Beiträge von verv im Thema „Spiel des Jahres 2024 – es darf wieder orakelt werden“

    Hier wurde ja von Nico schon bestätigt, dass die zweite Auflage dickere Playerboards, dickere Projektkarten und ein stärkeres Inlay enthält:

    Was ich nicht weiß ist, ob die zweite Auflage aktuell schon im Handel ist und ob das auch die Version war, die auf der Berlin Con auslag. Mein Eindruck dort: das Spiel hat sich nicht anders angefühlt als der Essen-Kauf meines Freunds.

    Die Double Layer-Boards sind tatsächlich etwas dünn, was auch zur Folge hat, dass der Puzzleteil-Mechanismus, um sie zusammenzustecken, etwas solala funktioniert. Das spielt aber auf dem Tisch eigentlich keine Rolle mehr. Außerdem soll die zweite Auflage in diesem Punkt ja etwas nachbessern. Viel eher noch würde ich mir wünschen, dass die Skala für das Zählen von Verschmutzungsplättchen etwas besser mit der Breite der Tokens korrespondieren würde. Das verschiebt sind in der Länge teilweise recht deutlich sichtbar, so dass ich doch öfter mal in tatsächliches Plättchen-Zählen verfallen bin, weil man an der Skala nicht mehr 100% sicher ablesen konnte, ob ich jetzt z.B. 17 oder 18 Verschmutzung habe.

    Die Papptokens sind simpel gestaltet aber richtig dick und dass die englische Ausgabe hier teilweise Holztokens verwendet stört einen auch nur dann, wenn man das weiß. Das gleiche gilt für den weißen Rand auf den Karten, die qualitativ vollkommen in Ordnung sind. Ich finde die Illustrationen auf der Schachtel und den Karten persönlich ja super! Und sie fangen auch gut ein, wie das Spiel dem eher schweren Thema mit Hoffnung und Optimismus begegnet. Das Grafikdesign der Tokens wirkt manchmal etwas unfertig – gerade die breiten Temperaturplättchen, die ja wie die Quecksilbersäule eines Thermometers aussehen sollen, sind halt einfach nur rot mit einer seltsamen Art Gradient an der Seite.

    Nichtsdestotrotz finde ich das Spiel auf dem Tisch schön, es ist sehr gut spielbar und mechanisch ohnehin ein voller Erfolg! Die UVP von 80€ würde ich auch nicht zahlen, aber das hat sich ja 1) eh schon von selbst etwas eingependelt und 2) werden (K)SdJ-Gewinner mit steigender Auflage ja tendenziell auch eher günstiger als teurer.

    die Kinderspiel-Nominierten durchgespielt und habe da jetzt auch einen Favoriten.

    Der da wäre?! Jetzt mal Butter bei die Fische!! :dirol:

    Und haben die Magischen Schlüssel am besten gefallen. Große kleine Edelsteine ist auch nett, aber die Schlüssel hatten wegen dem spaßigen Push Your Luck und dem tollen Material die Nase vorne. Taco Käse Pizza verstehe ich überhaupt nicht: man deckt Karten auf, rät vorher was es ist und wenn man richtig geraten hat darf man nochmal und that‘s it? Wir haben es aber auch nur zu zweit gespielt – vielleicht ist die Bonbon-Regel mit dem Stapel abklatschen mit mehreren spaßiger?

    Wenn ich auch noch ein wenig in diesem Vergleich wildern darf: ich glaube die Spiele, die Blaze241 hier ausgeklammert sieht, sind eher Kobe-Rind mit Blattgold als Michelin-Stern. Also teuer weil fancy, nicht teuer weil Kochkunst. Und das ist halt das, was bei dem Imbissbuden-Vergleich mitschwingt: etwas einfaches, was wirklich jeder hinbekommt. Was auch für Kinder-, Familien- und Gateway-Spiele eine ganz schön unverschämte Annahme ist.

    Aber den Gedanke kann man vielleicht trotzdem mal weiterspinnen. Beim Kochen ist es vielleicht ähnlich wie bei Mode: es gibt die Haute Cuisine oder die Haute Couture, die man als Speerspitze der Kreativität ansehen könnte – teuer, unpraktikabel bis hin zur kompletten Alltagsuntauglichkeit und im Besten Fall trendsetzend für das, was Jahre später im Mainstream ankommt. Das lässt sich ein Stück weit vielleicht auch auf Popmusik oder Filme übertragen: dort gibt es Indie- oder experimentelle Musik bzw. Arthouse- und Experimental-Film, die oft selbst nicht den großen Erfolg haben aber eine Quelle für neue Ideen sein können. Etwas Vergleichbares gibt es aber beim Medium (Hobby-)Brettspiel nicht, oder? Ich sehe da keinen Grund, warum Innovation ausgerechnet in nischigen Spielen stattfinden soll. Die Extrembereiche des Hobbies zeichnen sich eigentlich eher durch gesteigerte Komplexität, Umfang oder Unzugänglichkeit aus. Aber dass dort die Mainstream-Ideen von morgen ausgebrütet werden, sehe ich eigentlich eher gar nicht so.

