Macht doch was ihr wollt... [war: Die Zukunft von online ist offline?]


  • 1. Nicht, dass das repräsentativ wäre, aber keinen. Kenne nur Menschen, die arbeiten oder mit Nachdruck auf der Suche sind, oder arbeiten UND auf der Suche sind :D (oder die so reiche Eltern haben, dass sie, auch wenn sie nicht suchen, dem Staat nicht "auf der Tasche liegen" oder die sich abrackern in Jobs für die sie deutlich überqualifiziert sind oder...na is auch ejaal, aber ich kenn niemanden, der zumutbare Jobangebote aus Prinzip ablehnt und/oder rundheraus nicht arbeiten will)

    2. Och komm, nicht gehen ;-D Manchmal ist wiederholen nötig, man versteht halt nicht alles sofort, vor allem, wenn man sich in den Gegenüber erst eindenken muss, weil er eine andere Perspektive hat.

    3. Ah, ok, dann hatte ich es missverstanden.


    Kurz noch nebenbei: Ich bin nicht für oder aktiv gegen ein BGE, hab da zu wenig Verständnis von und sehe auch die Kritiken, die viele haben. Hab mich jetzt nur auf konkrete Aussagen bezogen, aber scheinbar ist das Grundthema hier das BGE. Wollte ich nur nochmal klären, nicht dass meine Beiträge als Verteidigung des BGE verstanden werden. Da ist meine persönliche Haltung noch zu neutral.

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  • Sorry, aber mir hat noch niemand erklärt, warum Sozialschmarotzer Geld kriegen sollten. Ich rede hier ja nicht von Bedürftigen. Und genau solange versteh ich eben euren Standpunkt auch nicht. Falls es aus sozialen Gründen ist, dann versteh ich es nämlich auch nicht.


    Hat also nix damit zu tun, dass ich beleidigt abziehe ;)

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  • Wenn jeder in meiner Familie 1000€ BGE bekäme, hätten wir schon mal 4000 Tacken in der Tasche ohne auch nur einen Handschlag getan zu haben. Mit so einer Basis würde meine Frau, die einen *sehr* stressigen Job hat, sofort aufhören zu arbeiten. Und ich würde wenn's hoch kommt noch eine Viertelstelle machen.

    Wenn ihr euch für 4000€ noch krankenversichern müsst (ohne dass es da einen Arbeitgeberanteil dazugäbe!) wäre das gewiss kein zuckerschlecken.

    Ich glaube du überschätzt einfach die Attraktivität von Arbeit. Also: ich bin Ingenieur, habe einen tollen Job. Aber trotzdem machen mir meine Hobbies viel, viel mehr Spaß, als das Rackern im Büro.

    Tun sie mir auch, aber mit einem Grundeinkommen könnte ich sie mir nur zum Teil leisten.

    Ich brauche keinen Job um ausgefüllt zu sein.

    Menschen die schon einmal längere Zeit keinen Job hatten denken darüber meist anders.

    Darf ich fragen, was du beruflich machst (nur um, das einordnen zu können)?

    Ich arbeite in der IT eines Regionalversicherers, also wahrscheinlich mit Deiner Situation durchaus vergleichbar.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

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    3 Mal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • Was ich mal mal diskutieren möchte, wäre: Wer soll denn das alles bezahlen? Wohl die Millionäre und Milliardäre in unserem Land. Aber reicht es denn aus, wenn die kleine Gruppe zur Kasse gebeten wird, um den kompletten Sozialstaat zu sanieren? Wohl kaum. Dann blieben nur noch die Großkonzerne übrig, denn der Mittelstand und die Kleinunternehmen tragen schon genug Kosten. An die Leistungsträger unseres Landes heranzugehen, das wäre sicher kontraproduktiv. Also blieben nur die Multinationalen Konzerne und die Millionäre/Milliardäre in unserem Land übrig. Hm...und was wäre, wenn die jetzt einfach abhauen aus unserem Land, wie es beispielsweise die Bekleidungsindustrie oder Boris Becker,Steffi Graf etc. getan haben????


    Ich sehe immer noch nicht, woher das Geld kommen soll, um all diese Wohltaten zu finanzieren.


    Nachdenkliche Grüße

    Marc

    2 Mal editiert, zuletzt von Jimmy_Dean ()

  • keines der mir bekannten Modelle spricht Kindern einen Satz von 1000€ zu, und wenn Sie erwachsen sind, müsstet ihr entweder zusammen leben oder das Geld teilt sich wieder ....

    Aber ist ja eh alles nur theoretisch.

  • Meiner Meinung nach gäbe es einen Schritt, der vor einem BGE anzugehen wäre, nämlich das Steuersystem auf eine zukunftsfähige Grundlage umzustellen. Die Besteuerung von Arbeitseinkommen ist dies offensichtlich nicht mehr, wenn nennenwerte Anteile der Bevölkerung entweder gar kein Arbeitseinkommen erzielen (die tatsächliche Arbeitslosenquote übersteigt die offizielle Quote bereits deutlich) oder in prekäre Jobs gedrückt werden, wo man ihnen nicht mehr viel an Steuern wegnehmen kann (und obendrein massive Problem in Sachen Altersarmut für die Zukunft aufbaut).


