Darf man Autoren kritisieren oder ist das respektlos?

  • Alleine dass du irgendwelche Kommentare raussuchst, um mich irgendwie bloßzustellen finde ich sehr merkwürdig.


    Zu deiner Frage: okay, gehen wir mal davon aus, es wäre möglich ein Brettspiel völlig objektiv bewerten. Selbst dann ist es immer noch subjektiv, da die Auswahl der Bewertungskriterien rein subjektiv ist. Da für jede Person andere Kriterien wichtig sind.

    Dich aus dem Thread, den dieser hier quasi fortführt, zu zitieren, ist ein bloßstellen?

    Aber gleichzeitig irgendwelche Listen zu vermeintlich schlechten Brettspielen (oder überbewerteten Autoren) ok finden?

    Merkste die Widersprüche selbst?

    Du hast einfach ein Zitat aus dem Zusammenhang gerissen. Du Vergleichst völlig unterschiedliche Sachen. Gehst null auf meine Argumente ein. Aber mich nennst du widersprüchlich.

    Dann zitiere ich mal dich: „Merkste die Widersprüche selbst?“

    Einmal editiert, zuletzt von Moesi ()

  • Shipyard finde ich ziemlich solide - Evacuation war nicht schlecht, ist aber nicht kleben geblieben bei mir und Messina fand ich im Nachhinein eher so mittel. In der Tat ist Suchy bei mir kein Garant mehr für ein tolles Spiel - mit Sicherheit hat er ganz coole Ideen (finde ich) aber die letzten 5% fehlen mir manchmal. Vielleicht liegt es am eher mittelmäßigen Material? Woodcraft scheint nach wie vor Leute zu begeistern.

    Ich meinte weniger deine persönliche Wahrnehmung als das was gesagt wurde - das man aus dem Vergleich "Hotness vs. rezeption der Spiele" schon ableiten könnte das er wegen einem großen Erfolg (UWC) von vielen überbewertet wird. (Das er schlechte Spiele macht finde ich wie gesagt gar nicht)

    Also ja: Die Erwartungshaltung ist (ähnlich wie bei Pfister oder anderen bekannten Autor*innen) groß. Den absoluten Durchbruch hatte er nach UWC mit keinem Spiel mehr. Schlecht waren die alle nicht. Andererseits HAT er ja auch UWC gemacht und das war sicher u.a. ein Glückstreffer. Also richtiges Spiel zur richtigen Zeit.

    Ich glaube, mit besserem Material könnten da viele Spiele deutlich besser landen.

  • Ich meinte weniger deine persönliche Wahrnehmung als das was gesagt wurde - das man aus dem Vergleich "Hotness vs. rezeption der Spiele" schon ableiten könnte das er wegen einem großen Erfolg (UWC) von vielen überbewertet wird. (Das er schlechte Spiele macht finde ich wie gesagt gar nicht)

    Also ja: Die Erwartungshaltung ist (ähnlich wie bei Pfister oder anderen bekannten Autor*innen) groß. Den absoluten Durchbruch hatte er nach UWC mit keinem Spiel mehr. Schlecht waren die alle nicht. Andererseits HAT er ja auch UWC gemacht und das war sicher u.a. ein Glückstreffer. Also richtiges Spiel zur richtigen Zeit.

    Ich glaube, mit besserem Material könnten da viele Spiele deutlich besser landen.

    Wobei sein Track-Record der letzten Jahre schon außergewöhnlich ist. Betrachtet man den Spiel xx Ranking Tracker der letzten Jahre ist er immer vorne dabei. Wer es nicht kennt - bei dieser Liste wird betrachtet wie erfolgreich die Spiele die vorab gehypte wurden im Jahr nach der Messe im BGG Ranking stehen.

    2020 - Praga - Platz 3

    2021 - Messina - Platz 13

    2022 - Woodcraft - Platz 6

    2023 - Evacuation - Platz 9 (bisher, +/- 1-2 Plätze sind da noch möglich)

    In Anbetracht der Menge an Spielen die erscheinen nicht schlecht, und vor allem mehr als nur Vor-Messe Hype.

  • Welchen Mehrwert/anderen Stellenwert hat es, statt "Amann und Peter haben zwei richtige Kracherspiele rausgehauen" sagen zu wollen, dass die beiden als Autoren unterschätzt sind?

    Nach Lesen dieses Thread und für mich nachvollziehbar: Weil man in Zukunft schon im Vorfeld von Veranstaltungen nach den Namen leichter Ausschau halten kann (weil man sie nicht auf dem Schirm hatte)? 🤔


    Bringt mir zumindest mehr als ein Thread, der auf „überbewertet“ abzielt, weil ich für mich persönlich hinter Spiele bestimmter Autoren im Zweifel aufgrund eigener Erfahrungen erstmal einen Haken setzen (und bei entsprechendem Feedback einen zweiten Blick auf die Neuheit werfen) kann.

