Beiträge von ravn im Thema „Spiel des Jahres 2024 – es darf wieder orakelt werden“

    Wenn die farbigen Klebepunkte in Zukunft passender ins Schachtelgrafikdesign integriert sind und klarer wird, dass man die am besten eben nicht versucht abzuknibbeln, sondern einfach mit Messer oder Schere aufschneidet, wäre für mich persönlich schon eine Menge gewonnen. Plastik drumherum brauche ich nicht, gab und gibt ein paar Spiele in meiner Sammlung, die nie eine Plastikhülle hatten und nicht anders aussehen als andere Spiele.

    Die Marktpreise von e-Mission haben gehörig angezogen - zwischen 58 und 78 Euro, je nachdem wo man bevorzugt kaufen mag. Die Zeit der Lockangebotspreise unter Händer-Einkaufspreis scheinen wohl aktuell vorbei zu sein. Da könnte ich fast versucht sein, mein Erstauflagen-Exemplar aktuell anzubieten und später dann die Neuauflage erneut zu kaufen ...

    Den "typischen Verkaufspreis" habe ich bei brettspiel-angebote.de recherchiert. Durch die wechselnden Angebote bei Thalia und BOL war das Spiel fast durchgehend zu dem Preis zu bestellen. Anscheinend Lockangebote, wenn die unter Einkaufspreis verkaufen. Ich selbst habe im Herbst 2023 noch rund 55 Euro bezahlt dank Gutscheinaktion. Anscheinend immer noch zu wenig, damit Spielehändler davon leben können.

    Ich persönlich dachte, dass der informierte Vielspieler den Wert eines Brettspiels vor allem an den spielerischen Werten misst und nicht nur auf Äusserlichkeiten geht? 8o

    Anscheinend gibt es eine arg unterschiedliche Erwartungshaltung, was ein gutes Brettspiel mitbringen sollte. Für mich Spielspass, besondere Spielabläufe, Wiederspielwert, möglichst frei von Fehlern, schöne Grafik, stimmungsvolle Atmosphäre, gutes Material und generell Freude an dem Produkt. Wenn das alles zu einem Preis angeboten wird, der für mich passt, dann kaufe ich ... oder begnüge mich damit, es im Freundeskreis mitzuspielen, wenn dort ausreichend vorhanden.

    Die Wenigsten von uns werden e-Mission auf der SPIEL 2023 zum UVP von 80 Euro gekauft haben, oder? Das wäre mir zu teuer gewesen in Summe meiner Erwartungen. Der typische Verkaufspreis der letzten sechs Monate lag bei rund 42 bis 48 Euro versandkostenfrei. Aktuell werden wieder 60+ Euro aufgerufen, weil wohl die Nachfrage bei begrenzter Restauflagenverfügbarkeit den Preis diktiert und einige Händler da gerne Gewinnchanchen mitnehmen.

    Das Spiel hat 239 Karten (lokale und globale Projekt plus Krisenkarten), die alle unterschiedlich sind und alle eine eigene Illustration haben. Zudem gibt es zu den Karten ein QR-Code-Link mit weiterführenden Informationen und spielrelevanten Hinweisen. Letzteres hat in der deutschsprachigen Version aber einige Monate nach Release gedauert, während die englischen Hinweise schon komplett waren. Der inhaltliche Aufwand des Spiels ist schon enorm, von den Kartenfunktionen, den Grafiken, den Texten, der Online-Präsenz. Rechnet Ihr das gar nicht dem aufgerufenen Marktpreis zu? Ich gehe mal davon aus, dass Redakteure, Grafiker und alle sonst beteiligten Personen gerne fair bezahlt werden wollen für ihre Arbeit an dem Spiel. Ist Euch das egal?

    Ich hab mir das Spiel in Berlin angeschaut und versteh die Kritik am Material nicht.

    Gut, es hat keine Minis, keine Metallmünzen, keine Plastikklumpen, keine Leinen-Optik, vielleicht deswegen

    War das vll schon die zweite Auflage? Die playerboards der ersten sind so dünn, dass es fast ein Wunder ist, dass sie nicht Durchsichtig sind...

    Ich habe die erste Auflage. Ja, die Playerboards sind so dünn wie damals bei Alea, allerdings Double-Layer also doppelte Alea-Stärke. In meinen, in diversen unterschiedlichen Spielrunden, gespielten Partien gab es noch nie Probleme mit den Playerboards oder dem restlichen Spielmaterial. War auch nie ein Thema und nie hat sich jemand beklagt, in der Hinsicht, dass das Material kritisiert wurde.

    Möchte deshalb mal wissen, wie viele hier wirklich eigene Materialerfahrungen haben oder einfach nur nachplappern? X/

    Aber ja, das Material der englischen Version ist anders. Einige Marker sind dicker, einige Marker sind aus Holz, das Inlay ist anders und die Karten sind grösser und haben keinen weissen Rand um die Illustrationen, während diese in der deutschsprachigen Version abgeschnitten sind, was aber wohl nur im Direkvergleich auffällt. Man könnte meinen, das eine ist eine Deluxe-Version und die andere ist die Retail-Version. Hätte ich die Wahl, würde ich lieber das Material der englischen Version haben, aber deutschsprachige Texte. Ob das Spiel dann besser oder anders spielbar wäre? Keine Ahnung, weil ich die nicht habe.

    Ich persönlich kann mit den Listen gut leben. Die Spiele, die ich mag und kennengelernt habe, die befinden sich eh in spielbarer Reichweite und die anderen Spiele, vermisse ich nicht. Bei dem Darwin-Spiel meinte ich zunächst, dass ich das kannte, war aber die andere der drei Darwin-Neuheiten. Und Mischwald? Ich mach das beste aus meiner Kartenhand und hoffe, dass da noch passendes nachkommt. War für mich ok, aber nicht zwingend eine Nominierung wert. Andere mögen das aber anders sehen, was völlig ok isr. Am Ende ist es für UNS doch eh egal, was ausgezeichnet wird oder auch nicht, weil bis dahin jeder sein Lieblingsspiel des Jahrgangs selbst gefunden hat.

    The Same Game, Schnitzejagd und FTW haben für mich ein Merkmal gemeinsam: Die nutzen sich nach der ersten Faszination ab.

    Zumindest so erlebt in meinen Runden. Bei The Same Game gibt es noch die Einstiegshürde, ein zu perfektes Objekt finden zu wollen, was die Überlegungszeit dehnt und den Druck auf die Einzelnen unnötig erhöht. Bei Schnitzeljagd fällt das Konzept dann in sich zusammen, wenn Mitspieler meinen, einfach nur zufällig eine Karte zu spielen. Und bei FTW hat es in zu grosser Runde nicht gezündet, weil eigentlich nur die letzten Spielzüge die interessanten Momente erzeugen und alles davor ist Vorgeplänkel, seine Kartenhand zu reduzieren. Und irgendwann war dann die Luft raus.

    Für mich sollte ein SDJ-Kandidat mehr bringen. In diese Reihe ordne ich noch That's not a Hat ein. Echt lustig im Erstkontakt, im Wiederholungsfall aber eher anstrengend empfunden. Für Zwischendurch aber vollkommen ok.