein. Soll er nicht.

    Was denn dann? Ja, was denn? WAS soll er dann machen? Bitte erklär es mir? WO ist DEINE Alternative?


    ~~~~~~


    Es ist doch keine "Aufforderung", wenn man zwei Alternativen auftzeigt. Fakt ist doch: Wer sich in der Öffentlichkeit bewegt, bekommt Kritik. So. Was also, wenn er das nicht verträgt? Wer ist dann das Problem? Der Kritiker oder der, der sich in die Öffentlichkeit begibt? Und natürlich geht es um Kritik. Hier: in der Spieleszene.


    Ganz ehrlich: Wer Spiele macht, MUSS mit Kritik leben können. Sonst hat er halt ein heftiges Problem. Und daher ist es sehr wohl Haarspalterei. Ob man die Realität nett verpackt oder hart benennt, bleibt im Ergebnis gleich. Es gibt das Entweder - Spiele veröffentlichen und Kritik erhalten können - und das Oder - keine Spiele veröffentlichen und daher dafür auch keine Kritik bekommen. Dazwischen gibt es wohl allenfalls Zufallstreffer. Wer aber Spiele evröffentlicht UND keine Kritik verträgt ... Nun ja, ich befürchte, da drohen dann in letzter Konsequenz sogar Krankheiten. Aber bitte: Das ist nicht Schuld der Kritik. Die ist genau dafür da, kritisch zu sein. Das "oder sollte es lassen" ist daher alles andere als ein Vorschreiben, Anmaßen oder sonst etwas, sondern das ist die Alternative aus dem wahren, harten Leben. Genau SO läuft es nun einmal. Das muss man nicht gut finden, ändert aber an der Tatsache nichts.


    Und jetzt reden wir noch einmal über Kritik: Um was geht es denn hier? Rezensionen? Kritik in Foren? Kritik im persönlichen Gespräch? Wie ihr vielleicht bemerkt habt, habe ich zu mehreren Details etwas gesagt. Zum einen halte ich weite Teile der Spielerezensionen für kaum kritikfähig. Bzw. Kriitk ist unerwünscht. Und das ist SCHLECHT! Zum anderen was Rezensionen angeht, die müssen sogar kritisch sein. Und nicht nur da geht Kritik auch mal weiter, als sie berechtigt ist. UND? Wo genau ist das Problem? Wird damit eine Freundschaft zerstört? Dann war es wohl keine! Wird damit eine sensible Person tief getroffen? Ja, genau, dann sind wir beim Entweder-oder-Spiel. Es ist doch nicht Aufgabe der Kritiker, Wohlgefallen zu verbreiten! Ganz im Gegenteil! Vorausgesetzt es wird eben nicht persönlich. Und das ist bei Kritik in der Spieleszene wohl selten der Fall und erst recht nicht bei Odes zitierten Satzfetzen meiner Ausführung.


    Also, über was reden wir hier? Soweit ich es verstanden habe, geht es NICHT um Beleidigungen, sondern um harte oder unfaire Kritik in der Sache. Und daher stehe ich dazu: Wer sich in der Spieleszene aktiv als Macher bewegt, sollte Kritik jeder Art vertragen. Tut er es nicht, hat er ein Problem ( = sollte er es besser lassen). Und hier warte ich noch immer auf die anderen Optionen. Ausgangsfrage war ja u. a. "Möchte echt mal wissen, was in einem Autor so vor geht, wenn der von seinem Spiel voll überzeugt und es dann in den Medien zerrissen wird,-)". Es geht also sehr wohl um Spiele, Autoren und Kritik.


    Alles andere wie persönliche Anfeindungen jenseits von Kritik an Spielen oder indirkekt damit am Handeln von Personen sind hier doch gar kein Thema? Und was ist mit meiner Frage, ob das alles wirklich ein Thema ist oder es sich um Ausnahmen handelt.

  • Ich glaube, Ode geht es darum, dass ein Autor, der keine Kritik verträgt, es nicht zwingend "lassen soll", Spiele zu veröffentlichen. Er könnte alternativ ja auch einfach aufhören, Kritiken zu lesen oder halt damit leben, ständig schlechte Laune zu haben oder...oder...oder..

