Beiträge von PalioDeMonte im Thema „Darf man Autoren kritisieren oder ist das respektlos?“

    Es ist absurd zu fordern, dass man erst alle Spiele eines Autors gespielt haben muss bevor man sich ein Urteil erlauben darf. Völlig unrealistisch. Natürlich bewerte ich immer nur die Spiele mit denen ich vertraut bin. Wenn das alle bekannten/beliebten des Autors sind oder zumindest ein Großteil davon, dann erlaube ich mir ein Urteil über den Autor (bedeutet: über sein Werk).

    Natürlich ist es absurd, zu fordern, dass du alle Spiele gespielt haben musst. Und du darfst auch gerne jede Abkürzung nehmen, die dir beliebt. Aber ich bin weiterhin der Ansicht: Je spezifischer deine Aussage ist, z.B., wenn sie beinhaltet, auf welche Spiele sich dein Urteil stützt und was dir an denen missfallen hat, desto verständlicher ist deine Aussage für alle anderen Diskussionsteilnehmer.


    Ja, gut, aber damit musst du an dieser Stelle leben, auch wenn der Versuch, dir dafür eine Absolution erteilen zu lassen, das Forum jetzt auch schon seit einigen Seiten beschäftigt.


    Weil wir da vorgestern einen schlechten Start hatten und mir etwas die Zeit fehlte, erläutere ich mal kurz, was ich mit

    Ich bitte weiter darum, das Werk und nicht den Autor zu kritisieren. Das verkommt mir zu schnell zu 'ad hominem'-Argumenten und hilft niemandem, zu erkennen, warum ein Spiel nichts taugt.

    meinte. Mir geht es nämlich selbstverständlich nicht darum, dass das "kritisieren" des Autors oder seine pauschale Kategorisierung als "überbewertet" per se respektlos ist. Archibald Tuttle hatte das relativ treffend ausgeführt:


    4. Wenn ich Kritik an einem Spiel erlaube, darf ich - abgeleitet von einer Sammelbetrachtung mehrerer Spiele - auch Kritik an dem leisten, den ich als Urheber dieser Gruppe von Spielen identifiziere. Wer als Urheber kommerzieller Produkte in Erscheinung tritt, muss damit leben, dass sein Werk kritisch durchleuchtet wird, das bringt die Öffentlichkeit mit sich. Das hat nichts, aber auch gar nichts mit der Person hinter diesen Werken zu tun, sondern nur mit dieser Rolle als "Urheber".

    Das beinhaltet allerdings auch eine tatsächliche Beschäftigung mit dem Gegenstand, eine Einordnung der Spiele im Verhältnis zur anderen, eine Einordnung, wie der Autor tatsächlich bewertet wird und eine Diskussion der Frage, warum diese allgemeine Meinung unangemessen ist und was für die eigene Einschätzung spricht. Also tatsächlich "Kritik" im Sinne von z.B. Literaturkritik.

    Wenn das tatsächlich ohne diesen Kontext, einfach nur so, hingerotzt wird, weil man auch mal seine Meinung wollte ("10 überbewertete Spieleautoren, Nummer 5 wird euch schockieren!"), dann wird es schnell respektlos - weil man die Arbeit und den Namen anderer Leute abwertet, um sich selbst in ein besseres Licht zu rücken. Daher kam dann meine Bitte, sich auf die Spiele zu konzentrieren: Da ist der Gegenstand klarer, es fällt leichter, auszudrücken, was einen tatsächlich stört und das konkrete Beispiel lädt weniger zu Pauschalisierungen ein.

    Und seien wir mal ehrlich: Die Grenzen sind bei Diskussionen im Internet fließend. Dazu kommt noch, dass wir von "respektlos" oder "unhöflich" offensichtlich andere Ansichten haben, wenn du auf meine Bitte (!) damit reagierst, dass du mir pauschal "Wortklauberei" unterstellst und ein Problem beim Empfänger, also mir ausmachst. Ich mag vielleicht da etwas sensibler sein, aber das als "Problem" zu bezeichnen erscheint mir doch arg vermessen. Kein Vorwurf, du meintest das wahrscheinlich genauso wenig persönlich wie ich. Aber ein schönes Beispiel, wie sich Wahrnehmung unterscheidet und dass Kommunikation in einem solchen Forum immer mit Fallstricken und dem Risiko des Missverständnis und der Eskalation behaftet ist. Das hat Unknowns nicht für sich exklusiv.


    tl;dr: Von mir aus kritisiert Autoren, aber bitte liefert dann auch eine Begründung statt bloßes Namedropping zu betreiben. Spiele kritisieren ist m.E. häufig einfacher.

    Das ist doch wieder arge Wortklauberei... Wer ernsthaft denkt das jemand die Persönlichkeit oder den Menschen angreifen möchte wenn er sagt "Autor XY ist überbewertet", sorry da liegt das Problem beim Empfänger und nicht bei demjenigen der die Aussage getätigt hat.

    Grad hier in einem Forum über Brettspiele denke ich nicht das man dabei sagen muss das man mit dieser Aussage das Werk im Brettspielbereich meint und nicht den Autoren als Mensch persönlich oder sein Schaffen im musikalischen Bereich.


    Ich hoffe das diesmal die Diskussion ohne Entgleisungen und persönliche Angriffe geführt werden kann.

    Made my day...