Synes Ernst will ja durch seine Wünsche "Bessere Spiele für bessere Spieler" haben.
Ich frage mich nur, ob eine entsprechende Rezension überhaupt bemerkt werden würde. Es gab einmal ein sehr interessantes Experiment im Bereich der klassischen Musik. Einer der besten Geiger hat mit einer der teuersten Geigen eines der schwierigsten Stücke der Welt in der Rush Hour in einem U-Bahnhof gespielt. Es hat nur keiner als das wahrgenommen, was es war.
Das Fazit damals war, dass man Besonderheiten oftmals nur dann erkennt, wenn auch Zeit, Umgebung, Stimmung, etc. passen. Erkenne ich also die geschliffene Rezension auf BGG als herausragende Spielekritik, wenn ich auf dem Flohmarkt stehe und wissen will, ob das vor mir liegende Spiel ein Kleinod zum Schnäppchenpreis, oder ob es doch eher unterdurchschnittlich ist.
Natürlich sind das alles sehr philosophische Ansätze und ein Ideal bzw. eine Utopie mag zwar nicht erreichbar sein, aber oftmals ist ein leuchtender Stern als Orientierung in der Nacht das beste was einem verirrten Wanderer passieren kann. Ich finde die Formulierungen von Ernst, genauso wie Bandida, aber als zu absolutistisch formuliert. Auf mich wirkt es eben nicht nur als Idealvorstellung, sondern als "untere Grenze". Und das diskreditiert für mich zu viele Personen, die ihr Herzblut in diese Projekte stecken. Ganz so, als würde man einem Verfasser einer Buchkritik in einer Schülerzeitung jegliches Können absprechen, nur weil er ein paar Vorgaben für Rezensionen nicht eingehalten hat. Damit stellt man sich eben auf eine höhere Stufe, schaut auf andere hinab und muss sich eben nicht wundern, wenn man als (hier eventuell sogar negativ besetzte) Elite bezeichnet wird.