Asmodee wechselt den Besitzer (2018, 2021, …)

  • Embracer ist aber auf das Vertrauen der Investoren und Banken angewiesen. Da ist Gewinn gut, reicht aber noch lange nicht aus.

    Und ja, wie bisher immer: asmodee ist der gute Teil an embracer.

  • Embracer ist aber auf das Vertrauen der Investoren und Banken angewiesen. Da ist Gewinn gut, reicht aber noch lange nicht aus.

    Und ja, wie bisher immer: asmodee ist der gute Teil an embracer.

    Ich weiß nicht was bei Asmodee so intern abgeht, aber häufig leiden die gut laufenden Unternehmensteile dann unter dem "schlecht laufenden" Konzern.

    Top 10:

    1. Brass: Birmingham, 2. Arkham Horror LCG, 3. Hegemony: Lead your class to victory 4. Carnegie, 5. Brass Lancashire, 6. Aeon Trespass: Odyssey, 7. On Mars, 8. Underwater Cities, 9. Voidfall, 10. Gaia Project

    Member of Deppen am Tisch

  • Das ist auch ein spannendes Detail, das mich vermuten lässt, dass die Embracer Probleme doch mehr auf asmodee wirken als wir dachten:

    https://boardgamewire.com/inde…rket-from-their-employer/

    tl:dr: 2 asmodee Manager kaufen sich miniature Market als online retailer aus der asmodee Masse raus - Miniature Market wurde aber erst vor 3 Jahren von asmodee gekauft.

    Des Weiteren erklärte Embracer mit dem Verkauf von Gearbox die Neustrukturierung für beendet.

  • Und weiter geht's mit der Umstrukturierung bei Embracer, man spaltet sich in 3 Unternehmen auf.


    Embracer Group announces its intention to transform into three standalone publicly listed entities at Nasdaq Stockholm - Embracer Group


    - Asmodee
    - Coffee Stain & Friends: A&AA sowie Indie Games
    - Middle-Earth Enterprises & Friends: AAA Games und große IPs wie The Lord of the Rings und Tomb Raider

    Einmal editiert, zuletzt von Rei ()

  • Ich weiß, wohin das läuft, das kenne ich aus meinem Berufsleben. So eine Aufspaltung bereitet recht klar einen beabsichtigten Verkauf einzelner Teile vor. Ich würde davon ausgehen, dass Embracer nur eins der drei Unternehmen behalten möchte. Die anderen beiden sollen dann an unterschiedliche Käufer angeboten werden.

    2 Mal editiert, zuletzt von Matze ()

  • Ok, so eine Aufspaltung ist krass, weil es faktisch das Ende des aktuellen Embracer Konstrukts ist und man damit die jeweilige Profitabilität ganz klar voneinander abgrenzt und somit auch besser ausweisen kann. Einen Teil hübsch zu machen für den Verkauf dürfte so deutlich einfacher sein. Was damit nicht mehr geht - und das habe ich bisher als Embracers Stärke und Konzept verstanden, ist die Quersubventionierung von unprofitablen/risikoreichen Unternehmungen mit gut laufenden Unternehmen (asmodee).

    Spannend ist auch, dass asmodee das schlechteste EBIT Ergebnis aller drei Teile hat:
    "Asmodee, a global leading tabletop games publisher and distributor with an extensive studio network and IP catalogue.Net Sales of SEK 14.8 billion and Adjusted EBIT of SEK 1.9 billion on a pro forma basis as per LTM[2] December 2023

    “Coffee Stain & Friends”, a diverse gaming entity with a dual focus on indie and A/AA premium and free-to-play games for PC/console and mobile, with a high degree of recurring revenues.Net Sales of SEK 10.9 billion, Adjusted EBIT of SEK 2.8 billion on a pro forma basis as per LTM December 2023.

    “Middle-earth Enterprises & Friends”, a creative powerhouse in AAA game development and publishing for PC and console, as well as the stewards of The Lord of the Rings and Tomb Raider intellectual properties, among many others.Net Sales SEK of 14.1 billion, Adjusted EBIT SEK 2.0 billion on a pro forma basis as per LTM December 2023."
    Quelle: https://embracer.com/releases/…ties-at-nasdaq-stockholm/

  • Was ich auch krass finde - Sorry ich denke da Stückweise drüber nach - Synergieeffekte in Bezug auf die Verwaltung fallen weg. Falls es die überhaupt gab. Also sowas wie Rechtsabteilung etc.

  • Und Asmodee würde damit doch auch seinen Zugriff auf die LotR Lizenz verlieren?