    Ich bin definitiv kein Sozialist, aber da müsste man ganz klar über Vermögungssteuer, Erbschaftssteuer, Finanztransaktionssteuer und ähnliches reden. Auch darüber, wie erzielte Gewinne fair dort versteuert werden, wo sie erzielt werden; es kann ja wohl nicht sein, dass stinkreiche multinationale Konzerne wie Amazon, Apple, Nike, Ikea & Co in Deutschland kaum Steuern zahlen, obwohl sie hier kräftige Gewinne machen. Ganz besonders gilt dies auch für den Online-Handel, wo Konzepte von anno dazumal wie "Betriebsstätten" aus dem Steuerrecht raus müssen. Außerdem gibt es unter Zukunftsforschern auch neuartige Konzepte wie etwa die Besteuerung von Roboter- und Maschineneinsatz, die vorurteilsfrei diskutiert werden müssten, wenn man einen solidarisch über Steuern finanzierten Nationalstaat für die Zukunft fit machen will.


    Ich habe allerdings wenig Hoffnung, dass notwendige Reformen vorrausschauend umgesetzt werden. Politiker denken nicht über die nächste Wahl hinaus (außer wenn es um eigene Versorgungspöstchen geht) und sobald die herrschende Politikerkaste an der Macht ist, dient sie mehr den diversen Lobbyisten als dem Volk, das sie vertreten soll.

  • Ich versuch mal meine Sichtweise zu erklären - ich habe lieber ein System, das ausnutzbar ist, als eines, das, um jede nur irgend mögliche Art der Ausnutzung zu vermeiden so streng und willkürlich und übermächtig wird (vor allem, wenn es SOWIESO schon bloß die Sicherung der nackten Existenz bietet - Wohnung und Essen [wobei die Wohnung nicht in jedem Fall ausreichend geheizt werden und das Essen nicht immer vollwertig sein kann, je nachdem wo man lebt...]), dass die Leute, die es nötig haben und NICHT ausnutzen, noch krasser drangsaliert werden.


    Der Mensch und jedes System, das er konstruiert, ist nicht perfekt. Das heißt, entweder wird es die Möglichkeit geben, sozial zu schmarotzen oder es gibt sie nicht (vermutlich utopisch, aber setzen wir es mal voraus). Ein System, das so krass ist, dass die Möglichkeit es auszunutzen NICHT mehr existiert würde an totale Überwachung bis fast zur Gedankenkontrolle gehen. Gut, das haben wir (noch) nicht. Aber auch das Sozialsystem, wie es jetzt ist, ist eher zu überwachend und eher zu streng. Es kommt haufenweise zu falschen Sanktionierungen und damit meine ich nicht solche, die ich persönlich als moralisch falsch ansehen würde, sondern die, die tatsächlich vom Gericht (wie gesagt, WENN dagegen vorgegangen wird) gekippt werden. Das ist jedes Mal ein Fall, in dem jemanden das Existenzminimum ohne gesetzliche Grundlage entzogen worden wäre. Diese Fälle finde ich als dermaßen dramatisch und belastend - ich kann mir gar nicht ausmalen, wie es für den Betroffenen sein muss - dass ich persönlich lieber dort ansetzen würde, als alles noch zu verschärfen und zu verdrastisieren (verstehst schon xD), was dann zu noch mehr solcher Fälle führen würde. Die wenigen ECHTEN Sozialschmarotzer*, die sich nichts schöneres vorstellen können, als vom HartzIV-Satz in Knaus und Laus zu leben, können von einer der größten Wirtschaftsmächte der Welt verkraftet werden, aber eine falsche Entscheidung in die andere Richtung kann ein Leben zerstören. Und da niemand sagt "Ich habe das abgelehnt, weil ich ein Sozialschmarotzer bin und nicht arbeiten möchte" wird man immer unterstellen müssen und das kann dann auch in jedem Fall falsch sein.


    *Ich verstehe vom Prinzip her, wenn es einem gegen das Gemüt geht, denken zu müssen: "Ich schufte hier und der legt sich auf die faule Haut und ich zahle dem sein Leben". Klar, das gefällt niemandem. Geht gegen jedes Gerechtigkeitsempfinden, seh ich auch so. Aber die große Baustelle sehe ich erstmal woanders, nämlich Menschen so aufzubauen, dass ihnen ein Leben ohne Tätigkeit und für minimales, nicht selbst verdientes Geld eben NICHT als besonderes erstrebenswert vorkommt. Das sind, mMn, jetzt schon wenige. Könnten aber auch noch weniger werden.

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  • Ich sehe immer noch nicht, woher das Geld kommen soll, um all diese Wohltaten zu finanzieren.

    Beispielrechnungen zeigen, dass das Geld bereits da ist. Man nimmt nur alle Gelder aus den bereits existierenden Sozialsystemen zusammen und bündelt sie. Dazu müsste man noch nicht einmal die Steuern erhöhen.


