Praga Caput Regni (Delicious Games) Vladimír Suchý

  • Ok, das man bei dem Material für den Preis echt noch meckern kann, verstehe ich nicht. Die Füße an der Brücke sind aweng schräg.

    Dass die Füße schräg stehen, ist auch kein Problem. Dass die Strips ein wenig länger sind, sollte man beim Zusammenkleben allerdings berücksichtigen. Nicht, dass die Teile mit Gewalt in die Schlitze gepresst werden müssen und so ggf. Brückenteile beschädigt werden. Diese klitzekleine Materialkritik war nicht als Meckerei gedacht.

    we are ugly but we have the music

  • Dass die Füße schräg stehen, ist auch kein Problem. Dass die Strips ein wenig länger sind, sollte man beim Zusammenkleben allerdings berücksichtigen. Nicht, dass die Teile mit Gewalt in die Schlitze gepresst werden müssen und so ggf. Brückenteile beschädigt werden. Diese klitzekleine Materialkritik war nicht als Meckerei gedacht.

    Ok, damit hast du Recht, sorry! Wenn man erstmal klebt und danach die langen Plättchen reinlegen will, wäre doof. Auf die Idee kam ich nicht, weil ich tatsächlich gar nichts habe kleben müssen. Die Pappteile passen einfach richtig gut, sitzen straff genug, damit es hält, müssen aber auch nicht gequetscht werden. :)

  • DG hat ganz offensichtlich aus der Kritik an ihrem Erstling #UnderwaterCities gelernt: diesmal wird durchgehend sehr solide Pappe verwendet, das gesamte Material macht einen wertigen Eindruck.

    Ich glaube, dass das nicht nur mit "gelernt" zu tun hat. Underwater Cities war das allererste Spiel eines frisch gegründeten (Eigen-)Verlages. Die finanzielle Lage von Delicious Games dürfte sich durch den Erfolg von UC geringfügig verbessert haben. Da ist jetzt auch einfach mehr möglich als damals.

  • Jetzt bin ich doppelt und dreifach froh, dass ich Praga Caput Regni storniert habe - ich hatte es nämlich offensichtlich noch in einer offenen Sammelbestellung, die heute eingetroffen ist ... :weia:
    Nun, das macht das Probespielen einfacher, und für mich Auspöppelfetischisten lohnt sich das Spiel ja schon allein dafür. :floet:

  • Und ausgepackt und zusammengebaut.

    Was eine Materialschlacht.

    Mal sehen wann es an die Reihe kommt. Momentan liegen noch andere Spiele auf dem POS aber unter den Top 3 ist es gelandet 😬

    Meine Sammlung


    Meine 10er : High Frontier 4all - Hoplomachus - Labyrinth-War on Terror - Obsession - Space Empires 4x - Uprising

    Meine 9+er: Abomination - BIOS-Megafauna - BIOS-Origins - Burncycle - Captain’s Log - Cloudspire - Dark Domains - Dinosaur World - Empires of the Void II - Kingdom Rush - Nemos War - Pax Pamir - SpaceCorp - On Mars - Space Infantry:Resurgence - Star Trek-Ascendancy - Stellar Horizons - Teotihuacan - Volters Lead the Way! - Yedo - Zero Leader

  • Ich hatte auf jeden Fall gleich einmal einen Knick in die Schachtel reinbekommen (=selbstverschuldet und halb so wild).

    Das Material in dem Spiel ist wirklich üppig aber die Spieleschachtel mE recht lapprig....das passt irgendwie so gar nicht dazu....aber dennoch: Für den Preis steckt schon ordentlich viel Material in der Schachtel.... Ich bin schon richtig gespannt auf das Spiel ...jedenfalls sagte ich zu meiner Frau, "Praga caput regni?.....a propos "Praga kaputt"...... mein Praga ist jedenfalls schon "kaputt" bevor wir es gespielt haben. Das Spiel macht seinem Namen bei mir alle Ehre"...... gut...Lateinkenner denken sich jetzt, was redet der jetzt wieder.... "Praga caput regni" heißt doch "Prag, Hauptstadt des Königreichs"...da ist nichts "kaputt"..... sollte ja nur ein kleiner Kalauer gewesen sein....

  • Wo viel Licht beim Material ist, vor allem der DIY Bau der recessed boards wusste sehr zu überzeugen, eines fand ich dann aber auch richtig läppisch. Aber sowas von.


    Der blaue 5 Punkte Marker ist ein Mini Trauerspiel. Mini im haptischsten Sinn des Wortes...


    Dennoch, es gibt wenige 30x30er Kartons die so proppenvoll sind.

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • Wo viel Licht beim Material ist, vor allem der DIY Bau der recessed boards wusste sehr zu überzeugen, eines fand ich dann aber auch richtig läppisch. Aber sowas von.


    Der blaue 5 Punkte Marker ist ein Mini Trauerspiel. Mini im haptischsten Sinn des Wortes...


    Dennoch, es gibt wenige 30x30er Kartons die so proppenvoll sind.

    Der blaue Marker ist nur ein Reminder, dass ein Aktionsplättchen, welches über den blauen Bereich hinaus geht, beim Nehmen 5 zusätzliche Siegpunkte einbringt. Er wird mit auf das Aktionsplättchen gelegt, darf die Symbole aber nicht abdecken, und laut Regel passiert es nur sehr selten, dass der Marker eingesetzt werden muss. Insofern ist die geringe Größe kein Problem, so lange man nicht allzu tief einatmet.

    we are ugly but we have the music

  • Momentan liegen noch andere Spiele auf dem POS aber unter den Top 3 ist es gelandet

    Top-X-Listen für ungespielte Spiele?! Hat es sowas vor Corona auch schon gegeben? ^^:/:crying:

    POS ginge ja noch. Bei mir ist über die Jahre eher SOS ("shelf of shame") ;)

  • Top-X-Listen für ungespielte Spiele?! Hat es sowas vor Corona auch schon gegeben? ^^:/:crying:

    POS ginge ja noch. Bei mir ist über die Jahre eher SOS ("shelf of shame") ;)

    Soweit ist es noch nicht aber auf dem Weg 🙈

    Meine Sammlung


    Meine 10er : High Frontier 4all - Hoplomachus - Labyrinth-War on Terror - Obsession - Space Empires 4x - Uprising

    Meine 9+er: Abomination - BIOS-Megafauna - BIOS-Origins - Burncycle - Captain’s Log - Cloudspire - Dark Domains - Dinosaur World - Empires of the Void II - Kingdom Rush - Nemos War - Pax Pamir - SpaceCorp - On Mars - Space Infantry:Resurgence - Star Trek-Ascendancy - Stellar Horizons - Teotihuacan - Volters Lead the Way! - Yedo - Zero Leader

  • POS ginge ja noch. Bei mir ist über die Jahre eher SOS ("shelf of shame") ;)

    Soweit ist es noch nicht aber auf dem Weg 🙈

    immer noch besser als ein ROS. ( Room of shame )

    ( nein, mein POS ist aktuell bei 4)


    Habe gestern alles verklebt und währenddem ging mir die Frage auf, warum es die recessed boards nicht öfter gibt.

    Bei Praga natürlich im Vorteil, da die beidne Wheel-Pins es dann auch arretieren, aber so ein Falt-Mechanismus mit vorgezeichnete Klebepunkten müsste öfter umzusetzen sein.


    Ebenso elegant finde ich das Arbeitsrad mit dem Arretiermechanismus. Sehr pfiffig.

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • Ich hatte auf jeden Fall gleich einmal einen Knick in die Schachtel reinbekommen (=selbstverschuldet und halb so wild).

    Das Material in dem Spiel ist wirklich üppig aber die Spieleschachtel mE recht lapprig....das passt irgendwie so gar nicht dazu....aber dennoch: Für den Preis steckt schon ordentlich viel Material in der Schachtel.... Ich bin schon richtig gespannt auf das Spiel ...jedenfalls sagte ich zu meiner Frau, "Praga caput regni?.....a propos "Praga kaputt"...... mein Praga ist jedenfalls schon "kaputt" bevor wir es gespielt haben. Das Spiel macht seinem Namen bei mir alle Ehre"...... gut...Lateinkenner denken sich jetzt, was redet der jetzt wieder.... "Praga caput regni" heißt doch "Prag, Hauptstadt des Königreichs"...da ist nichts "kaputt"..... sollte ja nur ein kleiner Kalauer gewesen sein....

    Ja, es macht schon einen Unterschied ob selbstverschuldet oder man ein Spiel so vom Onlinhandel zugeschickt bekommen hätte :lachwein: Entschuldige, aber das musste einfach sein...

  • Ja, es macht schon einen Unterschied ob selbstverschuldet oder man ein Spiel so vom Onlinhandel zugeschickt bekommen hätte :lachwein: Entschuldige, aber das musste einfach sein...

    Korrekt. Ist wie beim Auto: Fährt man selbst eine Delle rein ist es immer anders, als würde man beim Neukauf schon ein Auto mit Delle kaufen.

    Da gebe ich dir recht: beides ist ärgerlich, aber mit dem einen Schaden muss man mit umgehen lernen, den anderen kann man monieren....

    oder anders formuliert: Wenn ich sog. B-Ware verbilligt kaufen möchte, dann tue ich das beim Händler meines Vertrauens .... wenn ich keine B-Ware haben möchte, dann kaufe ich ich eben keine.

    Von daher verstehe ich deine „Entschuldigung“ nicht, denn der Satz ist absolut korrekt?! Ja, es macht bei mir einen Unterschied, ob ich bei Neukauf eine defekte Ware bekomme oder nicht.

    4 Mal editiert, zuletzt von Braz ()

  • Heute endlich meine erste Probepartie gespielt, solo, dreihändig. Endstand: 107-96-84.


    Zuerst einmal: Suchy hat hier einen echten Brocken hingelegt. Verzahnt, ja nahezu verfilzt bis in den letzten Winkel, dazu nur knapp 16 Aktionen pro Spieler und Spiel, und eine schier endlos wirkende Menge an Möglichkeiten, die jede nahezu immer mit einer ganzen Reihe von Folge-Aktionen, Boni und anderen Konsequenzen daherkommen. Praga Caput Regni ist eindeutig ein Expertenspiel, das Lacerda erprobte Hirnwindungen zum Glühen bringt.


    Das Spiel selbst ist damit ein echtes Highlight. Noch dazu ein optischer Hingucker, auch wenn mir persönlich das Grafikdesign oftmals zu unruhig war und zu unübersichtlich. Grade beim Gebäudebau muss man in den Stadtbezirken erst einmal den Überblick bewahren. Auf der King's Road ist nicht immer direkt ersichtlich, wo die Stationen enden und beginnen, und welche Boni gratis oder an ein Ei gekoppelt sind. Und auch sonst gilt es, viel im Auge zu behalten: Bei der Aktionsauswahl muss man bedenken, welche Aktionen man evtl. schon mit einem Boni verbessert hat, man muss bedenken, welche Technologien man ggfs. schon besitzt, man muss bedenken, welche Bonusplättchen man schon gesammelt hat, und an welchen Positionen in Burg und Kathedrale sich der eigene Marker befindet, um einen guten Zug auszuführen. Und am Spielende gibt es gut zehn verschiedene Projekte im Spiel, an denen man ordentlich Siegpunkte sammeln kann, und man sollte immer wissen, wie gut man in jedem davon steht. Hier muss man mit zunehmender Spieldauer immer mehr Bälle jonglieren.


    Ein echter Hirnbrutzler, und ja, das macht mir tatsächlich sehr viel Spaß, zumal es mit Sicherheit leichter ist, nur ein Spielertableau im Auge zu behalten statt drei.


