Beiträge von Archibald Tuttle im Thema „Praga Caput Regni (Delicious Games) Vladimír Suchý“

    ich schätze Huutini ja sehr, und glaube ihm fast alles, aber nach wie vor kann ich seine Erfahrungen mit Praga nicht nachvollziehen. Für uns ist nach etwa 10 Partien jetzt bei 120-130 Punkten absolut Ende-Gelände, und auch seine von ihm geschilderte Spielerfahrung konkretisiert sich bei uns am Brett einfach nicht. Ich halte das Spiel auch aufgrund der geringen Aktionsanzahl jetzt nicht unbedingt für "verzeihend", aber ein Food Chain Magnate ist es nun Weißgott auch nicht, da ja auch die Interaktion deutlich geringer ausfällt. Also entweder gab es da Irgendeinen Regelfehler, oder eine/r hat gepfuscht, oder eine Fehlkonfektion, oder jemand in der Spielerunde menstruiert mit dem Mond.

    Ähhh, ja, verschieden sind sie, einverstanden. Aber Pulsar erkläre ich Mitspielern in 20 Minuten, einfache Strategien sind offensichtlich, das Spiel kann auch noch auf Kennerniveau halbwegs erfolgreich mitgespielt werden. Praga Caput Regni sehe ich als reines Expertenspiel, ich steige nach 5 Partien immer noch nicht wirklich endgültig durch, wie welche Elemente am besten ineinander greifen. Also aus Sicht von Suchy verstehe ich da seine Reihung durchaus, dann dürfte es ungefähr auf dem Niveau der Werft liegen, die ich dazwischen einsortieren würde.

    Komisch. Ich hab gestern mit einem gegen zwei deutlich gewonnen. Hatte zwei Siegel und war auf beiden Treppchen oben. Reicht dann auch.

    Dann hast du geschummelt. Oder dich verzählt. 🤷🏻‍♂️😁

    Ist das nicht das gleiche? Also ich mache immer das eine wenn ich das andere... Ähhh...


    Aber im Ernst: Siegel 3 bringt ja alleine schon max. 24 Punkte, in Kombi mit dem Steinsiegel nochmal max. 18 Punkte. Da kommt kein Plättchen dran.


    ... Wobei das eine "3 Schritte auf der Uni-leiste"-4er- Teil auch verflucht stark ist.

    In meinen Augen gibt es bei diesem Spiel keinen Königsweg zum Sieg und es ist sehr situativ wie und ob man gewinnt auch bedingt durch zb. die grauen Aktionsmarker (bei uns nur noch diese) und auch Brückenbelohnungen und Akademiebelohnungen, etc.

    Also, doch, nen Königsweg gibt es schon, der ist sogar auf dem Spielplan aufgedruckt. ;)


    Mein Verdacht war nach erst 5 Partien auch nur, dass man wenn man anfangs viel upgradet dann nicht mehr genug Zeit hat diese verbesserten Aktionen auch oft genug zu nutzen. Aber schön wenn das nicht so ist. Dass die jeweilige Strategie situativ anzupassen ist ist klar, da ist mir fast zuviel Glück in den 5er-Plättchen, ob ich dann auch das kriege was ich will ist ja nur dann klar wenn ich beide Wege zuende gehe und niemand anderes schneller war.


    Danke für Eure Rückmeldungen!

    Danke, das bestätigt schonmal meinen Verdacht dass die Upgrades keine gute Idee sind, da man sie zu selten nutzen kann. Also max 1 Upgrade für die Aktion die man maßgeblich nutzen will scheint mir auch sinnvoll zu sein.

    Mal was anderes: hat denn irgendjemand schon eine gewinnbringende Strategie ausgemacht? In unseren ersten richtigen Spielen habe ich zumindest schon gemerkt dass man wohl definitiv nicht alles ein bißchen machen sollte, aber gibt es zwei oder drei Bereiche die sich in euren Augen besonders gut kombinieren lassen?

    Seh ich das richtig dass aktuell niemand wirklich gute Ideen zu Strategien zu dem Spiel hat? Oder wollt ihr die nur nicht verraten? ;)

    Ich hatte letzte Woche übrigens mein erstes und letztes Mehrspielerspiel. Die Chemie stimmt einfach nicht, das Spiel liegt jetzt auf dem Verkaufsstapel. Nix für mich.

    Was genau gefällt dir an dem Spiel nicht? Wir finden es toll:thumbsup:

    *SEUFZ*.... Das ist eine laaaange Geschichte voller Missverständnisse, Elend, Selbstaufgabe und Zugunglücke. Wie sagten bereits die Beatles? "Let it be". ;)

    Es war ursprünglich geplant, dass das Spiel gleich mit dt. Anleitung kommt, die wurde aber nicht mehr fertig. Das Spiel selbst ist sprachneutral, die Anleitung findest du sobald sie fertig ist auf der Website von Delicious Games.