    Unsere jetzigen Sozialsyysteme entstammem im Kern der industriellen Revolution Ende des 19. Jahrhunderts. Den Herausforderungen Globalisierung und Industrialisierung sind sie nicht gewachsen. Über kurz oder lang wird man hier etwas ändern müssen. Dass dem so ist zeigen ja auch aktuelle Wahlergebnisse, wobei seltsamerweise die Parteien momentan im Aufwind sind, die die Zeit in Richtung Ende des 19. Jahrhundert zurückdrehen wollen. Das wird aber nicht den gewünschten Erfolg bringen. Fortschritt lässt sich nicht verhindern, höchstens verzögern. Über kurz oder lang benötigen wir eine neue Herangehensweise. Die derzeitigen Systeme sind schon lange gescheitert, auch wenn sie regelmäßig für 4 Jahre mit viel Aufwand und Quersubvention am Leben gehalten werden.


    Aktuell geht es uns offenbar noch zu gut, um einen solchen Schritt zu wagen. Ob das Grundeinkommen wirklich alle Probleme lösen wird, kann ich nicht sagen. Ich traue es ihm aber zu und kenne derzeit nichts anderes dem ich es zutraue. Daher sollten wir nach Hartz IV langsam mal den nächsten Schritt in die richtige Richtung tun.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Nur mal so ohne das ich jetzt der Experte bin, aber wisst ihr das das BGE meist mit einer kompletten Änderung der Steuer/Abgaben einhergeht? Das ist nicht unser jetziges System und zack kriegt jeder 1000 €.

    Richtig. Es ist ein neues System und kein 1000€ Geschenk an alle.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Harte Worte.

    Ich hab eben nur die soziale Kompetenz eines Milchbrötchens . Vielleicht leb ich auch einfach auch nur in einer Blase, weil ich nicht zur geistigen IT-Inschenör-Elite dieses Landes gehöre, die nur rechtschaffende und freudvoll arbeitende Menschen kennt.


    Aber die letzten Beiträge finde ich zumindest einleuchtend. Danke

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  • [Ich kann eh nicht alles schreiben, was ich schreiben möchte. Also kann ich den immer wieder weitergetippten Beitrag des Vormittags auch endlich abschicken.]


    Zu recht Unwort des Jahres geworden

    Ja, aber wahr ist es trotzdem. Selbst wenn man davon ausginge, dass 100k tatsächlich durch nichts dazu zu motivieren wären, eine Arbeit aufzunehmen, wären das eben „nur“ 0,22 % der Erwerbspersonen (ca. 45 Mio. aktuell - iirc). [Man beachte die Einwände von Pikmin und @dawue und die Dunkelziffer.]

    Achtung ganz, ganz, ganz grobe Milchmädchenrechnung:

    Nimm 100k, gib ihnen 1250 im Monat, also 15k p. a. = 1,5*10^9 = 1.500.000.000 = 1,5 Mrd.

    Diese 100k Personen würden den Staat (= uns alle) also 1,5 Mrd. im Jahr kosten. Der Bundeshaushalt 2017 liegt bei 330 Mrd. iirc. [Ach, ich brauch die Zahlen ja eh...] Es sind ziemlich genau 329 Mrd. Ausgaben, 137,5 davon entfallen auf das BMAS. Vor dem Hintergrund sollte man die 1,5 Mrd. mindestens betrachten.


    Die Relationen zeigen aber schon, dass die Finanzierung eines BGE nicht mal so eben aus dem jetzigen Haushalt zu leisten wäre. Da müsste man dann schon ein paar heiße Eisen anpacken und tatsächlich Kapital umschichten bzw. anders besteuern (ein paar Finanzierungs-Varianten, u. a. @Jimmy_Dean ). Zeit wär’s allemal... [Oh oh, Gratwanderung mit drohendem Absturz gen kommunistisches Gedankengut.]


    Je mehr ich darüber schreibe und nachdenke, umso mulmiger wird´s...

    Mir geht’s genauso. Aber man wird nicht umhinkommen, den (drohenden) Realitäten ins Auge zu blicken...

    [...] weil mit immer weiter voranschreitender Technisierung immer größere Arbeitsfelder ersatzlos wegfallen (werden).

    ... und die Probleme anzugehen. Das sollte man aus einer Position der Stärke heraus machen, nicht erst, wenn nichts anderes mehr geht. DE geht’s doch grundsätzlich ganz gut. Man könnte sich also jetzt weiter darauf „ausruhen“ oder die Situation für einen (zu!) großen Teil der Bevölkerung verbessern und an Zukunftslösungen für alle arbeiten. [Ja, es wird nicht so schnell passieren wie es sinnvoll wäre, aber meine Hoffnung stirbt zuletzt. Ganz so schwarz/weiß wie MetalPirate sehe ich Politiker nicht. Von einer „Kaste“ würde ich z. B. nicht sprechen.]


    Sankt Peter

    Natürlich betrifft das auch viele Beamte und staatliche (etc.) Angestellte. Die Privatisierungen einstiger Staatsunternehmen haben da schon einen gewissen Vorgeschmack hinterlassen... Es wäre eine Riesenherausforderung. Aber meines Erachtens führt auf lange Sicht (2050/2100) sowieso kein Weg daran vorbei.


    Es gibt i. ü. auch Positionen, die eine Anpassungen der jetzigen Systeme als Möglichkeit sehen (p_wsi_report_24_2015.pdf). Es mag jeder selbst beurteilen, was davon zu halten ist.