    2 Mal editiert, zuletzt von LeGon ()

  • Kritik kann in der Unterhaltung, Kunst , im Sport usw. durchaus aber nicht nur negativ sondern ebenso anspornend auch leistungsfördernd sein ("euch allen zeig ich es...", "will es jetzt noch mal wissen")

    Andere wiederum kommen damit überhaupt nicht klar und zerbrechen an dem scheinbaren Druck von Außen und anderen wiederum interessiert und berührt das ales emotionl scheinbar überhaupt nicht

    Umgekehrt bei ständiger Lobhuddelei das selbe , manche spornt es weiter immer höher an ihre eigene Messlate weiter zu überbieten und auszuloten , andere werden wiederum werden durch zuviel Lob satt und genügsam , bleiben stehen und entwickeln sich nicht mehr weiter

    Andere verlieren von zuviel Lob die Bodenhaftung und tragen die Nase oben oder denken es geht und bleibt nun alles für immer wie von alleine mit einer nun gefundenen Mustererfolgsformel

  • Gar keinen anderen. Darum wundert es ja so das sich hier so viele über diese Formulierung aufregen bzw. daran reiben das man genau die gleiche Aussage anders formuliert.

    Ansonsten ist "überschätzt/unterschätzt" auch einfach kürzer zu sagen als jedes mal eine Formulierung zu suchen die das gleiche ausdrückt aber die Worte vermeidet - und ich sehe auch keinen Richtigen Anlass dafür.

    Die Aussage ist für mich nur schwer nachvollziehbar. Das wurde hier und in dem anderen Thread X-fach geschrieben: wir sind in einem Forum unterwegs. Die Formulierungen spielen eine große Rolle wenn man den Inhalt einer Aussage übermitteln möchte. Liegt es nun an dem Verfasser seine Aussage möglichst gut zu übermitteln, dass man sie nicht falsch interpretieren kann, oder liegt es an dem Empfänger, der ein Text liest und danach interpretieren soll, was ihm damit mitgeteilt werden soll?

    Auf der anderen Seite: wenn sich so viele an einer Formulierung stören - vielleicht ist dann etwas dran, was wirklich störend ist? Ist es nicht ein guter Anlass den eigenen Standpunkt zu überdenken? Nur weil es viele sind, muss es nicht richtig sein, es muss auch nicht dazu führen die eigene Meinung zu ändern, aber sollte zumindest zum Nachdenken anregen. Stichwort Emphatie. Oder wird das *Achtung!* überbewertet? Das gilt natürlich auch umgekehrt, aber wenn eine bestimmte Ton- und Wortwahl dauerhaft verwendet wird, dann will man es vielleicht auch gar nicht.

    Deine Frage "Darf man Autoren kritisieren, oder ist das respektlos?" ist sowohl von der Formulierung, als auch inhaltlich einwandfrei und ich glaube schon, dass man Autoren kritisieren darf. Aber nicht als Personen, sondern im Bezug auf der Leistung, die sie erbracht haben. Gerne nehme ich den Vergleich zum Fußball. Darf ich einen Trainer kritisieren? Natürlich. Als Grundlage für meine Kritik nehme ich die Leistung im Spiel 4,5 und 6, weil ich glaube im Spiel 7 wird es nicht besser und ich bescheinige der Mannschaft gute Qualität, die der Trainer nicht ausreizt. Ein Blick in den Off-topic Fußballthread reicht. Gleiches gilt für den Spielautor: ich kritisiere ihn wg. seinen Spielen 4,5, und 6, weil... [meine Gründe] und deswegen glaube ich nicht, dass Spiel 7 gut wird und deswegen kaufe ich es nicht.

    Was haben die beiden Vergleiche gemeinsam? Ich bin ein Laie, der glaubt von beiden Ahnung zu haben, aber ich habe weder 100 000 Spiele verkauft, noch einen Bundesligisten trainiert. Möglicherweise habe ich ein bisschen Erfahrung hier und da, aber ich war selbst nie in dieser Position, wo ich auf diesem Niveau liefern musste.

    Gerade die übliche Fußballsprache bietet mehr als genug Begriffe aus der Gosse, die man verwenden kann. Ich kann meine Meinung so ausdrücken. Würde ich es so tun, bekomme ich keine vernünftige Diskussion. Stattdessen ballern wir mit Beleidigungen aus der untersten Schublade nach dem X-en Bier und finden uns geil. Das ist eine gute Unterhaltung! Nun... interessanterweise eskaliert der Off-topic Fussbalthread nicht - trotz gegensätzlicher Meinungen und Rivalitäten.

