Spiel des Jahres 2024 – es darf wieder orakelt werden

  • Also 5 Towers ist bei uns sehr schnell wieder in der Versenkung verschwunden, auch mit spielunerfahrenen Leuten hat das nur mäßig gezündet, obwohl der Hype groß war. Ähnlich wie bei Schnitzeljagd. Vielleicht unterschätzen wir hier dann doch die Zugänglichkeit und Wirkung auf Nicht- und Wenigspielende. 🤷🏼‍♂️

    Ja, kein Spiel wurde in den letzten Wochen von spielrunden wo ich war so oft vorzeitig abgebrochen wie 5 Towers. Bzw es wurde in der Tat kein anderes Spiel abgebrochen, 5 Towers mehrfach. Ich finde es ganz nett, aber captain flip besser

  • Inkorrekt.

    Inkorrekt.

    Inkorrekt.

    Ich glaube, für Heat ist es halt einfach dumm gelaufen in Deutschland. Wir hatten für Paleo dasselbe andersrum in den den USA, zu kleine Startauflage, waren zu den dümmstmöglichen Zeitpunkten ausverkauft in Kombination mit "auf ewige Zeit nicht wieder verfügbar". Und dann ist die Nachfrage schon wieder weg, und am Ende hat Holland mehr als doppelt so viele Paleos verkauft wie die USA.


    Glücklicherweise braucht Heat das aber auch nicht, die werden schon ihren Schnitt gemacht haben. Bei ungefähr allen Titeln, die auf BGG maximal durchstarten, ist ein gut saturierter US Markt mit dabei, und der deutsche Preis würde nur erfolgreiche Leute noch erfolgreicher machen.

  • auch in diesem Thread wurde kuhfstein vermutlich mal erwähnt, aber gehörte keineswesg zu den Top-Favoriten

    Du bist gut zum Verschwörungstheoretiker geignet, da du anscheinend anm Glauben an Dingen festhälst, die bereits faktisch widerlegt sind. (hier durch die faktische Nichtberücksichtigung)

  • Och das wird auch mit Cpt. Flip passieren. Klassiker.

    Zumindest ein interessanter Gedanke, dass Spiele, die schon früher im Jahr ihren bubbleinternen Hype hatten, wirklich viel besser sein müssen, um dann zur Verhandlung der Longlist noch „heiß“ zu sein. 🤔

  • Du bist gut zum Verschwörungstheoretiker geignet, da du anscheinend anm Glauben an Dingen festhälst, die bereits faktisch widerlegt sind.

    Fakt ist hier erst mal, dass du dir selbst widersprichst:

    Heat ist völlig zu recht nicht nominiert, weiß auch nicht wieso das manche erwartet haben. Das Spiel fällt vom Veröffentlichungsdatum schon in den Vorjahresjahrgang.

    Im Vorjahr ist es auch zurecht nicht nominiert worden, da es nur eingeschränkt veröffentlicht wurde. Das hat sich Asmodee selbst zuzuschreiben.

    Der erste Abschnitt widerspricht dem zweiten Abschnitt. Wenn es in den Vorjahreszeitraum fallen würde, dann kann es dort aber nicht aus dem Grund nicht nominiert worden sein, dass es nur eingeschränkt veröffentlich wurde, weil es ansonsten dadurch ja automatisch in den Zeitraum dieses Jahres gerutscht wäre.

    Wir hatten für Paleo dasselbe andersrum in den den USA, zu kleine Startauflage, waren zu den dümmstmöglichen Zeitpunkten ausverkauft in Kombination mit "auf ewige Zeit nicht wieder verfügbar".

    Die Kombination aus "Startauflage im Nachhinein zu niedrig gewählt, dann während Hype lange nicht lieferbar" hat leider schon so manches gute Spiel in den "Tod" getrieben.

  • Glücklicherweise braucht Heat das aber auch nicht, die werden schon ihren Schnitt gemacht haben. Bei ungefähr allen Titeln, die auf BGG maximal durchstarten, ist ein gut saturierter US Markt mit dabei, und der deutsche Preis würde nur erfolgreiche Leute noch erfolgreicher machen.