  • Ich glaube, Ode geht es darum, dass ein Autor, der keine Kritik verträgt, es nicht zwingend "lassen soll", Spiele zu veröffentlichen. Er könnte alternativ ja auch einfach aufhören, Kritiken zu lesen oder halt damit leben, ständig schlechte Laune zu haben oder...oder...oder..


    Dann sind wir aber wirklich im Haarspaltermodus. Denn ...



    Wer Spiele veröffentlicht - egal in welcher Funktion - muss mit Kritik leben können oder sollte es lassen.


    ... beinhaltet genau das: Damit leben können!

  • Ich hab jetzt mehrfach versucht darzustellen, was ich meine. Das scheint mir nicht zu gelingen. Tut mir leid, aber ich halte mich nun wirklich hier raus.

    Wenn du mitten im Thread quasi das Thema wechselst (während du jemanden zitierst, der zum ursprünglichen Thema etwas sagt), darfst du dich nicht wundern, wenn einige den roten Faden verlieren ;)


    Und wenn dann auch noch sowas hier kommt:


    Zitat von Odes Spielekiste

    Kritik in Rezensionen und wie man damit umgeht interessiert mich gar nicht. Das ist überhaupt nicht mein Thema. Das muss meiner Meinung jeder mit sich selber ausmachen. Das ist auch etwas, was ich überhaupt nicht diskutieren will. Da interessiert mich eure Meinung überhaupt nicht.

    Ist das in einem Thread, wo es um Spielekritiken und Autoren geht, schon "dezent" verwirrend. Vielleicht solltest du den "viel größeren Zusammenhang" mal beim Namen nennen, statt zu chiffrieren. Aber ich will ja nicht anmaßend sein ;)

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

    Einmal editiert, zuletzt von Bandida ()

  • Wer die Öffentlichkeit sucht, und das ist bei einer Spieleveröffentlichung per se der Fall, (...)

    In manchem bin ich ja sogar ganz bei Dir. Ich mag auch keine weichgespülten Lobhudeleien. Aber das hier ist Quatsch! Bis vor kurzem wurden Autoren nicht mal auf der Spieleschachtel genannt. Und auch heute noch sollte man wohl eher Fußball spielen oder bei GNTM mitmachen, wenn man "die Öffentlichkeit sucht" - und sicher keine Brettspiele entwickeln... Humbug!


    Ich glaube, Spiele entwickelt man aus Leidenschaft daran.

    (...) der muss mit Kritik leben. Kann er das nicht ... Ja, was denn sonst außer dann sollte er es lassen?

    "Mit Kritik leben können" oder "auch ungerechte Kritik einstecken müssen", das sind, wie nicht nur von mir angemerkt, zwei verschiedene Paar Stiefel. Es geht eben nicht um sachliche oder faire Kritik, sondern um Nackenschläge, Tritte in die Weichteile oder andere "unsportliche" Verhaltensweisen. Dinge, die im Sport abgepfiffen gehören.
    Sogar, wer in den Boxring steigt, muß das nicht einstecken müssen.


    Tatsächlich nennt Ode schon auf Seite 1 Alternativen - in meinen Worten: Ignorieren. Entgegen der Selbstwahrnehmung vieler Blogger kann man das recht gut. Ich selbst ignoriere z.B. die Spielbox und obwohl ich hier oder auf BGG unterwegs bin, kriege ich kaum mit, wer dort was über welches Spiel schreibt. Das kommt in meiner Welt gar nicht vor.


    Aber, und hier komme ich wieder auf mein Beispiel zurück, muß man wirklich immer alles hinnehmen? Muß sich ein Spieleautor, nur weil er ein Spiel veröffentlicht hat, alles gefallen lassen? Ist ignorieren die beste Antwort, die man hier geben kann? Was würde man seinem Kind raten, daß in der Schule gehänselt wird? "Das mußt Du aushalten, oder Du läßt die Schule eben sein!"?

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  • Ich glaube langsam, hier reden alle komplett aneinander vorbei.


    Können wir bitte mal festhalten, dass es im Ausgangsposting um die Frage ging, wie Autoren mit negativer Kritik zu ihren Spielideen umgehen? Merke: Autoren, negative Kritik, Spielideen.


    Aber das hier ist Quatsch! Bis vor kurzem wurden Autoren nicht mal auf der Spieleschachtel genannt. Und auch heute noch sollte man wohl eher Fußball spielen oder bei GNTM mitmachen, wenn man "die Öffentlichkeit sucht" - und sicher keine Brettspiele entwickeln... Humbug!
    Ich glaube, Spiele entwickelt man aus Leidenschaft daran.