    Ist nicht so ernst gemeint

    Schade. Denn überlegenswerte Optionen sind ähnliche Ideen auf jeden Fall.

  • Aber mal Spaß beiseite, durch die stetige "Digitalisierung" werden in erster Linie die "einfachen" Jobs wegfallen bzw. merklich weniger werden. "Umschulen" ist da vielleicht nicht immer so einfach. Und da könnte das bedingungslose Grundeinkommen tatsächlich ein Zwischenziel sein.


    Meiner Meinung nach ist das große Problem dabei unser Bildungssystem, das ich als "total für die Tonne" einstufe. Wenn mehr Leute zu qualifizierteren Berufen fähig wären, hätten wir sicherlich dieses Problem nicht so stark ausgeprägt. Denn ich glaube auch, dass viel mehr Leute "Bock" auf Arbeit hätten, wenn sie sich lohnt. Ganz ehrlich, ich denke kaum ein hochbezahlter Manager oder schon der Durchschnittsverdiener hier im Forum hat einen so harten Job wie ein angestellter Frisör (10 Stunden lang stehen, gut aussehen, reden und bloß keine Fehler machen) oder erstrecht eine Krankenschwester (Schichtdienst, extreme Verantwortung, kaum Budget in den Kliniken, ständig mit Leid konfrontiert). Und beide arbeiten für einen verhältnismäßigen Hungerlohn.


    Ich glaube fast jeder von uns würde irgendwann auch "dicht" machen, wenn man die Wahl hat sich entweder für 800€ Brutto den Rücken krumm zu schuften oder für 450€ + bezahlte Wohnung einfach nichts zu tun. Das kommt wertmäßig so ziemlich auf dasselbe raus. Und das ist das Problem.

  • Aber mal Spaß beiseite, durch die stetige "Digitalisierung" werden in erster Linie die "einfachen" Jobs wegfallen bzw. merklich weniger werden.

    Noch. Noch sind's in erster Linie die "einfachen" Jobs. Aber nicht mehr lange. Irgendwann wird auch die (Co-)Pilot komplett durch den Autopiloten oder der Programmierer in bestimmten Bereichen durch automatisch erzeugten Code ersetzt, und das ist alles jetzt schon absehbar.

  • Um ein Land am Laufen zu halten, braucht man ziemlich viele Leute, die ziemlich viele harte, tw. unangenehme Jobs machen. Der Gesamtbedarf an Malern, Ausdruckstänzern und Töpfereibegeisterten ist dagegen eher klein. Mit einem BGE kämen wir nach meiner Wahrnehmung zu einem Überangebot an letzterem

    Weniger :humbug: in deinen Beiträgen könnte die Diskussion bereichern. Wenn du nach all dem, was hier mittlerweile geschrieben und verlinkt wurde, immer noch der Ansicht bist, dass alle Befürworter eines BGE ausdruckstanzende Hedonisten sind, weiß ich leider auch keinen Rat mehr...

  • Hallo,

    Aber mal Spaß beiseite, durch die stetige "Digitalisierung" werden in erster Linie die "einfachen" Jobs wegfallen bzw. merklich weniger werden.

    Ist das so? Vor Kurzem habe ich einen Artikel gelesen, dass eine Software (?Google-Umfeld?) ein unschlagbares Schachprogramm eigenständig programmierte. Übrigens - die Initiatoren aller hier kürzlich eröffneten Spieleläden waren ohne Ausnahme ITler - die hatten einfach keine Lust mehr auf ihren Job. 8-))

    Liebe Grüße
    Nils

  • Niemand hat das hier genannt.

    Ich persönlich würde es als eventuell auftretende, und dann begrüßenswerte Randerscheinung einordnen.


    Aber mit dem, was wir hier diskutieren, hat das nichts zu tun (wurde auch schon mehrfach richtig gestellt).

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  • Nachdem die Frage aufkam, wer solche Menschen kennt, die keinen Bock aufs Arbeiten haben und mit Absicht alles versauen, um mit dem A... zu Hause zu bleiben: ich leider ein paar und ich fange mit der lustigsten Begebenheit an:


    • Ich habe mal im internen Bereich für eine Zeitarbeitsfirma gearbeitet, ist wohl so knapp 20 Jahre her. Da kam ein Bewerber zum Gespräch, der in der Bewerbung angegeben hat, dass er erst 2,5 Monate später anfangen könne. Beschäftigungsstand derzeit aber Arbeitslos. Auf unsere Frage hin, warum das denn so wäre, wir würden ihn ja gerne sofort einstellen war seine lapidare Antwort: "Ich habe ausgerechnet, dass ich in den letzten Jahren XY DM an Arbeitslosenversicherung eingezahlt habe und diesen Betrag habe ich eben erst in 2,5 Monaten wieder raus und erst dann fange ich wieder an zu arbeiten" - ah ja.....
    • wir haben einen Bekannten, der knapp über 50 ist. Wir kennen den seit 10 Jahren. Lebt alleine in einer runtergekommenen Gegend, lebt gefühlt von Brot und Kaffee (und Zigaretten) und sieht nicht ein, dass er arbeiten geht. Kerngesund, sportlich (durch das viele Fahrradfahren) und durchaus in der Lage, noch einige Jahre etwas zu tun. Ihm reicht, wie er lebt. Er braucht nicht mehr. Und sollte es mal zu sozialen Diskussionen am Spieltisch kommen, muss ich leider wütend aufstehen, um nicht ausfallend zu werden.

