Beiträge von ringo84 im Thema „Macht doch was ihr wollt... [war: Die Zukunft von online ist offline?]“

    Darüber diskutieren wir ja gerade hier. Mir persönlich ist es ein Anliegen, den Volkszorn von den unteren 5% auf die oberen 5% zu richten. Wie wäre es mit 100% Erbschaftsteuer, Freibetrag 5 Millionen?


    Wieso sollten Menschen in Geld schwimmen, die einfach nur in die richtige Familie geboren wurden?

    Sorry, das sind sozialistische Parolen. Warum warten, bis Erbschaftssteuer greift und nicht gleich enteignen? Geht es dir um die unteren 5%, damit sie es besser haben, oder willst du einfach, dass es den oberen 5% schlechter geht? "Volkszorn" hört sich schon so an, als ob man die oberen 5% am besten am nächsten Baum aufknüpfen sollte. Im zwanzigsten Jahrhundet hat das zu vielen Millionen Toten geführt, deshalb wäre ich da etwas vorsichtiger.


    Selbst wenn du bzw. deine Ansichten moderat sind (z.B. nur von den wirklich Reichen nehmen), die moderaten geben in umstürzlicherischen Bewegung meistens nicht den Ton an.


    Das Leben ist nicht fair. Irgendeiner ist immer schlauer oder schöner oder hat mehr Glück.

    Leute, vom BGE einführen oder nicht mal abgesehen: Das bei uns "herrschende" (Im wahrsten Sinne des Wortes) Wirtschaftssystem führt seit vielen Jahren dazu, dass Wenige immer reicher werden und Viele immer ärmer. Der Gini-Koeffizient (bewertet die Ungleichheit in einem Land) ist in D der zweithöchste in den westlichen Industrieländern.


    Das kann nicht Sinn und Zweck eines Wirtschafstsystem sein, sorry. Für mich ist der neoliberale Kapitalismus angloamerikanischer Prägung eine Katastrophe für 90% der Weltbevölkerung und auch in den reichen Ländern ein Skandal für 90 % der Landesbevölkerung.


    Ach ja, Quelle: Vermögensungleichheit
 | bpb

    Beim Einkommens-Gini-Koeffizient (OECD) ist Deutschland eher untere Mittelfeld. Vermögen ist sowieso kein gutes Maß für Armut oder wie gut es einem im Leben geht. Da ist Einkommen erstmal wichtiger.


    Außerdem hat Deutschland aufgrund der geringen Wohneigentumsquote einen deutlichen Sondereffekt bei der Vermögensungleichheit. Weiterer Punkt ist, dass die ein wenig Gespartes haben, dieses meist völlig risikolos anlegen (im Vergleich zu anderen Ländern).

    Hinter den Zug werfen ist sicher besser als vor den Zug. ;)


    Es hat schon seinen Sinn, dass vermögende Menschen nicht ALGII bekommen. Stell dir mal vor, du hast einen Millionär, der aus welchen Gründen auch immer keine Arbeit hat. Soll der zusätzlich ALGII bekommen? Es ist natürlich fraglich, ob man bestimmte Produkte da ausklammern sollte (wie es bereits für die geförderte Altersvorsorge der Fall ist).


    Wenigstens war die Seminarleiterin ehrlich (dass sie halt keinen Job dafür weiß außer Grunschullehrer), wenn auch etwas flapsig. Wobei ich jetzt gar nicht ausschließen will, dass man im Grundschullehramtsstudium nicht auf Fähigkeiten lernt, mit dem man in bestimmten anderen Jobs gut beitragen kann. Nur das hineinrutschen ist da sicher schwieriger.


    Was hättest du denn eigentlich erwartet? Sie hat sich verleicht auch leicht verarscht gefühlt, dass man jemanden für Jahre ausbildet und der dann eine Berufsberatung für fachfremde Quereinstiege wünscht.