    Natürlich ist der Vergleich zu "überbewertet" sehr weit hergezogen, aber im Brettspiel-Jargon ist es schon polarisierend und geht auf der Skala, wie man über einen Autor spricht in den Bereich, der vielen womöglich unangenehm ist und sie mit diesem Adjektiv keine konstruktive Diskussion mehr erwarten.
    Einfach normal unterhalten, wie man es gerne von Agesicht zu Angesicht tun würde und berücksichtigen, dass ich den Gesichtsausdruck, Körperhaltung und die Tonlage der anderen Person nicht sehe. Wenn man zu tief gebohrt hat und merkt es eskaliert, einfach einen Gang zurückschalten, wenn man die andere Person zu stark angegangen ist. Wg. einem "sorry" ist noch niemandem ein Zacken aus der Krone gefallen.
    Es gibt genug Leute, die nichts besseres zu tun haben als nur zu sticheln und zu provozieren um das eigene Ego zu kitzeln, aber die Mehrheit braucht es nicht, auch wenn es meistens nur die stille mitlesende Mehrheit ist.

    Wenn es also etwas zu kritisieren gibt, dann nur zu. Passende Wortwahl, passende Beispiele, vernünftige Argumentation und auch das Verständnis für die Gegenseite aufbringen, wenn jemand eine andere Meinung vertritt und vernünftig argumentiert. Wenn Vlada Chvatil für seine Spiele kritisiert wird, dann gehe ich auf die Barikaden (vielleicht nicht bei Prophecy, Pictomania und Tash-Kalar... ;) ) und argumentiere dagegen. Wenn man ihn für die 3 genannten kritisiert.. Nun... im ersten Fall war er noch sehr jung, im zweiten Fall keine Ahnung was und warum und beim dritten Spiel hat er offensichtlich keinen Bock mehr auf komplexe Spiele. Geht es aber um die anderen Spiele, werde ich ihn verteidigen. Trotzdem sehe ich ein, wenn mir jemand sagt TtA, oder MK sind auf dem Tisch für sie unspielbar, weil zu lange, oder zu komplex. Das sehe ich aber nicht als Kritik am Spiel, oder Autor, sondern werte lediglich als fehlerhaften Einkauf vom Spieler A, der sich wohl von Toplisten, BGG, oder Forumberatung zum Kauf anstiften ließ und eigene Bedürfnisse und Wissen nicht berücksichtigt hat.

    Schon wieder viel zu langer Text... Ich bin eben eine Labertasche (zu Meiner Enstchuldigung für das ? ohne direkt eine Frage gestellt zu haben -> Ich musste ich hier paar mal unterbrechen und konnte nicht zeitnah antworten).

  • Mein Punkt ist doch das "überbewertet" eine andere Aussage hat als "ich mag die Spiele von ihm nicht" oder "Die Spiele sind schlecht". Siehe mein Harry Potter Beispiel.

    Und aus dieser Aussage etwas zu konstruieren das respektlos oder beleidigend ist finde ich sehr weit hergeholt.

    Auf der anderen Seite: wenn sich so viele an einer Formulierung stören - vielleicht ist dann etwas dran, was wirklich störend ist?

    ... und habe ich außerhalb dieses Forums noch nie erlebt - da ich deutlich in meinem gesamten bisherigen Leben deutlich mehr Menschen getroffen habe die es so aufnehmen und verwenden wie ich, denke ich auch nach empathischen Erwägungen das hier irgendwie das Problem damit beim Empfänger liegt und nicht beim Sender der Botschaft.

  • IamSalvation Ich vermute ja, das liegt einfach daran, in wieviel Fan Culture man sonst so involviert ist. Wenn man viel mit Film-, Serien- und Literaturnerds zu tun hat (oder gar in die Richtung was studiert hat), geht man offenkundig weitaus lockerer mit dem Begriff um als der Gegenwind hier es vermuten lässt.

  • Ich kritisiere am Autor Friedemann Friese, dass er sein Grün als Markenzeichen gesetzt hat und sich deshalb in der Farbpalette sowie in der Wahl seiner Spiele mit "F" so stark selbstbeschränkt. Was passiert, wenn dem guten Mann ein geniales rot-dominantes Spiel einfällt, zu dem schlicht nur der Anfangsbuchstabe "P" passt? Wird uns das dann aufgrund Marketing-Image-Gründen vorenthalten oder gibt es schon längst Veröffentlichungen unter seinem Pseudonym?


    Zudem kritisiere ich am Autor Reiner Knizia, dass er auf Spiele-Veranstaltungen mit schniekem Anzug und Fliege im Rahmen der anderen Autoren scheinbar overdressed wirkt, nur um dann seine Fans mit einem selbstironischen Lama-Kostüm zu überraschen bis schockieren. So viele Schubladen mit Spielideen er zu haben scheint, so viele Kleidungs-Facetten werden wir wohl noch von ihm sehen können. Wurde er eigentlich schon mit Havalandi-Ballonhosen gesichtet?


    Und welche Autoren kritisiert Ihr aus welchen Gründen? 8o

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Ich kritisiere am Autor Friedemann Friese, dass er sein Grün als Markenzeichen gesetzt hat und sich deshalb in der Farbpalette sowie in der Wahl seiner Spiele mit "F" so stark selbstbeschränkt. Was passiert, wenn dem guten Mann ein geniales rot-dominantes Spiel einfällt, zu dem schlicht nur der Anfangsbuchstabe "P" passt? Wird uns das dann aufgrund Marketing-Image-Gründen vorenthalten oder gibt es schon längst Veröffentlichungen unter seinem Pseudonym?


    Zudem kritisiere ich am Autor Reiner Knizia, dass er auf Spiele-Veranstaltungen mit schniekem Anzug und Fliege im Rahmen der anderen Autoren scheinbar overdressed wirkt, nur um dann seine Fans mit einem selbstironischen Lama-Kostüm zu überraschen bis schockieren. So viele Schubladen mit Spielideen er zu haben scheint, so viele Kleidungs-Facetten werden wir wohl noch von ihm sehen können. Wurde er eigentlich schon mit Havalandi-Ballonhosen gesichtet?


    Und welche Autoren kritisiert Ihr aus welchen Gründen? 8o

    Uwe Rosenberg. ich mag viele seiner Spiele, aber ich ziehe immer direkt einen Punkt ab, wenn es keine grüne Spielerfarbe gibt. und bisher habe ich noch kein Rosenberg mit dieser Spielerfarbe gesehen...

    Einmal editiert, zuletzt von Finrod ()

  • Ist Grün für Rosenberg sein persönliches Kryptonit ?

    Gerade Ostfriesland oder Landwirtschaft , Deiche etc. verbindet man doch mit Grün

  • Schön wie der Thread nach halbwegs produktiver Diskussion nun passiv-aggressiv ins lächerliche gezogen wird. Danke allen Beteiligten dafür :)

    Zumindest mein Beitrag war 100% ernst gemeint. Ich "hasse" Rosenberg tatsächlich dafür, dass er in seinen Spielen keine grüne Spielerfarbe hat.

    Ich hätte nicht gedacht, dass sowas existiert xD

  • Ist Grün für Rosenberg sein persönliches Kryptonit ?

    Gerade Ostfriesland oder Landwirtschaft , Deiche etc. verbindet man doch mit Grün

    Um mal wieder vom Quatschmachen wegzukommen: Bei Rosenberg-Spielen gibt es dafür normalerweise rot. Das hängt zusammen. Kaum ein Spiel hat rot und grün als Spielerfarben, außer es ist ein sehr helles grün (HiG-Lösung). Grund: Die mit deutlichem Abstand häufigste Form der Farbenblindheit ist die Rot/Grün-Schwäche.

    Ein Verlag, der sein Handwerk versteht, weiß das, und wenn es keinen gewichtigen Grund gibt, warum man unbedingt rot und grün zusammen braucht, dann gilt halt bei Ressourcen, Spielerfarben oder ähnlichen Dingen: entweder grün oder rot, aber nicht beides. 2F-Spiele entscheidet sich aus nachvollziehbaren Gründen immer für grün, die meisten anderen Verlage eher für rot.

  • Ich kritisiere am Autor Friedemann Friese, dass er sein Grün als Markenzeichen gesetzt hat und sich deshalb in der Farbpalette sowie in der Wahl seiner Spiele mit "F" so stark selbstbeschränkt. Was passiert, wenn dem guten Mann ein geniales rot-dominantes Spiel einfällt, zu dem schlicht nur der Anfangsbuchstabe "P" passt? Wird uns das dann aufgrund Marketing-Image-Gründen vorenthalten oder gibt es schon längst Veröffentlichungen unter seinem Pseudonym?

    Man stelle sich nur ein Spiel vor, dass Terra heißen würde ...

  • Schön wie der Thread nach halbwegs produktiver Diskussion nun passiv-aggressiv ins lächerliche gezogen wird. Danke allen Beteiligten dafür :)

    Ich hätte noch einen (in meinen Augen sinnvollen) Beitrag für dich. Du sagst ja, dass es keinen Unterschied macht, ob man von Autoren oder deren Spielen redet:

    Gar keinen anderen. Darum wundert es ja so das sich hier so viele über diese Formulierung aufregen bzw. daran reiben das man genau die gleiche Aussage anders formuliert.

    Ansonsten ist "überschätzt/unterschätzt" auch einfach kürzer zu sagen als jedes mal eine Formulierung zu suchen die das gleiche ausdrückt aber die Worte vermeidet - und ich sehe auch keinen Richtigen Anlass dafür.

    Nehmen wir mal folgende Interaktion:

    Person 1: "Ich finde Uwe Rosenberg total unterbewertet"

    Person 2: "Echt? Na gut, vielleicht schau ich mir den doch mal genauer an"

    Person 2: *spielt Applejack, Framework, Hengist*

    Person 2: "War irgendwie alles scheiße"

    Person 1: "Ja klar, aber das meinte ich ja auch gar nicht. Ich meinte natürlich Agricola, Patchwork und Hallertau!!"


    Wäre es hier nicht zielführender gewesen, über die Spiele zu gehen?


    Edit: um es noch mal in aller Deutlichkeit zu sagen: natürlich darf man Autoren kritisieren. Man darf sie auch als unterbewertet oder überbewertet bezeichnen. Aus meiner Sicht ist es nur in den meisten Fällen nicht sinnvoll, außer es geht explizit um die Person. Bei allen anderen Diskussionen ist der Weg über das Werk immer der direktere.

    Hierfür werde ich zu 100% gebannt.

    Einmal editiert, zuletzt von Dr. K ()

  • Ist Grün für Rosenberg sein persönliches Kryptonit ?

    Gerade Ostfriesland oder Landwirtschaft , Deiche etc. verbindet man doch mit Grün

    Um mal wieder vom Quatschmachen wegzukommen: Bei Rosenberg-Spielen gibt es dafür normalerweise rot. Das hängt zusammen. Kaum ein Spiel hat rot und grün als Spielerfarben, außer es ist ein sehr helles grün (HiG-Lösung). Grund: Die mit deutlichem Abstand häufigste Form der Farbenblindheit ist die Rot/Grün-Schwäche.

    Ein Verlag, der sein Handwerk versteht, weiß das, und wenn es keinen gewichtigen Grund gibt, warum man unbedingt rot und grün zusammen braucht, dann gilt halt bei Ressourcen, Spielerfarben oder ähnlichen Dingen: entweder grün oder rot, aber nicht beides. 2F-Spiele entscheidet sich aus nachvollziehbaren Gründen immer für grün, die meisten anderen Verlage eher für rot.

    2F hat durchaus Spiele mit grün und rot. Funkenschlag zum Beispiel

  • Da die Szene dazu neigt Autoren auf ein Podest zu stellen und somit überzubewerten finde ich es völlig okay diese Überbewertung auch genau so anzusprechen. Damit meine ich ganz spezifisch, dass es nicht um einzelne Spiele geht sondern um die Person. Jeder der ehrlich ist weiß, dass manche Autoren in der Spieleszene eine gewisse Verehrung bzw. Personenkult genießen.


    Ich verstehe nicht, warum man überall öffentlich über Buchautoren, Regisseure, Schauspieler, Musikinterpreten und deren Gesamtwerk urteilen darf aber bei einem Spieleautor ist das plötzlich respektlos. Ich behaupte mal, wenn ich in einem Musikforum öffentlich schreibe, dass ich Pink Floyd oder die Beatles überbewertet finde, dann kommen solche Diskussionen nicht auf. Es würden sicherlich viele sagen, dass diese Meinung falsch ist aber nicht respektlos.


    Wenn ich schreibe, dass ich Nickelback überbewertet finde würde ich sogar viel Anklang finden. Ist das nicht respektlos gegenüber Chad Kroger? :/


    Um den Bogen zurück zu den Spieleautoren zu spannen. Was ist denn wenn ich hier öffentlich sage, dass ich den beliebtesten Autor dieses Forums überbewertet finde: Stephan Gust. Ist das respektlos? Doppelmoral?

  • Das ist doch wieder arge Wortklauberei...

    Sprache hat aber nun mal unterschiedliche Wörter, um Dinge unterschiedlich auszudrücken. Und gerade bei geschriebenem Wort (ohne Stimme, ohne Mimik, ohne Gestik) ist es deshalb IMHO wichtig, sich über den Sinn von verwendeten Wörtern Gedanken zu machen.

    Natürlich darf man Autoren kritisieren. Der Begriff "überbewertet" ist aber keine Kritik, sondern die Bewertung eines Menschen - zumindest nach meinem Verständnis. Deshalb bin auch ich der Meinung, dass man nicht den Menschen, sondern das Werk kritisieren sollte, solange es nicht um Dinge geht, die nichts mehr mit dem Werk zu tun haben.