    Ausstehende KS: CoH, Batman GCC S3, Malhya, EuS: Flashpoint, Bad Karmas, 6: Siege, RC, Primal, Purple Haze, RtPA, SM Aftershock SG, Tainted Grail2, DM Reborn, Cyclades, DMD S3, Wonderlands War, Zerywia, SoB, Retaliation, StlT2

  • Was ich auch krass finde - Sorry ich denke da Stückweise drüber nach - Synergieeffekte in Bezug auf die Verwaltung fallen weg. Falls es die überhaupt gab. Also sowas wie Rechtsabteilung etc.

    Ja, absolut! Ich habe das gleiche Thema erlebt und jetzt merkt man, dass wir ja doch vielleicht sowas wie eine eigene Personal- oder Versandabteilung brauchen.

  • Und Asmodee würde damit doch auch seinen Zugriff auf die LotR Lizenz verlieren?

    Naja es ist naheliegend, dass die drei unternehmen trotzdem unterstützend zusammenarbeiten und entsprechende Lizenzverträge schon in der Schublade liegen.

  • Eine Info aus den Meldungen fehlt: Embracer hat Asmodee noch 900 Millionen Euro von ihren eigenen Schulden aufgebürdet für die sie haften und die im Feb 2025 fällig werden. Das sind 3,9mal der Jahresgewinn von Asmodee…

    https://www.wargamer.com/board…-asmodee-900-million-debt

    So wie ich das verstehe, sind die nicht im Feb 25 fällig, sondern langfristig zu tilgen. Die haben damit existierende Kredite umgeschuldet, die Feb 25 fällig gewesen wären. Aber natürlich trotzdem en Zeichen, die alle nur der einen "neuen Sparte" aufzuhalsen

  • Eine Info aus den Meldungen fehlt: Embracer hat Asmodee noch 900 Millionen Euro von ihren eigenen Schulden aufgebürdet

    Hmm....die eine Firma liquidieren, eine andere verkaufen und die dritte behalten? Nur Spekulation.

    Da hat wohl jemand mit 18xx Erfahrungen gesammelt, wie man Vermögen realisiert ... ;)

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • 900.000.000€ Schulden sieht nicht gesund aus. Weiß noch jemand welchen Wert Asmodee beim letzten Verkauf zugeschrieben wurde?

    Das sagt erstmal gar nix aus. Ich kenne die Bilanz von Asmodee nicht. Aber um es mal zu verdeutlichen: wenn man 8,1 Milliarden € Eigenkapital hat, sind 900 Mio. € Schulden kein Problem. Es geht immer um das Verhältnis. In einigen Branchen sind Fremdkapitalquoten von 80% keine Seltenheit.

    Top 10:

    1. Brass: Birmingham, 2. Arkham Horror LCG, 3. Hegemony: Lead your class to victory 4. Carnegie, 5. Brass Lancashire, 6. Aeon Trespass: Odyssey, 7. On Mars, 8. Underwater Cities, 9. Voidfall, 10. Gaia Project

    Member of Deppen am Tisch

  • Es geht meiner Interpretation wohl eher darum, dass die Kreditgeber vermutlich - mMn völlig verständlich - überhaupt nur noch Asmodee als kreditwürdig für eine dermaßen hohe Summe ansahen. Die Franzosen mögen den Angaben nach den niedrigsten EBIT aktuell haben, waren aber über die Jahre sehr stabil und haben, soweit man das von außen beurteilen kann, vernünftig gewirtschaftet.


    Was man vom Gebahren eines Herr Wingefors im Videospielsektor nun wirklich nicht gerade behaupten kann. Der hat innerhalb von zwei, drei Jahren so ziemlich alle Fehler gemacht, die andere einschlägige Companies schon vor 20 Jahren gemacht haben, sensationell. JoWood war etwa so ein Kandidat - interessanterweise besteht der THQNordic-, äh, Embracer-Kern zu nicht unwesentlichen Teilen aus den Jowood-Resten.


    Sicher war Wingefors bewusst, dass seine "eigenen" Spielemarken (Nordic/Embracer hat eigentlich immer nur zugekauft, Ausnahmen gibt's z.B. mit den damals neugegründeten Münchner Grimlore-Studios eher wenige) deutlich mehr Masse als echte Klasse produzieren. Also schmiß er mit Geld nur so um sich, um AAA-Studios zuzukaufen (wobei das meiner Meinung nach auch eher *potenzielle* AAA-Studios sind/waren; bereits fertige bzw. sich im Verkauf befindliche Megaseller hat er meines Wissens nach kaum bis gar nicht erworben).


    Nuja, jetzt kam man wohl selbst auf die Idee, dass diese ganze Mischpoke unter einem Dach nix ist. Die Verschuldung bzw. ständig nötigen Investitionen (etwa für die AAA-Entwicklung) hätten auf Dauer alles gekillt. So setzt man auf Fokussierung.


