Macht doch was ihr wollt... [war: Die Zukunft von online ist offline?]

  • Bandida: Sei nicht so empfindlich. Es wurden von dir hier Aussagen getroffen, die ich auch hanebüchen fand.


    yzemaze: Findest du? Nun, der weitaus größte Teil der Massenmedien in D befindet sich in dem Händen weniger - und - wer hätte das gedacht, extrem reicher Familien.


    Diese Leute haben weißgott kein Interesse daran, den gesellschaftspolitischen Status Quo zu ändern und ihre Medien singen entsprechend das Hosianna der „marktkonformen Demokratie“. Dieser Terminus ist übrigens nicht von mir, sondern von unserer Kanzlerin. :P



  • Haben sie statt der kommissarischen Leiterin jetzt jemand anderen als Chef eingesetzt oder was meinst du?

    Yep. Einen neuen Chef, der Ankaufen von Daten beenden soll. Übrigens exakt das gleiche Verfahren, wie z.B. Donald Trump durch Einsetzen eines willfährigen Handlangers als Chef des Ganzen gerade die Verbraucherschutzbehörde der USA im Interesse der Lobbyisten kastriert.

  • cristinus

    Das ist mir alles bekannt. [Ich gucke nicht viel TV - egal ob live oder später - ZAPP aber aus guten Gründen immer. Wie viele Zeitungen ich noch lese, kannst du dir vermutlich denken ;) ]

    Was ich meinte ist folgendes: Mit deiner Wortwahl sorgst du bei vielen dafür, dass sie innerlich abschalten und gar nicht mehr versuchen, deine Argumente zu verstehen.


    MetalPirate

    Und das ist denen keine PM wert?

    Meinst du FCC oder FTC? Naja, egal. Beides nahe am Super-GAU. [Dafür dann notfalls bitte einen anderen Thread ;) ]

  • Das mit den Verlagen und Konzernen ist leider nicht unrealistisch, Rhetorik und deren Folgen hin oder her. "Zensur", wenn man es so nennen möchte, findet dort in gewisser Weise tatsächlich statt, Artikel, selbst wenn sie in Auftrag gegeben wurden, werden überarbeitet oder teilweise einfach nicht veröffentlicht, wenn das Ergebnis nicht internen Richtlinien entspricht.

    Das soll jetzt nicht als unreflektiertes Medienbashing verstanden werden. Auch den Stand der Journalisten verunglimpfe ich nicht. Und dass da im Hinterzimmer eine Gruppe Böslinge sitzt und maximal-skrupellos plant à la




    meine ich auch nicht. ^^

    Aber eine rein wissenschaftliche, völlig frei von jeder Färbung existierende Medienlandschaft haben wir nicht. Und wenn man sich etwas mit Verlagsgeschichte befasst, mit Vorständen und mit dem, was regelmäßig veröffentlicht wird, wie es veröffentlicht wird und wie bei anderen über dasselbe Thema geschrieben wird, was ausgelassen, was besonders betont wird, dann kann das zu einem Gespür verhelfen, welchen Outlets man welche Informationen eher abkauft als anderen und bei welchen man auch die neutralst scheinende Meldung besser gründlich auf eine Verwischung von Fakten und Meinung untersuchen sollte - besonders, bei welchem Themenkreis, etc.

    Unter diesen Vorzeichen finde ich genossisch-anmutende Äußerungen wie das mit Springerkonzern und "dem Großkapital dienen" weder weltfremd noch sonstwie abenteuerlich. Das ist, nMn, eine durchaus zulässige Schlussfolgerung, ob man sie nun teilt oder nicht.

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  • Unter diesen Vorzeichen finde ich genossisch-anmutende Äußerungen wie das mit Springerkonzern und "dem Großkapital dienen" weder weltfremd noch sonstwie abenteuerlich.

    Das wollte ich auch keinstenfalls ausdrücken. Nur sorgen sie halt für eine gewisse Abwehrreaktion bei vielen (nicht so aufgeklärten) Menschen, die den Sender der Nachricht dann recht flott in die „linksgrünversiffte“ Ecke mit den Verschwörungstheoretikern schieben... Insofern tut man sich und der Sache keinen Gefallen, wenn man mit einer sehr deutlichen Wortwahl hereinpoltert.

  • yzemaze : Sorry, ich bin müde, vor einer halben Stunde von einer Weihnachtsfeier zurück gekommen. Ich finde gerade per Google keinen besseren Beleg als das hier:

    Steuerdatenkauf in NRW - An dieser Personalie könnten Milliarden hängen

    Die neue CDU/FDP-Regierung wird sich hüten, öffentlich zu verkünden, dass Steuerbetrüger in Zukunft deutlich weniger konsequent verfolgt werden. Es wird einfach so kommen, weil die FDP es so will und die CDU spätestens seit der Merkel-Ära sowieso keinerlei Prinzipien und Werte mehr hat.

    Einmal editiert, zuletzt von MetalPirate ()

  • Naja, ich meinte eher eine PM zur Personalie an sich. Dass sie nicht öffentlich eine Änderungen der Strategie hinsichtlich Steuer-CDs verkünden, ist logisch ;) Die alten Artikel habe ich auch gefunden. Es wird sicher noch die Runde machen, wenn’s richtig offiziell wird, so mit Amtsantritt, Blumenstrauß etc.

  • Genau das isses Cristinus. Von all deinen Beiträgen hab ich exakt ein Wort behalten: Kapitalismus.


    Ich versuche hier lediglich ne Diskussion zu einem Thema zu führen, das mich interessiert. Ich lese Zeitung, schaue großteils ARD, ZDF, NTV und N24 und bin mir durchaus bewusst, dass man nicht alles glauben darf, was man dort sieht. Aber zumindest schau ich Nachrichten und nicht Berlin Tag&Nacht. Ich weiß, dass sich Politik, Wirtschaft und Presse gegenseitig in die Hände spielen. Aber ich kenne nicht jeden einzelnen Namen dahinter, wer mit wem und warum. Wenn ich also diskutiere, nenne ich erstmal die Zahlen, die man mir vorgekaut hat und meistens nenne ich sogar ne Quelle, wenn auch vllt. mal veraltet. Ich hab hier keine Detektei, kein Statistikbüro oder sonstiges in der Art. Ich forsche nicht und mache keine wissenschaftlichen Studien. Ich bin einfach nur Otto-Normalverbraucher mit Otto-Normalverbraucher-Infos zu diesen Themen aus TV, Internet und dem hiesigen Käseblatt. Und ansonsten bin ich hier, weil ich mich für Brettspiele interessiere.


    Und da ich weiß, mit welch geistiger Elite ich mich hier umgebe, bin ich darauf gefasst, dass irgendjemand meine Zahlen und Äußerungen dann irgendwann auseinandernimmt. Für gewöhnlich immer dieselben Gesichter. Meistens sind die Jungs danach aber so freundlich und zeigen mir Unwissenden andere Zahlen und andere Artikel. Manche freundlich hilfsbereit, manche auf ihre gewohnt schnippische oder herablassende Art ... komm ich mit klar. Und irgendwie hab ich dann nach 15 Seiten Dauergefasel wieder wat gelernt und andere Meinungen gehört ... Sachen, die ich nicht im Tv gesehen habe


    Wenn man mir aber ca. 15x das Wort Kapitalismus um die Ohren haut, schalte ich einfach ab.

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

    Einmal editiert, zuletzt von Bandida ()

  • Ich weiß was du meinst ; -)

    Mein Text war an die gerichtet, die du meinst, wenn du sagst "das könnte allergische Reaktionen hervorrufen". Nur, weil es das tut, sollte man sich davon nicht von der inhaltlichen (möglichen) Wahrheit ablenken lassen. Oder wie gesagt, zumindest davon, dass das nicht zwingend eine von vornherein als unbeachtenswert zu klassifizierende Aussage ist, nur weil

    Wörter wie "Großkapital" - vorsichtig ausgedrückt - nicht zum eigenen Alltagsvokabular gehören (tun sie bei mir ja auch nicht).


    EDIT: Oh, nur zur Sicherheit, das galt jetzt yzemaze

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    Einmal editiert, zuletzt von Pikmin ()

  • Ganz so unwissend, dass ich das Wort „Kapitalismus“ nicht kenne, bin ich nu auch nicht (edit: auch wenn du mich nicht meintest, zieh ich mir den Schuh einfach mal an, es passt ja durchaus, da ich das Wort kritisiert hab). Von Cristinus kam bisher aber eben nur so „linksgrünversifftes“ Zeugs. Hat für mich annähernd den Wert von rechten Parolen wie „Ausländer nehmen mir die Arbeit weg“.


    Möge er alternative Quellen nennen, wenn ihm meine Quelle nicht seriös genug ist. Guck ich mir an. Mach ich bei den anderen auch.


    Ich kann aber streng genommen weder die eine noch die andere Quelle überprüfen.


    Wenn ein Thygra mir sagt, dass ich mal besser meine Zahlen kontrollieren soll, nehm ich mir das viel eher zu Herzen und will da gerne drauf achten. Ich hab hier schon so manch harte Diskussion mit ihm geführt und am Ende war trotzdem alles in Butter.


    Mir geht es nicht ums Recht haben, aber ich vertrete gerne meine (kontroverse) Meinung. Ich sage auch gerne wo meine Meinung herkommt. Aber ich bin, so wie wahrscheinlich 99,9% aller Bürger, nicht in der Lage, Quellen, die ich zur Meinungsbildung heranziehe, bis ins Detail zu überprüfen. Dann müsste ich selbst die Studien dazu machen. Alles andere ist doch eh getürkt. Die Nahrungsmittelindustrie schreibt die Empfehlungen zur Freigabe von Zusatzstoffen genauso selbst wie die Medizinsparte die zur Freigabe von Medikamenten. Die Wirtschaft schreibt die Reden für die Politik und gibt den Politikern anschließend Jobs in der Industrie. Glauben kann man doch niemandem. Woher soll man wissen, dass die Quelle wirklich die Wahrheit schreibt?


    Glaubt man den Verschwörungstheoretikern oder glaubt man den Alteingesessenen? War die Meldung Fake aus Russland oder wahr? Nichtmal ihr könnt das zu 100% sicher sagen, es sei denn, ihr wart dabei. Ich bezweifle das.

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    2 Mal editiert, zuletzt von Bandida ()

  • „Linksgrünversifftes“...interessanter Terminus. Wird gerne benutzt von Leuten aus der Entourage AfD/NPD, um ihre politischen Gegner zu diskreditieren.


    Bandida: Dein Vergleich der (meiner) sogenannten „Linksgrünversifften“ Argumentation mit ner Faschoparole á la „Ausländer nehmen mir meine Arbeit weg“...wow, den muss man erst mal ziehen.


    Wirklich erstaunlich, dass du da keinen qualitativen Unterschied sehen kannst.

  • cristinus

    Das war ganz bewusst so gewählt, aber „ “ wären der Deutlichkeit halber wohl angebracht gewesen. Es war spät, ich war müde. [Ich hab’s editiert.]

    Bandida schrieb i. ü. „hat für mich annähernd den Wert von ...“, sie sieht also offenbar einen quantitativen Unterschied ;)

    Aber genau auf diesen - von ihr ja zwischenzeitlich bestätigten - Umstand wollte ich hinweisen. Viele¹ Menschen sind durchaus in der Lage, Zusammenhänge zu verstehen und sich in gewisser Hinsicht aufklären oder sensibilisieren zu lassen. Nur muss man sie dafür am richtigen Punkt abholen. Wer mit der „Großkapitatlismus“-Keule schwingend den Raum betritt, wird es im Regelfall schwer(er) haben. Mit etwas feinfühligerer Rhetorik kann man identische Inhalte auch vermitteln und wird auf lange Sicht höchstwahrscheinlich mehr erreichen können.


    ¹ Je nach Grad der Misanthropie bitte einen anderen Quantor einsetzen ;)

  • Hier wurde ja oft genannt, dass die Politik oft nichts für die Armen tut. Es gab da zur Bundestagswahl eine interessante Dokumentation (ich glaube WDR), wo Personen aus Köln-Junkersdorf und Köln-Chorweiler gefragt wurden ob sie wählen, wieso etc. Für alle die Köln nicht kennen: Junkersdorf = Villenviertel, Chorweiler = "Platte" und Sozialbau.


    Während es in Junkersdorf ca. 90 % Wahlbeteiligung (Zahlen sind hier nicht genau zu nehmen) gab waren es in Chorweiler ca. 25 %. Es wurden Aussagen getroffen wie der Wahlsonntag ist uns heilig, da trifft dich die Familie zum Frühstück und geht dann geschlossen wählen, gegen: "Was soll ich wählen gehen die Politiker machen ja eh nix für mich." Hier zeigt sich meiner Meinung nach auch nochmal der Frust, der in sozialen Randschichten herrscht. Man geht nicht wählen, weil einem ja keiner hilft, gegen klar geh ich wählen mir gehts so gut ich bin total zufrieden mit der Politik. Da wäre Aufklärung (da sie ja anscheinend oft nicht familiär durchgeführt wird) ein wichtiger Schritt zu einer gerechteren Demokratie.

    Wenn alle diese Nichtwähler die entsprechenden Parteien wählen würden, wären wir dem BGE und einer anderen Politik bestimmt schon einen ganz großen Schritt näher.


    Edit: Ob das am Ende gut oder schlecht ist, sei dahingestellt! Ich wollte nur auf diesen Misstand hinweisen, da ja die Mehrheit der deutschen Wähler eher die wirtschaftlich konservativen oder rechts außen gewählt hat, die eher weniger Interesse an sozialer Gerechtigkeit zeigen.

    3 Mal editiert, zuletzt von Gohor ()

  • ...bitte einen anderen Quantor einsetzen

    ???:denk:??? Den musste ich erstmal googeln, verstanden habe ich es aber immer noch nicht...

    wie viele (ob einige, wenige oder viele)


    yzemaze


    Was allerdings Menschenhass mit dem Verständnis von Zusammenhängen und der Bereitschaft sich sensibilisieren zu lassen zu tun hat, das würde ich auch gerne noch wissen.


    @all: Ich mag übrigens Xenologismus ;) :ironie:


    Gab mal n netten Artikel dazu, ich such den mal raus ...

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

    3 Mal editiert, zuletzt von Bandida ()

  • Nur zur Klarstellung:

    Ganz so unwissend, dass ich das Wort „Kapitalismus“ nicht kenne, bin ich nu auch nicht (edit: auch wenn du mich nicht meintest, zieh ich mir den Schuh einfach mal an, es passt ja durchaus, da ich das Wort kritisiert hab).

    Ich bin jetzt nicht sicher... falls du mich und meine Aussage mit "Auch wenn "Großkapital" nicht zum Alltagsvokabular gehört" meinst - damit war nicht gemeint, dass man das Wort nicht kennt, sondern nur, dass man es nicht täglich erwähnt (zB im Gegensatz zu jemandem, der sich in etwas deutlicherer und engagierterer Weise dem Kampf gegen Klassenungerechtigkeiten verschrieben hat, als der Durchschnittsmensch, wozu ich mich aber auch zähle, also zum Durchschnittsmenschen). Daher Alltagsvokabular. :)

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  • Leute, ganz ehrlich, die AfD/NPD Latrinenparolen mit ner Argumentationskette zu vergleichen, die empirisch-rational belastbar ist und - wenn man sich mal die Mühe macht - mit vielen Beispielen aus Theorie und Praxis validierbar ist...weiß nicht, fehlen mir ein bisschen die Worte.


    yzemaze: Ich schätze deine rationale Art. Aber umgekehrt wird ein Schuh draus. Wir müssen uns noch viel mehr Sand ins Getriebe dieses System werfen, um es zu ändern. Sei Realist, versuch das Unmögliche...:)

  • Alles gut Pikmin, ich hab das verstanden. Ich wollte damit lediglich sagen, dass eine Aussage nicht besser wird, nur weil man ständig das Vokabular wiederholt. Auch wenn das Wort und die damit in Zusammenhang stehenden Dinge allen geläufig sind.


    Deswegen auch mein Vergleich mit den Parolen, wo es mir gar nicht um Inhalte ging. Die Betonung lag auf „Parolen“. Hat Cristinus nur bisher nicht rausgelesen

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

    Einmal editiert, zuletzt von Bandida ()

  • Alles gut Pikmin, ich hab das verstanden. Ich wollte damit lediglich sagen, dass eine Aussage nicht besser wird, nur weil man ständig das Vokabular wiederholt. Auch wenn das Wort und die damit in Zusammenhang stehenden Dinge allen geläufig sind.


    Deswegen auch mein Vergleich mit den Parolen, wo es mir gar nicht um Inhalte ging. Die Betonung lag auf „Parolen“. Hat Cristinus nur bisher nicht rausgelesen

    Ok, gut. War mir nicht sicher, wie es angekommen ist.


    Und ich wollte nur sagen, dass eine Aussage aber auch nicht SCHLECHTER wird, nur weil einem eine sich wiederholende Vokabel auf den Zeiger geht. Mir ist auch bewusst, dass manche sich gleich erstmal komplett verschließen, wenn (ihrer Meinung nach) tiefrot gefärbte Konzepte erwähnt werden, ohne dem dahinterliegenden Gedanken eine Chance zu geben. Es wäre aber gut möglich, dass sie, wenn man etwas alltäglichere Formulierungen wählen würde, gegen die Grundaussage vermutlich gar nichts hätten oder sie sogar teilen. Deswegen - warum über Schlagworte aufregen wenn das GEMEINTE nicht wirklich abstrus ist.
    (und das alles gilt vor allem yzemazes ursprünglichem Einwand, dass man es so eben nicht unbedingt formulieren sollte, ich versteh ja auch was er meint und er hat in einigem Recht, ich wollte nur eine Lanze dafür brechen, sich mit einem "er hat das soundso formuliert, dann muss ich mich mit seiner Aussage gar nicht weiter befassen" nicht zufrieden zu geben, auch wenn die initiale Abwehrreaktion vielleicht genau so verläuft. auch durchaus introspektiv gemeint, ich denke, da ist fast niemand frei von)

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  • Bandida: Primitive Nazi-Parolen mit dem Kontext meiner Aussagen zu vergleichen, das ist passt nicht. Weder Stil noch Inhalt sind gleichsetzbar.


    Dir mag die Formulierung der Aussage und Inhalt derAussage nicht gefallen, no prob, Ich will dich nicht überzeugen. Letztendlich kann man sich nur selbst von etwas überzeugen, damit es nachhaltig ist.

  • Neuer und letzter Versuch:


    Ich habe weder Inhalt NOCH Kontext verglichen. Ich habe die Aussage als solche als Parole benannt. Und dann gesagt, dass eine Parole nervt. So wie Parolen der Rechten mich nerven.


    Ich mag einfach Parolen nicht, weil sie den Inhalt verschleiern. So wie man irgendwann den tropfenden und nervenden Wasserhahn nicht mehr wahrnimmt, weil man ihn ständig hört.


    Und ebenso verschleiert das ständige Benutzen von Fremdwörtern eine Aussage. Ich weiß, dass hier im Forum eine geballte Portion Intelligenz sitzt. Ihr wirkt aber nicht intelligenter, nur weil ihr dauernd mit Quantoren und Eskapismus um euch werft. Auch wenn ein großer Wortschatz Aussagen abkürzt: es wirkt an manchen Stellen nicht nur überheblich, sondern erschwert auch vielen das Verständnis.


    Wenn ihr die Dinge beim Namen nennt, macht es das nicht nur einfacher, sondern auch viel präziser.


    Lediglich mal so als Denkanstoß


    Literaturtipp: „Gewönne doch der Konjunktiv“ oder „Speak German“ von Wolf Schneider

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    2 Mal editiert, zuletzt von Bandida ()

  • Du wirst dich mit der Zeit an meine schrullige Art gewöhnen. :blumen:

    Wenn dir was nicht passt sag es einfach. Ich versteh den direkten Weg meistens besser als das Durch-die-Blume-Pusten. Außer Sternenfahrer, den versteh ich aus Prinzip nicht. Wir erforschen noch die Ursachen


    Frohe Weihnachten :advent:

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  • Neuer und letzter Versuch:


    Ich habe weder Inhalt NOCH Kontext verglichen. Ich habe die Aussage als solche als Parole benannt. Und dann gesagt, dass eine Parole nervt. So wie Parolen der Rechten mich nerven.


    Ich mag einfach Parolen nicht, weil sie den Inhalt verschleiern. So wie man irgendwann den tropfenden und nervenden Wasserhahn nicht mehr wahrnimmt, weil man ihn ständig hört.

    Aber es steht hier doch eben nicht Parole gegen Parole oder überseh ich was? Es ging, wenn ich dem Postverlauf richtig folge, um (cristinus') "hinter Springerkonzern stehen Absichten, die dem Großkapital dienen" gegen (bandidas) "Ausländer nehmen uns die Arbeitsplätze weg", als Beispiel einer anderen Parole. Wo ich bei letzterem die Bezeichnung Parole nachvollziehen kann, seh ich das bei ersterem nicht. Dann würden ja auch "Plastikmüll vergiftet unsere Meere" oder "Kinderarmut in Deutschland ist vermeidbar" als Parole bezeichnet werden können, oder wo liegt mein Denkfehler?

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  • Parole= wenn ein Argument/Wahlspruch (egal ob inhaltlich stichhaltig oder nicht) von einer Gruppe (links oder rechts in diesem Fall) immer und immer wieder verwendet wird, ohne weiter darauf einzugehen. Sie stehen für sich. Das hat Cristinus mit dem oft angebrachten "...Kapitalismus" in meinen Augen getan (also einfach nur für mein persönliches Empfinden).


    "Yes we can" von Barack Obama


    Völlig unabhängig davon, ob wir wirklich können oder WIE wir überhaupt WAS können.


    Oder vllt. noch passender:


    Uns Angela


    "Ja wir schaffen das"


    Was schaffen, wir? Und vor allem: WIE genau schaffen wir das.



    Hätte Cristinus beispielsweise geschrieben "Konzern XY bezahlt Typ AB, der wiederum im Vorstand von Verlag hastenichgesehen sitzt und von 0815 finanziert wird", hätte ich gar nicht abgeschaltet, sondern gedacht "Oh aha soso, interessant, nicht gewusst"

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    Einmal editiert, zuletzt von Bandida ()

  • Jerry: Sehr interessantes Posting von dir, danke! Ich hab gleich einen Termin, darum nur auf die Schnelle, werde versuchen nach Weihnachten ausführlicher darauf zu antworten.


    1. Auch wenn ich mich für einige von euch radikal anhören mag: Meine Einstellungen sind tatsächlich nichts anderes als die, die z.B. die SPD noch Anfang der 80er Jahre in ihrem Parteiprogramm hatte. Auch die Linke, vertritt nix anderes als ein sozialdemokratisches Programm, bevor Schröder & Co. die Partei so korrumpiert haben.


    2. Ja, wenn wir denn eine SOZIALE Marktwirtschaft hätten, wäre ich teilweise bei dir. Allein, wir haben nur noch Restbestände davon übrig, an denen von den - kleines DDR-Bonmot - sechs neoliberalen Blockparteien kontinuierlich gesägt wird.


    3. Die USA zeigen den gewünschten Zustand der NeoCon-Thinktanks, wo auch für uns inD die Reise enden soll. Sorry, ich stell mich da auf die Hinterbeine, wehr mich mit Klauen und Zähnen. Ich will nIcht in so einer Gesellschaft leben, und engagiere mich, damit meine Kinder nicht in so was aufwachsen müssen.


    4. Was dann? Nun, du hast richtigerweise beschrieben, dass DDR & Co. nicht die Lösung waren. Neolib Capitalism ist es aber ebensowenig. Du und ich haben wahrscheinlich das Glück, in einer komfortablen Jobsituation leben zu können. Aber ganz ehrlich, das kann sich jederzeit ändern. In dem Moment, wenn die AGs ihren Gewinn um ein Promille erhöhen können, fliegen die Leute aus den Jobs. Aktuelles Beispiel Siemens: Rekordgewinne, aber in dem Werk in Sachsen werden tausende von Leuten abgebaut.


    Das erstmal soweit.

