Sollte ein "Expertenspiel des Jahres" von der Spiel-des-Jahres-Jury eingeführt werden (4. Pöppel)? 205
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Ja (89) 43%
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Nein (116) 57%
Hallo zusammen,
es gab wieder eine Diskussion zum Thema fehlender Preis "Expertenspiel des Jahres" gab, was in Form eines 4. Pöppels neben "Spiel des Jahres", Kennerspiel des Jahres" und "Kinderspiel des Jahres" darstellen würde.
Mich würde die Meinung der Teilnehmer hier im Unknowns-Forum interessieren, deshalb diese Umfrage. Außerdem könnte man hier passender diskutieren.
Meine bisherigen dafür-Argumente, unter anderem:
Die Änderung die ich mir wünschen würde, wäre ein 3. Pöppel „Expertenspiele“, da diese Kategorie zur Zeit als einzige keine Berücksichtigung finden — sind ja weder Kenner- noch Familienspiele. Hätte wie gesagt insbesondere den großen Vorteil, dass *jedes* Spiel die Möglichkeit hätte einen Pöppel zu bekommen.
Wie du schon selbst schriebst findet in der Presse schon das "Kennerspiel des Jahres" weniger Beachtung, es ist immer noch klar, welches DAS Spiel des Jahres ist. Und wäre erst recht klar, wenn auf der Verpackung "Expertenspiel" beim Pöppel gedruckt werden würde, dass das nicht gemeint sein kann. Apropos, dankenswerterweise macht Pegasus ja auch genau diese Zielgruppen-Angaben/Aufteilung auf ihren Spielepackungen.
Außerdem hätte man wie gesagt mit nur einem Pöppel mehr alle Brettspiele berücksichtigt. Bei schon 3 vorhandenen Pöppeln macht einer mehr den Braten nicht fett, wenn überhaupt, könnte ich mit der Argumentation eine Forderung nachvollziehen, das "Kinderspiel des Jahres" und "Kennerspiel des Jahres" abzuschaffen, aber ich persönlich bin dagegen.
Apropos, eine Argumentation mit Kulturgut etc. lasse ich nicht ausschließlich gelten, schließlich steigern insbesondere Spiel des Jahres aber auch das Kennerspiel auch die Verkaufszahlen, und die Reaktionen der Verlage und Autoren auch beim Kennerspiel zeigt auch, dass diese erfreut sind, und das kann auch eine Motivation für die Entwicklung weiterer Spiele sein.
Bisherige dagegen-Argumente, unter anderem:
Alles anzeigenQueendomino kam als Spiel der Kingdomino-Reihe schon rein prinzipiell für eine SDJ-Berücksichtigung nicht in Frage. So wie auch alle Azul-Nachfolgespiele nicht in Frage kommen und alle Codenames-Nachfolger etc.
Es geht mir um eine Öffnung des Hauptpreis auch für komplexe Spiele, da ich immer mehr die Erfahrung bei Nichtspielern gemacht habe, dass der Preis irrtümlicherweise missinterpretiert wird, und der Eindruck entsteht, dass die einsteigerfreundlichen SdJ-Spiele gleichgesetzt werden mit dem "besten" Spuel des Jahrgangs sind und somit auch angenommen wird, mehr kann das Kulturgut Brettspiel nicht bieten.
1) Wenn hier jemand den Preis offensichtlich missinterpretiert, dann bist du das. Das Spiel des Jahres IST das beste Spiel des Jahres. Und zwar ist es das beste Spiel, das aus Sicht der Jury dazu geeignet ist, es unerfahrenen Spielern auf den Tisch zu legen, damit diese mit einer höchstmöglichen Wahrscheinlichkeit Spaß damit haben.
2) Wer annimmt, das Kulturgut könne nicht mehr bieten, übersieht dann ja offenbar das Kennerspiel des Jahres. Und wenn jemand das Kennerspiel schon übersieht, würde er auch ein Expertenspiel des Jahres nicht wahrnehmen.
3) Eine Öffnung des Preises für Expertenspiele würde die Zielgruppe eher verwirren. Schon jetzt wird das Kennerspiel des Jahres in den großen Medien kaum erwähnt, nachdem es gekürt wurde. Je mehr Kategorien es gibt, um so weniger deutlich ist erkennbar, welches der "Hauptpreis" ist.
Ein gutes Beispiel ist für mich in Österreich das "Spiel der Spiele", welches der Hauptpreis ist. Darüber hinaus gibt es noch: "Spiele-Hit für Kinder", "Spiele-Hit für Familien", "Spiele-Hit mit Freunden", "Spiele-Hit für Experten", und zwar mit jeweils 3-4 Titeln pro Kategorie! Und dann auch noch einen "Sonderpreis zum Spiel der Spiele". Ich habe also eine Liste mit ca. 15 prämierten Spielen. Ohne sich nun näher mit den einzelnen Kategorien auseinanderzusetzen versteht man kaum, welches Spiel denn nun dasjenige sein könnte, das für einen selbst die beste Empfehlung wäre.
4) Der Verein SDJ sieht es nicht als sein Ziel an, Oscar-mäßig Preise in unterschiedlichen Kategorien zu vergeben. Es gibt ja auch keine Preise für die beste Illustration, die beste Anleitung oder Ähnliches. Für solche Preise gibt/gab es halt andere Veranstalter.
Ein 4. Pöppel würde die Zahl derjenigen, die die Unterschiede zwischen den Preisen nicht mehr verstehen, noch vergrößern, alleine schon weil eben außerhalb unserer Blase hier kaum jemand einen Unterschied zwischen "Kennerspiel" und "Expertenspiel" kennt und man dies aufwändig erklären müsste. Selbst hier im Forum gibt es in meiner Wahrnehmung einige User, die zwischen diesen Kategorien nicht unterscheiden.
Vor allem aber glaube ich, dass die Jurymitglieder mit dem Spielen und Bewerten der Aspiranten für Rot und Grau bereits dermaßen viel zu tun haben, dass sie keine Zeit hätten, auch noch alle Kandidaten für einen Expertenspiel-Preis hinreichend oft zu spielen - zumal der Zeitaufwand pro Spiel hier auch noch ansteigt. Ich denke, das ist gar nicht zu leisten. Und für eine dritte Jury sehe ich auch keinerlei sinnvollen Ansatz.
Die gemeinte Diskussion war hier: