Beiträge von Dr. K im Thema „Darf man Autoren kritisieren oder ist das respektlos?“

    dann sind immer dessen Spiele gemeint

    Welche? Reiner Knizia hat seinen Namen auf 700 Spielen draufstehen. Wenn ich sage, dass ich ihn überbewertet finde, dann zielt das natürlich auf seine Spiele ab, aber wahrscheinlich nicht auf alle. Somit ist die Aussage eben sehr unspezifisch und man muss eben selbst einschätzen, wie viel Gehalt eine solche Aussage gegenüber dem Behandeln der Spiele selbst hat.

    Schön wie der Thread nach halbwegs produktiver Diskussion nun passiv-aggressiv ins lächerliche gezogen wird. Danke allen Beteiligten dafür :)

    Ich hätte noch einen (in meinen Augen sinnvollen) Beitrag für dich. Du sagst ja, dass es keinen Unterschied macht, ob man von Autoren oder deren Spielen redet:

    Gar keinen anderen. Darum wundert es ja so das sich hier so viele über diese Formulierung aufregen bzw. daran reiben das man genau die gleiche Aussage anders formuliert.

    Ansonsten ist "überschätzt/unterschätzt" auch einfach kürzer zu sagen als jedes mal eine Formulierung zu suchen die das gleiche ausdrückt aber die Worte vermeidet - und ich sehe auch keinen Richtigen Anlass dafür.

    Nehmen wir mal folgende Interaktion:

    Person 1: "Ich finde Uwe Rosenberg total unterbewertet"

    Person 2: "Echt? Na gut, vielleicht schau ich mir den doch mal genauer an"

    Person 2: *spielt Applejack, Framework, Hengist*

    Person 2: "War irgendwie alles scheiße"

    Person 1: "Ja klar, aber das meinte ich ja auch gar nicht. Ich meinte natürlich Agricola, Patchwork und Hallertau!!"


    Wäre es hier nicht zielführender gewesen, über die Spiele zu gehen?


    Edit: um es noch mal in aller Deutlichkeit zu sagen: natürlich darf man Autoren kritisieren. Man darf sie auch als unterbewertet oder überbewertet bezeichnen. Aus meiner Sicht ist es nur in den meisten Fällen nicht sinnvoll, außer es geht explizit um die Person. Bei allen anderen Diskussionen ist der Weg über das Werk immer der direktere.

    Und inwiefern ist es "beim Spiel bleieben" wenn ich sage das ich mcih aufs nächste Spiel von Aman und Peter freue weil ihre bisherigen Spiele für mich absolute Highlights sind?

    Weil das ein Fakt ist, den dir niemand nehmen kann. Du hast die Spiele gespielt, dir haben sie gefallen, und deshalb freust du dich auf mehr. Das ist deine eigene, persönliche Erfahrung und daraus ergibt sich deine eigene, persönliche Meinung.


    Wenn du hingegen etwas/jemanden als überbewertet/unterbewertet (= vergleichend mit x) deklarieren möchtest, dann muss vorher von irgendeinem Konsens eine Einsortierung auf einer Skala stattgefunden haben, sonst kann ja kein Vergleich stattfinden. Du machst deine Meinung also von einer Verlgeichsnorm (... "hä wieso überbewertet, Autor xy kommt doch generell immer schlecht weg?! "...) abhängig und nimmst ihr so selbst die Luft aus den Segeln.


    Wenn du beim Werk bleibst und dein Urteil vernünftig begründest, kann dir das keiner nehmen, aber über Skalen lässt sich eben immer streiten.

    Ansonsten ist "überschätzt/unterschätzt" auch einfach kürzer zu sagen als jedes mal eine Formulierung zu suchen die das gleiche ausdrückt aber die Worte vermeidet - und ich sehe auch keinen Richtigen Anlass dafür.

    Naja, dafür kommt mit "Autor xy ist überschätzt" auch etwas weniger Substanz beim Empfänger an, weil eben die Konkretisierung fehlt. Für welches Spiel ist er überschätzt? Von wem? Aus welchem Grund/welchen Gründen?

    Außerdem kommt hier leicht die Assoziation auf, dass man gar kein Spiel von Autor x mag, wenn man ihn für überschätzt hält (außer man erklärt sich), und das trifft ja häufig doch nicht ganz zu.


    Wäre es nicht schlichtweg einfacher verständlich für alle Beteiligten, wenn man dabei bleibt das Spiel zu kritisieren und zu erklären, warum man es nicht mag?

    Richard Amann und Viktor Peter halte ich zum Beispiel für gnadenlos unterschätzt - irgendwie scheinen alle Leute zu vergessen das die beiden Trickerion und Anachrony gemacht haben

    Was ich mich bei dieser Diskussion frage, und auch im letzten Thread schon gefragt habe: Wenn man es doch ohnehin an einzelnen Spielen festmacht, warum kann man dann nicht gleich auf der Spielebene bleiben?
    Welchen Mehrwert/anderen Stellenwert hat es, statt "Amann und Peter haben zwei richtige Kracherspiele rausgehauen" sagen zu wollen, dass die beiden als Autoren unterschätzt sind?