    Vermutlich hast du recht.

    Ich hab nur in mir die leise ideologische Stimme, die sich wünschen würde, dass der Preis ein besonderes, nun, "Spielgefühl" auszeichnen würde. Ich weiß nicht, wie ich das besser benennen soll.


    Von den nominierten Titeln sehe ich das nur bei Sky Team. 🤔

  • Du bist gut zum Verschwörungstheoretiker geignet, da du anscheinend anm Glauben an Dingen festhälst, die bereits faktisch widerlegt sind. (hier durch die faktische Nichtberücksichtigung)

    Große Worte für jemanden, der erst faktisch falsche Aussagen tätigt, und dann Dinge liest, die nirgendwo stehen. 🤷🏻‍♂️

  • Bin aber doch weiterhin enttäuscht dass es gar nicht kam.

    Enttäuscht kann man ja nur sein, wenn man erwartet hat, dass sein eigener Geschmack getroffen wird.

    Und zur Befriedigung von Vielspielern-Geschmäckern ist der Preis nunmal nicht gedacht.


    Das Heat bei vielen ankommt, mag zwar sein. Muss aber nicht für die Zielgruppe passen. Die meisten hier werden eher selten Spielerunden haben, wo sie nicht-/wenig-Spielern beim Regelnlernen und spielen zusehen. Die wenigsten von uns versuchen beim Spielen ein Spiel aus der Sicht von jemanden zu sehen, der noch nie von uns üblichen Mechaniken oder textliche Konstrukte gehört hat. Für den Karten nach bestimmten Regeln aufdecken, ablegen, wieder neu mischen, etc etwas völlig neues sein kann.

    Wenn ich bei Heat an diverse Runden denke, wo immer wieder irgendjemand die Reihenfolge der Abläufe vertauscht, die Symbole auf dem Cockpit-Plan nicht ganz versteht oder das 3. mal nachfragt, wie das mit dem Turbo funktioniert... dann will ich nicht wissen, wie das bei Spielern ankommt, für die Siedler von Catan schon ein komplexes Spiel ist oder Dominion schon überfordert.


    Edit: Und die Anleitung ist wirklich keine Glanzleistung.

    Einmal editiert, zuletzt von krakos ()

  • Wie viele der Leute, die sich jedes Jahr über die Nominierungen aufregen, haben überhaupt alle relevanten Spielen mehrfach (!) in verschiedenen Runden (!) auch mit NichtspielerInnen gespielt, um die Arbeit der Jury adäquat bewerten zu können?

  • Ich glaube, für Heat ist es halt einfach dumm gelaufen in Deutschland. Wir hatten für Paleo dasselbe andersrum in den den USA, zu kleine Startauflage, waren zu den dümmstmöglichen Zeitpunkten ausverkauft in Kombination mit "auf ewige Zeit nicht wieder verfügbar". Und dann ist die Nachfrage schon wieder weg, und am Ende hat Holland mehr als doppelt so viele Paleos verkauft wie die USA.


    Glücklicherweise braucht Heat das aber auch nicht, die werden schon ihren Schnitt gemacht haben. Bei ungefähr allen Titeln, die auf BGG maximal durchstarten, ist ein gut saturierter US Markt mit dabei, und der deutsche Preis würde nur erfolgreiche Leute noch erfolgreicher machen.

    dumm gelaufen klingt jetzt aber so nach Pech. War halt ne dumme Entscheidung von Asmodee Deutschland, dass Spiel in D erst gar nicht rausbringen zu wollen, und dann nur exclusiv.

    Aber ansonsten hast Du natürlich recht, dass Spiel ist auch ohne sdj recht erfolgreich, da gibt es andere, die mehr auf so einen Preis angewiesen sind.

  • Muß ich erst Koch werden, bevor ich entscheiden darf ob mir ein Essen im Restaurant schmeckt oder nicht? (= Bewertung der Arbeit des Kochs)


    Natürlich wünscht sich jeder, daß seine Lieblingsspiele des vergangenen Jahrgangs auf der Liste landen. Und gerade wenn dann seitens der Jury eher solche drauf stehen, welche man nicht im eigenen Blickfeld hatte, mag die Überraschung oder auch Enttäuschung etwas größer sein.