    Ich nehme Wingefors schon ab, dass er alle drei Units erfolgreichen machen und behalten will. Asmodee eh, denn... siehe oben. Bei Coffee Stain und middle-earth enterprises gibt's mMn nicht viel, was man hübsch machen kann. Wer auch nur ein bisschen Ahnung von der Materie hat, wird da einen großen Bogen drum machen. middle-earth ist da wohl am gefährdetsten - AAA-Titel schüttelst du mal nicht eben auf Kommendo aus dem Ärmel, gleichzeitig hast du ohne enorme Anlaufinvestitionen aber erst gar keine Chance auf AAA. Das dürfte letztendlich auch die Basisidee hinter dem Ganzen sein: Asmodee und Coffee Stain (Indie und A/AA lässt sich halt einfache händeln) vom hohen Risiko einer auf AAA-Titel ausgerichteten Division abzunabeln.

    Einmal editiert, zuletzt von Biberle ()

  • 900.000.000€ Schulden sieht nicht gesund aus. Weiß noch jemand welchen Wert Asmodee beim letzten Verkauf zugeschrieben wurde?

    Das sagt erstmal gar nix aus. Ich kenne die Bilanz von Asmodee nicht. Aber um es mal zu verdeutlichen: wenn man 8,1 Milliarden € Eigenkapital hat, sind 900 Mio. € Schulden kein Problem. Es geht immer um das Verhältnis. In einigen Branchen sind Fremdkapitalquoten von 80% keine Seltenheit.

    Und 3,9 EBITDA/ Nettoverschuldung ist nun auch wirklich nicht so schlimm…

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Leider liegt der gute Peer in einem Punkt ziemlich daneben - auf dem aber dann leider der ganze Artikel beruht:

    Asmodee war und ist eben NICHT der einzige Teil Embracers, der Gewinne abwirft. Er ist schon derjenige, der das von den zu erwartenden Zahlen her relativ stabil und zuverlässig macht.


    Gewinne haben auch (meistens) die anderen Sparten abgeworfen: Videospiele, PC-Spiele, Mobile Gaming etc. Aber in dem Bereich ist er glaube ich nicht so drin. Das zeigt sich auch daran, dass er in einem anderen Artikel von der "Deus X"-Reihe spricht.


    Nur: Embracer hatte seit jeher eher viel Masse als Klasse im Portfolio. Das war schon immer so, selbst zu den Anfängen von Nordic. Da wurde z.B. die Adventure-Nische immer ganz gut bedient. Es waren auch immer viele Strategiespiele im Portfolio; in der Art, wie man sie besonders im deutschsprachigen Mitteleuropa ganz gerne mag (Nordic/Embracer war nicht von ungefähr im recht "deutschlastig").


    Wie gesagt; Wingefors war/ist kein Schlechter, seine Firma war immer solide aufgestellt. Nur wirst du mit dem Portfolio nie einer der wirklichen Big Player der Branche. Und schon gleich zweimal nicht einer der Coolen; ohne zig-millionenfach verkauften Shooter; ohne MMOG, von dem die ganze Welt spricht; ohne eine IP; die quasi zur erweiterten Basisausstattung einer Konsole gehört.

    Also ging er auf große Einkaufstour und hat sich dabei (nicht nur) meiner Meinung nach ordentlich verhoben. Klar, das waren potenziell AAA-Studios; nur halt mit der Betonung auf "potenziell". Aber irgendwie passten Preis und Gegenwert nicht. Vielleicht ist er da arg naiv rangegangen; warum sollten ihm auch die etablierten Großpublisher ihre Filetstückchen zu Dumpingpreisen überlassen? Vielleicht hat er das gedacht, weil ja z.B. SquareEnix selbst in argen Nöten war.


    Und jetzt ist Embracer eben überschuldet; ROI war, aber da habe ich jetzt nicht genau recherchiert, zumindest kurzfristig sehr wenig da.


    Der Versuch, mit den großen Haien der Branche im gleichen Pool zu schwimmen, ist erst mal gehörig daneben gegangen. Nur ist es eben nicht so, dass man quasi NUR noch Asmodee hat. Die Digitalsparte Embracers ist schon alleine überlebensfähig; sie muss halt "nur" entschuldet werden. Mit etwas Glück kommt man im Prinzip wieder auf den Pre-2022-Stand und hat vielleicht noch ein oder zwei der gekauften Studios im Besitz, mit dem man dann tatsächlich AAA-Titel angehen kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Biberle ()

  • Ebenfalls auf der Seite von spielbar fasst Jürgen Karla in den Branchennews die Ereignisse (ab 30 min.) sehr gut zusammen.

    BSB156 Branchennews Mai 2024
    Der Brettspiel-Podcast von brettspielbox.de & spielbar.com Branchennews Mai 2024
    www.brettspielbar.de


    In den Shownotes sind die entsprechenden Quellen aufgeführt u.a. auch die Pressekonferenz: