Beiträge von Huutini im Thema „Praga Caput Regni (Delicious Games) Vladimír Suchý“

    Da unterliegst du einem Missverständnis.

    Harry meinte, man könne in PCR keine Fehler machen. Ich sage: Doch! Schon ab der allerersten Aktion. :)

    Davon abgesehen mag ich Marco Polo und die Siedler tatsächlich nicht, und FCM halte ich für okay, aber das ist in diesem Falle irrelevant. :)

    Praga ist eben ein "befriedigendes" Spiel, weil es einen für fast nichts im Spiel bestraft - eigentlich kann man nichts "falsch" machen,

    Das kann ich nicht bestätigen. Ich hab mal gleich im ersten Zug Mist gebaut und hatte danach keine Chance mehr. Und nicht nur hab ich mir damit sämtliche Chancen auf einen Sieg verbaut, sondern zwangsläufig noch meinem Gegenspieler quasi 5 perfekte Züge geschenkt. Im 6. Zug war schon nicht mehr zu verhindern, dass ich haushoch verliere. Auch wenn man das da noch nicht sehen konnte, wurde es deutlich, als wir die Partie im Anschluss meiner 120-180-Klatsche (bei Erstpartie für mein Gegenüber!!) nochmal rückanalysiert haben.


    Das war am Ende der Tropfen, der mich das Spiel hat verkaufen lassen: Eine dumme Entscheidung am Anfang, und du bist raus aus dem Siegrennen.

    Kannst du mal bitte die Maße deines Kartons hier angeben? Wenn ich mir die Fotos auf Thingiverse ansehe, sieht es so aus, als sei der Karton höher als meiner. Ich kann bei meinem die zwei "Treppen" nur in den Karton stellen, wenn ich die hinterste "Wand" der Treppe abmontiere, ansonsten ist sie zu hoch.

    Ich habe die deutsche Version am Freitag von Fantasywelt bekommen.

    Also bei mir passt alles voll aufgebaut in den Karton. Vlt. wurde falsch zusammengebaut?

    Wenn es bei dir voll zusammengebaut mit Rückwand in den Karton passt, hast du definitiv falsch zusammengebaut.

    Huutini  scritch Das das so sein soll ist mir klar, kam vielleicht nicht so ganz eindeutig rüber. Auf den Bildern des gedruckten Inlays, das mich interessiert, sieht es aber so aus, als wenn die beiden Bauwerke ohne Abnahme der "Rückwand" in den Karton passen und somit der Karton höher ist als meiner. Wenn dem so ist, passt das Inlay nicht in meinen Karton und das wüsste ich halt gern nicht erst nach 60 h Druckzeit ;)

    Und wie ich sagte, ist die Rückwand auf den Fotos nicht montiert sondern steht hinter den Stufen auf dem Boden der Box. Die Box ist also so hoch wie deine.

    Ich kann bei meinem die zwei "Treppen" nur in den Karton stellen, wenn ich die hinterste "Wand" der Treppe abmontiere, ansonsten ist sie zu hoch.

    Das ist normal und auch in der Bauanleitung für die beiden Bauwerke so angegeben.
    Auf den Fotos sind die "Rückwände" auch nicht "montiert", sondern herausgenommen und hinter die Stufen gestellt worden, dann passt es nämlich.

    Du hast das mit den 180 Punkten aber mitbekommen? 🤔

    Nun denn, hiermit neige ich mein Haupt vor Euch, dem Spieledurchdringer, der das Spiel nichtmal mag, und gestehe mein Scheitern ein. Aber einen Vorteil hab ich doch: ich kann's zwar nicht, aber mir macht das Spiel wenigstens Spaß ;).

    Moment mal, ICH war der mit den zwei Siegeln, der komplett abgesoffen ist und das Spiel nach dieser Klatsche als zutiefst frustrierend verkauft hat. Aber ich gebe deine Ehrfurcht gerne weiter! 😅


    Außerdem kennst du doch den Spruch: Don't hate the player, hate the game! 😁

    ... okay, wir spielen echt schlecht. Bei uns hatte niemand je mehr als 10 davon. ich muss da nochmal die Regeln lesen, ob ich da was falsch verstanden hab.

    Na, und jetzt überleg mal: Du maxt die Kathedrale (13 Punkte) mit 10 roten Plättchen (40 Punkte) und bekommst noch ein (weiteres) 5er Plättchen. Das sind locker 60+ Punkte, gegen die du mit deinen Siegeln anstinken willst, für die du aber Ressourcen zurückhalten musst, die du andernfalls für weitere Punkte ausgeben kannst ...


    Mein Gegenspieler hatte am Ende des Spiels noch null Ressourcen, hat beide Ressourcenleisten kaum erweitert, nur 1 Mal im Spiel produziert und 180 Punkte gemacht. In seiner Erstpartie!

    Siegel sind nett, aber gegen diese Strategie überbewertet. 😁

    Dafür hatte er sehr gute Verbesserungen, die ihm beständig Ressourcen beschafft haben.

    Aber im Ernst: Siegel 3 bringt ja alleine schon max. 24 Punkte, in Kombi mit dem Steinsiegel nochmal max. 18 Punkte. Da kommt kein Plättchen dran.

    Ich hab das nicht so durchgerechnet, aber ich habe mit einem 5er-Plättchen und zwei Siegeln (1 und 3) auf Maximum gegen 2 5er-Plättchen und Null Siegel mit ca. 120 zu ca. 180 verloren, während wir vor der Endwertung bei ca. 76 zu 80 standen.

    Gut, die Plättchen allein machens dann auch nicht, und ich weiß halt nicht mehr, wie viele Punkte mein Gegenspieler damit gemacht hat, aber er hatte halt rund aber ich bleibe dabei: Zwei 5er-Plättchen gewinnen. Schon, weil dadurch seine roten Plättchen so extrem wertvoll wurden.

    Vielleicht passe ich das daher an: zwei 5er-Plättchen plus viele rote Plättchen: Gewonnen!
    Den Synergieeffekt bieten die Siegel nämlich nicht.

    Was genau gefällt dir an dem Spiel nicht? Wir finden es toll:thumbsup:

    *SEUFZ*.... Das ist eine laaaange Geschichte voller Missverständnisse, Elend, Selbstaufgabe und Zugunglücke. Wie sagten bereits die Beatles? "Let it be". ;)

    Ich bin mit 65-73 Rückstand in die Endwertung gegangen und habe dann 128-187 verloren. Das allein ist schon Grund genug, das Spiel nicht mehr zu mögen! 😅


    Alles andere ist dann nur noch Kleinkram obendrauf. 😁


    Aber Nein, Spaß beiseite. Vor allem hat es mir einfach in 4 Partien (dreihändig, zweimal solo, einmal zwei Spieler) kein einziges Mal Spaß gemacht. Ich hab immer nur etwas lustlos rumexperimentiert und war froh, wenn es vorbei war.

    Immerhin revidiere ich meine Solo-Ansicht in einem Punkt: Am Aktionsrad herrscht mehr Kampf als erwartet. Zumindest wenn man den Fehler begeht, im ersten Zug ein Haus zu bauen.

    Durch diesen Spielfehler im ersten Zug (passiert, wenn man eigentlich keinen Bock auf das Spiel hat und mal so rumdödelt) hatte mein Mitspieler am Ende von Ära 1 sechs Aktionsverbesserungen und ich null. Er hat für seine 187 Punkte exakt null mal produziert, ich für meine 128 Punkte 3 Mal.


    Aber insgesamt hat die Chemie einfach vom ersten Regellesen an nicht gestimmt.

    Kann mir mal jemand sagen, warum es auf den Playerboards, für die beiden Tracks der Goldmine und Kohledingens Aussparungen (und Werte) links von der Startposition der Würfel gibt? Kann der Holzwürfel auch nach links rücken, die Anzahl der Minen also wieder niedriger werden?

    So hält man sich Optionen offen. Man kann den Start schwerer machen und kann evtl. Erweiterungen bringen, in denen man Minen verliert.

    Ich möchte übrigens nochmal ganz explizit festhalten, dass ich Praga Caput Regni für ein wirklich sehr, sehr gutes Spiel halte. Suchy hat hier hervorragende Arbeit geleistet, und für wenig Geld bekommt man eine Menge Spiel, sowohl materialtechnisch, designtechnisch, in Sachen Verzahnung und auch beim Wiederspielwert oder dem Thema - da finde ich nichts zu meckern.


    Mich ganz persönlich lässt es nur emotional kalt, ich hatte keine emotionalen Highlights beim Spiel (mal abgesehen vielleicht vom Staunen, wie stark hier die Kettenmechanismen laufen), und habe versucht zu erklären, warum mich das nicht abholt - und das liegt an den Designentscheidungen. PCR wird für mich daher vermutlich nie ein Dauerbrenner werden, wie es zum Beispiel Maracaibo oder Underwater Cities sind, die mir das ganze Spiel über ein tolles, emotionales Erlebnis bieten.


    Aber natürlich muss das jeder selbst entscheiden, und ich freue mich für jeden, dem PCR tolle, emotionale Stunden bietet.


    Ich freue mich aber, mit meiner kleinen Einschätzung zu meinem Spielerlebnis eine so fruchtbare und angenehme Diskussion angestoßen zu haben. Danke dafür! 😊👍🏻👍🏻

    Alles richtig. :)

    UC war meine erste Partie übrigens auch dreihändig solo und es war Liebe auf den ersten Zug. 😁 Das wird PCR bei mir niemals erreichen, auch wenn ich es gerne spiele. 😁

    Es IST ja ein belohnendes Spielgefühl - du kannst nicht mal Husten, ohne in Boni und Kettenreaktionen zu versinken. 😁

    Da sehe ich auch ordentlich Druck drauf, denn ob ich nun 16 oder 19 Aktionen durchkriege (und dann noch die Aktionen die ich brauche) ist für die Endwertung exponentiell wichtig.

    Ja, das macht den Reiz des Spiels aus, aber eben DESHALB ist das stumpfe durchrechnen ja so wichtig, weil man fast immer alle 6 Plättchen wählen kann.


    Und natürlich komme ich mir solo weniger in die Quere, schon weil ich immer verschiedene Strategien austeste. Und natürlich spielt es sich mit richtigen Mitspielern anders. Aber ich mag halt in solchen Spielen (offensichtlich) nicht, immer alle Aktionen nutzen zu können, und dann eben nur noch ausrechnen müssen, welche mit am meisten Punkte bringt.

    In Praga Caput Regni ist das aber spätestens in der Endphase das Einzige, was ich noch tue.

    Der Anfang, wenn man sich was aufbaut, ist spannender. 😁


    Mein Gewinnspieler hat übrigens durch Zufall gewonnen: Als er sein Siegel bekam, hatte er nur 1 Fenster, musste also das dritte Siegel nehmen.

    Seine lukrativsten Aktionen am Schluss war daher nochmal Ressourcen produzieren - so könnte ich 9 Sets werten und 27 Punkte holen. Dagegen waren alle anderen dann machtlos. 🤷🏻‍♂️

    Aus Interesse: kannst du noch rekonstruieren, wie die Situation da genau war, dh wie sich diese Punkte ergeben haben?

    Grob. Das Gebäude brachte mir 5 Punkte fürs Bauen an der Plaza, das Aktionsplättchen war auf einem blauen Feld und als Belohnung gab es mein 4. Ei, das 4 Punkte wert war. Und irgendwas anderes war noch. Als Zusatzaktion gab es ein silbernes Fenster, wodurch ich als Zweitaktion auf der Kings Road auf das dritte Feld ziehen und für vier Ära-1 Verbesserungen 12 Punkte kassieren konnte. So in der Art.


    Als Alternative hätte ich meine 5. Mauer bauen können und auf der Burg aufs letzte Feld nach links ziehen können, also einen Aspekt maximieren können, was deutlich weniger lohnend gewesen wäre.


    Übrigens habe ich einige deiner Ergänzungen ja schon selbst angesprochen oder ihnen nie widersprochen. :)

    Ist ja sogar noch schlimmer: Der Kern des Spiels, das Puzzle, macht mir richtig Spaß.

    Aber dadurch, dass mich das Spiel selbst fast nie beschränkt oder einengt (zumindest mit der A-Seite der Plättchen), und man fast immer nur einfach aus einem Füllhorn guter Möglichkeiten die beste raussuchen muss, kommt halt nie Spannung auf, kein "Adrenalin", keine kreativen Notzüge oder andere Aspekte, die einen fordern. Das ist dann auf einer gewissen Ebene sehr spannungsarm für mich, und damit langweilig, selbst wenn mir das Puzzle selbst Spaß bringt.

    Archibald Tuttle

    Was die Interaktion angeht, bin ich weniger überzeugt als du.


    - King's Road wird, wenn überhaupt, erst am Ende minimal interaktiv.

    - Die beiden eigenen Produktionsleisten sind minimalst interaktiv durch das "Rennen" auf die Produktionsplättchen.

    - Burg und Kathedrale sind null interaktiv.

    - Ausbau der Mauer und Aktionsverbesserungen sind minimal interaktiv durch die Auswahl, die die Mitspieler einem wegschnappen können.

    - Der Gebäudebau ist das einzig echte interaktive Element im Spiel.


    Da ist Tekhenu um Welten interaktiver.


    Und wenn es dich in der zweiten Spielhälfte "bremst", ein Gold für deine Aktion zu zahlen, hast du extrem knapp kalkuliert, oder dich nie um den Ausbau deiner Goldminen gekümmert, anders kann ich mir nicht erklären, dass du ab Ära 2 noch Probleme hast, Aktionen aus dem roten Bereich zu nehmen.


    Beim Thema stimme ich dir ja zu. Alles hochthematisch. Und deutlich thematischer als in Tekhenu. Nur wird das am Ende des Spiels eben m.E. irrelevant, weil du nur noch rein mechanisch das auswählst, was die meisten Punkte bringt, falls du nicht Ernst-Jürgens Ansatz verfolgst, mit erhobenem Haupt zu verlieren, solange du dafür die sinnigste Aktion aus der Sicht des Lebenslaufs deiner Spielfigur wählen kannst.

    Huutini

    Sehr schön zu lesen...

    Aber auch hier....nach einer ersten „Probepartie“ denke ich, kann man solch ein Spiel nicht komplett erfasst oder durchschaut haben.

    Was als negativ und auch vielleicht als positiv beschrieben wird, dazu sollten es doch vielleicht ein paar mehr Partien gewesen sein. Ich denke da relativieren sich oftmals viele Dinge.

    Diese Meinung habe ich ja öfter zu Erstspielen....und gerade bei solch einem Kaliber von Spiel.

    Du denkst also, dass die Auswahl an Aktionen nach mehr Partien beengter wird? Dass man auch mit gemaxtem Einkommen und maximal-Ressourcen noch Bedarf an Einkommensaktionen hat? Dass man nicht mehr jeden Zug durchrechnen muss? Dass man nicht aus dem Nichts eine Aktion angeboten bekommt, die mehr Punkte gibt als die bisher verfolgte Strategie?

    Das ist sicher nicht unmöglich, würde mich aber wundern.


    Ich bin mir durchaus bewusst, dass viele Spiele Aspekte haben, vor allem in den Strategien, die sich erst nach etlichen Spielen einschätzen lassen, aber manche grundlegende mechanische Dinge eben schon sehr früh. Ich habe mich hier zu Dingen geäußert, die von Anfang an klar sind, und an denen auch 20 Partien nix ändern werden. Die Aspekte, die zu erkunden sind, habe ich ja bewusst nicht bewertet. 🤷🏻‍♂️


    Dass ich das Spiel "komplett erfasst oder durchschaut hätte" behaupte ich ja nirgendwo.

    Heute endlich meine erste Probepartie gespielt, solo, dreihändig. Endstand: 107-96-84.


    Zuerst einmal: Suchy hat hier einen echten Brocken hingelegt. Verzahnt, ja nahezu verfilzt bis in den letzten Winkel, dazu nur knapp 16 Aktionen pro Spieler und Spiel, und eine schier endlos wirkende Menge an Möglichkeiten, die jede nahezu immer mit einer ganzen Reihe von Folge-Aktionen, Boni und anderen Konsequenzen daherkommen. Praga Caput Regni ist eindeutig ein Expertenspiel, das Lacerda erprobte Hirnwindungen zum Glühen bringt.


    Das Spiel selbst ist damit ein echtes Highlight. Noch dazu ein optischer Hingucker, auch wenn mir persönlich das Grafikdesign oftmals zu unruhig war und zu unübersichtlich. Grade beim Gebäudebau muss man in den Stadtbezirken erst einmal den Überblick bewahren. Auf der King's Road ist nicht immer direkt ersichtlich, wo die Stationen enden und beginnen, und welche Boni gratis oder an ein Ei gekoppelt sind. Und auch sonst gilt es, viel im Auge zu behalten: Bei der Aktionsauswahl muss man bedenken, welche Aktionen man evtl. schon mit einem Boni verbessert hat, man muss bedenken, welche Technologien man ggfs. schon besitzt, man muss bedenken, welche Bonusplättchen man schon gesammelt hat, und an welchen Positionen in Burg und Kathedrale sich der eigene Marker befindet, um einen guten Zug auszuführen. Und am Spielende gibt es gut zehn verschiedene Projekte im Spiel, an denen man ordentlich Siegpunkte sammeln kann, und man sollte immer wissen, wie gut man in jedem davon steht. Hier muss man mit zunehmender Spieldauer immer mehr Bälle jonglieren.