    Stopp! Erstens sage ich nicht, dass jemand, der die Öffentlichkeit sucht, Spiele veröffentlichen soll, sondern dass jemand, der Spiele veröffentlicht, die Öffentlichkeit sucht (damit meine ich nicht, die eigene Visage in die Glotze zu hängen, sondern das Spiel und damit zwangsläufig seinen Namen öffentlich zu machen - das war doch hoffentlich klar?). Auch die kleine Spieleszene ist eine Öffentlichkeit! Zweitens würde er das Spiel für sich und vielleicht ein paar Freunde entwickeln, wenn er es nicht verkaufen (= Markt = Öffentlichkeit) will. Also will er damit "nach draußen" Drittens: Du sprichst von Spiele entwickeln. Ich spreche von Spiele veröffentlichen. Das sind zwei ganz verschiedene Stufen einer Öffentlichkeit.


    "Mit Kritik leben können" oder "auch ungerechte Kritik einstecken müssen", das sind, wie nicht nur von mir angemerkt, zwei verschiedene Paar Stiefel. Es geht eben nicht um sachliche oder faire Kritik, sondern um Nackenschläge, Tritte in die Weichteile oder andere "unsportliche" Verhaltensweisen. Dinge, die im Sport abgepfiffen gehören.Sogar, wer in den Boxring steigt, muß das nicht einstecken müssen.

    Bitte erklär mir mal, wieso es hier NICHT um sachliche Kritik geht? Wer legt das fest? Was sind Nackenschläge? Was ist unsportlich? Ist eine überzogen negative Kritik ein unfairer, unsportlicher Nackenschlag? Ist eine harte Kritik an einem Mechanismus ein persönlicher Angriff? Und was ist denn sachlich und was unsachlich? Genau das ist doch der springende Punkt. Das ist individuell. Und schon sind wir wieder beim "damit leben ... oder ..."



    Tatsächlich nennt Ode schon auf Seite 1 Alternativen - in meinen Worten: Ignorieren.

    Und Ignorieren fällt für mich unter "damit leben können". Das ist nämlich eine Art des Umgangs mit Kritik. Von daher ist das alles ein Scheingefecht. Zumal bitte Aussagen auch im Zusammenhang zu werten sind.



    Aber, und hier komme ich wieder auf mein Beispiel zurück, muß man wirklich immer alles hinnehmen? Muß sich ein Spieleautor, nur weil er ein Spiel veröffentlicht hat, alles gefallen lassen? Ist ignorieren die beste Antwort, die man hier geben kann? Was würde man seinem Kind raten, daß in der Schule gehänselt wird? "Das mußt Du aushalten, oder Du läßt die Schule eben sein!"?

    Du kommst schon wieder mit so einem unpassenden Beispiel. Hänseln ist persönlich. Kritik an einem Spiel ist genau das nicht! Kritik an einem Autor kann persönlich sein. Dann ist es aber keine Kritik, die auf Spielebene stattfindet. Kritik an einem Spiel aber muss ein Autor natürlich hinnehmen. Damit wird er nicht gehänselt, sondern er bekommt Feedback der Kritiker, Spieler, Redakteure, Verlage ...


    Und noch einmal: Genau darum geht es in der Ausgangsfrage! Von Hänseln, persönlichen Anschissen auf Nicht-Spiel-Ebene oder Beleidigungen ist hier doch gar nicht die Rede. Das ist etwas völlig anderes und hat nichts mit diesem Thread zu tun.


    Es ist eben keine Beleidigung, wenn ein Autor anhören muss, dass sein Spielmechanismus Humbug ist. Selbst dann nicht, wenn das gar nicht stimmt. Anders gesagt: Wer ein Spiel veröffentlicht, bekommt Kritik aus der Öffentlichkeit. Mal positive, mal negative, mal übertriebene, mal unberechtigte. Und ja, damit "muss" ein Autor leben. Das ist das ganz normale Geschäft, wenn man am Spielemarkt partizipieren möchte.

  • Und auch heute noch sollte man wohl eher Fußball spielen oder bei GNTM mitmachen, wenn man "die Öffentlichkeit sucht" - und sicher keine Brettspiele entwickeln... Humbug!