    Überbewertet im Bezug auf eine Person ohne den Bezug sein Werk/Handeln/Leistung ist mir noch nicht unterkommen, ich wüsste auch gar nicht was das bedeutet sollte: als Mensch überwertet? Nach welchen Kriterien, was sollte das zum Ausdruck bringen?

    Laut Wikipedia ist die Bedeutung: (einem Umstand, einer Eigenschaft/Leistung/Person) mehr Bedeutung zumessen, als sie wohl verdient.

    Da wir uns hier in einem sehr klar eingegrenztem Themengebiet bewegen sollte auch aus dem sonstigen Kontext klar sein, dass es um das Werk und nicht den Autor geht.

    Und selbst wann man das zunächst als Angriff auf die Person verstehen sollte, wie sollte ein random stranger on the Internet denn bitte einen Autor als Person überhaupt bewerten können, den er im Zweifel noch nie getroffen/gesprochen hat?

  • 2F hat durchaus Spiele mit grün und rot. Funkenschlag zum Beispiel

    Das ist ja auch schon ein bisschen älter; da sind die Verlage in Sachen Barrierefreiheit heute einfach weiter. Die moderneren 2F-Spiele haben grün, lila, weiß, gelb, blau als Standard-Spielerfarben.

  • 2F hat durchaus Spiele mit grün und rot. Funkenschlag zum Beispiel

    Das ist ja auch schon ein bisschen älter; da sind die Verlage in Sachen Barrierefreiheit heute einfach weiter. Die moderneren 2F-Spiele haben grün, lila, weiß, gelb, blau als Standard-Spielerfarben.

    So alt ist die Recharged-Neuauflage nun auch noch nicht ;)

  • Sprache hat aber nun mal unterschiedliche Wörter, um Dinge unterschiedlich auszudrücken. Und gerade bei geschriebenem Wort (ohne Stimme, ohne Mimik, ohne Gestik) ist es deshalb IMHO wichtig, sich über den Sinn von verwendeten Wörtern Gedanken zu machen.

    Natürlich darf man Autoren kritisieren. Der Begriff "überbewertet" ist aber keine Kritik, sondern die Bewertung eines Menschen - zumindest nach meinem Verständnis. Deshalb bin auch ich der Meinung, dass man nicht den Menschen, sondern das Werk kritisieren sollte, solange es nicht um Dinge geht, die nichts mehr mit dem Werk zu tun haben.


    Und selbst wann man das zunächst als Angriff auf die Person verstehen sollte, wie sollte ein random stranger on the Internet denn bitte einen Autor als Person überhaupt bewerten können, den er im Zweifel noch nie getroffen/gesprochen hat?

    gerade das geht doch in der Brettspiel-Bubble recht gut. Ob nun hier im Forum oder über BGG. Was solchen Listen nochmal ein zusätzlich seltsamen Touch gäben würde

  • Ich bitte weiter darum, das Werk und nicht den Autor zu kritisieren. Das verkommt mir zu schnell zu 'ad hominem'-Argumenten und hilft niemandem, zu erkennen, warum ein Spiel nichts taugt.

    m.E. wenn man AUTOREN ob Ihrer Autorentätigkeit bzw. Autoreneigenschaft kritisiert, ist das keine kritik an dem Menschen. AUTOR ist ein BEruf, ein selbstständiger/freiberuler der damit Geld verdienen will. Die Kritik an den Profi ist m.E. keine Kritik an den Menschen. Man KANN mMn den Profi, den Freiberufler, selbstständigen, kritisieren. Also nicht seine EINZELNEN Werke, sondern seine ARBEIT an sich.


    Ob man denjenigen kritisieren MUSS ist ne andere Sache. Sagt mir ein Autor nicht zu, kaufe ich seine "Werke" nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Gelöscht_2002204 ()

  • Ich bitte weiter darum, das Werk und nicht den Autor zu kritisieren. Das verkommt mir zu schnell zu 'ad hominem'-Argumenten und hilft niemandem, zu erkennen, warum ein Spiel nichts taugt.

    Das ist doch wieder arge Wortklauberei... Wer ernsthaft denkt das jemand die Persönlichkeit oder den Menschen angreifen möchte wenn er sagt "Autor XY ist überbewertet", sorry da liegt das Problem beim Empfänger und nicht bei demjenigen der die Aussage getätigt hat.

    Grad hier in einem Forum über Brettspiele denke ich nicht das man dabei sagen muss das man mit dieser Aussage das Werk im Brettspielbereich meint und nicht den Autoren als Mensch persönlich oder sein Schaffen im musikalischen Bereich.