    Bleibt die Frage, ob Fantasywelt dich hätte informieren müssen, dass sich der Artikel seit Bestellung geändert hat.

    Ich vermute jetzt einfach mal (und das meine ich gar nicht böse!), dass Du Dir beim Solospielen einfach nicht genug selbst in die Quere gekommen bist, weil man das solo eben auch eher selten tut, ...

    Das kann man aber durchaus. Ich habe schon als Kind Brettspiele allein für vier Spieler gespielt. Das Faszinierende daran ist doch, sich zu überlegen, wie man die Pläne der "anderen" Spieler, die man ja kennt, durchkreuzen kann. Also für jeden Spieler immer ausdenken, was man für diesen in dem Augenblick wohl am besten machen sollte, und sich dann für einen anderen Spieler fragen, was man dagegen tun kann. Am schönsten ist, wenn einem dabei Ideen kommen, die man beim Ausdenken eines Spielzuges noch nicht hatte.

    Das wollte ich auch nicht bestreiten, ich meinte vor allem das Solo-Austesten eines Spiels, so wie es Huutini beschrieben hat - dabei will man ja eher jeden Spieler eine eigene Strategie testen lassen. Und dann kommt man sich weniger in die Quere, als wenn ich andere absichtsvoll sabotiere - oder eben nur ganz wie im wirklichen Leben von völlig irrational erscheinenden Handlungen erwischt werde und meinen Plan in die Tonne werfen darf.

    Aber auch hier steht am Ende natürlich nur die Erkenntnis, dass nicht alle Spiele für alle Spielertypen passen, und gerade so ein vermeintlich traditioneller Wolf im (Euro-)Schafspelz wie Praga Caput Regni, der dann durch "Verfilzen" (danke für den schönen Begriff!) die Spielsysteme so kontaminiert, dass sie rhizomatisches Denken erfordern und sich besser intuitiv als deduktiv spielen lassen, ist wahrscheinlich nichst für jedermann oder -frau. Das Spielgefühl ist für mich jedenfalls ein ziemlich anderes als bei den meisten anderen Experten-Euros.

    Ist ja sogar noch schlimmer: Der Kern des Spiels, das Puzzle, macht mir richtig Spaß.

    Aber dadurch, dass mich das Spiel selbst fast nie beschränkt oder einengt (zumindest mit der A-Seite der Plättchen), und man fast immer nur einfach aus einem Füllhorn guter Möglichkeiten die beste raussuchen muss, kommt halt nie Spannung auf, kein "Adrenalin", keine kreativen Notzüge oder andere Aspekte, die einen fordern. Das ist dann auf einer gewissen Ebene sehr spannungsarm für mich, und damit langweilig, selbst wenn mir das Puzzle selbst Spaß bringt.

    Hm. Also ich glaub Du warst einfach zu nett zu Dir selbst. Mich haben meine Mitspieler aus den Gründen, die Lighthammel und TRH genannt haben, schon geärgert, ein Quentchen indirekte Interaktion kam darüber mit rein, und die wirkliche Problematik ist das - wie ebenfalls schon mehrfach genannt - Erreichen von Boni/Kombizügen. Da sehe ich auch ordentlich Druck drauf, denn ob ich nun 16 oder 19 Aktionen durchkriege (und dann noch die Aktionen die ich brauche) ist für die Endwertung exponentiell wichtig. Ich vermute jetzt einfach mal (und das meine ich gar nicht böse!), dass Du Dir beim Solospielen einfach nicht genug selbst in die Quere gekommen bist, weil man das solo eben auch eher selten tut, es sei denn, man ist Rahdo und die eigene Frau existiert als konstantes Phantom im eigenen Kopf.

    Und wenn es dich in der zweiten Spielhälfte "bremst", ein Gold für deine Aktion zu zahlen, hast du extrem knapp kalkuliert, oder dich nie um den Ausbau deiner Goldminen gekümmert, anders kann ich mir nicht erklären, dass du ab Ära 2 noch Probleme hast, Aktionen aus dem roten Bereich zu nehmen.

