ich gehe mal davon aus, dass unabhängig von der inhaltlichen Qualität, der Erfolg für einen Journalisten/Kritiker darin liegt, gelesen zu werden, und damit einen gewissen Einfluss zu erlangen.
Auch eine Zeitung die qualitativ besser ist, hat nur dann Erfolg, wie Du richtig bemerkst, wenn sie überhaupt am Markt überleben kann.
Schaut man sich den Zeitungsmarkt mal an, sieht man wie wenig Qualität da bei der Personalpolitik herrscht. Ich sag nur Bezahlung freier Mitarbeiter, oder das Gerangel bei der Fusion von FAZ und Frankfurter Rundschau, und die Vorgeschichte der Rundschau. Da mag man inhaltlich Qualität bieten, im Hintergrund hält man sich aber oft nicht an die verbreiteten Standards.
Da wird also für die oberflächliche Qualität und das Überleben der eigene Standard geopfert.
Bei der BILD sieht man schon direkt, dass man auch im Hintergrund nicht viel erwarten darf, ich bin aber mir nicht sicher, ob die internen Standards dort schlechter sind.
Man kann grundsätzlich andere Erfolgsziele definieren, aber ich glaube nicht, dass man als Schreibender, der Einfluss nehmen will, um bessere Spiele zu erreichen, Erfolg definiert als "möglichst ungelesen zu bleiben" . Das wäre irgendwie widersinnig. Wenn ich was ändern will, muss ich viele, oder zumindest die richtigen Menschen erreichen. So wie er seinen Anspruch an Kritik definiert, wird er nur einen elitären Entscheiderkreis erreichen, dessen Entscheidungen aber völlig ins Leere laufen, wenn die breite Masse, die Käufer, nicht überzeugt sind das ein Spiel kaufenswert ist, weil es angeblich besser ist als ein Risiko oder Monopoly.
Persönlich definiere ich Erfolg nicht über schneller, höher, weiter. Pragmatisch gesehen muss aber die angestrebte Änderung, über das Erreichen eines breiten Publikums erfolgen. Das kann auch Qualitativ geschehen, aber sicher nicht so abgehoben, wie hier gefordert.