    "Überbewertet" finde ich eine absolut Angemessene Kritik. Der Autor wird für seine Arbeit bezahlt, oder andersrum, seiner Arbeit wird ein Wert beigemessen. Über dieser Wert angemessen ist, oder ob die Arbeit (Autorentätigkeit) Überbewertet ist, muss doch diskussionsfähig sein. Und wer mit seiner Tätigkeit Geld verdienen will, muss auch die Kritik daran abkönnen. Dazu muss eben nicht jedes Einzelen Werk bewertet werden, sondern kann auch an bspw. dem Stil des Autors an sich festgemacht sein.

  • Schön wie der Thread nach halbwegs produktiver Diskussion nun passiv-aggressiv ins lächerliche gezogen wird. Danke allen Beteiligten dafür :)

    Eine Prise Humor, Ironie und die Bereitschaft, sich selbst und das Thema nicht allzu ernst zu nehmen, sind wichtige Voraussetzungen für eine gesunde und gehaltvolle Diskussion. Passiv-aggressives Verhalten und das damit vermeintlich verbundene Ziehen ins Lächerliche, sehe ich hier bisher nicht. Als Autor, der ich selbst einer bin, muss ich Kritik an meiner Arbeit (meinem Werk) und bisweilen auch an meiner Arbeitsweise (meinem persönlichem Stil) aushalten (können). Als Teilnehmer – und Eröffnender einer Diskussion – ist das ebenfalls ratsam und sinnvoll. Du fragst, ob man Autoren kritisieren darf, oder ob das respektlos ist? Natürlich darfst du das, wenn die Kritik respektvoll vorgetragen und begründet wird. Kritik und Respekt sind keine Gegensätze.

  • Ich finde schon, man kann Spiele (und damit ihre Autoren) kritisieren, solange es nicht persönlich wird, aber der Sinn, die Art oder das Werk eines Autors AN SICH zu kritisieren erschließt sich mir nicht. Und die Frage nach "überbewertet" hat in meinen Augen dann vollends die Grenze zu "das ist jetzt fies" überschritten.

    Aber nur ganz knapp. Es gibt schlimmeres. ;)

    I wish I had a friend like me

  • Ich "hasse" Rosenberg tatsächlich dafür, dass er in seinen Spielen keine grüne Spielerfarbe hat.

    Ich weiß nicht, ob es von Uwe wirklich solche Vorgaben an die jeweiligen Verlage gibt. Normalerweise entscheiden die Verlage final über die verwendeten Farben. Sollte seitens der Autorenschaft eine bestimmte Farbe gewünscht oder nicht gewünscht werden, spricht zwar auch selten etwas dagegen, solche Wünsche zu berücksichtigen, aber ich kann mich spontan an kein einziges Spiel erinnern, bei dem es einen solchen Autorenwunsch gegeben hätte.

  • Ob etwas "über-" oder "unterbewertet" ist, ist mMn eine Meinung und keine Kritik. Die Kritik wäre für mich der Grund, aus dem ich das so empfinde. Wenn mir jemand sagen würde, er findet meine Arbeit überbewertet würde ich das damit gleichsetzen, dass er meine Arbeit doof findet. Persönlich würde ich mich dann verletzt fühlen. Ich hätte auch keine Möglichkeit mit dieser Aussage in eine Diskussion zu gehen, da kein Grund genannt wird.

    Brettspiel-Keksperte

  • ravn: Friedemann Friese beschraenkt ja nicht seine Spiele auf F, nur diejenigen die bei 2F rausgegeben werden.

    Ich würde da noch ergänzend hinzufügen, dass mir ein Maßstab fehlt, wie wird denn der Autor x überhaupt allgemein bewertet.

    Erst dann kann ich für mich entscheiden, dass ich ihn anders bewerte.


    Direkt die Werke zu beurteilen ist bei der Thematik einfacher, da kann ich sagen, ich empfinde Gloomhaven bei BGG völlig überbewertet, ohne nun hier explizit auf die für mich ausgeprägten Schwächen eingehen oder hier nun diskutieren zu wollen.


    Gerade da Werke von Autoren ja auch meistens noch bearbeitet werden, also es nicht zwingend die Werke des Autors sind. Manche Autoren haben da eventuell auch einfach mehr Glueck mit Redakteuren oder der Verlagswahl.

  • Wenn mir jemand sagen würde, er findet meine Arbeit überbewertet würde ich das damit gleichsetzen, dass er meine Arbeit doof findet.

    Dann verstehst du es offensichtlich falsch. Es meint nicht "doof" oder "schlecht" sondern nur "zu viel Aufmerksamkeit/Beachtung/Wertschätzung".

    Es sagt auch nciht das derjenige gar keine Aufmerksamkeit/Beachtung/Wertschätzung für seine Arbeit mehr bekommen sollte sondern nur das es vielleicht etwas zu viel ist.

  • Also hier fliegen schon ein paar kuriose Interpretationen durch das Thema. Zum Einen muss man doch mal einordnen, was jemand meint wenn er sagt ein Spieleautor sei überbewertet. Natürlich geht es da nicht um die Person sondern um die Spiele! Und wie IamSalvation schon betont hat hilft Wortklauberei in dem Zusammenhang in der Diskussion nicht weiter. Jemand der eine Liste der besten Autoren macht meint ja auch die Spiele und nicht das Gesicht des Autors. Genauso finde ich die Aussage "Ich finde Reiner Knizia wird überbewertet" bezieht sich ganz eindeutig auf die Spiele von ihm und nicht auf ihn selbst.


    Edit: Aber eben auf das Gesamtwerk, nicht auf einzelne Spiele. Wie gesagt, die Szene neigt dazu Autoren zu überheben.


    Ich gehe sogar so weit, zu behaupten die Aussage ist eher sekundär eine Kritik an Knizia oder seinem Werk - er kann ja nichts dazu wie die Leute ihn bewerten - sondern eher eine Kritik an den Leuten, die ihn überbewerten. Die Person findet eben, dass Knizia Spiele im Durchschnitt nicht so gut sind wie sie oft dargestellt werden.


    Da sind wir dann schnell in dem Bereich "Sind negative Reviews respektlos gegenüber dem Autor?"; die Grenze ist zumindest fließend.


    Zum Anderen stellt sich die Frage ob es respektlos ist einen Autor direkt zu kritisieren, wenn ich seine Spiele nicht gut finde. Ich würde argumentieren nein. Auch hier muss man sich fragen wo die Grenzen sind. Denkt einfach mal darüber nach welche Personen ihr sonst so für ihre Arbeit kritisiert.

    Einmal editiert, zuletzt von lazerlight () aus folgendem Grund: Klarstellung in Bezug auf meine Aussage weiter oben.

  • Wenn mir jemand sagen würde, er findet meine Arbeit überbewertet würde ich das damit gleichsetzen, dass er meine Arbeit doof findet.

    Dann verstehst du es offensichtlich falsch. Es meint nicht "doof" oder "schlecht" sondern nur "zu viel Aufmerksamkeit/Beachtung/Wertschätzung".

    Es sagt auch nciht das derjenige gar keine Aufmerksamkeit/Beachtung/Wertschätzung für seine Arbeit mehr bekommen sollte sondern nur das es vielleicht etwas zu viel ist.

    Ja, dann verstehe ich das leider nicht. Ich sehe die Kritik in der Aussage nicht, oder zumindest keine konstruktive Kritik.

    Brettspiel-Keksperte

  • Die Person findet eben, dass Knizia Spiele im Durchschnitt nicht so gut sind wie sie oft dargestellt werden.

    Und - um das noch mal zu betonen: er findet sie nicht so gut wir dargestellt - das bedeutet nicht das er sie total scheiße findet und eine Petition unterschreiben will die dafür sorgt das Knizia keine Spiel mehr veröffentlichen darf. Vielleicht findet er sie sogar ganz gut. Nur eben nicht SO gut wie es ihm vorher durch Berichte anderer suggeriert wurde.

  • Ja, dann verstehe ich das leider nicht. Ich sehe die Kritik in der Aussage nicht, oder zumindest keine konstruktive Kritik.


    Ich gehe sogar so weit, zu behaupten die Aussage ist eher sekundär eine Kritik an Knizia oder seinem Werk - er kann ja nichts dazu wie die Leute ihn bewerten - sondern eher eine Kritik an den Leuten, die ihn überbewerten.

    Das erklärt es vielleicht - in den meisten Fällen kann ja in der Tat die Person die überbewertet wird nicht wirklich selbst etwas dafür - bzw. wenn dann eher sekundär.

  • Ob etwas "über-" oder "unterbewertet" ist, ist mMn eine Meinung und keine Kritik. Die Kritik wäre für mich der Grund, aus dem ich das so empfinde. Wenn mir jemand sagen würde, er findet meine Arbeit überbewertet würde ich das damit gleichsetzen, dass er meine Arbeit doof findet. Persönlich würde ich mich dann verletzt fühlen. Ich hätte auch keine Möglichkeit mit dieser Aussage in eine Diskussion zu gehen, da kein Grund genannt wird.

    Man müsste seinen Subjektiven Bewertungsmaßstab bzw. Subjektive Wert Ermittlung mitteilen, damit man die MEINUNG objektivieren kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Gelöscht_2002204 ()