    Ja, auch ich hätte mir eine Erwähnung von #Heat gewünscht. Aber da ich weder was von einer Nennung habe noch mir eine Ignoranz schadet kann ich damit recht gelassen umgehen. Das Leben geht auch ohne #Heat auf der Nominierungsliste weiter.

  • Muß ich erst Koch werden, bevor ich entscheiden darf ob mir ein Essen im Restaurant schmeckt oder nicht? (= Bewertung der Arbeit des Kochs)

    Nö, muss ich nicht. Aber wenn ich nur Pommes mit Currywurst mag, muss ich mich nicht wundern, wenn dieses Gericht in der Vielfalt der Ernährungsmöglichkeiten von Kritiker:innen halt nicht jedes Mal zum Gericht des Tages gewählt wird. Zumal, wenn der Fokus der Kritik eher auf dem Spielfeld der “gesunden Ernährung“ liegt. Das ist halt der Unterschied zwischen Fachjury und Publikumspreis. Beim Publikumspreis gewinnt am Ende halt häufig die Pommes mit Currywurst (siehe VW-Kantine).


    Da ich am Rande mitbekomme, welcher Aufwand für das Testen von Spielen in ganz unterschiedlichen Konstellationen innerhalb der Jury betrieben wird, bin ich da ehrlich gesagt erstmal demütig in Bezug auf mein schnelles Urteil aus Vielspielersicht.

  • Und damit hast Du so Recht. Ich empfinde viele Spiele als nicht verstanden. Das ist verständlich, wenn man diese nicht 10x plus spielt.

    Meinst Du damit, dass die Jury Heat nur eine handvoll Mal gespielt hat? Das würde mich ehrlich gesagt extrem wundern. Ich denke, dass Heat einfach eher in der Blase super ankommt, aber in der konkreten Zielgruppe nicht so. Die Jury hat ja genug Gruppen und wenn es da eben wegen der Notwendigkeit das öfter zu spielen floppt, wird es halt nicht nominiert.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Aber da ich weder was von einer Nennung habe noch mir eine Ignoranz schadet kann ich damit recht gelassen umgehen.

    Unmittelbar stimmt das erst mal, aber langfristig kann es für einen selbst dann doch wieder relevant werden. Erst mal ist mit einer SdJ-Auszeichnung quasi garantiert, dass das Spiel auf Jahre hinweg unterstützt wird. Im Falle von Heat läuft das Spiel ja momentan auch so gut genug, dass Erweiterungen produziert werden. Aber das ist ja erstmal nicht selbstverständlich.


    Und darüber hinaus haben erfolgreiche Spiele ja auch einen Einfluss darauf, was zukünftig für Spiele produziert werden. Der Erfolg von Flügelschlag z.B. – mal dahingestellt, welchen Anteil daran die Auszeichnung zum Kennerspiel hatte – ist doch mit Sicherheit ein wesentlicher Grund dafür, dass Naturthemen zur Zeit so allgegenwärtig sind. Gleiches gilt für Mechanismen: natürlich dienen populäre Spiele häufiger als Vorbild; einfach schon deswegen weil die Menge an Spieledesignern, die das Spiel zu Gesicht bekommen, größer ist.


    Das ist jetzt vermutlich so zu einfach formuliert, aber trotzdem mal als saloppes Beispiel: Harmonies. Das hat ein Naturthema, das räumliche Puzzle zwei übereinanderliegender Wertungsebenen wie Cascadia (sogar mit dem gleichen Thema: Habitate und Tiere) und einen Draftingmechanismus, der an Azul erinnert. Man könnte also sagen: in einer Welt, in der Flügelschlag, Azul und Cascadia keine Pöppel davon getragen hätten, gäbe es Harmonies nicht.


    Ich will also sagen: wenn die Nominierten und Preisträger meinem eigenen Geschmack entsprechen ist das gut für mich, weil ich dann in Zukunft mehr Spiele sehe, die ebenfalls meinen Geschmack entsprechen könnten.

  • Rita hatte gewisse Hoffnungen und macht ihrem Frust etwas Luft, der andere Typ tritt da drauf. Ist für mich wie Biden und Trump, ersteres vielleicht nicht perfekt, zweiteres einfach nur schäbig.

    Hab ihn ja auch zuerst kritisiert. Die Sexismus-Keule rausholen ist trotz allem Frust trotzdem ein No-Go. Frust entschuldigt jetzt auch nicht alles. Wie kommts eigentlich, dass sie diese großen Hoffnungen hatte? Kufstein wird ja überall als ganz gut, aber nicht überragend rezensiert an sich?

    Vielleicht auch, weil zu allerletzt die Entscheidung der Jury nicht ganz durchsichtig ist?

    Der Jurypreis ist halt ein subjektiver Preis und kann - das liegt in der Natur der Sache - nicht objektiv sein. Eine Objektivität über die Güte eines Spiels ergibt sich erst - annähernd - durch eine ausreichend große Anzahl an Bewertungen. Die bgg-Bewertungen sind da ein guter Ansatz - aber eben nur, wenn man die Vielspielerblase beguckt. Wenigspieler oder Viel-Familien-Spieler sind vermutlich eher unregelmäßig auf bgg unterwegs.


    Und so ist es irgendwie am Ende auch Geschmackssache, ob Captain Flip oder Kuhfstein auf irgendeine Liste kommt. So ähnlich wie Top-100-Listen von einigen Youtubern. Kann man da wirklich begründen, warum ein Spiel nur Platz 47 ist und nicht Platz 43?


    Ich hab Kuhfstein nie gespielt (aber ich glaube, ich hab mal den Prototypen mit ihr gespielt, kann sein) - aber ich kenne auch niemanden, der es feiert (oder schon mal gespielt hat). Gleichermaßen könnte ich dasselbe über Captain Flip sagen, wenn ich es nicht durch Zufall vor 2 Wochen kennen gelernt hätte. Meine Bewertung vor 2 Wochen war sinngemäß "Ganz unterhaltsam - mehr als 4 Partien gibt es nicht her. Danach könnte man auch einfach wieder was anderes spielen" - zu erforschen und auszuprobieren gibt es in dem Spiel ja nicht gerade viel. Und ich hätte es safe in den Bereich Kinderspiele einsortiert.


    Dass da dann - unter Berücksichtigung der finanziellen Einordnung von PeterRustemeyer am Ende eine Enttäuschung hängen bleibt, ist nachvollziehbar. Dass der entscheidende Punkt, an dem Kuhfstein allerdings die Jury nicht hat ausreichend überzeugen können, das Geschlecht der Autorin sein soll, halte ich für enorm fragwürdig.

  • Muß ich erst Koch werden, bevor ich entscheiden darf ob mir ein Essen im Restaurant schmeckt oder nicht? (= Bewertung der Arbeit des Kochs)


    Das ist doch genau der Denkfehler, den viele bei der Bewertung der Jury-Entscheidungen machen:

    Es geht nicht primär darum, ob DIR das „Essen schmeckt“, sondern ob es der Zielgruppe der Auszeichnungen schmeckt.

    Und auch wenn die persönlichen Geschmäcker der Jury-Mitglieder in die Entscheidungen mit einfließen, so ist dies meiner Einschätzung nach weniger der Fall als bei vielen „was hätte nominiert werden müssen bzw. was hätte auf gar keinen Fall nominiert werden dürfen“-Äußerungen hier und anderswo im Netz.

  • Die bgg-Bewertungen sind da ein guter Ansatz - aber eben nur, wenn man die Vielspielerblase beguckt.

    Das ist dann z. B. bei irgendwelchen hochbewerteten Kickstartern, die spielerisch gar nicht mal so doll sind, aber aufgrund der hohen finanziellen Investition eben großartig sein „müssen“, auch nur eine Perspektive auf die Welt. Die SdJ-Titel sind da ja häufiger mit Bewertungen deutlich unterhalb der 8 zu finden. Das liegt halt auch am Kontext des Preises, der eine Brücke ins Hobby vor allem für Wenig- und Nichtspielende sein soll. Da habe ich eher das Gefühl, dass die Komplexität der Spiele immer mehr abnimmt, was sich in entsprechender BGG-Einschätzung ganz gut widerspiegelt.