    Und genau auf solche Menschen bezieht sich Bandida meines Erachtens und erhält dafür meine volle Zustimmung. Woher hat der Mann das Recht, auf unsere Kosten zu leben - wenn auch kein Leben in Saus und Braus - und jeden Versuch der Arbeitsagentur irgendwie zu torpedieren? Warum müssen wir genau dafür aufkommen?

    • Dann gibt es noch die Menschen, die sich ganz lange nicht um ihre Angelegenheiten kümmern, sich dann nicht mehr kümmern können und dann daran zu grunde gehen. Die stehen auch irgendwann beim Amt, weil sie plötzlich die Wohnung verlieren und ihnen alles über den Kopf gewachsen ist. Hier leistet das Amt schnell finanzielle Hilfe sofort in bar - mehrfach erlebt. Wenn die Leute danach allerdings noch immer nichts auf die Reihe bringen, geht diese Amtshilfe auch schnell wieder zurück. Die Leute sind im Grunde selbst schuld aber mental nicht in der Lage, sich wieder selbst in die Waage zu bringen. Die bräuchten eben andere als finanzielle Hilfe...

    Das Problem ist, dass es für das Amt immer Einzelfälle sind und die sind bei dem Aufkommen an Bedürftigen echt schwer herauszufiltern ohne noch mehr Verwaltungsaufwand und somit noch mehr Geld da reinzustecken. Dadurch fallen solche Menschen nicht auf. Manchmal kommt es halt zu Sanktionen oder Weiterleitung an Sozialarbeiter, die den Menschen zurück ins Leben helfen. Aber die vollkommen unbelehrbaren? Niemand sollte auf der Straße schlafen müssen (und müsste das mit ein bisschen eigenem Zutun m.E. in D auch nicht).


    Aber wie könnte denn ein Mittel gegen - Entschuldigung - Schmarotzer aussehen, die das nicht zur Folge hat??? Ich habe keine Idee... Und anscheinend auch sonst niemand. Und wenn Fall 2 plötzlich ein Grundeinkommen von 1T€ hätte - was würde er mit seinem Reichtum anfangen? OK: Bis jetzt bekommt er den Mindestsatz + Sozialversicherung + Miete - aber bei ihm m.E. durchaus unter 1T€.... Und wer garantiert, dass er dann seine Sozialversicherung und seine Miete auch tatsächlich zahlt und nicht das Geld für Zigaretten einsetzt oder doch noch anfängt zu saufen?


    Man kann darüber echt noch Ewigkeiten diskuttieren. Vielleicht liest ja jemand von der Regierung mit und bringt einen unserer Vorschläge ein (gab es überhaupt welche?) Ein "gerechtes" System - außer dem zum Scheitern verurteilten Sozialismus, weil sich immer einer übervorteilt fühlt - kann es vermutlich nicht geben. Denn jeder Mensch ist anders. Schon die Fähigkeiten, Intellekte, körperlichen Eigenschaften schaffen große Unterschiede. Und gerade diese Diversität macht das Leben lebenswert...

    Was man ernst meint, sagt man am Besten im Spaß (Wilhelm Busch)

  • Es ist klar dass heutige Sozialschmarotzer durch Grundeinkommen oder Bürgergeld kaum auf den Pfad der Tugend zu bringen sind. Das gelingt uns mit den aktuellen Systemen aber auch nicht. Die Frage ist ob dadurch neue hinzukämen.


    Ich glaube es würden sogar deutlich weniger, weil der Bezieher von Grundeinkommem/Bürgergeld ja im Gegensatz zum heutigen Aufstocker bereits vom ersten dazuverdienten Euro zumindest einen Teil behalten darf.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Ich verstehe nicht, warum es für Euch ein Argument gegen Veränderung von etwas anderem ist, dass das eine nicht funktioniert.


    Laßt uns doch das BGE einführen und außerdem darüber nachdenken, wie wir als Gesellschaft mit den geschilderten Problemfällen umgehen, z.B. mit den frei werdenden Mitteln.


    Bandida ,

    würde man in der Firma Deines Mannes nicht unglaublich viel Geld sparen, wenn die ‚Faulen‘ nicht allen Beteiligten Geld, Zeit und Nerven rauben würden? Ist es wirklich ein Gewinn für Dich/Euch, sich damit herumschlagen zu müssen?

    An Eurer Stelle käme mir ein System, dass mir diesen ständigen Kampf ohne Nutzen von meinen Schultern nimmt, sehr gelegen.

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  • Ich mach mal ein paar einzelen Kommentare ohne Zitate


    MetalPirate: Die Rahmenbedingungen für Besteuerung setzen unsere Politiker. Konzerne sind nicht böse, wenn Sie bei gegebenen Bedingungen das beste für sich bzw. für ihre Anteilseigner rausholen. Umgekehrt werden sicher auch einige deutsche Konzerne Gewinne im Ausland machen, die dann nach Deutschland fließen.