    Ich mach mal ein paar einzelen Kommentare ohne Zitate


    MetalPirate: Die Rahmenbedingungen für Besteuerung setzen unsere Politiker. Konzerne sind nicht böse, wenn Sie bei gegebenen Bedingungen das beste für sich bzw. für ihre Anteilseigner rausholen. Umgekehrt werden sicher auch einige deutsche Konzerne Gewinne im Ausland machen, die dann nach Deutschland fließen.


    PowerPlant: Ich glaube viele unterschätzen die Arbeit von Managern. Das kann nicht jeder, das will nicht jeder und die Arbeitsbelastung ist sehr wohl anstrengend. Wer meint, dass man in Meetings nur dumm rumlabern müsste, der hat leider keine Ahnung. Ich glaube auch, dass viele "Manager" Menschen mit weniger Geld viel mehr gönnen als umgegekehrt.


    Allgemein: Ich habe wirklich Bedenken, dass die gesamte Produktivität und damit der Wohlstand abnimmt, wenn es ein BGE gibt. Gerade schlecht bezahlte Jobs sind häufig in meinen Augen wenig erfüllende Tätigkeiten und da mache ich mir Sorgen, dass die keiner mehr ausführen will.


    Klar gibt es Leute, die schon heute auf "Sozialschmarotzer" machen. Ob diese jetzt so viel beitragen würden, wenn diese irgendwo jobben, glaub ich aber auch nicht. Von mir aus sollen die eine Stillhalterprämie bekommen, damit sie nicht kriminell werden und noch mehr Kosten verursachen. Aktuell scheint das ja unser System ganz gut zu verkraften. Diese zu irgendeinem Arbeitsdienst zu verdonnern, kostet wahrscheinlich beim Organisieren auch mehr, als was bei rum kommt.

    Bildung hin oder her: die tun genauso ihre Arbeit wie jeder Andere

    Allgemein: Das ist aber nun eine sehr politische Diskussion. Mit diesem Argument müsstest du für einen Einheitslohn sein. Bist du das?


    Ich weiß nicht, was Lagerarbeiter verdienen. Darum geht es auch eigentlich gar nicht. Denn auch wenn sie mehr verdienen würden: Es wird immer irgendeinen Job geben, der schlechter bezahlt sein wird als andere, obwohl da jemand seine Arbeit genauso gut macht wie andere. Wenn man keinen Sozialismus möchte, ist das unvermeidbar. Und wenn das dann eben so ist, dann finde ich es zumindest nachvollziehbar, dass ein solcher Job schlecht bezahlt ist, dan man ohne jegliche Vorbildung machen kann. Darum ging es mir, nicht speziell um Lagerarbeiter.

    Falsch, mit diesem Argument kann man auch einfach dafür sein, dass jeder Vollzeit-Job eine gewisse Mindestentlohnung erhält, Entlohnung aber dennoch nach Aufwand, Bildung und abwerfenden Profit differenziert wird. Keine Ahnung, wie der Fachbegriff dafür ist, aber "du bist nicht für Extrem A, dann musst du für das gegenteilige Extrem B sein" ist schon eher schwache Diskussionskultur.


    Doofe Frage, aber müsste nicht mit Mindestlohn und Vollzeit mehr als 800 netto rauskommen (und jetzt bitte keine Beispiele mit verheiratet und Steuerklasse 5)? Ich finde schon, dass jeder Job über Sozialhilfe-Niveau entlohnt werden sollte. Ansonsten stellt sich für mich die Frage ob es a) den Job wirklich braucht oder b) für die Dienstleistung nicht einfach ein höherer Preis angesetzt werden muss (um entsprechend höhere Löhne zu zahlen). Sonderformen wie Praktika und ähnliches würde ich da jetzt nicht zwingend einbeziehen wollen.


    Aufstocken bei Vollzeit finde ich eine ziemlich krumme Nummer von versteckter Subvention an Unternehmer, die keine anständige Löhne auszahlen. Ich bin aber nicht auf dem Laufenden, ob es das bei Mindestlohn noch gibt. Bin für Klärung dankbar.