    Ein echter Hirnbrutzler, und ja, das macht mir tatsächlich sehr viel Spaß, zumal es mit Sicherheit leichter ist, nur ein Spielertableau im Auge zu behalten statt drei.


    Dennoch hat sich leider meine Anfangsbefürchtung bestätigt, denn: So gut das Design auch ist, und so vielfältig die Möglichkeiten und Wege hier auch sind: Für mich fühlt sich das Spiel selbst ziemlich langweilig an und im Endeffekt auch sehr beliebig.
    Zunächst einmal: Jedem Spieler stehen immer und jederzeit alle der sechs Aktionen zur Verfügung. Die "Strafen" für einige davon sind so niedrig, dass sie spätestens in der zweiten Spielhälfte quasi irrelevant werden, die Belohnungen für andere hingegen hinterlassen in der Endpunktzahl wohl maximal eine Delle. Hinzu kommt, dass manche Aktionen im letzten Spieldrittel absolut obsolet werden, weil die Häufigkeit, in der diese angewendet werden kann (oder sollte) maximiert ist. in meinem Spiel mit den symmetrischen A-Seiten spielten die beiden Plättchen, die einem Technologieaufwertungen oder einen Schritt auf der King's Road geben, keine Bedeutung mehr, und fuhren fröhlich pfeifend und ignoriert Karussell auf dem Aktionsrad. Auch die Plättchen zur Aufwertung der Minen oder Ressourcenproduktion wurden am Ende kaum noch genutzt.

    Die einzige Spannung generiert das Aktionsrad am Ende also mit seinen Bonusaktionen, denn die sind tatsächlich a) einzigartig und b) eben nicht immer verfügbar. Meist dann nicht, wenn man sie braucht.


    Was mir ebenfalls unangenehm sauer aufstieß: Spätestens in den letzten 4 Zügen artet das Spiel in eine extrem unübersichtliche Rechenorgie aus. Da wie erwähnt immer jede Aktion zur Verfügung steht, und gegen Spielende auch fast jede davon immer bezahlbar ist, bleibt einem beinahe nichts übrig, als jede davon durchzurechnen: Mit welchem der 3 oder 4 Gebäude/Mauern hole ich die meisten Punkte? Wie viele Punkte sind auf der King's Road noch drin? Da, wie erwähnt, jede Aktion, und in jeder Aktion jede mögliche Auswahl (etwa einzelne Mauerstück) immer potentiell bis zu einem halben Dutzend Boni oder Folgeaktionen ausspuckt, wird die Rechnerei immer wilder und ausufernder, und die Mechanik und extreme Verzahnung des Spiels übernimmt immer mehr die Oberhand.

    Was ich dabei besonders bedauerlich fand war, dass man nicht einmal abschätzen kann, welche Aktion potentiell die meisten Punkte bringt. Denn ganz gleich, auf welchen strategischen Weg man sich fokussiert, beim Durchrechnen stellt man schnell fest, dass die Aktion(en), die der Strategie folgen, einem zwar sechs oder acht Punkte bringen, aber eine Aktion, die vollkommen abseits liegt, und einen Aspekt betont, den man bisher nie beachtet hat, aufgrund der aktivierten Boni plötzlich 12 oder 14 Punkte bringt.

    Das empfand ich als seltsam beliebig - das (schwierige) Voranschreiten am obersten Ende der Burg Burg hätte mir mit allen Boni und Co. 6 Punkte gebracht, das allererste von mir errichtete Gebäude in der Stadt (den Weg hatte ich bisher komplett ignoriert), das mich fast nichts kostete, brachte mir hingegen 13 Punkte ein UND eine Extraaktion, mit der ich auf der King's Road nochmal 12 Punkte machen konnte!


    Das ist dadurch möglich, dass hier manche Aspekte, etwa das Aufsteigen in Burg und Kathedrale, zwar am Ende satte Punkte, aber insgesamt kaum Boni bringen und nur im Alleingang bewerkstelligt werden können, während man beim Bau von Gebäuden in der Regel jede Menge Boni erhält UND von der Vorarbeit der anderen Spieler profitieren kann.


    Am Ende gefällt mir Praga Caput Regni gut. Es ist ein Kracher von Spiel, das leider an einem langweiligen Auswahlmechanismus und einer erstaunlichen Beliebigkeit der Aktionsauswahl krankt und spätestens gegen Spielende eine unglaublich stumpfe Rechenarbeit erfordert, wenn man um ein Punktemaximum spielt.

    ich werde das mit Sicherheit noch ein paar Mal spielen, hoffentlich auch bald gegen echte Mitspieler, aber es ist kein Spiel, dass mich von den Socken gehauen und den "ich will sofort noch mehr davon"-Effekt auslöst.

    Fazit: Extrem gutes Spiel, das mich aber doch ein bisschen langweilt und mir zu beliebig wirkt.

    Edit: Ach, und was mich noch gestört hat: das kleine Loch, in welchem der Würfel im Aktionsrad versinkt, um das Ende einer Ära einzuläuten, liegt bei mir exakt zwischen zwei Aktionen, das heißt, ich weiß nie, ob die eine Aktion noch zum alten, oder schon zum neuen Zyklus gehört. Dadurch bin ich mir absolut nicht sicher, ob ich nicht zu viele oder zu wenig Aktionen gespielt habe. Ich weiß nur, dass die für die letzte Phase angegebene Menge an Aktionen pro Spieler bei mir absolut nicht hinkam ... :/

    Jetzt bin ich doppelt und dreifach froh, dass ich Praga Caput Regni storniert habe - ich hatte es nämlich offensichtlich noch in einer offenen Sammelbestellung, die heute eingetroffen ist ... :weia:
    Nun, das macht das Probespielen einfacher, und für mich Auspöppelfetischisten lohnt sich das Spiel ja schon allein dafür. :floet:

    Wow ist das bunt-leuchtend. Und wow ist das Spielmaterial barock-ausladend. Trifft mein Spielerherz 100%, aber ich kenne leider eine Menge SpielerInnen, die schon beim Aufbau schreiend aus dem Zimmer rennen werden. Die Komplexität und Verzwirbeltheit der Mechanismen ist jedenfalls deutlich größer als das reine Regelstudium mich vermuten ließ, das ist schon ein astreines Expertenspiel. Ich freue mich jedenfalls immer noch bzw. noch mehr drauf es spielen zu können...

    Ich hab meine Befürchtung einer langweiligen Mechanismensammlung bestätigt gesehen, und storniert ... 😓

    Da hab ich einfach schon ein Dutzend spannendere Titel im Regal, sie ich zu selten spiele ... 😔


    Aber es ist wirklich hübsch. Da verstehe ich die Leute oft nicht - mal nörgelt man, Dinosaur Island sei zu bunt, dann beklagt man, warum Tekhenu die Druckerfarben ausgegangen seien ... 🤷🏻‍♂️ Ich kann beidem was abgewinnen und find auch PCR hübsch. Visuell zumindest.

    Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, ob die 3D-Elemente zusammengebaut mit in die Schachtel passen. Außerhalb lagern ist irgendwie blöd (ohne Schutz und mit der Wiederauffindbarkeit hab ich es auch nicht so), ständiges Zerlegen und Zusammensetzen auch. Aber die Teile sind ja nur optional, also ergibt sich daraus kein lagerlogistisches Problem für mich.



    Das Artwork ist auch toll, ich denke, ich sollte eine Vorbestellung wagen.

    Sie passen aber in die Schachtel:

    BoardGameGeek

    Danke ode.


    Ich finde es nur merkwürdig das Fantasywelt den Artikel u.a. als Deutsch deklariert hat, ich ihn so vorbestellt habe, nun aber wohl die englische Version bekomme. Zumal auch auf Brettspiel News von einer deutschen Version per Vorbestellung bei Fantasywelt zu lesen war. :|

    Manchmal ändern sich Infos und Ankündigungen, auch für die Händler. :)

    Aber das Spiel ist doch eh sprachneutral, dachte ich ... 🤔