Downtime zu viert oft zu hoch

  • Aeons End und Spirit Island sehe ich auch eher bei zwei oder drei Spielern.


    Gerade aber bei Spielen, die zumindest ein wenig Interaktion rein bringen und eine "Landkarte" auf die Spieler aufgeteilt wird, schätze ich es meist wenn mehr Spieler mitspielen und um irgendetwas konkurrieren. Sodass sich halt Sinn so viel ändert, dass ich mich anpassen mir, aber es noch nicht total zufällig ist.

    Beispiele: bei Concordia, Faiyum, Brass Birmingham, Great Western Trail, Pax Pamir 2 oder auch Broom Service würde ich einen vierten Mitspieler noch Spaß wirklichen Mehrwert für das Spielgefühl betrachten, auch wenn natürlich mehr Downtime entsteht.

    (Aber ich spiele ganz allgemein auch Lehrer mit mehr aufs weniger letzten am Tisch.)


    Karten getriebene Spiele mit größerer Auslage oder Verzahnung haben den Nachteil, dass die bei mehr Spielern schneller unübersichtlich werden. (Auch Terraforming Mars spiele ich deswegen lieber zu dritt als zu viert, obwohl es sonst auch gut in mein obiges Schema passen könnte.)

  • Schon interessant wie die Empfindung zu einem Spiel auseinander gehen kann.

    Downtime bei Spirit Island ? Bei der Kartenauswahl auf der Hand vergeht ein bisschen Zeit, aber ein Großteil des SPiels findet doch dann in der schnellen und langsamen Phase statt wo man dann gemeinsam am Tisch die Auswahl durchgeht. Bzw mehr noch sogar schon dezent im Vorfeld beginnt.


    Ich finde Downtime liegt nicht unbedingt an den Spielern, aber es gibt Spiele die diese begünstigen, und Spiele, die diese Begünstigung geschickt aufwerten.


    Anfällig sind Spiele, wo die Spielerreihenfolge durchwechseln kann und ein Extremfall war jüngst eine Partie Periorbis wo ein Spieler von 1 auf 6 durchgereicht wurde, da er keine Punkte erzeugte und so alle an ihm vorbeizogen. 10 komplette Spielzüge Pause sind schon ein Brett.

    Brettiger, wenn da dann Spieler dabei sind, die für ihren Zug etwas länger brauchen.


    Brass könnte man den gleichen Effekt von 1 auf 4 nachsagen, finde aber hier ist das Spielgeschehen der anderen "fesselnder" bzw man sollte sich gut ansehen wer da wo was baut oder was er da so im Schilde führt.

    Ich nehme beim Spielen lieber in Vollbesetzung ein bisschen Downtime in Kauf, um dafür aber das volle Gerangel um freie Plätze, Spielstandentwicklungen auf der Kramerleiste, wer gerade wie weit wegzieht, wen man einholt etc zu haben. Wenn die Gruppe es nicht hergibt solche Spiele erträglich zu spielen, dann sind es die falschen Mitspieler für das Spiel, oder das falsche Spiel für die Spieler. Oder zu allerletzt liegt es an einem selber, wen man zu welcher Art Spieleabend einlädt.

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  • Für mich zählt das warten und zuschauen bei den anderen Spielern zu einem Spiel einfach dazu! Manchmal begrüße ich es sogar, wenn Spielzüge sowieso erst sinnvoll überlegt werden können wenn man selbst am Zug ist, da ich dann ungestört die Züge meiner Mitspieler mitverfolgen kann.


    Dennoch gibt es einige Spiele bei denen Downtime kaum existiert. Zum einen die Echtzeitspiele Kitchen Rush und Magic Maze, bei denen man gar nicht dazu kommt Zeit down gehen zu lassen.

    Des weiteren Solitäre Spiele, bei denen jeder Spieler seine Züge parallel macht wie Dice Hospital oder Roll for the Galaxy.


    Bei Spirit Island entsteht für mich eig. auch keine Downtime, da wir immer viel diskutieren wer wo wie was machen kann und wie wer wem da noch zu besserem verhelfen kann. So sind bei mir aber viele Kooperative Spiele. Man muss sich eben einbringen ;) .


    Sehr schön ist auch Valeria - Königreich der Karten, bzw. Machi Koro, bei denen jeder etwas bekommt während dem Spielzug der anderen Spieler.

  • Die passive Aktivität gefällt mir an Spielen, man ist selber nicht am Zug, muss mal aufs Klo oder neues Trinken holen, man kommt wieder und hat Kram vor der Nase liegen der durch das Mitspielertreiben entstand.

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  • Des weiteren Solitäre Spiele, bei denen jeder Spieler seine Züge parallel macht wie Dice Hospital

    Glaub mir, Dice Hospital kann eine hohe Downtime haben. Vor allem wenn erfahrene Spieler mit Erstspielern spielen. Die Erstspieler optimieren dann für Minuten die Einlagerung der Patienten, wo ich nach 30 sec fertig bin. Ein Grund, wieso das Spiel ausziehen musste.


    Gruß Dee

  • Dee


    aber die Diskrepanz zwischen Erst und Wieder-Spielern hat man doch in jedem Spiel. Mal mehr mal weniger.

    Wenn der Unterschied jetzt 30sec versus 15 Minuten ist, ok, dann ist das Spiel nicht für die Spieler und die Spieler nicht für das Spiel gemacht.

    Aber ich finde bei 30sec versus 3 Minuten , oder 5 , so viel sollte man jedem in den ersten Zügen der ersten Runden zugestehen.

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  • Die damaligen Erstmitspieler waren eher von der langsamen Sorte. Daher dachten die auch in anderen Spielen lange nach.


    Im Übrigen bin ich auch eher der, der in unserer Spielegruppe für die Downtime sorgt. Ein Zeitwürfel hat mir da etwas geholfen.


    Gruß Dee

  • Wenn die Mitspieler und die Geselligkeit wichtiger ist als das reine Spiel, dann sehe ich Downtime nicht als Problem sondern als möglicher Begleitfaktor. Nervig wird es für mich nur, wenn da zu unterschiedliche Erwartungen aufeinander prallen, die sich nicht vereinbaren lassen. Meine erlebte Realität liegt irgendwo in der je nach Runde und Stimmung schwankenden Mitte.


    Schweigend als unangenehm empfundene Situationen zu ertragen, halte ich für den schlechtesten Weg - auch weil sich damit nie nix ändern wird. Man muss ja nicht gleich schreiend aufspringen, Spiel umkippen und wegrennen. Obwohl ... in ganz wenigen Situationen wäre das die angemessenste Reaktion gewesen.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Die passive Aktivität gefällt mir an Spielen, man ist selber nicht am Zug, muss mal aufs Klo oder neues Trinken holen, man kommt wieder und hat Kram vor der Nase liegen der durch das Mitspielertreiben entstand.

    Da bin ich skeptisch, weil die Pausen die Leute auch verleiten andere Sachen zu tun. Da zuckt einer das Handy um etwas zu schreiben, oder parallel etwas zu spielen, der andere erzählt was, der dritte schaut "kurz" Fußball im TV...

    Wenn das Spiel nur "begleitend" aufgebaut ist und alle auch darüber einig sind, dann ok, aber wenn der Fokus auf dem Spiel liegen soll, würde es mich schon nerven.

    Dann hätte ich wohl keine Lust auf das Spiel.

  • Die passive Aktivität gefällt mir an Spielen, man ist selber nicht am Zug, muss mal aufs Klo oder neues Trinken holen, man kommt wieder und hat Kram vor der Nase liegen der durch das Mitspielertreiben entstand.

    Da bin ich skeptisch, weil die Pausen die Leute auch verleiten andere Sachen zu tun. Da zuckt einer das Handy um etwas zu schreiben, oder parallel etwas zu spielen, der andere erzählt was, der dritte schaut "kurz" Fußball im TV...

    Wenn das Spiel nur "begleitend" aufgebaut ist und alle auch darüber einig sind, dann ok, aber wenn der Fokus auf dem Spiel liegen soll, würde es mich schon nerven.

    Dann hätte ich wohl keine Lust auf das Spiel.

    Nein, nicht Passivität im Maß, dass man ewiglang pausiert.

    Nur, dass man in einem Spiel etwas bekommt wenn man selbst nicht am Zug ist.

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  • Also wenn ich meine Mitspieler persönlich nicht leiden kann und sie eigentlich nur mal so richtig im Spiel fertig machen will um ihnen zu demonstrieren wie sehr ich ihnen überlegen bin, DANN stört mich Downtime auch! Aber deswegen spiele ich mit ihnen dann was kooperatives und lasse meinen Alpha Leader so stark raushängen, dass ich sie nur noch brauche um die Figuren so zu ziehen wie ich es mir ausdenke.


    Spass beiseite. Bei mir wird sich dann eben unterhalten und sei es über sexuelle Ergüsse und Escapaden oder alte Kamellen die wieder aufgewärmt gehören. Es ist also immer unterhaltsam und eig. nie langweilig. Daher soll er 15 min überlegen, dann hat er auch keinen Kopf sich über das Gesprächsthema zu beschweren.

  • Also meine anstrengendste Erfahrung war die Erstpartie von Gaia Project mit am Ende dann vier Spielern (die erste Person hat uns nach dem Regelstudium verlassen, hätte zu fünft aber eh nicht gepasst). Erst ging das alles noch recht flott, aber als dann um zwei Uhr in der Nacht die letzten Züge anstanden und ein Kollege wirklich noch jeden Punkt ausquetschen wollte, wurde es anstrengend. Aber das wäre auch mit zwei oder drei Spielern so möglich gewesen. Am Ende ist ein wenig Downtime nicht schlimm, wenn man das aber mit den Spielern multipliziert, kann es auch mal mühsam werden. Liegt aber meiner Meinung nach sehr am Spiel und den Spielertypen. Und Erstpartien sind eh nicht richtig zu werten. Gestern haben wir zu dritt Wildes Weltall gespielt und hat auch eineinhalb Stunden gedauert mit zwei Neulingen. Das geht sonst auch flotter.

  • Ich spiele die meisten komplexeren Spiele mit maximal 3 Leuten. Spirit Island sogar nur zu zweit, das "ach ich kann dir noch 1 Energie geben - ah ja cool, dann plane ich meinen Zug noch mal komplett neu - ach jetzt kann ich dann auch das machen - dann würde ich das aber doch nicht machen - ja das ist cool aber dann muss ich komplett umplanen" geht mir auf den Keks :D


    Was bei größeren Runden immer super ankommt ist 7 Wonders, da dort alle parallel spielen.