Alles anzeigenEs war vor 15 Jahren (!) schon sehr teuer.
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Auch die Bewertungen zu Descent 1. Edition waren damals eher durchwachsen. Es war zu seiner Zeit mechanisch schon nicht mehr State of the Art.
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Die Kundenbindung war für sie nicht billig, dafür hatten sie eine treue Fanbasis, die fast jeden Preis geschluckt hat.
Nach der Übernahme durch Asmodee wurden Fans/Supporter nur noch als Kunden behandelt.
Ich bin gespannt, wie FFG sich weiter entwickelt. Auch wenn ich nicht mehr die richtige Zielgruppe bin, denke ich, dass der Weg mit Mittelerde und Descent 3 in der aktuellen Firmenkonstellation absolut nachvollziehbar sind.
Natürlich war Descent 1 kein Schnäppchen, zumindest nicht nach damaligen Vorstellungen. Im Vergleich wie viel Inhalt / Umfang in der Box war, meiner Meinung nach aber schon, ähnlich wie bei den Erweiterung dazu, bekam man ja selbst mit viel Tetris-Erfahrung oft deshalb den Deckel nicht mehr vernünftig auf die Schachtel.
Descent 1 hatte seine Macken, aber ich empfand das Produkt nie als Mogelpackung und aufgrund der Komplexität war man als Vielspieler angesprochen und nicht wie jetzt, wo ich mich frage, warum FFG mir alles vorkaut ... Einsteigerfreundlichkeit ist sicherlich hilfreich beim Gewinnen neuer unerfahrener Zielgruppen, ich als langjähriger Vielspieler fühle mich dabei allerdings deutlich unterfordert und dies zu Lasten der Spiel-Komplexität bzw. Tiefe ... ganz davon ab, dass es ja eine Masse von Titel aus dieser Zeit gab (Arkham Horror 2, Starcraft, World of Warcraft, Runewars usw.) die ja heute noch Maßstäbe setzen und hoch angesehen werden. Es ist also kein Phänomen das ausschließlich auf Descent 1 bezogen ist, sondern auf die Art der Artikel in der Vergangenheit von FFG insgesamt ...
Richtig, wie ich bereits sagte, FFG / Heidelberger waren damals bekannt für ihre Kunden keine Kosten und Mühen zu scheuen, teilweise wohl sogar unwirtschaftlich, aber immer zu Wohle des Kunden und im Zweifel eben einfach mit viel Material, mehr als die meisten anderen Verlage. Es wurde geklost und nicht gekleckert, modern war dies sicherlich nicht, aber sympathisch und ich habe mich bei deren zu der Zeit immer wohl gefühlt. Man hatte immer das Gefühl, etwas besonderes für sein Geld zu bekommen und nicht irgendwelche Mogelpackungen mit halbvollen Schachteln, was teilweise schon bei einigen Erweiterungen Eldritch Horror mehr als deutlich wurde ...
Aus rein kaufmännischer Sicht ist das Verhalten auch im Sinne der Investoren völlig verständlich, abfeiern muss ich es als Kunde trotzdem nicht, hier reiht sich FFG in eine lange Liste von Konzernen ein, die mehr auf Expansion und Neukunden zielen als auf die Pflege von Bestandskunden und wo schlussendlich die Zahlen unterm Strich wichtiger sind, als die Wahrnehmung der Artikel. Begeisterungsstürme lösen FFG Produkte bei mir schon lange nur noch bei den wenigsten Artikeln aus, aber solange es sich verkauft, passt das trotzdem für Asmodee ... der Neueinsteiger- / Massenmarkt soll halt bedient werden, Pandemie und Monopoly verkauft sich ja auch in großen Stil, nur bin ich offensichtlich nicht mehr die Zielgruppe und das finde ich insgesamt eigentlich einfach nur sehr bedauerlich ... gerade weil ich FFG (und ihre Produkte) für ihre besondere Art der Kundenbetreuung immer sehr geschätzt habe ...