    Dennoch hat sich leider meine Anfangsbefürchtung bestätigt, denn: So gut das Design auch ist, und so vielfältig die Möglichkeiten und Wege hier auch sind: Für mich fühlt sich das Spiel selbst ziemlich langweilig an und im Endeffekt auch sehr beliebig.
    Zunächst einmal: Jedem Spieler stehen immer und jederzeit alle der sechs Aktionen zur Verfügung. Die "Strafen" für einige davon sind so niedrig, dass sie spätestens in der zweiten Spielhälfte quasi irrelevant werden, die Belohnungen für andere hingegen hinterlassen in der Endpunktzahl wohl maximal eine Delle. Hinzu kommt, dass manche Aktionen im letzten Spieldrittel absolut obsolet werden, weil die Häufigkeit, in der diese angewendet werden kann (oder sollte) maximiert ist. in meinem Spiel mit den symmetrischen A-Seiten spielten die beiden Plättchen, die einem Technologieaufwertungen oder einen Schritt auf der King's Road geben, keine Bedeutung mehr, und fuhren fröhlich pfeifend und ignoriert Karussell auf dem Aktionsrad. Auch die Plättchen zur Aufwertung der Minen oder Ressourcenproduktion wurden am Ende kaum noch genutzt.

    Die einzige Spannung generiert das Aktionsrad am Ende also mit seinen Bonusaktionen, denn die sind tatsächlich a) einzigartig und b) eben nicht immer verfügbar. Meist dann nicht, wenn man sie braucht.


    Was mir ebenfalls unangenehm sauer aufstieß: Spätestens in den letzten 4 Zügen artet das Spiel in eine extrem unübersichtliche Rechenorgie aus. Da wie erwähnt immer jede Aktion zur Verfügung steht, und gegen Spielende auch fast jede davon immer bezahlbar ist, bleibt einem beinahe nichts übrig, als jede davon durchzurechnen: Mit welchem der 3 oder 4 Gebäude/Mauern hole ich die meisten Punkte? Wie viele Punkte sind auf der King's Road noch drin? Da, wie erwähnt, jede Aktion, und in jeder Aktion jede mögliche Auswahl (etwa einzelne Mauerstück) immer potentiell bis zu einem halben Dutzend Boni oder Folgeaktionen ausspuckt, wird die Rechnerei immer wilder und ausufernder, und die Mechanik und extreme Verzahnung des Spiels übernimmt immer mehr die Oberhand.

    Was ich dabei besonders bedauerlich fand war, dass man nicht einmal abschätzen kann, welche Aktion potentiell die meisten Punkte bringt. Denn ganz gleich, auf welchen strategischen Weg man sich fokussiert, beim Durchrechnen stellt man schnell fest, dass die Aktion(en), die der Strategie folgen, einem zwar sechs oder acht Punkte bringen, aber eine Aktion, die vollkommen abseits liegt, und einen Aspekt betont, den man bisher nie beachtet hat, aufgrund der aktivierten Boni plötzlich 12 oder 14 Punkte bringt.

    Das empfand ich als seltsam beliebig - das (schwierige) Voranschreiten am obersten Ende der Burg Burg hätte mir mit allen Boni und Co. 6 Punkte gebracht, das allererste von mir errichtete Gebäude in der Stadt (den Weg hatte ich bisher komplett ignoriert), das mich fast nichts kostete, brachte mir hingegen 13 Punkte ein UND eine Extraaktion, mit der ich auf der King's Road nochmal 12 Punkte machen konnte!


    Das ist dadurch möglich, dass hier manche Aspekte, etwa das Aufsteigen in Burg und Kathedrale, zwar am Ende satte Punkte, aber insgesamt kaum Boni bringen und nur im Alleingang bewerkstelligt werden können, während man beim Bau von Gebäuden in der Regel jede Menge Boni erhält UND von der Vorarbeit der anderen Spieler profitieren kann.


    Am Ende gefällt mir Praga Caput Regni gut. Es ist ein Kracher von Spiel, das leider an einem langweiligen Auswahlmechanismus und einer erstaunlichen Beliebigkeit der Aktionsauswahl krankt und spätestens gegen Spielende eine unglaublich stumpfe Rechenarbeit erfordert, wenn man um ein Punktemaximum spielt.

    ich werde das mit Sicherheit noch ein paar Mal spielen, hoffentlich auch bald gegen echte Mitspieler, aber es ist kein Spiel, dass mich von den Socken gehauen und den "ich will sofort noch mehr davon"-Effekt auslöst.

    Fazit: Extrem gutes Spiel, das mich aber doch ein bisschen langweilt und mir zu beliebig wirkt.

    Edit: Ach, und was mich noch gestört hat: das kleine Loch, in welchem der Würfel im Aktionsrad versinkt, um das Ende einer Ära einzuläuten, liegt bei mir exakt zwischen zwei Aktionen, das heißt, ich weiß nie, ob die eine Aktion noch zum alten, oder schon zum neuen Zyklus gehört. Dadurch bin ich mir absolut nicht sicher, ob ich nicht zu viele oder zu wenig Aktionen gespielt habe. Ich weiß nur, dass die für die letzte Phase angegebene Menge an Aktionen pro Spieler bei mir absolut nicht hinkam ... :/

  • Huutini

    Sehr schön zu lesen...

    Aber auch hier....nach einer ersten „Probepartie“ denke ich, kann man solch ein Spiel nicht komplett erfasst oder durchschaut haben.

    Was als negativ und auch vielleicht als positiv beschrieben wird, dazu sollten es doch vielleicht ein paar mehr Partien gewesen sein. Ich denke da relativieren sich oftmals viele Dinge.

    Diese Meinung habe ich ja öfter zu Erstspielen....und gerade bei solch einem Kaliber von Spiel.

  • Bei uns kam das Spiel heute auch erstmalig auf den Tisch. Eine 2er Kennlernpartie. Wir haben nur ein paar Züge gemacht um die Mechanismen zu verstehen. Es scheint sehr verzahnt zu sein und es gibt viele Möglichkeiten an Punkte zu kommen. Die nächste Partie steht für Donnerstag an und ich freue mich schon sehr darauf!

  • Huutini

    Sehr schön zu lesen...

    Aber auch hier....nach einer ersten „Probepartie“ denke ich, kann man solch ein Spiel nicht komplett erfasst oder durchschaut haben.

    Was als negativ und auch vielleicht als positiv beschrieben wird, dazu sollten es doch vielleicht ein paar mehr Partien gewesen sein. Ich denke da relativieren sich oftmals viele Dinge.

    Diese Meinung habe ich ja öfter zu Erstspielen....und gerade bei solch einem Kaliber von Spiel.

    Du denkst also, dass die Auswahl an Aktionen nach mehr Partien beengter wird? Dass man auch mit gemaxtem Einkommen und maximal-Ressourcen noch Bedarf an Einkommensaktionen hat? Dass man nicht mehr jeden Zug durchrechnen muss? Dass man nicht aus dem Nichts eine Aktion angeboten bekommt, die mehr Punkte gibt als die bisher verfolgte Strategie?

    Das ist sicher nicht unmöglich, würde mich aber wundern.


    Ich bin mir durchaus bewusst, dass viele Spiele Aspekte haben, vor allem in den Strategien, die sich erst nach etlichen Spielen einschätzen lassen, aber manche grundlegende mechanische Dinge eben schon sehr früh. Ich habe mich hier zu Dingen geäußert, die von Anfang an klar sind, und an denen auch 20 Partien nix ändern werden. Die Aspekte, die zu erkunden sind, habe ich ja bewusst nicht bewertet. 🤷🏻‍♂️


    Dass ich das Spiel "komplett erfasst oder durchschaut hätte" behaupte ich ja nirgendwo.

    2 Mal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • @Huutini's Zitat: "Fazit: Extrem gutes Spiel, das mich aber doch ein bisschen langweilt und mir zu beliebig wirkt"

    Wie im Himmel/zur Hölle kann ein Spiel "extrem gut" sein, wenn es "ein bisschen langweilt" und "zu beliebig" wirkt ?!?!?!?


    OK, jeder Jeck is' anders :)

  • @Huutini's Zitat: "Fazit: Extrem gutes Spiel, das mich aber doch ein bisschen langweilt und mir zu beliebig wirkt"

    Wie im Himmel/zur Hölle kann ein Spiel "extrem gut" sein, wenn es "ein bisschen langweilt" und "zu beliebig" wirkt ?!?!?!?

    Genau das dachte ich mir auch schon. Ich kann daraus für mich nichts ableiten.

  • Ich habe heute erstmal die "Bauarbeiten" gemacht, Hungermauer, Kathedrale, Karlsbrücke usw..


    Interessant, was man hier zum Spiel so lesen kann. Mal sehen, wie ich es finde, wenn ich soweit bin. Ich habe das Spiel aus Interesse am historischen Thema gekauft. Das ist dann auch mein Ansatz, an das Spiel heranzugehen. Was mir sicher nicht passieren wird, ist, in Rechenorgien zur Punktemaximierung zu verfallen. Unabhängig davon, dass ich es könnte, wenn ich wollte, mache ich es nicht, weil ich es nicht mag. Mein ewiges "Mantra": Punkte sind Schall und Rauch, sie sind nicht das, was ein Spiel interessant macht.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Fazit: Extrem gutes Spiel, das mich aber doch ein bisschen langweilt und mir zu beliebig wirkt.

    Das finde ich allerdings auch eine etwas seltsame Zusammenfassung, aber mit dem Text davor kann ich dann schon eher etwas anfangen. Wir haben es gestern abend zum ersten Mal gespielt, die reinen Mechanismen lassen sich, wenn man schon etwas Erfahrung mit Expertenspielen hat, erstaunlich schnell erklären, aber wie dann alles zusammen läuft, das merkt man so richtig erst beim Spielen selbst - ein Spiel mit schnellem Zugang ist das hier definitiv nicht. Ich fand die "Strafen" für die freie Aktionswahl schon recht einschränkend, gerade am Anfang muss man als Vierter dann halt doch eher nehmen, was noch übrig ist - aber alles ist wertvoll in diesem Spiel, alles kann einem helfen, weil alles mit fast allem zusammenhängt.
    Was man definitiv nicht vorher weiß, ist wie gut es um die einzelnen SpielerInnen steht. Die Endwertung ist das Drei- bis Vierfache dessen wert, was man im Spiel anhäufen kann. Und man kann seinen Zug nur begrenzt in seinem eigenen Zug planen, da sich die Aktionen der MitspielerInnen dann eben doch auf den eigenen Zug auswirken - zumindest indirekt ist die Interaktion gar nicht so gering wie gedacht. Was den meisten Spielen dieses Jahrgangs gemeinsam ist, ist die Wichtigkeit von Kombinationen, die man auslösen sollte/muss. Dadurch fühlen sich die Aktionen hier deutlich freier an als man der nackten Zahl "16" denken könnte.

    Erstaunliches Ergebnis: Meine Runde war von den Mechaniken des Spiels am Ende begeisterter als ich selbst (und nein, die Aktionswahl sehe ich immer noch nicht so kritisch wie Huutini , die finde ich sehr überzeugend, und dass die Zwänge im Spielverlauf eher nachlassen, ist für meine Vorlieben bei Engine Buildern perfekt). Mich stört dann schon eher, dass man so vieles aus anderen Spielen wiedererkennt, auch hier sind wir überwiegend wieder im Gebiet der Kompilation und Readaption bekannter Konzepte und Mechanismen, wenn auch neu verknotet und mit frischen Ideen zur wechselseitigen Abhängigkeit. Das war ja auch schon mein Problem mit Tekhenu, und sieht hier nicht wirklich viel anders aus.

