Beiträge von PeterRustemeyer im Thema „„Bessere Spiele für bessere Spieler“: Ein Plädoyer von Synes Ernst für Spielekritik mit Niveau“

    1. Ich find den von Synes Ernst formulierten Appell gut, aber nicht umsetzbar, weil heutzutage jeder ins Netz blasen kann, was er will.

    2. Ich finde gut 90% aller Brettspielinhalte (Blogs, Podcasts, Videos) unlesbar bis unerträglich, nicht nur, aber auch aus den im Artikel genannten Gründen... Ich halte eine ganze Reihe Leute, die Brettspielinhalte fabrizieren, für aufblasene Wichtigtuer... aber dann schaue/höre ich die halt nicht an und gut ist.

    3. Mein eigener Blog erhebt keinerlei Ansprüche, irgendwelchen Ansprüchen zu genügen, außer den meinen. Die sind gar nicht so weit weg von denen im Artikel, aber nicht gar so umfassend. Wer mein Gerümpel lesen will, darf das tun, wer nicht, auch nicht schlimm.


    Wie bringe ich die drei Aussagen jetzt unter einen Hut, dass da eine schlüssige Argumentation draus wird, die dem Feuer der Unknownshölle standhält?

    Gilt in der Brettspielszene wirklich immer der erste bei Rezensionen zu sein? Verkaufen sich auch hier die (Nischen)spiele in den ersten Wochen am besten wie bei Videospielen oder Filmen?

    Ich kann sowas bei meinen Klickzahlen nicht beobachten.

    Ich lege dank Nicht-Monetarisierung da jetzt nicht besonders wert drauf, aber anschauen tue ich die Zahlen schon hin und wieder.


    Ganz besonders aktuell zu sein, hat in erster Linie den - eigentlich ziemlich offensichtlichen - Vorteil, dass der Artikel schon da ist, wenn das Spiel noch "heiß" ist, es also was zum Lesen gibt, wenn das Interesse auf dem Höhepunkt ist, wenn die Leute zum ersten Mal davon gehört haben, es gekickstartert oder gekauft haben, ein "taugt das was?" lesen, ihre Meinung oder ihren Kauf bestätigt haben wollen.


    Aber in der Regel bleibt es beim folgenden - noch trivialeren - Zusammenhang:

    Artikel über Spiele, die "alle" auf dem Schirm haben, werden viel angeklickt. Artikel über Spiele, die keine Sau interessieren, wenig bis gar nicht.

    Zum Beispiel wurde - mal eben exemplarisch rausgegriffen - mein Gesabbel über #RisingSun oder #Azul viermal so oft angeklickt wie #CottageGarden, und achtmal so oft wie #Ulm.


    Exklusivität hilft auch wenig, also der einzige zu sein, der über ein Spiel schreibt. Das bedeutet nämlich im Regelfall, dass das Spiel neben den Reviewern auch den Spielern am Arsch vorbei geht. Mein Artikel über #MastersofOrion (ich glaube, ich hatte da jahrelang die einzige deutsche Review) bleibt zum Beispiel ähnlich unter dem Radar wie dieses - eigentlich sehr hübsche - Spiel auch, mit einem Zwanzigstel der Klicks von #Azul. Sowas klicken dann vermutlich fast nur noch Leute an, die primär lesen wollen, was ich schreibe, eher sekundär, worüber.


    Eine Seite wie Metacritic etc. kenne ich jetzt auch nicht für Brettspiele.

    Es gibt natürlich mehrere Seiten, auf denen sich Reviews bündeln (zB bgg, luding.org oder vermutlich auch dieses beeple netzwerk, das ich noch nie angeschaut habe). Aber etwas Vergleichbares zu Metacritic gibt es meines Wissens nach nicht.