    PowerPlant: Ich glaube viele unterschätzen die Arbeit von Managern. Das kann nicht jeder, das will nicht jeder und die Arbeitsbelastung ist sehr wohl anstrengend. Wer meint, dass man in Meetings nur dumm rumlabern müsste, der hat leider keine Ahnung. Ich glaube auch, dass viele "Manager" Menschen mit weniger Geld viel mehr gönnen als umgegekehrt.


    Allgemein: Ich habe wirklich Bedenken, dass die gesamte Produktivität und damit der Wohlstand abnimmt, wenn es ein BGE gibt. Gerade schlecht bezahlte Jobs sind häufig in meinen Augen wenig erfüllende Tätigkeiten und da mache ich mir Sorgen, dass die keiner mehr ausführen will.


    Klar gibt es Leute, die schon heute auf "Sozialschmarotzer" machen. Ob diese jetzt so viel beitragen würden, wenn diese irgendwo jobben, glaub ich aber auch nicht. Von mir aus sollen die eine Stillhalterprämie bekommen, damit sie nicht kriminell werden und noch mehr Kosten verursachen. Aktuell scheint das ja unser System ganz gut zu verkraften. Diese zu irgendeinem Arbeitsdienst zu verdonnern, kostet wahrscheinlich beim Organisieren auch mehr, als was bei rum kommt.

  • Sternenfahrer

    Zur Klarstellung: in MEINER Firma, nicht die meines Mannes. Also da, wo ich offiziell grad noch „arbeite“ (Elternzeit)


    Klar würden wir (die Firma, deren Namen ich nicht nennen darf) Geld und Nerven sparen.


    Das war aber ja nicht die Frage. Deswegen muss ich sowas doch nicht gutheißen.

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  • So lange die einzigste Volkspartei (noch), die sich ursprünglich dem Arbeiter verschrieben hat, sich in ihrer seit Jahren anhaltenden Selbstzerstörung befindet, wird sich für Sozialschwache absolut nichts ändern. Es gibt für sie schlicht keine Lobby, die stark genug wäre. Wenn das Lieblingskind der Deutschen, das heilige Auto, in Verruf gerät springen in Berlin 10.000 Lobbyisten los. Wird der Hartz-IV-Satz dagegen nur um den Bruchteil eines Mückenschiss angehoben kommen sofort Diskussionen auf, wie viel Geld diese Sozialschmarotzer noch wollen...:cursing:


    Ich war bisher einmal in meinem Leben in der wirklich erniedrigenden Situation, bei den Sozialbehörden vorstellig zu werden. Glücklicherweise konnte meine Familie mich privat auffangen bevor ich meine gesamte Absicherung für die Zukunft verloren hätte. Mich würden keine 10 Pferde mehr in solch ein Amt bringen, davor würde ich mir einen Strick kaufen und mich damit erschießen :shoot:


    Bandida Ich verstehe deine Argumente voll. Aber ich hätte dazu eine Frage: wie viel Steuergeld soll der Staat pro Person ausgeben um herauszufinden, ob jemand hilfsbedürftig oder ein Schmarotzer ist? Das steht den Leuten leider nicht auf die Stirn geschrieben. Jeder Fall muss einzeln entschieden werden und das kostet richtig Geld...


    Was die Finanzierung angeht: eine gute Freundin von mir arbeitet als Beraterin für schlechte Lebenslagen bei der Diakonie. Folgende Aussage von ihr hat mich bereits vor Jahren erstaunt: Laut ihr könnten viele Bedürftige mehr Geld abgreifen als sie es zurzeit tun. Allein der Weg dahin sei dermaßen kompliziert und steinig, dass viele es entweder nicht wissen/verstehen oder irgendwann aufgeben.


    Eigentlich arbeitet sie nur die üblichen 8h am tag, die Nachfrage ist aber so groß dass sie es quasi rund um die Uhr machen könnte und trotzdem noch viele ablehnen müsste. Ich kenne viele aus dem Sozialbereich, die irgendwann an selbigem zerbrechen :sos:

  • Wenn jeder ein bGe erhalten würde, gehe ich davon aus, dass die meisten Mensch in ihrem Job bleiben. Ich kann mir sogar gut vortstellen, dass viele ein annähernd vergleichbares Pensum arbeiten würden.

    Interessant ist das bGe unter den Arbeitenden doch vor allem für diejenigen, die schlecht bezahlten Jobs/Berufen nachgehen oder für die unzufriedenen Arbeitnehmer (div. Gründe).

    Der gut verdienende Ingenieur, Verkaufsleiter, Lehrer oder was auch immer hat ja 'nur' einen zusätzlichen Vorteil, den er/sie mehr oder weniger individuell (weniger Arbeitsstunden, Altersvorsorge etc.) nutzen kann, oder!?

  • das große Problem [...] unser Bildungssystem

    Du legst den Finger in eine wichtige Wunde.


    endlich versteht mich jemand

    Deine Ansichten haben sicher schon mehrere verstanden, nur eben nicht zwangsläufig auch geteilt und das öffentlich bekannt gegeben ;)


    auch die Befürworter des BGE bewegen sich auf dünnem Eis, denn die meisten Argumentationsketten enden in einem "müsste eigentlich funktionieren können", was mir persönlich für etwas was eine milliardenschwere Volkswirtschaft betrifft etwas wenig ist.

    Unter den Befürwortern sind ja nicht nur „ausdruckstanzende Hedonisten“ und Stammtisch-VWLer (wie die meisten hier), sondern eben auch namhafte Persönlichkeiten, die deutlich mehr von der Materie verstehen. (Ein paar Beispiele werden hier genannt.) Bei genauerer Beschäftigung mit dem Thema wirst du sicher Argumentationsketten und papers finden, die stichhaltiger sind als alles bis dato hier geschriebene zusammen.

  • Mich würden keine 10 Pferde mehr in solch ein Amt bringen, davor würde ich mir einen Strick kaufen und mich damit erschießen :shoot:

    Kann ich nachvollziehen. Höre regelmäßig die übelsten Geschichten über Sachbearbeiter von einem Aussteiger. Kurz vor der Beamtenkarriere hat er die Reißleine gezogen und noch eine Ausbildung auf sein Diplomstudium draufgepackt.


    Wie das mit dem Strick funktioniert, kann ich mir aber nich erklären. :read:

  • Wie das mit dem Strick funktioniert, kann ich mir aber nich erklären. :read:

    Das ist eine humane und ungefährliche Selbstmordmethode, vergleichbar mit der Methode sich einfach mal hinter den Zug zu werfen. Würden sich mehr Leute daran halten wäre die Welt wieder ein Stück besser ;)


    Ach ja, ich kam ebenfalls aus der angehenden Beamtenlaufbahn, weswegen ich direkt zum ehemaligen Sozialamt verwiesen wurde (Beamte und Arbeitslosengeld ist so eine Sache). Die Mitarbeiterin war eigentlich nett aber hätte ich monatlich ein paar Kröten haben wollen hätte ich zuerst Lebensversicherung und ähnliches liquidieren müssen. Da habe ich dann auch gleich abgebrochen...


    Kleine Anekdote am Rand: ich habe im Referendariat zum Grundschullehramt hingeworfen. Bis dahin habe ich den Steuerzahler abertausende € gekostet, ist ja immerhin ein Studium. Ich gehe also zur Chefin meines Seminars und frage sie, was ich denn nun mit meiner bisherigen Ausbildung machen kann/soll? Ihre Antwort: Haben sie in der Verwandschaft jemanden mit einer Firma, in der sie anfangen können? 8|


    Dass ich in diesem Moment nicht zum Mörder wurde erfüllt mich bis heute mit Stolz.

  • Die Rahmenbedingungen für Besteuerung setzen unsere Politiker.

    Theoretisch ja. Praktisch muss man allerdings fragen, wie groß der Einfluss der Wirtschaftsverbände und anderer Interessenvertreter auf eben diese Politiker ist, die die Rahmenbedingungen setzen. Dazu muss man nicht in die USA schauen, wo gerade per Steuergesetzgebung Milliardengeschenke an die Superreichen gemacht werden, auch der Blick nach Brüssel und Berlin gibt genug her. Die beliebten Steuerschlupflöcher und Steuervermeidungstechniken sind doch seit Jahren bekannt. Warum werden sie denn nicht geschlossen?


    Wieso haben wir z.B. einen überall gefeierten und vielfach ausgezeichneten Lügner als EU-Kommissionspräsidenten, der als luxemburgischer Finanzminister mit Amazon (und anderen Firmen) einen Steuersatz von 0,5% (!!) ausgehandelt hat? Das geschah doch ziemlich offensichtlich auf Kosten anderer EU-Länder, deren dort erzielte Gewinne dann nach Luxemburg verschoben werden, um dort quasi keine Steuern zahlen zu müssen. Wieso wird so jemand noch als großer Europäer gefeiert?! Das Gegenteil ist der Fall!


    Abhilfe in Sachen Steuergerechtigkeit ist leider auch nicht in Sicht; sobald es um konkrete Taten und nicht um hehre Worte geht, passiert bei der herrschenden Politikerkaste nichts mehr. Die könnten theoretisch die Rahmenbedingungen für die Besteuerung der Superreichen und der multinationalen Großkonzerne setzen, allein, sie tun's nicht, und wenn, dann so, wie man das gerade in den USA sieht. X(


    Lesenwert z.B.:

    Luxemburg-Leaks – Wikipedia

  • Darüber diskutieren wir ja gerade hier. Mir persönlich ist es ein Anliegen, den Volkszorn von den unteren 5% auf die oberen 5% zu richten. Wie wäre es mit 100% Erbschaftsteuer, Freibetrag 5 Millionen?


    Wieso sollten Menschen in Geld schwimmen, die einfach nur in die richtige Familie geboren wurden?

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  • Leute, vom BGE einführen oder nicht mal abgesehen: Das bei uns "herrschende" (Im wahrsten Sinne des Wortes) Wirtschaftssystem führt seit vielen Jahren dazu, dass Wenige immer reicher werden und Viele immer ärmer. Der Gini-Koeffizient (bewertet die Ungleichheit in einem Land) ist in D der zweithöchste in den westlichen Industrieländern.


    Das kann nicht Sinn und Zweck eines Wirtschafstsystem sein, sorry. Für mich ist der neoliberale Kapitalismus angloamerikanischer Prägung eine Katastrophe für 90% der Weltbevölkerung und auch in den reichen Ländern ein Skandal für 90 % der Landesbevölkerung.


    Ach ja, Quelle: Vermögensungleichheit
 | bpb

    Einmal editiert, zuletzt von cristinus ()

  • Hinter den Zug werfen ist sicher besser als vor den Zug. ;)


    Es hat schon seinen Sinn, dass vermögende Menschen nicht ALGII bekommen. Stell dir mal vor, du hast einen Millionär, der aus welchen Gründen auch immer keine Arbeit hat. Soll der zusätzlich ALGII bekommen? Es ist natürlich fraglich, ob man bestimmte Produkte da ausklammern sollte (wie es bereits für die geförderte Altersvorsorge der Fall ist).


    Wenigstens war die Seminarleiterin ehrlich (dass sie halt keinen Job dafür weiß außer Grunschullehrer), wenn auch etwas flapsig. Wobei ich jetzt gar nicht ausschließen will, dass man im Grundschullehramtsstudium nicht auf Fähigkeiten lernt, mit dem man in bestimmten anderen Jobs gut beitragen kann. Nur das hineinrutschen ist da sicher schwieriger.


    Was hättest du denn eigentlich erwartet? Sie hat sich verleicht auch leicht verarscht gefühlt, dass man jemanden für Jahre ausbildet und der dann eine Berufsberatung für fachfremde Quereinstiege wünscht.

  • @Meister Yoda Ein ganz großes Problem 'unseres' Berufsstandes - bin gerade vor dem ersten Staatsexamen. Wie mein Vorbereitungsdienst laufen wird? Keine Ahnung. Die Freude am Beruf ist auf jeden Fall da, da ich in den bisherige fünf Monaten Praxis (Studium und freiw. Pratika) nur Bestätigung für mich finden konnte.


    Umsatteln ist sicher möglich, aber auf dem Papier schwierig. Wünsche das keinem und hoffe du bist mittlerweile zufrieden und versorgt.

  • Und was genau geht das Volk die Millionen der Eltern von Unternehmern an? Das wurde bereits versteuert... wieso soll es nochmal besteuert werden? Zumal es in den Unternehmen gebunden ist und der kommende Gewinn auch wieder versteuert wird.


    Wieso nicht erstmal einführen, dass das Geld bei Konzernen da versteuert wird, wo es auch erwirtschaftet wird? Nike, Amazon etc...

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

    Einmal editiert, zuletzt von Bandida ()

  • §14 GG:


    (1) Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet. Inhalt und Schranken werden durch die Gesetze bestimmt.
    (2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.
    (3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt. Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen. Wegen der Höhe der Entschädigung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen.

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Darüber diskutieren wir ja gerade hier. Mir persönlich ist es ein Anliegen, den Volkszorn von den unteren 5% auf die oberen 5% zu richten. Wie wäre es mit 100% Erbschaftsteuer, Freibetrag 5 Millionen?


    Wieso sollten Menschen in Geld schwimmen, die einfach nur in die richtige Familie geboren wurden?

    Sorry, das sind sozialistische Parolen. Warum warten, bis Erbschaftssteuer greift und nicht gleich enteignen? Geht es dir um die unteren 5%, damit sie es besser haben, oder willst du einfach, dass es den oberen 5% schlechter geht? "Volkszorn" hört sich schon so an, als ob man die oberen 5% am besten am nächsten Baum aufknüpfen sollte. Im zwanzigsten Jahrhundet hat das zu vielen Millionen Toten geführt, deshalb wäre ich da etwas vorsichtiger.


    Selbst wenn du bzw. deine Ansichten moderat sind (z.B. nur von den wirklich Reichen nehmen), die moderaten geben in umstürzlicherischen Bewegung meistens nicht den Ton an.


    Das Leben ist nicht fair. Irgendeiner ist immer schlauer oder schöner oder hat mehr Glück.

    Leute, vom BGE einführen oder nicht mal abgesehen: Das bei uns "herrschende" (Im wahrsten Sinne des Wortes) Wirtschaftssystem führt seit vielen Jahren dazu, dass Wenige immer reicher werden und Viele immer ärmer. Der Gini-Koeffizient (bewertet die Ungleichheit in einem Land) ist in D der zweithöchste in den westlichen Industrieländern.


    Das kann nicht Sinn und Zweck eines Wirtschafstsystem sein, sorry. Für mich ist der neoliberale Kapitalismus angloamerikanischer Prägung eine Katastrophe für 90% der Weltbevölkerung und auch in den reichen Ländern ein Skandal für 90 % der Landesbevölkerung.


    Ach ja, Quelle: Vermögensungleichheit
 | bpb

    Beim Einkommens-Gini-Koeffizient (OECD) ist Deutschland eher untere Mittelfeld. Vermögen ist sowieso kein gutes Maß für Armut oder wie gut es einem im Leben geht. Da ist Einkommen erstmal wichtiger.


    Außerdem hat Deutschland aufgrund der geringen Wohneigentumsquote einen deutlichen Sondereffekt bei der Vermögensungleichheit. Weiterer Punkt ist, dass die ein wenig Gespartes haben, dieses meist völlig risikolos anlegen (im Vergleich zu anderen Ländern).