Beiträge von Alex SpieLama im Thema „Asmodee wechselt den Besitzer (2018, 2021, …)“

    Ok, so eine Aufspaltung ist krass, weil es faktisch das Ende des aktuellen Embracer Konstrukts ist und man damit die jeweilige Profitabilität ganz klar voneinander abgrenzt und somit auch besser ausweisen kann. Einen Teil hübsch zu machen für den Verkauf dürfte so deutlich einfacher sein. Was damit nicht mehr geht - und das habe ich bisher als Embracers Stärke und Konzept verstanden, ist die Quersubventionierung von unprofitablen/risikoreichen Unternehmungen mit gut laufenden Unternehmen (asmodee).

    Spannend ist auch, dass asmodee das schlechteste EBIT Ergebnis aller drei Teile hat:
    "Asmodee, a global leading tabletop games publisher and distributor with an extensive studio network and IP catalogue.Net Sales of SEK 14.8 billion and Adjusted EBIT of SEK 1.9 billion on a pro forma basis as per LTM[2] December 2023

    “Coffee Stain & Friends”, a diverse gaming entity with a dual focus on indie and A/AA premium and free-to-play games for PC/console and mobile, with a high degree of recurring revenues.Net Sales of SEK 10.9 billion, Adjusted EBIT of SEK 2.8 billion on a pro forma basis as per LTM December 2023.

    “Middle-earth Enterprises & Friends”, a creative powerhouse in AAA game development and publishing for PC and console, as well as the stewards of The Lord of the Rings and Tomb Raider intellectual properties, among many others.Net Sales SEK of 14.1 billion, Adjusted EBIT SEK 2.0 billion on a pro forma basis as per LTM December 2023."
    Quelle: https://embracer.com/releases/…ties-at-nasdaq-stockholm/

    Das ist auch ein spannendes Detail, das mich vermuten lässt, dass die Embracer Probleme doch mehr auf asmodee wirken als wir dachten:

    https://boardgamewire.com/inde…rket-from-their-employer/

    tl:dr: 2 asmodee Manager kaufen sich miniature Market als online retailer aus der asmodee Masse raus - Miniature Market wurde aber erst vor 3 Jahren von asmodee gekauft.

    Des Weiteren erklärte Embracer mit dem Verkauf von Gearbox die Neustrukturierung für beendet.

    Also laut allen Quellen die ich kenne, pfeiffen die Spatzen vom Dach das der Deal der bei Embracer nicht klappte eine Investition des Saudi-Arabischen Investitionsfonds sei, von um die 2 Mrd. Dollar.
    Das passt auch, da Saudi Arabien mit seinem Fond enorm diversifiziert und massiv in Gaming investiert.

    Man hat in einem Laden wie dem PopUpStore nur begrenzt Platz und musste eh ständig ware aus dem Lager hinkarren, also beschränkte man sich auf die selbstläufer oder Ladenhüter (zu krassen Preisen). Sowas wie legion und marvel ist durchaus speziell - und kam Erst später.

    Das heisst solche Entscheidungen fallen ja durchaus auch etappenweise.

    Stellen wir uns Warengruppen vor. Erst hat man gesagt raus mit Gruppe 1, festgestellt das reicht noch nicht und ist dann zu Gruppe 2 übergegangen.

    Ich denke jedenfalls, das dass noch nicht das Ende der Angebote ist.

    Meine Theorie ist, dass Asmo kein Interesse an Tabletops hat, außer das schnelle Geld durch „haben wollen“ zu verdienen. Das sind alles Totgeburten, die zum scheitern verurteilt sind, weil sie verlagsseitig nicht weiter unterstützt werden.

    Auch wenn asmodee nicht der King in Community Support ist, gibt es keinerlei Anzeichen dafür. Weder von asmodee selbst, noch durch die Blume oder insgesamt.

    Die faktische Einstellung von X-wing und Armada ist auch nicht auf asmodees Deutschlands Mist gewachsen.

    Was interessant für meine These des "embracer braucht Geld" wäre ist, ob es ähnliche Ausverkäufe auch in anderen asmodee divisions wie Na oder CA gibt.

    Star wars und marvel gibt es bei 3 Händler scheinbar nur.

    Falsch. Es sich deutlich mehr Händler - sie mussten sich nur aktiv entscheiden bei den bundles mitzumachen (unter welchen Bedingungen, keine Ahnung).

    Das auf Szenehändler zu beschränken hat den Vorteil, dass es nicht als vollkommener Ausverkauf wahr genommen wird und die Händler durchaus noch unterstützt. Was im Sinne von asmodee sein kann oder sein sollte.

    Ich denke, dein Ansatz greift bzgl. Möglicher Folgen zu kurz. Es kann mehr Erwägungen als nur schneller Cashflow geben, trotzdem kann schneller Cashflow das vorrangige Ziel sein.

    Diskutieren wir doch Mal weiter:
    Embracer ist weiterhin in akuter Geldnot. Hauptsächlich zu sehen dadurch, dass sie alles dicht machen, was nicht in naher Zukunft Geld abwirft.


    Zuletzt:

    Daneben wurden wohl massenweise Spiele-Entwicklungen eingestellt um Kosten zu sparen.
    Wohl gemerkt: Embracer ist der größte Arbeitgeber in der Videospielbranche in Deutschland.

    Die letzten Quartalszahlen - September 2023 waren auch eher meh:


    asmodee ist eine der wenigen - wenn nicht die Einheit die Gewinn abwirft. Gleichzeitig erleben wir bei asmodee einen Ausverkauf, wie er meines Wissens nach in der Brettspielbranche noch nicht vor kam. Begonnen mit dem PopUpStore in Essen, folgten die Angebote in den Onlineshops und zuletzt preislich echt heftige Bundles bei Marvel Champions und Star Wars Legion. Und die können mir nicht erzählen, dass die zu viel davon produziert haben wegen Corona. Never ever ist die Nachfrage nach Tabletop so gestiegen, besonders weil in den Bundles auch aktuellere Figuren dabei sind.

    Der Aktienkurs ist wieder vergleichsweise hoch - die Investoren und die Börse scheint also Vertrauen in die Maßnahmen zu haben. Unterschlagen darf man dabei nicht, dass die gesamte Videospielbranche aktuell massiv abbaut - die haben sich wohl alle auf eine Corona-Blase verlassen. Aber keines schließt und entlässt so vieles, was quasi erst kurz vorher eingekauft wurde.

    Wie es weiter geht, besonders im Hinblick auf asmodee, weiß wohl nur Lars Wingefors (CEO) selbst. Aber ich bin mir persönlich recht sicher in meiner Meinung, dass die asmodee Aktionen mit Cashflow für Embracer zusammenhängen.