    Aber da ich weder was von einer Nennung habe noch mir eine Ignoranz schadet kann ich damit recht gelassen umgehen.

    Unmittelbar stimmt das erst mal, aber langfristig kann es für einen selbst dann doch wieder relevant werden. Erst mal ist mit einer SdJ-Auszeichnung quasi garantiert, dass das Spiel auf Jahre hinweg unterstützt wird. Im Falle von Heat läuft das Spiel ja momentan auch so gut genug, dass Erweiterungen produziert werden. Aber das ist ja erstmal nicht selbstverständlich.

    Und darüber hinaus haben erfolgreiche Spiele ja auch einen Einfluss darauf, was zukünftig für Spiele produziert werden. Der Erfolg von Flügelschlag z.B. – mal dahingestellt, welchen Anteil daran die Auszeichnung zum Kennerspiel hatte – ist doch mit Sicherheit ein wesentlicher Grund dafür, dass Naturthemen zur Zeit so allgegenwärtig sind. Gleiches gilt für Mechanismen: natürlich dienen populäre Spiele häufiger als Vorbild; einfach schon deswegen weil die Menge an Spieledesignern, die das Spiel zu Gesicht bekommen, größer ist.

    Das ist jetzt vermutlich so zu einfach formuliert, aber trotzdem mal als saloppes Beispiel: Harmonies. Das hat ein Naturthema, das räumliche Puzzle zwei übereinanderliegender Wertungsebenen wie Cascadia (sogar mit dem gleichen Thema: Habitate und Tiere) und einen Draftingmechanismus, der an Azul erinnert. Man könnte also sagen: in einer Welt, in der Flügelschlag, Azul und Cascadia keine Pöppel davon getragen hätten, gäbe es Harmonies nicht.

    Ich will also sagen: wenn die Nominierten und Preisträger meinem eigenen Geschmack entsprechen ist das gut für mich, weil ich dann in Zukunft mehr Spiele sehe, die ebenfalls meinen Geschmack entsprechen könnten.

    Heat ist völlig zu recht nicht nominiert, weiß auch nicht wieso das manche erwartet haben. Das Spiel fällt vom Veröffentlichungsdatum schon in den Vorjahresjahrgang.

    Heat war, was das SdJ betrifft, dieses Jahr relevant. Da gibt es gar nichts mehr zu spekulieren. Das wurde unter anderem explizit im Brettagogen-Podcast bestätigt und auch bei Harald Schrapers ist es in der Liste des diesjährigen Jahrgangs geführt. Das hätte also sehr wohl berücksichtigt werden können, kam nur bei der Jury nicht gut genug an. (Was mir auch echt schleierhaft ist: je öfter ich das spiele desto besser wird das Spiel!)

    Mich wundert, dass Harmonies beim roten Pöppel einsortiert wurde. Ich dachte bislang immer, dass Cascadia da nur gewonnen hat, weil es auch den Familienmodus gibt und es somit eine ziemlich niedrige Einstiegshürde hat. Standard-Harmonies (Seite A, ohne Waldgeister) würde ich schon ein wenig komplexer einstufen als das volle Cascadia. Vor allem in den Landschaften steckt da deutlich mehr drin! Dafür sind die Tiere vielleicht weniger gegenseitig voneinander abhängig?

    In Essen hab ich Samstag auch noch alles gesehen. Hier wird glaub ich generell immer viel zu sehr nur auf die Onlineverfügbarkeit geachtet und gar nicht geschaut, was die Lädchen vor Ort alles so dahaben.

    Jepp, kommt mir auch so vor: Onlineverfügbarkeit allgemein und im speziellen Verfügbarkeit bei den Läden, die auf brettspiel-angebote.de eingepflegt sind. (Was ja auch nachvollziehbar ist. Die Arbeit von toasted ist nicht nur für den Preisvergleich wertvoll, sondern auch weil mir das ein gewisses Vertrauen gibt, bei welchen Läden man bestellen kann. Da wurden in der Vergangenheit ja schon ganz bestimmte Schnäppchen-Läden aus gutem Grund nicht aufgenommen!)

    Also Sky Team ist sicher gerade stark nachgefragt und tatsächlich auch vielerorts vergriffen, aber nur weil es die größten 10-15 Online Shops nicht mehr haben, ist es deshalb noch lange nicht komplett ausverkauft.

    Ist die Verfügbarkeit eines Spieles eigentlich (noch) relevant für eine Auszeichnung?

    Dann wäre Harmonies, Vale of Eternity und SkyTeam schon irgendwie draußen. :/

    Verfügbarkeit im Sinne von „wurde auf deutsch veröffentlicht“ ist relevant. Verfügbarkeit im Sinne von „Erstauflage ist vielerorts vergriffen“ ist egal. Alle drei genannten Titel sind zulässige Kandidaten (und in den FLGSs, in denen ich unterwegs bin, auch derzeit prima zu haben).

    Wo ich hier Zug um Zug Legacy gerade als theoretisch möglichen Kandidaten sehe

    Kann deine restlichen Fragen nicht beantworten, aber Zug um Zug Legacy ist kein theoretisch möglicher Kandidat, weil es seit der Spiel praktisch nicht mehr zu bekommen ist. Ähnliches Schicksal wie Heat letztes Jahr.

    Das stimmt so nicht: eine ausverkaufte Auflage ist überhaupt kein Ausschluss-Kriterium! Bei Heat war das Problem auch ein ganz anderes: zuallererst nämlich, dass es die Jury nicht rechtzeitig für die letztjährige Deadline erreicht hat. Darüber hinaus hätte man sich überlegen müssen, ob eine Thalia-Exklusivität akzeptabel ist, wenn eine allgemeine Verfügbarkeit im Handel gefordert ist. Aber das war im Falle von Heat egal: letztes Jahr war es nicht mal bei Thalia rechtzeitig im Handel und dieses Jahr ist es allgemein verfügbar.

    Die große Frage bei Zug um Zug Legacy ist, ob das als Fortsetzung des bereits prämierten Zug um Zug eine Chance hat. In den FAQ sind Erweiterungen und "nahezu unveränderte Neuauflagen oder Jubiläumsauflagen" explizit ausgeschlossen – das deckt Zug um Zug Legacy meines Erachtens nicht wirklich ab. Aber ob man eine neue Version eines bereits prämierten Spiels wirklich nochmal auszeichnen möchte, ist vermutlich trotzdem eine Frage, die sich die Jury stellt. Und ich denke, dass der Preis dann auch eine nachrangige Rolle in der Entscheidungsfindung spielen wird.

    Was war denn bislang (auch umgerechnet suf damalige wirtschaftlich Verhältnisse oder DM Währung) der höchste durchschnittlichr VK Grundpreis für ein prämiertes Spiel gewesen ?

    Wenn man sich mal durch die Gewinnerdatenbank klickt, ist das Kennerspiel des Jahres bislang höchstens mal an materialreiche Euros gegangen. Den höchsten mir bekannten UVP dürfte Pandemic Legacy Season 2 gehabt haben, was mit einem Sonderpreis ausgezeichnet wurde und glaube ich selbst damals bei 85€ lag? Es gibt in der Frühzeit des Preises einige Sonderpreise "Schönes Spiel", die an aufwändig gefertigte Holzspiele vergeben wurden. Was die damals gekostet haben (oder inflationsbereinigt heute kosten würden) weiß ich aber nicht. Die Abtei der Wandernden Bücher war jedenfalls nicht dabei.

    Über Harmonies und co wird jetzt orakelt wie Wild, wären diese Spiele in Essen rausgekommen, hätten sie vermutlich die meisten schon wieder vergessen.

    Das ist ja ein Thema, das man bei Preisverleihungen immer hat. Auch bei Filmen werden die potentiellen Oscar-Kandidaten gerne so ins Kino gebracht, dass sie zum Zeitpunkt der Entscheidung präsent und in aller Munde sind. Und klar kann es vorkommen, dass die Anfangseuphorie bei einem neuen Spiel zu einer etwas positiveren Einschätzung beiträgt, als wenn das Spiel schon gut abgehangen ist und seine dauerhaften Qualitäten unter Beweis stellen musste. Das ist halt die Aufgabe der Jury (bzw. von Kritikern allgemein) sich davon möglichst frei zu machen – obwohl ich auch glaube, dass das nicht immer restlos gelingen wird. Wenn man – um dem gegenzusteuern – jetzt eine Sperrfrist einführt, dass zwischen Erscheinen und Nominierung mindestens ein halbes Jahr liegt, dann hilft das dabei vielleicht ein wenig. Aber ich weiß nicht ob das für mich die negativen Effekte aufwiegen würde, dass eine ganze Menge aktuell angesagter Spiele ignoriert werden müssten.