  • Aber ich bin, so wie wahrscheinlich 99,9% aller Bürger, nicht in der Lage, Quellen, die ich zur Meinungsbildung heranziehe, bis ins Detail zu überprüfen.

    Das war auch nicht das, worum ich gebeten hatte. Es ging mir nur darum, dass du nach aktuellen Quellen suchst, aber nicht darum, dass du diese Quellen auch noch überprüfst.

  • Thygra

    Jo ist notiert


    Der vorletzte Beitrag von Cristinus dürfte übrigens für dich und deine Frage zum Lohn interessant sein. Der mit den Paketzustellern. Da werden einige Tricks erklärt, wie man Mindestlohn unterwandert. Passt nicht ganz zu der Logistik, die ich meinte, aber interessant

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Das Ausbeutungsmodell der Paketzusteller kenne ich schon länger. Ich kaufe auch eher wenig im Versandhandel.


    By the way, heute habe ich (eher durch Zufall) entdeckt, dass die Buchhandlung in meinem Wohnort auch einen eigenen Onlineshop hat. Da wird schon ab 20 Euro versandkostenfrei geliefert. (Oder natürlich alternativ online bestellt und dann in der Buchhandlung persönlich abgeholt.)


    Wenn ich also wirklich mal wieder etwas im Buchbereich kaufen möchte, werde ich das nicht mehr bei amazon tun, sondern wieder im örtlichen Buchhandel. (Mache ich sowieso hin und wieder, aber bisher nicht online vorbestellt.) Entweder mit persönlicher Abholung, oder falls das nicht geht, dann legt das Paket immerhin keine großen Strecken zurück, da das Postverteilzentrum (Deutschland größtes DHL-Zentrum) auch bei uns im Ort ist.


    Aber ich glaube, ich lande gerade in einem ganz falschen Thema ... :S

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Aber ich glaube, ich lande gerade in einem ganz falschen Thema ...

    Tun wir das nicht alle früher oder später, und besonders jetzt und hier

    Ausnahmsweise unmöglich. Der Thread heisst "Macht doch was ihr wollt" 8)


    Wenn ihr den Schlenker hinkriegt, könnt ihr jetzt sogar von eurem Mittagessen oder Nachbars Lumpi erzählen

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Nochmal bzgl BGE Experiment in Finnland

    Arte:RE (bis 18.Januar)

    (selber noch nicht gesehen)

    Ein Künstler möchte künstlerisch tätig werden und freut sich über die Kohle. Er kauft sich ne Kamera und ihm wird von Freunden direkt ein Job vermittelt. Irgendeine Gruppe dabei filmen, wie sie im Wald singt und das Video zusammenschneiden.


    Der Künstler mit der Gruppe "Ode an den Wald" sagt sinngemäß:


    Ich bin nicht gezwungen jeden Job anzunehmen und kann machen was ich will, Geld kommt ja.


    Ich glaub Jerry war es, der sowas schonmal anbrachte. Laufen wir da nicht Gefahr, dass viele auf den Traumjob warten, während anderenorts Arbeiter gesucht werden? Klar, das widerspricht natürlich wieder der freien Persönlichkeitsentfaltung. Aber wir (als Gesellschaft) profitieren ja auch davon, dass man sich den Job nicht unbedingt aussuchen kann. Wer würde sonst freiwillig Klos schrubben? Gut, mit zusätzlicher Grundsicherung wahrscheinlich einige mehr als jetzt.


    Und dieser Ilkka Kaukoronta (Wirtschaftswissenschaftler) hat ausgerechnet, dass ein BGE für den Staat nicht tragbar wäre, selbst bei geringem BGE. Die Staatsverschuldung (Finnland) würde bei dem Betrag von 560€ um 5% steigen. Außerdem sagt er sinngemäß, dass sich in der Vergangenheit gezeigt hätte, dass die Menschen lieber zu Hause blieben, wenn sie die Möglichkeit hätten. Rente, Elterngeld etc.


    Auch habe sich selbst die Regierung noch keine Gedanken dazu gemacht, wie man so etwas finanzieren könne. Finde ich übrigens erstaunlich, wenn man 20 Mille für so ein Experiment zur Verfügung stellt.


    Im Video ist dann seitens der Teilnehmer immer wieder die Rede davon, dass Arbeit Spaß machen soll.


    Die andere Partei hat sich vom Geld eine neue Couch gekauft und plant eine Reise. Man sei jetzt freier in seinen Entscheidungen und habe mehr Zeit für die Familie. Sie arbeitet in einem Cafe, er ist irgendwo angestellt, was ich vergessen hab. Jedenfalls sei es wohl so, dass man einfach schlechtbezahlte Jobs damit attraktiver machen wolle. Die Teilnehmer bezweifeln selbst, dass bei dem Experiment was rauskommt.


    Das Ende find ich noch ganz gut: da wird von der "Betreuerin" gesagt, dass das Experiment völlig falsch verstanden wird. Es sei nicht dazu da herauszufinden, ob die Gesellschaft dadurch sozial gerechter werde und schon gar nicht soll es den Menschen damit ermöglichen, mit dem Geld zu tun und lassen was sie wollen. (was so ein bisschen das Gegenteil von dem ist, was die Teilnehmer denken) Man will nur herausfinden, wie man das Sozialsystem umbauen kann. Es geht nicht um Freiheit oder Gleichheit!


    Parallel zum Experiment hat die Regierung übrigens das ALG um 100 Tage gekürzt um den Druck zu erhöhen. 2000 freuen sich über die neue Freiheit, der Rest wird unter Druck gesetzt? Aha!


    Abspann: der Künstler vom Anfang hat seine Kamera geschrottet und baut jetzt Trommeln. Außerdem plant er eine Künstlerwerkstatt.

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Hallo André,

    (Oder natürlich alternativ online bestellt und dann in der Buchhandlung persönlich abgeholt.)

    Stell dir vor, dass klappt sogar mit Gesellschaftsspielen beim Buchhändler. 8))
    ich schicke eine Mail mit meiner Bestellung und erhalte eine Mitteilung, dass es angekommen ist und für die Abholung bereit liegt. Und ja sie würden es auch bringen - aber das will ich ja gar nicht.

    Liebe Grüße
    Nils (shoppt aber auch bei ganz speziellen Sachen gerne online)

  • Da werden einige Tricks erklärt, wie man Mindestlohn unterwandert.

    Im meinem Umfeld hat eine Pferdewirtin mit der Einführung des Mindestlohn einfach einen neuen Vertrag mit einer geringer festgelegten Wochenstundenzahl erhalten - gleiche Lohnsumme - gleiche Arbeit - keine "Überstundenvergütung".
    Ist es in vielen Bereichen nicht üblich, um den Mindestlohn zu umgehen, nach Leistung abzurechnen? Eine Sau zerlegen, bringt 7,85€ pro Stück. Egal wie lange das braucht.

    Liebe Grüße
    Nils

  • Stell dir vor, dass klappt sogar mit Gesellschaftsspielen beim Buchhändler.

    Ich weiß, du hast das schon gefühlte 4711 Mal erwähnt ... ;)

    Im meinem Umfeld hat eine Pferdewirtin mit der Einführung des Mindestlohn einfach einen neuen Vertrag mit einer geringer festgelegten Wochenstundenzahl erhalten - gleiche Lohnsumme - gleiche Arbeit - keine "Überstundenvergütung".

    Und wenn sie dann nach Erreichen ihrer Wochenstundenzahl einfach nach Hause ginge, was würde die Arbeitgeberin dagegen tun?

  • Und wenn sie dann nach Erreichen ihrer Wochenstundenzahl einfach nach Hause ginge, was würde die Arbeitgeberin dagegen tun?

    Da hatte sie nicht weit. Als sie den Job dort noch machte, wohnte sie auch noch auf dem Gestüt. Und? Was können schon die armen Pferde dafür, dass der Arbeitgeber so unmenschlich ist? Nee, dass ist schon eine spezielle Szene - Pferdenarretei wird schon gerne ausgebeutet - ähnlich die Gesellschaftsspielenarretei. 8)

    Liebe Grüße
    Nils (kennt Gesellschaftsspieler, die sich den betrieben Marketing-Aufwand in Naturalien vergüten lassen) :whistling: