Fürs Spielen eines Spiels bringt mir der kulturelle Kontext selten was.
Mir durchaus. Es gibt sogar Spiele, die würde ich ohne ihren kulturellen/historischen Kontext nicht spielen.
Beispiel: Freedom - The Underground Railroad:
Ein in seinem historischen Kontext und dessen Umsetzung in der Mechanik faszinierendes Spiel. Ich fiebere mit jedem Holzklötzchen mit, das ja einen zu befreienden Sklaven darstellt, und hoffe, dass es mir gelingt, ihn in die Freiheit zu bringen.
Dummerweise ist das Spiel, seines historischen Hintergrundes "entkleidet" und auf die "bloße" Spielmechanik reduziert, nichts weiter als eine aufgebohrte Wolf-und-Schafe-Variante. Sehe ich das Spiel mit diesen Augen, ist es mir völlig egal, ob so ein Holzklötzchen durchkommt; das ist eh nur Holz und abstrakte Mechanik. So etwas interessiert mich als Spiel nicht.
Ich schrieb selten, und habe nie bestritten das thematische Spiele, die auch wirklich thematisch sind, dadurch gewinnen können. Durch Hineinziehen des Spielers ins Geschehen. Als Beispiel sei Schinderhannes von Clicker Spiele genannt. Oder This war of mine. Aber auf die Mehrheit der Spiele, vor allem die Euros trifft es nicht zu. Um daran Spaß zu haben, brauche ich keinen Kontext.