    Ich hatte in unserer Zweier-Partie wenig Probleme, die passenden Rohstoffe zu erhalten. Allerdings kostet es auch immer einen Zug, die Mine oder den Steinbruch aufzuwerten, wenn man es nicht über diverse Boni schafft. Dann habe ich in meinen 19 Zügen 3x Gold und 1 x Stein produzieren müssen, weil ich auch des öfteren ein Actions Tile aus dem roten Bereich genommen habe. Meine Frau ist deutlich knapper an Rohstoffen gewesen und hat über Technologien und Upgrades oft Rohstoffe als Bonus für eine Aktion bekommen. Zum Gebäudebau hat sie kaum beigetragen - wenn man es alleine stemmen muss, wird es verdammt teuer, einen Markt zu werten. Die Kathedrale hat sie komplett ignoriert, den Königsweg ist sie nicht bis zum Ende gegangen, an der Mauer war sie nicht ganz oben und hatte nicht mal ein goldenes Endwertungsplättchen - und mich trotzdem mit nur 17 Zügen und 138: 103 Punkten versenkt. Die einzige Aktion, die ich nicht mehr ausführen konnte war, den Königsweg weiter nach vorne zu gehen, ansonsten standen uns noch alle Möglichkeiten offen.

    Danke, das wäre jetzt genau meine Antwort gewesen. Und ja, ich finde es zwar völlig in Ordnung, wenn Menschen ihre letzten Züge auf den Punkt genau durchrechnen wollen, aber ich schließe dann viel lieber noch ein Bauwerk ab oder fahre mit dem Schiff, was immer gerade am meisten Exploration des Systems verspricht oder thematisch Sinn ergibt. Highscore-Jäger war ich noch nie, "Spaß" generieren Spiele wenn sie mir das Gefühl geben etwas geschafft zu haben. Und das Gefühl gibt Praga Caput Regni mir. Da bin ich dann zumindest größtenteils wirklich bei Ernst Juergen Ridder .

    Fazit: Extrem gutes Spiel, das mich aber doch ein bisschen langweilt und mir zu beliebig wirkt.

    Das finde ich allerdings auch eine etwas seltsame Zusammenfassung, aber mit dem Text davor kann ich dann schon eher etwas anfangen. Wir haben es gestern abend zum ersten Mal gespielt, die reinen Mechanismen lassen sich, wenn man schon etwas Erfahrung mit Expertenspielen hat, erstaunlich schnell erklären, aber wie dann alles zusammen läuft, das merkt man so richtig erst beim Spielen selbst - ein Spiel mit schnellem Zugang ist das hier definitiv nicht. Ich fand die "Strafen" für die freie Aktionswahl schon recht einschränkend, gerade am Anfang muss man als Vierter dann halt doch eher nehmen, was noch übrig ist - aber alles ist wertvoll in diesem Spiel, alles kann einem helfen, weil alles mit fast allem zusammenhängt.
    Was man definitiv nicht vorher weiß, ist wie gut es um die einzelnen SpielerInnen steht. Die Endwertung ist das Drei- bis Vierfache dessen wert, was man im Spiel anhäufen kann. Und man kann seinen Zug nur begrenzt in seinem eigenen Zug planen, da sich die Aktionen der MitspielerInnen dann eben doch auf den eigenen Zug auswirken - zumindest indirekt ist die Interaktion gar nicht so gering wie gedacht. Was den meisten Spielen dieses Jahrgangs gemeinsam ist, ist die Wichtigkeit von Kombinationen, die man auslösen sollte/muss. Dadurch fühlen sich die Aktionen hier deutlich freier an als man der nackten Zahl "16" denken könnte.

    Erstaunliches Ergebnis: Meine Runde war von den Mechaniken des Spiels am Ende begeisterter als ich selbst (und nein, die Aktionswahl sehe ich immer noch nicht so kritisch wie Huutini , die finde ich sehr überzeugend, und dass die Zwänge im Spielverlauf eher nachlassen, ist für meine Vorlieben bei Engine Buildern perfekt). Mich stört dann schon eher, dass man so vieles aus anderen Spielen wiedererkennt, auch hier sind wir überwiegend wieder im Gebiet der Kompilation und Readaption bekannter Konzepte und Mechanismen, wenn auch neu verknotet und mit frischen Ideen zur wechselseitigen Abhängigkeit. Das war ja auch schon mein Problem mit Tekhenu, und sieht hier nicht wirklich viel anders aus.

    Aber: Das Spiel atmet sein Thema mit voller Kraft, zumindest ich war völlig drin im historischen Setting. Alles passt zum Thema "ich baue eine Handelsmetropole im Mittelalter auf", Spielplan und -material sind perfekt im Stil der Illustrationen der Zeit gestaltet (und schlicht wunderschön, ebenso wie der 3D-Spielplan), hier ist endlich wieder ein hochthematischer Euro. Und alle Mechanismen lassen sich aus diesem Setting ableiten, sie ergeben thematischen Sinn - das ist nun ganz anders als beim für mich reichlich abstrakten Tekhenu, und das führt am Ende dann doch dazu, dass ich Praga Caput Regni sehr sehr mag und baldmöglichst wiederspielen will. Bin gespannt, was am Ende das Rennen um unser Jahreshighlight 2020 gewinnt, Bonfire ist im Moment der größte Konkurrent, aber mehr Lust habe ich derzeit eindeutig auf Praga Caput Regni, und das ist doch eigentlich das Wichtigste.

    Leute, Schei... aufs Material, taugt es denn spielerisch??? Kommt es nur ansatzweise an UC ran? ;)

    Vom Regelstudium mit Material und einer kleinen Beispielrunde mit mir selbst her: Ist ne ganz andere Veranstaltung als Underwater Cities. Viel mehr klassischer Euro, viel offener in der eigenen Suche nach einer Strategie, viel weniger Zwänge und Vorgaben als beim Städtebau unter Wasser. Interaktion ist da weniger drin (bei Cities blockt man sich ja andauernd von den wichtigsten Aktionen weg), aber dafür kann man sich an langfristigeren Vorhaben versuchen (was man bei 16 Aktionen über das gesamte Spiel wohl auch muss). Komplexität ist verflucht hoch, dadurch dass wirklich alles mit allem interagiert und -changiert.

    Kann ich so bestätigen, die Pappe ist nicht ganz so dick wie die von Paris (Kramer/Kiesling), aber wirkt ebenfalls sehr stabil. Und es ist wunderschön! Anders als bei Paris passt diesmal aber auch gleich alles in die entsprechenden Stanzungen und lässt sich leicht zusammen bauen. Ich glaube nicht, dass ich das Spiel in unserer Familienrunde unterbringen kann, insoweit wird es wohl bis zum Ende des kommenden Shutdown warten müssen, leider. Wobei, wenn Bonfire klappt, ist es vielleicht einen Versuch wert.

    Ändert aber inhaltlich nix ;).

    Da bin ich natürlich bei Dir. Das ist jetzt aber die "englische" Edition, oder? Wobei das Spiel sprachneutral ist, aber eben "nur" die englische Anleitung beiliegt und die deutsche Anleitung kommt dann mit dem zweiten Druck irgendwann Anfang des nächsten Jahres, oder?

    Genau so ist es, Q1 wurde von DG als Lieferzeitpunkt für die Fassung mit dt. Anleitung genannt. Die Übersetzung läuft wohl noch, auf der Homepage ist jedenfalls noch nichts.

    Es kommt! Es kommt! Es kommt! Gerade Versandbenachrichtigung von Fantasywelt bekommen, Praga Caput Regni soll morgen bei mir sein! Bei meinem Glück genau rechtzeitig zum Lockdown. Wäre es jetzt nicht unendlich gemein, wenn das Spiel zu zweit nix taugt? Ach was, positives Denken!


    Aber wenn es jetzt verschickt werden kann, warum zur Hölle haben die dann auf der Spiel.Digital da kaum etwas von gezeigt?

    Q1 hieß es, DG sprach ursprünglich von Ende Januar für die deutsche. Jetzt heißt es Ende Dezember in den USA. Spannend wäre zu wissen, ob es in China oder Europa produziert wird, in letzterem Fall wäre es sicher früher bei uns verfügbar. Für die deutsche Fassung muss ja nur die Anleitung reingelegt werden, die dürfte sich nicht weiter verzögern dadurch.

    Wow ist das bunt-leuchtend. Und wow ist das Spielmaterial barock-ausladend. Trifft mein Spielerherz 100%, aber ich kenne leider eine Menge SpielerInnen, die schon beim Aufbau schreiend aus dem Zimmer rennen werden. Die Komplexität und Verzwirbeltheit der Mechanismen ist jedenfalls deutlich größer als das reine Regelstudium mich vermuten ließ, das ist schon ein astreines Expertenspiel. Ich freue mich jedenfalls immer noch bzw. noch mehr drauf es spielen zu können...

    Und es ist auch noch etwas weniger komplex als Underwater Cities

    Laut Suchy ist es ein bisschen komplexer als UC - nicht von den Regeln, aber vom Spiel. :)

    Komplexität bei wenigen Regeln ist nach dem gestern vorerst gescheiterten Versuch, Tekhenu auf den Tisch zu bringen (Oton meiner Mitspieler: "Andauernd diese italienisch-aztekische Regelpampe, da ist mir heute zu heiß für"), wohl ebenfalls genau das Richtige...

    Verdammt! Da wollte ich doch warten, bis es das auf Deutsch gibt - und dann hat das so ein geniales Aktionsrad! Und man darf (sehr hübsche) Plättchen legen, was garantiert, dass meine Gruppe es spielen mag! Und es ist auch noch etwas weniger komplex als Underwater Cities (die Anleitung hat zwar 20 Seiten, nimmt sich aber VIIIEEELLL Platz zum Erklären der einzelnen Aktionsmöglichkeiten). The hype is real, ich muss das haben ;).


    Edit: ....uuuuuunnd bestellt :love::love::love::frischeSpiele: