Beiträge von Christian (Spielstil.net) im Thema „„Bessere Spiele für bessere Spieler“: Ein Plädoyer von Synes Ernst für Spielekritik mit Niveau“

    Lass doch den Leser entscheiden, ob er die fehlende Interaktion für sich als Vorteil oder Nachteil ansieht!

    Aber das wird er auch, wenn man das als Nachteil deklariert. Beispiel... Ich lese auf Amazon viel lieber in die negativen Kritiken rein. Dort schaue ich, was wen stört und entscheide für mich, ob mir das dann egal ist oder nicht...


    Ich nehme auch weiterhin Zahnpasta, auch wenn irgendwer im Internet schreibt, das dort drin Fluorid enthalten sei und man gefälligst einen Bogen drum rum machen sollte...

    Ich ärgere mich zum Beispiel jedes Mal, wenn ein "Rezensent" einem Multiplayer-Solitärspiel (wie z. B. Take it easy) vorwirft, es hätte keine Interaktion. Da hat dann auch jemand die Zielgruppe nicht verstanden ...

    Ist das dann konträr zu dem immer wieder laut werdenden Ruf, dass keine Zielgruppen "erfunden" werden sollen, sondern er Rezensent sagen soll, was er davon hält?


    PS: Ich spiele mit unterschiedlichen Zielgruppen. Da kann es dann schon mal zu Diskrepanzen kommen, die ich dann halt auch aufführe...

    Hab ich auch so verstanden. Er ist da nicht allein

    Ok, danke. Dann muss ich mein Vorhaben wohl vorziehen. Ich werde bei Unknowns wohl erst wieder schreiben, wenn ich mir einen Anwalt leisten kann, der all meine Beiträge abklopft, um alle Eventualitäten abzubilden, wie man diesen auffassen könnte. :)


    Ich hatte gedacht, dass mit den Beispielen die Aussage klar sein dürfte, dass die geforderte technische Herangehensweise für mich persönlich nicht funktioniert. Dass ich dabei wohl automatisch davon ausgegangen bin, dass ein Autor weiß, wovon er schreibt, ist dann wohl mein Fehler...

    Es wäre mir lieber, jemand spricht mit Verstand und Kompetenz. Was nutzt Herzblut, wenn der Inhalt Quatsch ist. Da muss man dann auch keine Dreifachschraube mit der Tastatur bieten, sondern eine kritische Auseinandersetzung mit dem Werk. Und dazu ist auch etwas Kompetenz erforderlich.

    Und jetzt zeig mir bitte noch, wo ich dazu aufgerufen habe, dass Herzblut Kompetenz sticht. Nur, damit ich weiß, ob ich falsche Signale schicke oder du sie empfangen möchtest...

    EIn Gefühl ist ein Gefühl. Kein Argument. Ein Gefühl führt zu einer Meinung, aber nicht zu einer argument-gestützen Rezension. "Es fühlt sich für mich so an, als ob es einen Startspielervorteil gibt".

    Du definierst Gefühl anders, als ich. :)


    Nehmen wir ein Beispiel. Ein Spiel mit einem superinnovativen Mechanismus, bei dem dir aber die Füße einschlafen. Dann ist für mich das eben das Gefühl (Langeweile) eben das Argument.


    Nehmen wir ein anderes Beispiel. Ein vollkommen banales Spiel ohne Sinn oder Einflussmöglichkeiten, welches aber unglaublich Spaß bereitete, ohne dass ich das begründen kann, muss ich halt sagen: "Ja, es ist banal. Ja, der Mechanismus ist voller Glück und man hat keinerlei Entscheidungsvarianzen. Aber ich habe in allen Partien so sehr gelacht, wie schon lange nicht mehr." Zuletzt passiert bei Pummeleinhorn - Der Kekfe Marathon. Spielmechanisch gesehen eine 6-, aber wir haben eine Partie nach der nächsten gespielt, weil wir dermaßen Spaß hatten... Mit "technischen" Argumenten kannst du das nicht erklären.

    Das führt mir zu sehr ins technische. Es geht hier nicht um professionalität im Drumherum - ich behaupte darum geht es niemandem. Und den Inhalt kann man liefern, ob man das mit der Handykamera filmt oder in einem Studio hockt.

    Wobei es nicht einmal so gemeint war. Weiter oben wurde zum Beispiel lobend erwähnt:

    mit „Geschichtslektion“ zur Farbe Rosa in Jaipur

    Klar kann man das in einer Rezension verarbeiten. Derartige Recherchen brauchen jedoch Zeit. Zeit, die eben von der Spielzeit weggehen, die wir alle bevorzugen dürften.


    Ben2 Ich verstehe dich schon. Argumente müssen sein, wobei ich persönlich auch Gefühle als Argumente ansehe. Was ich überhaupt nicht mag (und schon gesehen habe) sind Regelnacherzählungen als Fazit, Lobpreisungen von Nichtigkeiten und eben Bewertungen mit "Geschmäckle". Aber ich persönlich kann für mich die aussieben, die ich nicht mag. Dabei können sie ansonsten noch so erfolgreich sein, wenn sie für mich persönlich nicht passen, muss ich sie nicht konsumieren. Aber ich bin auch ein "Fazit-Springer", den der restliche Text meistens überhaupt nicht interessiert...

    Mal eine Frage an alle, die bessere Rezensionen (am besten mit Hintergrundinformationen über bestimmte geschichtliche Ereignisse) fordern. Wie weit seid ihr bereit solche Schreiber/Youtuber zu unterstützen? Ich gehe aktuell eher davon aus, dass viele Rezensenten Idealisten sind, die es als Teil des Hobbys ansehen auch darüber zu berichten. Heißt, es steht im Gegenzug dazu ein normaler Job, der zum Geldverdienen da ist. Freizeit ist begrenzt.


    Ich bin mir sicher, dass einige es toll fänden das professionell zu machen. Aber dafür müssten Grundlagen geschaffen werden. Die wenigsten Blogger haben Messestände oder professionelle Studios, sondern verwenden ihre Möglichkeiten.


    Ich hätte auch lieber eine andere Art der Rezension. Regelnacherzählungen waren mir schon immer zuwider. Ich will etwas vom Spiel sehen. Details finde ich in den Regeln. Ich will kurz und prägnant wissen, was ein Spiel ausmacht und nicht mit einer "Wall of Text" konfrontiert werden, um mir dort die Infos zu suchen, die mich interessieren. Ich will das Spielgefühl besprochen haben. Mich interessiert nicht, ob ein Mechanismus nun eine Neuheit darstellt, wenn er langweilig ist.


    So bin ich zur eigenen Seite gekommen. Ich habe einfach umgesetzt, was ich selbst vermisst habe. Ich weiß, das ist journalistisch nicht ausgereift und wird den Maßstäben vieler nicht gerecht. Aber im Grunde genommen geht es mir auch nicht darum, sondern das umzusetzen, wie es mir persönlich gefallen würde. Wenn ich das professionell (also bezahlt) machen würde, müsste ich natürlich andere Maßstäbe ansetzen. Aber solange ich das als Hobby betreibe werde ich mich hüten.


    Ob die Rezensionen von Idealisten nun qualitativ weniger wert sind, als die, die dafür bezahlt werden möchte ich nicht beurteilen. Aber mir ist lieber, jemand spricht mit Herzblut und Macken, anstatt irgendwelche idealistischen Standards zu verfolgen. Und weiter gesprochen, weiß ich persönlich wen ich als Rezensent (für mich) aussieben kann. Sei es, weil es für mich ein "Geschmäckle" hat oder einfach der Spielgeschmack zu sehr abweicht.