    Ich hege ja insgeheim den Verdacht, dass Chris das für‘s engagement vielleicht nicht absichtlich macht, aber doch vom Algorithmus zu Schlampigkeit erzogen wurde. Kleine Fehlinformationen in den Videos sind einfach eine zuverlässige Quelle für zahlreiche Kommentare.

    Edit: gerade die SdJ-Videos bei BBG finde ich aber eigentlich eher eine rühmliche Ausnahme. Dort ist vor allem Chris meist regelrecht systematisch. Der späte Release von Harmonies und Stichwal wurde glaube ich in den Videos sogar diskutiert, oder?

    Hunter hingegen fand ich hat oft richtig daneben gegriffen. Sowas wie Erde ist ganz offensichtlich der vorherige Jahrgang und dass das bei der Jury nicht gut angekommen ist, kann man sich wissen. Bei Mischwald finde ich die Überlegung, ob das noch roter Pöppel ist, völlig unbegreiflich. Und mit e-Mission einen der Top-Kandidaten gar nicht auf dem Schirm zu haben, finde ich für einen der größten deutschen YouTube-Kanäle auch schwach. Aber man hat eh das Gefühl, dass Hunter mittlerweile viel anderes um die Ohren hat und die Videos wirken immer ein bisschen unvorbereitet.

    Ich habe einen Nitpick mit der deutschen YouTube-Community, wo auf mehreren Kanälen – dem allgemeinen Sprachgebrauch folgend – öfter mal von "Vibes" die Rede ist. Bitte, bitte liebe YouTuber, achtet mal darauf, dass ihr das nicht "Wipes" aussprecht. Ich weiß ihr meint das Spielgefühl, aber ihr sprecht halt die ganze Zeit von Feuchttüchern. ;)

    Also, wenn ich mir beides mal bei LEO aussprechen lasse, hört sich das fast identisch an, da kann ich den Youtubern kaum einen Vorwurf machen…

    Das geht mir sehr anders. Das /w/ ist im Englischen ein Laut, der der Aussprache eines /u/ ähnelt. Das /v/ hingegen ist ein stimmhafter Frikativ und so, wie man ein W für gewöhnlich im Deutschen ausspricht – also Zähne auf der Unterlippe.

    Siehe:

    Externer Inhalt www.youtube.com
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    Ich habe einen Nitpick mit der deutschen YouTube-Community, wo auf mehreren Kanälen – dem allgemeinen Sprachgebrauch folgend – öfter mal von "Vibes" die Rede ist. Bitte, bitte liebe YouTuber, achtet mal darauf, dass ihr das nicht "Wipes" aussprecht. Ich weiß ihr meint das Spielgefühl, aber ihr sprecht halt die ganze Zeit von Feuchttüchern. ;)

    e-Mission liegt noch ungespielt hier, mit 24 Seiten Regeln halte ich es aber für nicht nominierbar für den grauen Pöppel, das liegt darüber. Könnte einen Sonderpreis bekommen.

    Vielleicht solltest Du es tatsächlich vor einer solchen Aussage erst spielen.

    Sehe ich auch so und die Jury denke ich auch. Z.B. hier aus Harald Schrapers Rezension:

    Zitat

    Die Komplexität der Realität ist in dem Spiel so reduziert, dass es für Leute, die Erfahrung mit einfachen Kennerspielen besitzen, gut zu bewältigen ist.

    Tribes of the Wind dürfte letzten Sommer rausgekommen sein. Juni oder vielleicht auch gerade noch Mai? Auf jeden Fall nach dem 31. März 2023! Und ich sehe das auch als ziemlich klares Kennerspiel – kein Plus und nicht an der Grenze zum Expertenspiel. Das ist doch nicht komplexer als bspw. Wingspan!

    Sky Team hatte ich in meinem Eingangspost total übersehen – das ist natürlich der offensichtlichere Kandidat für das obligatorische 2-Spieler-Spiel.

    Bücher der Zeit ist bei der Kritikerschau sehr gut weggekommen und m.E. klarer Kandidat für die KdJ-Empfehlungsliste. Im Gegensatz dazu ist 5 Towers da ziemlich durchgefallen (und Zug um Zug Legacy hat einen Beinaheverriß von Udo Bartsch kassiert). Und irgendwie lese und höre ich immer wieder Passt nicht, auch wenn mir selbst das nicht wirklich gefallen hat.

    Beinaheverriss heißt aber immer noch, dass es in der Kategorie „reizvoll“ gelandet ist. Aber bei Zug um Zug Legacy wäre ich mir auch unsicher, wo das reingehören sollte. Für SdJ ist ein 100€-Legacy-Spiel vermutlich too mich. Für KSdJ ist Zug um Zug vielleicht zu basic? Und für einen Sonderpreis ist Legacy nicht mehr neu genug?

    Was in der Kritikerrundschau auch eher gut wegkam war Tribes of the Wind, was mich selbst leicht underwhelmed zurückgelassen hat.

    Liebes unknowns-Forum,

    Die Erscheinungs-Frist für Kandidaten zum Spiel des Jahres und Kennerspiel des Jahres 2024 ist abgelaufen und es gibt noch gar keinen Thread, in dem wir uns in wilden Spekulationen austoben dürfen. Also übernehme ich dieses Jahr die Aufgabe, einen solchen zu eröffnen.

    Beim Spiel des Jahres fehlt mir bislang noch der große Favorit, wobei "groß" hier auch wortwörtlich zu verstehen ist, weil mir für diese Kategorie eher nur die kleinen Spiele einfallen. Das mag aber auch an meinen eigenen Spielgewohnheiten liegen:

    • #TheSameGame scheint z.B. bei den meisten Jury-Mitgliedern ganz gut angekommen zu sein und passt für mich auch gut ins Format: ein eingängiges Spielprinzip mit einem kleinen Kniff, der's interessant macht.
    • Dann gibt's eine ganze Menge kleiner Kartenspiele, die in das Schema passen würden: #FTW als etwas verkomplizierte Mau Mau-Variante, #Trio mit dem verteilten Memory-Mechanismus, auch das Biet- und Bau-Spiel #FiveTowers kam weitestgehend gut an und zuletzt ist auch #Schnitzeljagd nicht schlecht aufgenommen worden.

    Beim Kennerspiel des Jahres ist das Bild für mich klarer:

    • #eMission hat quasi durch die Bank überragende Bewertungen bekommen und ist für mich der ganz klare Favorit – nicht nur, weil es ein aktuelles Thema hervorragend umsetzt (und dabei weder aktivistisch noch belehrend daher kommt), sondern auch, weil der Flexibilität einfordernde Engine Building-Mechanismus richtig gut funktioniert und eine super Balance zwischen kooperativem Spielziel und solitärer Beschäftigung mit dem eigenen Tableau gefunden wurde.
    • Für mich persönlich ist auch #Mischwald eine klare Nominierung. Das bietet mit einfachen Regeln spannende Entscheidungen und großen Wiederspielreiz – und das ganze in einem schönen (und mal angenehm unexotischen) Setting mit gutem Preispunkt und "grüner" Produktion.
    • Dieses Jahr sollte auch #Heat endlich ein potentieller Kandidat sein. Ich finde das nach wie vor ein hervorragendes Kennerspiel, das spannend und interaktiv ist, dank den einfach abzuhandelnden Legenden in jeglicher Spielerzahl gut funktioniert und viel zu entdecken mitbringt. Gegenpunkte: mit dem Thema werden sicher manche nichts anfangen können und ob die seltsame Release-Geschichte einer eventuellen Nominierung schaden könnte, weiß ich nicht.
    • Ich könnte mir vorstellen, dass #ValeOfEternity zumindest eine Empfehlung bekommt. Das hat genau das richtige Niveau für ein Kennerspiel, man kommt einfach rein aber es hat auch den einen oder anderen Twist um dabei nicht unspannend zu sein. Ich habe das Gefühl, dass Pegasus da mit dem Erscheinungstermin und dem guten Preis alles richtig gemacht hat, um gerade zum Nominierungszeitpunkt auf der Spitze der Euphoriewelle zu sein.
    • Wenn sich wieder ein dediziertes 2-Spieler-Spiel auf die Nominierungsliste verirren sollte, dann könnte das in diesem Jahr #MatchOfTheCentury sein. Das hat zwar nach meinem Eindruck nicht die ganz große Beachtung erfahren, ist aber ein wirklich spannender Schlagabtausch mit Multi-Use-Cards, viel Taktieren und das ganze in einem reizvollen historischen Setting.
    • Bestimmt wird auch wieder ein Spiel empfohlen werden, das an der Grenze zum Expertenspiel anzusiedeln ist. #DieWeisseBurg finde ich dabei etwas zu unspektakulär, evtl. sind #Revive oder #Karvi hier die besseren Kandidaten?