Beiträge von ScreamingCookie im Thema „Darf man Autoren kritisieren oder ist das respektlos?“

    Also wenn ich Rosenberg für seine fehlende Spielerfarbe Grün kritisiere, dann kritisiere ich ja im Grunde seine Spiele. Dennoch bringe ich diesen Umstand mit seinem Namen in Verbindung.

    Du nennst aber einen konkreten Grund (Farbe Grün fehlt). Das empfinde ich als signifikanten Unterschied zur Aussagen, dass etwas "überbewertet" sei, da darauf immer die Frage "Warum?" folgen kann. Im Sinne eines guten Miteinander finde ich es nur fair das man, wenn man öffentlich Kritik an einer Person oder ihrem Werk äußert, einen Grund dazu nennt und wenn der nur ist: " Ist persönlich nicht mein Spiel.". Kritik oder Meinungsäußerungen einfach so im öffentlichen Raum stehen zu lassen finde ich persönlich nicht gut. Muss aber jeder für sich selbst entscheiden.

    Wenn mir jemand sagen würde, er findet meine Arbeit überbewertet würde ich das damit gleichsetzen, dass er meine Arbeit doof findet.

    Ich muss das glaube ich nochmal näher erläutern. Der Grund warum ich es gleichsetzen würde ist in diesem Fall nicht, dass ich glaube, "überbewertet" heißt "doof", sondern dass ich das so empfinde da kein Grund genannt wird, aus dem meine Arbeit überbewertet ist. Geht mehr darum, was meint mein gegenüber - was kommt bei mir an. Dabei ist es natürlich ein Unterschied ob man das jemandem direkt ins Gesicht sagt, oder ob man passiv über die Arbeit von jemandem spricht, denn bei letzterem gibt es keinen direkten Adressaten.


    Unabhängig davon finde ich die Aussage "xy ist überbewertet" nicht als Kritik sondern als eine Meinung über einen Sachverhalt, oder zumindest als eine "schwierige Form" der Kritik (da u.U. missverständlich s.o.). Ich würde es persönlich daher nicht ohne weitere Begründung so formulieren, wenn ich jemanden, oder etwas, konstruktiv kritisieren möchte.


    Zur eigentlichen Threadfrage: Kritik sollte, sofern sie konstruktiv ist, immer erlaubt, aber entsprechend formuliert sein.

    Sehe ich auch so. Für mich stünde die Aussage sonst so im Raum, aber ich kann sie nicht greifen.

    Wenn mir jemand sagen würde, er findet meine Arbeit überbewertet würde ich das damit gleichsetzen, dass er meine Arbeit doof findet.

    Dann verstehst du es offensichtlich falsch. Es meint nicht "doof" oder "schlecht" sondern nur "zu viel Aufmerksamkeit/Beachtung/Wertschätzung".

    Es sagt auch nciht das derjenige gar keine Aufmerksamkeit/Beachtung/Wertschätzung für seine Arbeit mehr bekommen sollte sondern nur das es vielleicht etwas zu viel ist.

    Ja, dann verstehe ich das leider nicht. Ich sehe die Kritik in der Aussage nicht, oder zumindest keine konstruktive Kritik.

    Ob etwas "über-" oder "unterbewertet" ist, ist mMn eine Meinung und keine Kritik. Die Kritik wäre für mich der Grund, aus dem ich das so empfinde. Wenn mir jemand sagen würde, er findet meine Arbeit überbewertet würde ich das damit gleichsetzen, dass er meine Arbeit doof findet. Persönlich würde ich mich dann verletzt fühlen. Ich hätte auch keine Möglichkeit mit dieser Aussage in eine Diskussion zu gehen, da kein Grund genannt wird.