Zum Beispiel habe ich immer den Eindruck das viele hier Suchy für überschätzt halten. Bei fast jeder Besprechung zu einem neueren Spiel von ihm liest man sowas wie "Underwater Cities fand ich mega, leider kann das neue Werk nicht mithalten ..." - Aber jedes Jahr steht das neue Suchy Spiel oben in der hotness bei BGG.
Das große Problem des Internets: Für (fast) jede Meinung findest du problemlos jemanden, der sie vertritt -- und verschiedene Meinungen zu werten, zu gewichten, zu analysieren, wird schnell viele Arbeit. Dass solche Meinungen existieren, heißt erstmal rein gar nichts.
Die Leute, die neue Suchý-Spiele für überschätzt halten, sind eben nicht die gleichen, die sie oben auf die Hotness-Listen bringen. Andere Spieler. Gibt eben beides: die, die es mögen, und die, die es kritisieren. Ist auch völlig okay so; Suchý ist halt einer der bekannteren Namen. Eigener Verlag und jedes Jahr (mindestens) ein neues Spiel. Damit verdient er sich seine täglichen Brötchen. Bei Lacerda, Feld, Rosenberg oder Knizia sieht's nicht wesentlich anders aus: viele Fans und genauso auch viele, die überhaupt nichts mit dem Stil anfangen können. Völlig normal. Bei Ludovic Roudy, Sebastian Bleasdale, Richard Amann oder Thomas Sing gehen die Meinungen weniger auseinader. Einfach weil sie unbekannter sind. (Und ja, alle Gennanten sind mindestens einmal in den BGG-Top-100 vertreten!)
Ich wundere mich immer wieder, wie oft aus dieser völlig trivialen Tatsache, dass es unterschiedlichste Meinungen gibt, insbesondere bei und zu bekannteren Namen, ein vermeintlicher Widerspruch konstruiert wird.
BTW: Genau das macht auch sowas wie eine "Liste der überschätztesten Autoren" einfach komplett sinnlos. Da landet dann eben nicht derjenige drauf, der viel unspektakuläre Durchschnittsware produziert, sondern automatisch irgendjemand Bekanntes, bei dem die vielen Fans auch entsprechend viele Gegner anziehen.