    Einer Jury von mehr als 10 Personen traue ich da in der Diskussion schon mehr „Objektivität“ zu, als wenn es ein einzelner YouTuber wäre. Und dennoch bleibt es eine Entscheidung einer Gruppe von Menschen.

  • Hab ihn ja auch zuerst kritisiert. Die Sexismus-Keule rausholen ist trotz allem Frust trotzdem ein No-Go. Frust entschuldigt jetzt auch nicht alles. Wie kommts eigentlich, dass sie diese großen Hoffnungen hatte? Kufstein wird ja überall als ganz gut, aber nicht überragend rezensiert an sich?

    Vielleicht auch, weil zu allerletzt die Entscheidung der Jury nicht ganz durchsichtig ist?

    Der Jurypreis ist halt ein subjektiver Preis und kann - das liegt in der Natur der Sache - nicht objektiv sein. Eine Objektivität über die Güte eines Spiels ergibt sich erst - annähernd - durch eine ausreichend große Anzahl an Bewertungen. Die bgg-Bewertungen sind da ein guter Ansatz - aber eben nur, wenn man die Vielspielerblase beguckt. Wenigspieler oder Viel-Familien-Spieler sind vermutlich eher unregelmäßig auf bgg unterwegs.


    Wie bitte? "Eine Gruppe von Menschen, die sich intensiv mit Brettspielen auseinandersetzt, die ettliche Spiele mit der Zielgruppe spielt, macht nur was subjektives, aber eine Gruppe von anderen Menschen, die hauptsächlich nur unter sich spielt und auch schonmal den Gatekeeper mimt, ist da viel objektiver"? Denk nochmal darüber nach.

    Denk nämlich z.B auch daran, was erst vor nicht all zu langer Zeit war, als die Leute regelrecht darum gekämpft haben, ob Brass oder Gloomhaven auf Platz 1 steht. Das war alles, nur nicht objektiv, sondern Ego.

    Genauso die ganzen "ich bin enttäuscht", "Skandal!", "die Jury hat keine Ahnung" Aussagen hier und auf anderen Plattformen (bis hin zu regelrechten Beschimpfungen und Beleidigungen), weil das eigene Lieblingsspiel nicht berücksichtigt wurde. Das ist sehr sehr sehr subjektiv, basierend auf dem eigenen Geschmack und Ego. Und sowas fließt dann in deine ach so "objektive" Bewertung rein.

    Wer glaubt, dass die Bewertung auf BGG durch die Masse objektiv wird, der glaubt auch, dass eine politische Wahl objektiv ist.


    edit: Wenn ich nochmal darüber nachdenke, könnte man das auch so sehen, das du der Jury unterstellst, dass ihre Wahl nicht die richtige sei, weil du meinst, dass sie nur ihren eigenen Geschmack bewerten, obwohl sie genau das machen, was du bei BGG als gegeben und das richtige ansiehst: Viele viele viele Spiele und Partien mit vielen Menschen spielen.

    4 Mal editiert, zuletzt von krakos ()

  • Das einzige, was aus meiner Sicht nicht wirklich nachvollziehbar ist im Sinne der Förderung des Kulturguts Spiel, ist die Nominierung von ZuZ Legacy mit einem Preis über 100€.


    Wen es interessiert, bei Hunter und Friends gibt es jetzt ein Video mit Harald Schrapers zur Nominierung 2024.


    Da das immer wieder von Leuten kommt. Was genau hat der UVP mit dem Thema "Kulturgut" zu tun?

    Und welche Grenzen sollten denn "im Sinne der Förderung des Kulturguts Spiel" gelten? Ab 1 €? Ab 10 €? Bis 40 €? Oder 50 €? oder 61,45 €? Und warum nicht kostenlos?

    2 Mal editiert, zuletzt von krakos ()

  • Was genau hat der UVP mit dem Thema "Kulturgut" zu tun?

    Kulturgut soll jedem zugänglich sein. Das ist aber bei dem UVP schwierig. Zumal man es ja nicht einmal gebraucht kaufen kann, da es nicht zurücksetzbar ist.

    Soweit ich weiß, kann man auch mit einem Spiel spielen, was einem nicht selber gehört. Egal welchen UVP dieses Spiel hat.

    2 Mal editiert, zuletzt von krakos ()

  • Aber natürlich ist das, was die da urteilen subjektiv. Wie können Menschen denn auch objektiv sein - gerade bei so etwas wie einem Medium? Wir befinden uns in einer Zeit, in der echt SEHR viele gute Spiele auf den Markt kommen. Das ist sehr großartig. Und meine Erfahrung ist: Ob ein Spiel bei mir super oder nur mittel ankommt, hängt sehr stark von Umgebungsvariablen ab: Haben wir irgendwelche Regelfehler gemacht? Hat der Erklärmensch gut strukturiert erklärt? War ich müde? Haben wir das Spiel durch Pizza-essen unterbrochen etc.

    Alle Spielerunden, die die JuryMitglieder begleitet haben, hatten immer eine Gemeinsamkeit: Die Anwesenheit des Jury-Mitgliedes. Und auch der/die hat das Spiel mal irgendwann unter Berücksichtigung der oben genannten Variablen kennen gelernt. Und da kann passieren, dass ein Captain Flip z.B. super ankam, weil alle an dem Tag eine Captain-Flip begünstigende Laune hatten und ein Kuhfstein (theoretisch, ich habs ja nicht gespielt) nicht, weil irgendwer müde war oder es das letzte Spiel am Abend war und jemand war noch genervt vom letzten Spiel.

    Und dieser Bias wird dann unterbewusst weiter getragen.


    Du hast vermutlich meine Kritik an der bgg-Bewertung, die ich oben genannt habe und die Deine Punkte exakt aufgreift, nicht gelesen?


    Ansonsten ja: Ich glaube, dass eine Bewertung in der Masse obektiver wird. Wenn ein Brass: Lancashire nach 25.000 Bewertungen bei 8.2 steht, sagt das was aus. Und ja: Selbstverständlich gibt es auch da individuellen Bias: Leute sehen die 8.2 und gehen mit der Erwartung, ein gutes Spiel zu spielen, in die Partie - das kann beeinflussen.


    Und selbstverständlich ist die Wahl der Jury die richtige. Das liegt in der Natur der Sache: Sie können de facto keine falsche Wahl treffen, weil es halt ihre Wahl ist.

  • Soweit ich weiß, kann man auch mit einem Spiel spielen, was einem nicht selber gehört.

    Ich möchte die Argumentationslinie jetzt nicht zu sehr verteidigen, weil ich das ZuZ Legacy als Preisträger schön fände. Dann wird es nämlich günstiger zu haben sein. Bisher war und ist es mir persönlich zu teuer.

    Aber als Legacy-Spiel ist es eben deutlich schwieriger auch mitzuspielen. Ich kann es ja nicht in der Bücherei ausleihen o.ä. Ansonsten brauche ich jemanden im Bekanntenkreis, der es sich leisten kann. Die Hürde ist deutlich höher als eben bei E-Mission, Sky-Team oder den anderen Titeln. Ich kann die Kritik schon grundsätzlich nachvollziehen, eben weil es zusätzlich Legacy und nicht zurücksetzbar ist.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Alle Spielerunden, die die JuryMitglieder begleitet haben, hatten immer eine Gemeinsamkeit: Die Anwesenheit des Jury-Mitgliedes.

    Nein. Die Jurymitglieder leihen die Spiele auch bewusst an entsprechende Runden aus und lassen sich Feedback geben, ohne dabei zu sein. Die Praxis ist von mehreren der Jury so beschrieben worden. Eben weil sie sehen wollen, wie die Leute damit klar kommen, wenn niemand dabei ist, der das Spiel kennt und erklären kann.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Aber als Legacy-Spiel ist es eben deutlich schwieriger auch mitzuspielen.

    Zumal das 'mal eben einsteigen und eine Partie mitspielen' bei Legacy noch schwieriger ist. Oft sind es da die gleichen Gruppen, die das Spiel durchspielen wollen.

    Also die Durchlässigkeit wird damit nicht erhöht, das finde ich auch.

  • Ansonsten ja: Ich glaube, dass eine Bewertung in der Masse obektiver wird. Wenn ein Brass: Lancashire nach 25.000 Bewertungen bei 8.2 steht, sagt das was aus. Und ja: Selbstverständlich gibt es auch da individuellen Bias: Leute sehen die 8.2 und gehen mit der Erwartung, ein gutes Spiel zu spielen, in die Partie - das kann beeinflussen.

    Der eigentliche Bias bei BGG ist die verzerrte Grundgesamtheit.

    Das ist wie wenn du an der Kölner Unimensa eine Umfrage zum Schulabschluss machst, und dann als Ergebnis publizierst, dass 95% der deutschen Bevölkerung Abitur haben.

  • Soweit ich weiß, kann man auch mit einem Spiel spielen, was einem nicht selber gehört.

    Ich möchte die Argumentationslinie jetzt nicht zu sehr verteidigen, weil ich das ZuZ Legacy als Preisträger schön fände. Dann wird es nämlich günstiger zu haben sein. Bisher war und ist es mir persönlich zu teuer.

    Aber als Legacy-Spiel ist es eben deutlich schwieriger auch mitzuspielen. Ich kann es ja nicht in der Bücherei ausleihen o.ä. Ansonsten brauche ich jemanden im Bekanntenkreis, der es sich leisten kann. Die Hürde ist deutlich höher als eben bei E-Mission, Sky-Team oder den anderen Titeln. Ich kann die Kritik schon grundsätzlich nachvollziehen, eben weil es zusätzlich Legacy und nicht zurücksetzbar ist.

    Das hat aber auch weiterhin nichts mit dem UVP zu tun. Sondern mit der Eigenschaft von Legacy Spielen. Aber dann hätte Pandemic Legacy Season 2 keinen Sonderpreis bekommen und die Exit-Reihe nicht den KdJ gewinnen dürfen.

    Und es wurde auch bei E-Mission der Preis als "Argument" genannt.


    Das Fördern von Kulturgut bedeutet nicht, dass etwas für jeden Erwerbbar sein muss. Es geht immer um das erleben oder teilhaben können. Und das geht eben auch ganz ohne Eigentum.

    Bibliotheken oder Museen z.B. fördern Kulturgut, in dem sie Medien (Bibliothek), Kunst oder Zeitgeschichtliches (Museen) für jedermann zugänglich machen.

    2 Mal editiert, zuletzt von krakos ()

  • Und damit hast Du so Recht. Ich empfinde viele Spiele als nicht verstanden. Das ist verständlich, wenn man diese nicht 10x plus spielt.

    Meinst Du damit, dass die Jury Heat nur eine handvoll Mal gespielt hat? Das würde mich ehrlich gesagt extrem wundern. Ich denke, dass Heat einfach eher in der Blase super ankommt, aber in der konkreten Zielgruppe nicht so. Die Jury hat ja genug Gruppen und wenn es da eben wegen der Notwendigkeit das öfter zu spielen floppt, wird es halt nicht nominiert.

    Ach, nein, ich meinte das eher allgemeiner. Ich würde der Jury jetzt nicht unterstellen wollen, dass ein ja im passenden Jahrgang durchaus erfolgreiches Spiel mal eben angespielt und als Glücksspiel für den SdJ/KdJ-Preis verworfen wurde. Es ging mir mehr um die immer wieder aufkeimende Diskussion um die spielerische Qualität von Heat und anderen Spielen.


    Nein, auch wenn ich oftmals nicht mit den Listen der Jury konform gehe, kann ich mir nur schwer vorstellen, dass Spiele aus Gründen ungenügender Spielerfahrung missverstanden und dann unberücksichtigt bleiben. Es ist auch insofern Wurscht, als, selbst wenn die Lieblingstitel des Gros der Bubble auf Long- und Shortlist erschienen wären, andere, ebenso geliebte Spiele rausgefallen wären und zu den gleichen Diskussionen Anlass gegeben hätten.

  • Meiner Ansicht nach ist es so:


    a) Meine eigene Meinung ist repräsentativ für mich selbst.


    b) Die Wertungen auf BGG sind relativ repräsentativ für den Kern der internationalen Vielspieler-Bubble.


    c) Das Ergebnis des DSP ist relativ repräsentativ für den Kern der deutschen Vielspieler-Bubble.


    d) Die Jury Spiel des Jahres bemüht sich, möglichst gute/repräsentative Empfehlungen für die Allgemeinheit der spielenden und potenziell spieleinteressierten Menschen in Deutschland zu geben.

    Dabei fließen sowohl ihre persönlichen Geschmäcker mit ein, aber eben auch besonders die Erfahrungen, die sie mit verschiedensten Testgruppen gemacht haben.


    Dass sich a), b), c) und d) untereinander erheblich unterscheiden können, ist für mich völlig logisch.

    Und natürlich darf man die Entscheidungen der Jury trotzdem kritisieren/diskutieren - aber bitte mit Respekt und ohne ihnen grundsätzlich irgendwelche Kompetenzen abzusprechen.

  • Muß ich erst Koch werden, bevor ich entscheiden darf ob mir ein Essen im Restaurant schmeckt oder nicht? (= Bewertung der Arbeit des Kochs)

    Nein, aber um die Arbeit des Kochs zu bewerten, reicht eben nicht aus, ob dir das Essen schmeckt, sondern du musst das Essen von mehreren Menschen probieren lassen. Und selbst das muss nichts heißen, denn selbst das allerbeste Lachstatar könnte jemanden nicht schmecken, dessen Geschmacksnerven auf Currywurst, Bulette und Burger fixiert ist.

  • Ansonsten ja: Ich glaube, dass eine Bewertung in der Masse obektiver wird. Wenn ein Brass: Lancashire nach 25.000 Bewertungen bei 8.2 steht, sagt das was aus. Und ja: Selbstverständlich gibt es auch da individuellen Bias: Leute sehen die 8.2 und gehen mit der Erwartung, ein gutes Spiel zu spielen, in die Partie - das kann beeinflussen.

    Der eigentliche Bias bei BGG ist die verzerrte Grundgesamtheit.

    Das ist wie wenn du an der Kölner Unimensa eine Umfrage zum Schulabschluss machst, und dann als Ergebnis publizierst, dass 95% der deutschen Bevölkerung Abitur haben.

    Sag ich doch ;) Aber die Spielenden dort können eben durchaus etwas aussagen über die Spiele, die vornehmlich von diesen Spieler*innen gespielt werden: Kenner- und Expertenspiele. (genauso wie die Besucher*innen der Mensa etwas über die Qualität von Mensaessen berichten könnten)


    Wenn wir die gesamte Bevölkerung befragen würden, wäre im Ranking vermutlich Mädn und Monopoly unbestritten an der Spitze und Arche Nova WEIT abgeschlagen (und das hinter Obstgärtchen, Mau Mau und Kakerlakak).

    Aber genauso fragt man ja auch Weinkenner, wenn man nach gutem Wein sucht - sonst tränken wir alle immer den jedes Jahr durch Publikumsvote prämierten Tetra-Pak-Wein

  • c) Das Ergebnis des DSP ist relativ repräsentativ für den Kern der deutschen Vielspieler-Bubble.

    Da wäre ich vorsichtig. Ich bin sehr gespannt, was in diesem Jahr raus kommt. Sollte mich hart wundern, wenn da nicht mindestens ein sehr stark kontroverses Spiel unter den Top 5 wäre, wenn jemand es erfolgreich schafft, seine Bubble zum voten zu mobilisieren.

  • Sollte mich hart wundern, wenn da nicht mindestens ein sehr stark kontroverses Spiel unter den Top 5 wäre, wenn jemand es erfolgreich schafft, seine Bubble zum voten zu mobilisieren.

    Endlich werden wir erfahren, wie groß diese ominöse Gefolgschaft im Verhältnis zum Rest wirklich ist! 8|

    Wenn da mal jemand seine „offene Rechnung“ nicht ohne den Wirt gemacht hat.