    Aber: Das Spiel atmet sein Thema mit voller Kraft, zumindest ich war völlig drin im historischen Setting. Alles passt zum Thema "ich baue eine Handelsmetropole im Mittelalter auf", Spielplan und -material sind perfekt im Stil der Illustrationen der Zeit gestaltet (und schlicht wunderschön, ebenso wie der 3D-Spielplan), hier ist endlich wieder ein hochthematischer Euro. Und alle Mechanismen lassen sich aus diesem Setting ableiten, sie ergeben thematischen Sinn - das ist nun ganz anders als beim für mich reichlich abstrakten Tekhenu, und das führt am Ende dann doch dazu, dass ich Praga Caput Regni sehr sehr mag und baldmöglichst wiederspielen will. Bin gespannt, was am Ende das Rennen um unser Jahreshighlight 2020 gewinnt, Bonfire ist im Moment der größte Konkurrent, aber mehr Lust habe ich derzeit eindeutig auf Praga Caput Regni, und das ist doch eigentlich das Wichtigste.

  • Archibald Tuttle

    Was die Interaktion angeht, bin ich weniger überzeugt als du.


    - King's Road wird, wenn überhaupt, erst am Ende minimal interaktiv.

    - Die beiden eigenen Produktionsleisten sind minimalst interaktiv durch das "Rennen" auf die Produktionsplättchen.

    - Burg und Kathedrale sind null interaktiv.

    - Ausbau der Mauer und Aktionsverbesserungen sind minimal interaktiv durch die Auswahl, die die Mitspieler einem wegschnappen können.

    - Der Gebäudebau ist das einzig echte interaktive Element im Spiel.


    Da ist Tekhenu um Welten interaktiver.


    Und wenn es dich in der zweiten Spielhälfte "bremst", ein Gold für deine Aktion zu zahlen, hast du extrem knapp kalkuliert, oder dich nie um den Ausbau deiner Goldminen gekümmert, anders kann ich mir nicht erklären, dass du ab Ära 2 noch Probleme hast, Aktionen aus dem roten Bereich zu nehmen.


    Beim Thema stimme ich dir ja zu. Alles hochthematisch. Und deutlich thematischer als in Tekhenu. Nur wird das am Ende des Spiels eben m.E. irrelevant, weil du nur noch rein mechanisch das auswählst, was die meisten Punkte bringt, falls du nicht Ernst-Jürgens Ansatz verfolgst, mit erhobenem Haupt zu verlieren, solange du dafür die sinnigste Aktion aus der Sicht des Lebenslaufs deiner Spielfigur wählen kannst.

  • Beim Thema stimme ich dir ja zu. Alles hochthematisch. Und deutlich thematischer als in Tekhenu. Nur wird das am Ende des Spiels eben m.E. irrelevant, weil du nur noch rein mechanisch das auswählst, was die meisten Punkte bringt, falls du nicht Ernst-Jürgens Ansatz verfolgst, mit erhobenem Haupt zu verlieren, solange du dafür die sinnigste Aktion aus der Sicht des Lebenslaufs deiner Spielfigur wählen kannst.

    :danke:


    Danke für diesen aus meiner Sicht wirklich gelungenen Beitrag zur Diskussionskultur. So machst du deutlich, dass du meinen Ansatz nicht teilst, lässt mir aber meinen Raum. So könnten wir immer miteinander/übereinander reden.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Und wenn es dich in der zweiten Spielhälfte "bremst", ein Gold für deine Aktion zu zahlen, hast du extrem knapp kalkuliert, oder dich nie um den Ausbau deiner Goldminen gekümmert, anders kann ich mir nicht erklären, dass du ab Ära 2 noch Probleme hast, Aktionen aus dem roten Bereich zu nehmen.

    Ich hatte in unserer Zweier-Partie wenig Probleme, die passenden Rohstoffe zu erhalten. Allerdings kostet es auch immer einen Zug, die Mine oder den Steinbruch aufzuwerten, wenn man es nicht über diverse Boni schafft. Dann habe ich in meinen 19 Zügen 3x Gold und 1 x Stein produzieren müssen, weil ich auch des öfteren ein Actions Tile aus dem roten Bereich genommen habe. Meine Frau ist deutlich knapper an Rohstoffen gewesen und hat über Technologien und Upgrades oft Rohstoffe als Bonus für eine Aktion bekommen. Zum Gebäudebau hat sie kaum beigetragen - wenn man es alleine stemmen muss, wird es verdammt teuer, einen Markt zu werten. Die Kathedrale hat sie komplett ignoriert, den Königsweg ist sie nicht bis zum Ende gegangen, an der Mauer war sie nicht ganz oben und hatte nicht mal ein goldenes Endwertungsplättchen - und mich trotzdem mit nur 17 Zügen und 138: 103 Punkten versenkt. Die einzige Aktion, die ich nicht mehr ausführen konnte war, den Königsweg weiter nach vorne zu gehen, ansonsten standen uns noch alle Möglichkeiten offen.

    we are ugly but we have the music

  • Und wenn es dich in der zweiten Spielhälfte "bremst", ein Gold für deine Aktion zu zahlen, hast du extrem knapp kalkuliert, oder dich nie um den Ausbau deiner Goldminen gekümmert, anders kann ich mir nicht erklären, dass du ab Ära 2 noch Probleme hast, Aktionen aus dem roten Bereich zu nehmen.

    Ich hatte in unserer Zweier-Partie wenig Probleme, die passenden Rohstoffe zu erhalten. Allerdings kostet es auch immer einen Zug, die Mine oder den Steinbruch aufzuwerten, wenn man es nicht über diverse Boni schafft. Dann habe ich in meinen 19 Zügen 3x Gold und 1 x Stein produzieren müssen, weil ich auch des öfteren ein Actions Tile aus dem roten Bereich genommen habe. Meine Frau ist deutlich knapper an Rohstoffen gewesen und hat über Technologien und Upgrades oft Rohstoffe als Bonus für eine Aktion bekommen. Zum Gebäudebau hat sie kaum beigetragen - wenn man es alleine stemmen muss, wird es verdammt teuer, einen Markt zu werten. Die Kathedrale hat sie komplett ignoriert, den Königsweg ist sie nicht bis zum Ende gegangen, an der Mauer war sie nicht ganz oben und hatte nicht mal ein goldenes Endwertungsplättchen - und mich trotzdem mit nur 17 Zügen und 138: 103 Punkten versenkt. Die einzige Aktion, die ich nicht mehr ausführen konnte war, den Königsweg weiter nach vorne zu gehen, ansonsten standen uns noch alle Möglichkeiten offen.

    Danke, das wäre jetzt genau meine Antwort gewesen. Und ja, ich finde es zwar völlig in Ordnung, wenn Menschen ihre letzten Züge auf den Punkt genau durchrechnen wollen, aber ich schließe dann viel lieber noch ein Bauwerk ab oder fahre mit dem Schiff, was immer gerade am meisten Exploration des Systems verspricht oder thematisch Sinn ergibt. Highscore-Jäger war ich noch nie, "Spaß" generieren Spiele wenn sie mir das Gefühl geben etwas geschafft zu haben. Und das Gefühl gibt Praga Caput Regni mir. Da bin ich dann zumindest größtenteils wirklich bei Ernst Juergen Ridder .

  • @Huutini's Zitat: "Fazit: Extrem gutes Spiel, das mich aber doch ein bisschen langweilt und mir zu beliebig wirkt"

    Wie im Himmel/zur Hölle kann ein Spiel "extrem gut" sein, wenn es "ein bisschen langweilt" und "zu beliebig" wirkt ?!?!?!?


    OK, jeder Jeck is' anders :)

    Ich kann das interessanterweise genau nachvollziehen, was er meint, ohne das Spiel bisher gespielt zu haben. Man möchte die Designleistung des Autoren nicht schmälern, aber kann auch nicht aus dem subjektiven Empfinden raus.


    Wie lang spielt Ihr denn jetzt so "in echt" an einer Partie?

  • Moin,


    ich habs bislang nur zu zweit gespielt, wollte allerdings ein paar Einschätzungen ergänzen:


    Heute endlich meine erste Probepartie gespielt, solo, dreihändig. Endstand: 107-96-84.


    Zuerst einmal: Suchy hat hier einen echten Brocken hingelegt. Verzahnt, ja nahezu verfilzt bis in den letzten Winkel, dazu nur knapp 16 Aktionen pro Spieler und Spiel, und eine schier endlos wirkende Menge an Möglichkeiten, die jede nahezu immer mit einer ganzen Reihe von Folge-Aktionen, Boni und anderen Konsequenzen daherkommen. Praga Caput Regni ist eindeutig ein Expertenspiel, das Lacerda erprobte Hirnwindungen zum Glühen bringt.


    16 Aktionen: naja, du kannst (und solltest vermutlich auch) mit den Fenstern zusätzliche Aktionen generieren, so dass man in mehreren Partien mal schauen müsste, wieviele Aktionen da tatsächlich pro Spieler im Schnitt bei herauskommen...

    Ansonsten stimme ich zu, wobei ich finde, dass es sich für ein Expertenspiel angenehm ungrübelig spielt, was man bei Lacerda ja nicht immer behaupten kann...


    Das Spiel selbst ist damit ein echtes Highlight. Noch dazu ein optischer Hingucker, auch wenn mir persönlich das Grafikdesign oftmals zu unruhig war und zu unübersichtlich. Grade beim Gebäudebau muss man in den Stadtbezirken erst einmal den Überblick bewahren. Auf der King's Road ist nicht immer direkt ersichtlich, wo die Stationen enden und beginnen, und welche Boni gratis oder an ein Ei gekoppelt sind.

    Ja, das sehe ich auch so: Material und Gestaltung sehr schön, hier und da ein wenig unübersichtlich, gerade auf der King´s Road...


    Dennoch hat sich leider meine Anfangsbefürchtung bestätigt, denn: So gut das Design auch ist, und so vielfältig die Möglichkeiten und Wege hier auch sind: Für mich fühlt sich das Spiel selbst ziemlich langweilig an und im Endeffekt auch sehr beliebig.

    Kann ich für meine Einschätzung überhaupt nicht teilen: es entfaltet jetzt auch nicht gerade "Suchtfaktor", aber ich hab schon Lust, dass in weiteren Partien alles etwas genauer auszuloten. Zudem hab ich dabei doch ein recht geschmeidiges Spielgefühl, das ist bei einem komplexen Euro schon ein Pluspunkt, wie ich finde.


    Zunächst einmal: Jedem Spieler stehen immer und jederzeit alle der sechs Aktionen zur Verfügung. Die "Strafen" für einige davon sind so niedrig, dass sie spätestens in der zweiten Spielhälfte quasi irrelevant werden, die Belohnungen für andere hingegen hinterlassen in der Endpunktzahl wohl maximal eine Delle. Hinzu kommt, dass manche Aktionen im letzten Spieldrittel absolut obsolet werden, weil die Häufigkeit, in der diese angewendet werden kann (oder sollte) maximiert ist. in meinem Spiel mit den symmetrischen A-Seiten spielten die beiden Plättchen, die einem Technologieaufwertungen oder einen Schritt auf der King's Road geben, keine Bedeutung mehr, und fuhren fröhlich pfeifend und ignoriert Karussell auf dem Aktionsrad. Auch die Plättchen zur Aufwertung der Minen oder Ressourcenproduktion wurden am Ende kaum noch genutzt.

    Die einzige Spannung generiert das Aktionsrad am Ende also mit seinen Bonusaktionen, denn die sind tatsächlich a) einzigartig und b) eben nicht immer verfügbar. Meist dann nicht, wenn man sie braucht.

    Es stimmt schon, dass die Aktionen grundsätzlich immer zur Verfügung stehen. Die Kosten sehe ich schon als relevant an, zumal man ja sein Gold auch für andere "Projekte" im Spiel benötigt. Hinzu kommt noch die Kombination mit den Zusatzaktionen, so gesehen kann ich das nicht so teilen...


    Was mir ebenfalls unangenehm sauer aufstieß: Spätestens in den letzten 4 Zügen artet das Spiel in eine extrem unübersichtliche Rechenorgie aus. Da wie erwähnt immer jede Aktion zur Verfügung steht, und gegen Spielende auch fast jede davon immer bezahlbar ist, bleibt einem beinahe nichts übrig, als jede davon durchzurechnen: Mit welchem der 3 oder 4 Gebäude/Mauern hole ich die meisten Punkte? Wie viele Punkte sind auf der King's Road noch drin? Da, wie erwähnt, jede Aktion, und in jeder Aktion jede mögliche Auswahl (etwa einzelne Mauerstück) immer potentiell bis zu einem halben Dutzend Boni oder Folgeaktionen ausspuckt, wird die Rechnerei immer wilder und ausufernder, und die Mechanik und extreme Verzahnung des Spiels übernimmt immer mehr die Oberhand.

    War bei uns auch nicht so (obwohl meine Spielerunde fast nur aus Grüblern/Zugoptimierern besteht). In der Endphase der letzten 2-3 Züge wirds dann schon etwas grübelig, aber das finde ich bei einem komplexen Euro-Game zum einen durchaus üblich und zum anderen auch ganz OK... ;)


    Das empfand ich als seltsam beliebig - das (schwierige) Voranschreiten am obersten Ende der Burg Burg hätte mir mit allen Boni und Co. 6 Punkte gebracht, das allererste von mir errichtete Gebäude in der Stadt (den Weg hatte ich bisher komplett ignoriert), das mich fast nichts kostete, brachte mir hingegen 13 Punkte ein UND eine Extraaktion, mit der ich auf der King's Road nochmal 12 Punkte machen konnte!

    Aus Interesse: kannst du noch rekonstruieren, wie die Situation da genau war, dh wie sich diese Punkte ergeben haben?


    Am Ende gefällt mir Praga Caput Regni gut. Es ist ein Kracher von Spiel, das leider an einem langweiligen Auswahlmechanismus und einer erstaunlichen Beliebigkeit der Aktionsauswahl krankt und spätestens gegen Spielende eine unglaublich stumpfe Rechenarbeit erfordert, wenn man um ein Punktemaximum spielt.

    ich werde das mit Sicherheit noch ein paar Mal spielen, hoffentlich auch bald gegen echte Mitspieler, aber es ist kein Spiel, dass mich von den Socken gehauen und den "ich will sofort noch mehr davon"-Effekt auslöst.

    Ich finde gerade die Aktionsauswahl sehr gut (haben bislang allerdings nur mit den asymmetrischen Aktionsplättchen gespielt). Ich finde es gut, dass man bei Aktionsauswahl recht viel Freiheit hat: die Zusatzboni in Kombination mit den Kosten/Zusatzsiegpunkten bringen für meinen Geschmack gerade genug "Dilemma" hinein, mehr müsste ich nicht haben...

    Spiel es doch mal gegen zwei starke Eurogamer, ggf. ändert sich dann deine Einschätzung ja nochmal...



    Edit: Ach, und was mich noch gestört hat: das kleine Loch, in welchem der Würfel im Aktionsrad versinkt, um das Ende einer Ära einzuläuten, liegt bei mir exakt zwischen zwei Aktionen, das heißt, ich weiß nie, ob die eine Aktion noch zum alten, oder schon zum neuen Zyklus gehört. Dadurch bin ich mir absolut nicht sicher, ob ich nicht zu viele oder zu wenig Aktionen gespielt habe. Ich weiß nur, dass die für die letzte Phase angegebene Menge an Aktionen pro Spieler bei mir absolut nicht hinkam ... :/


    Sowas ist natürlich ärgerlich... Bei uns (und ich vermute, so ist es auch gewollt), passt es exakt so, dass die eine Aktion gerade abgeschlossen ist, dann kommt die Würfelsenke, bevor es dann in Richtung der nächsten Aktion geht, sehr elegant, wie wir fanden!


    Mich stört dann schon eher, dass man so vieles aus anderen Spielen wiedererkennt, auch hier sind wir überwiegend wieder im Gebiet der Kompilation und Readaption bekannter Konzepte und Mechanismen, wenn auch neu verknotet und mit frischen Ideen zur wechselseitigen Abhängigkeit. Das war ja auch schon mein Problem mit Tekhenu, und sieht hier nicht wirklich viel anders aus.

    Da ist was dran, da stimme ich 100% zu.


    Sehe ich anders: die Aktionsauswahl ist ebenfalls ein interaktives Element (weil die Aktionen in Kombination mit den Zusatzaktionen ihre Kosten ändern, gerade wenn der Vordermann eine Aktionskombination nutzt).

    Ansonsten ist es schon nicht so interaktionsreich, das stimmt.


    Bgzl. Aktionen aus dem roten Bereich geht es ja nicht nur um die Kosten, die Produktion mit Goldminen kostet dich ja auch einen ganzen Zug und zudem benötigt man für andere Projekte auch noch nen ganzen Haufen Gold, gerade für den Gebäudebau in Phase II...

    Thematisch: sehe ich ähnlich.


    Gruß Tom

  • Huutini's Zitat: "Fazit: Extrem gutes Spiel, das mich aber doch ein bisschen langweilt und mir zu beliebig wirkt"

    Wie im Himmel/zur Hölle kann ein Spiel "extrem gut" sein, wenn es "ein bisschen langweilt" und "zu beliebig" wirkt ?!?!?!?


    OK, jeder Jeck is' anders :)

    Ich hab das so verstanden: Huutini bewundert die Verzahnung der Mechanismen und erkennt darin eine hohe Kunst an Design. Aber emotional holt es ihn nicht ab. Sein Spielgefühl war gegen Ende eher gelangweilt.

    (Das hab ich so ähnlich auch schon öfter behauptet.)

  • Da ist es wieder, das ❓, was von so vielen geliebt wird😂

    Also....ich habe das Spiel selbst noch nicht gespielt und warte auf die deutsche Ausgabe.

    Was ich aber schon von anderen Kommentaren hier mitgenommen habe ist, dass es anscheinend ja schon auch Möglichkeiten die Anzahl von Aktionen zu beeinflussen, flüssiger zu spielen ohne jedesmal zu grübeln und es sehr wohl Punkte bringende Aktionen abseits seiner Strategie gibt.

    Vielleicht haben sich auch Regel Unklarheiten oder Fehler eingeschlichen.

    Und du hast Solo für drei Spieler gespielt was in meinen Augen ein komplett anderes Spielgefühl erzeugt als mit drei Personen am Tisch zu spielen.

    Bei #UnderwaterCites ging es mir am Anfang ähnlich wie dir mit #PragaCaputRegni. Seit der dritten Partie aber läuft das Ganze aber dann schon ganz anders. Und auch meine Einschätzung hat sich dann auch massiv geändert.😊

  • Ist ja sogar noch schlimmer: Der Kern des Spiels, das Puzzle, macht mir richtig Spaß.

    Aber dadurch, dass mich das Spiel selbst fast nie beschränkt oder einengt (zumindest mit der A-Seite der Plättchen), und man fast immer nur einfach aus einem Füllhorn guter Möglichkeiten die beste raussuchen muss, kommt halt nie Spannung auf, kein "Adrenalin", keine kreativen Notzüge oder andere Aspekte, die einen fordern. Das ist dann auf einer gewissen Ebene sehr spannungsarm für mich, und damit langweilig, selbst wenn mir das Puzzle selbst Spaß bringt.

  • "Deutsche Ausgabe" ist aber schon etwas übertrieben, wie ich finde. Das einzig deutsche daran wird die Spielregel sein, die darüber hinaus eh zum Download bereitgestellt wird... Dafür hab ich dann doch nicht ein halbes Jahr warten wollen...


    Gruß Tom

  • Ist ja sogar noch schlimmer: Der Kern des Spiels, das Puzzle, macht mir richtig Spaß.

    Aber dadurch, dass mich das Spiel selbst fast nie beschränkt oder einengt (zumindest mit der A-Seite der Plättchen), und man fast immer nur einfach aus einem Füllhorn guter Möglichkeiten die beste raussuchen muss, kommt halt nie Spannung auf, kein "Adrenalin", keine kreativen Notzüge oder andere Aspekte, die einen fordern. Das ist dann auf einer gewissen Ebene sehr spannungsarm für mich, und damit langweilig, selbst wenn mir das Puzzle selbst Spaß bringt.

    Hm. Also ich glaub Du warst einfach zu nett zu Dir selbst. Mich haben meine Mitspieler aus den Gründen, die Lighthammel und TRH genannt haben, schon geärgert, ein Quentchen indirekte Interaktion kam darüber mit rein, und die wirkliche Problematik ist das - wie ebenfalls schon mehrfach genannt - Erreichen von Boni/Kombizügen. Da sehe ich auch ordentlich Druck drauf, denn ob ich nun 16 oder 19 Aktionen durchkriege (und dann noch die Aktionen die ich brauche) ist für die Endwertung exponentiell wichtig. Ich vermute jetzt einfach mal (und das meine ich gar nicht böse!), dass Du Dir beim Solospielen einfach nicht genug selbst in die Quere gekommen bist, weil man das solo eben auch eher selten tut, es sei denn, man ist Rahdo und die eigene Frau existiert als konstantes Phantom im eigenen Kopf.

  • Huutini Witzig, das was du beschreibst habe ich in On Mars und auch ein wenig bei Bonfire. Ja auch bekanntlich Experte... Ich überlege gerade, ob es nur an der innerlichen Einstellung liegt, was ein Expertenspiel auslösen soll. Die Erwartungshaltung, das da nun eine fiese Sackgasse lauert, das man sich in einen Bereich gespielt hat, der frustriert. Das übt dann den Sog aus, es wieder probieren zu wollen. Vielleicht ist das die alte Schule der Expertenspiele und neuere komplexe Spiele gehen einen anderen Weg? Ist nur so ein Gedanke, weil ich das dieses Jahr mit einigen komplexen Spielen hatte. Sie sind irgendwie gut bis sehr gut, kitzeln mich aber nicht. Ausnahme war da Wasserkraft.

  • Aus Interesse: kannst du noch rekonstruieren, wie die Situation da genau war, dh wie sich diese Punkte ergeben haben?

    Grob. Das Gebäude brachte mir 5 Punkte fürs Bauen an der Plaza, das Aktionsplättchen war auf einem blauen Feld und als Belohnung gab es mein 4. Ei, das 4 Punkte wert war. Und irgendwas anderes war noch. Als Zusatzaktion gab es ein silbernes Fenster, wodurch ich als Zweitaktion auf der Kings Road auf das dritte Feld ziehen und für vier Ära-1 Verbesserungen 12 Punkte kassieren konnte. So in der Art.


    Als Alternative hätte ich meine 5. Mauer bauen können und auf der Burg aufs letzte Feld nach links ziehen können, also einen Aspekt maximieren können, was deutlich weniger lohnend gewesen wäre.


    Übrigens habe ich einige deiner Ergänzungen ja schon selbst angesprochen oder ihnen nie widersprochen. :)