    Ich glaube hier liegt ein kleiner Denkfehler deinerseits vor: auch ein Fußballspieler oder ein Teilnehmer bei einer Model-Castingshow sucht vorrangig nicht die Öffentlichkeit, sondern möchte Fußballspielen (Profifußballer fangen nicht mit 18 an) oder über Laufstege watscheln. Und ein Schauspieler möchte vorrangig schauspielern, so wie ein Musiker Musik machen möchte.


    Was Michael dir die ganze Zeit versucht mitzuteilen:


    ab einem bestimmten Punkt tritt man damit in die Öffentlichkeit, wenn man erfolgreich sein will und evtl. auch Geld damit verdienen möchte. Bei Fußballspielern, wenn sie z.B. in der Bundesliga spielen wollen, bei Musikern, wenn sie auf großen Bühnen spielen wollen und bei Spieleautoren eben, wenn sie ihre Spiele an die breite Masse vertickern möchten. Der "Ruhm" hat aber eben eine Kehrseite: man muss sich Kritik stellen können, selbst wenn sie ungerechtfertigt ist und man muss sich dessen bewusst sein.


    Jeder Fußballer wird in den Himmel gelobt, wenn er ein Tor schießt und genauso zerrissen, wenn er mal einen schlechten Tag hat. Die berühmten Musiker werden von Paparazzi auf Schritt und Tritt verfolgt und jeder "Ausfall" in der Disco steht am nächsten Morgen in der BILD. Nicht umsonst werden solche Leute von Presseprofis im Umgang mit der Presse geschult.


    Du sagst, ein Spieleautor erfindet Spiele aus Leidenschaft. Das sehe ich durchaus auch so.


    Aber wenn es nur um die Leidenschaft ginge, könnten diese Spiele auch in seinem Wohnzimmer bleiben und er sie mit seinen Freunden spielen. So wie es einem Fußballer völlig ausreichen würde in der Kreisliga zu spielen, wenn es nur um Fußball ginge. Aber der Spieleautor möchte mehr (warum spielt eigentlich gar keine Rolle) und er entscheidet sich ganz bewusst dafür, mit seinem Spiele in die Öffentlichkeit (an Verlage heran) zu treten. Dann muss er sich aber eben auch bewusst sein, dass es ab diesen Zeitpunkt Leute gibt, die sein Spiel von einer anderen Seite betrachten als seine Freunde im Wohnzimmer. Und dann gibt es vllt auch mal Kritik. Vllt sogar ungerechtfertigt. Möglicherweise sagt auch jemand einfach "scheiss Spiel" ohne das überhaupt zu begründen.



    Das Eine bringt das Andere automatisch mit sich. Von fair oder unfair war hier nie die Rede. Das Leben ist nicht fair. Was glaubst du wie viele Promis sich wnschen würden, sie könnten einfach Musik machen OHNE als Person des öffentlichen Lebens mit all seinen Kehrseiten zu leben?

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  • Und um nochmal die Kertwende zum Threadthema zu schlagen:


    Wie gehen denn solche Leute mit Kritik um?



    Es gibt Autoren, die nehmen jegliche Kritik persönlich und melden sich. Der Großteil aber nimmt die Kritik einfach hin und wenn sie zu groß und zu ungerechtfertigt ist, melden sie sich mal in einem Interview oder öffentlichen Brief.


    Die meisten Verlage (auch "Personen des öffentlichen Lebens") halten sich bewusst zurück. Guck doch einfach mal hier ins Forum. Die Kollegen "Asmodee" lesen hier alles regelmäßig mit, melden sich aber grundsätzlich nur, wenn sie zu eigenen Spielen direkt angesprochen werden. Ich glaube, denen juckt es manchmal ganz schön in den Fingern, sind ja auch nur Menschen. Es gibt aber gute Gründe, sich zurückzuhalten, wenn man nach außen hin etwas repräsentiert.


    Im Umkehrschluss leben diese Menschen nämlich von der Öffentlichkeit (die kassieren immerhin unser Geld) und tun gut daran, auch unfaire Kritik einfach mal zu "übersehen"


    Und dann gibt es eben noch jene welche, die sich das "Öffentlichsein" bewusst zunutze machen. Ignacy Trzewiczek ist das beste Beispiel: der postet über Twitter quasi jeden seiner Schritte und ich warte jeden Tag auf ein Bild seines Klobesuchs

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