Apropos Jobs der Zukunft. Das hier könnte interessant sein:
Beiträge von Vondenburg im Thema „Macht doch was ihr wollt... [war: Die Zukunft von online ist offline?]“
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Und das werden wir eh nicht. Also "den Faulen das Lenzen ohne Gegenleistung finanzieren". Auch steht das BGE nicht dafür.
Aber das wurde ja auch schon hier diskutiert.
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Zitat
Nein eben nicht. Dazu bräuchten wir erstmal eine gemeinsame Defintion von Faulheit, sonst sprechen wir hier (was wir leider die ganze Zeit tun) von zwei völlig verschiedenen Dingen. Wenn ich Kranke ausschließe und du mit einschließt, reden wir nicht von derselben Gruppe Mensch. Wenn du dann sagst, Faule wären auch depressiv und deswegen faul, ist das doch was völlig anders, als wenn ich sage, jemand ist freiwillig von sich aus faul (ohne depressiv). Ursache und Symptom, bzw. Ursache und Wirkung. Es gibt ja auch nicht nur faule H4'ler. Genauso gibt es Faule aus gutbürgerlichem Haus, aus Arbeiterfamilien ... Die haben sich das Faulsein weder bei den Eltern abgeguckt, noch wurde es ihnen antrainiert. Die sind weder krank noch behindert. Die handeln rational nach dem ökonomischen Prinzip (in diesem Fall mit geringstem Einsatz vorgegebenes Ziel erreichen).
Ich dachte wir reden hier aber darüber, ob Harz4-er eine Arbeitstelle annimmt oder nicht, oder? Wenn Du über allgemeine Faulheit, die jeder zu gewissen Graden hat, reden willst, dann bitte. Allerdings werde ich mich dann verabschieden. Nicht mein Thema.
ZitatWas ich aber nicht abstreiten will: ich persönlich würde auch bis zu einem gewissen Grad welchen von denen mit der anerzogenen Faulheit das Geld kürzen. Sprich ich würde sie zwingen arbeiten zu gehen oder ihnen das Geld kürzen. So schwer traumatisiert sind die auch alle nicht. Manche brauchen auch einfach ne Konfrontationstherapie, was ja durchaus auch von beispielsweise ehemaligen Obdachlosen etc. gesagt wird. Dass sie einfach n Anschubser brauchten, bevor sie wieder handlungsfähig waren..
Da gab es bei den Krautreportern einen interessanten Artikel zum Thema: "Die permanente Diskriminierung armer Menschen, verständlich erklärt". Da wird erklärt wieso das ein Fehlschluss sein kann:
"Studien zeigen immer wieder, dass Menschen, die unter Druck stehen, keine guten (finanziellen) Entscheidungen treffen. Unser derzeitiges Sozialsystem ist aber auf Druck aufgebaut. Wer Hartz IV bekommt, muss beweisen, dass er sich bewirbt, selbst wenn diese Bewerbungen aussichtslos sind, weil das Jobprofil nicht stimmt, er muss sich abmelden, wenn er seine Stadt verlässt und muss damit rechnen, dass ihm die Hilfe gekürzt wird, wenn er sich nicht an all diese Auflagen hält, im Zweifelsfall komplett. Gerade wurde ein Fall bekannt, in dem ein Hartz-IV-Empfänger ein Einnahmenbuch führen musste – über die Einnahmen, die er beim Betteln auf der Straße hatte. Es stimmt also nicht, dass in Deutschland niemand auf der Straße stehen muss. Diesen Druck zu verringern, könnte armen Menschen dabei helfen, ein besseres Leben zu führen."
(Wenn Du den vollen Artikel lesen willst, kommst Du aber leider um ein Probeabo nicht drumrum)
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Zumindest Dein Vater hatte eine Arbeit, die Euch ernährt hat und Ihr habt nicht von Stütze gelebt. Stimmts?
Nein - der Lohn des Vater hat für die Ernährung der Familie nicht gereicht. Das war vor der Pille - keine Rede von eine Familienplanung - es waren auf einmal fünf Mäuler zu stopfen. Der Viehbestand war kein Streichelzoo. Der Rasen im Garten hatte auch einen automatischen Mäher (Schafe). Der Keller war voll selbst gewonnener Lebensmittel. Richtig BIO!
Gab es in den Sechzigern sowas wie eine "Stütze"? Meine Eltern war vielleicht zu stolz dazu. Wie beschrieben, haben die sich selbst geholfen. Beide Eltern kamen aber auch aus selbstständigen/wohlhabenden Elternhäusern. Die Großeltern waren Gastwirt und Schuster im jeweiligen Ort. Vielleicht ist meinen Eltern doch noch etwas Brauchbares mitgegeben worden.
Liebe GrüßeNils
Jupp. "Stütze" gab es seit den 50-er. Nannte sich früher Sozialhilfe. Du hast mit dem Geld der Sozialhilfe und dem Arbeitslosengeld sogar mehr kaufen können also heutzutage mit Harz4. Kann aber natürlich durchaus sein, dass Deine Eltern dafür zu stolz waren... oder aber für die damaligen Zeiten genug hatten, um ihren Lebensstandard zu halten.
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@Bandidat
Cool down! Ich habe Dir weder unterstellt, keine Ahnung zu haben, noch habe ich Dich "belehrt". Nächstes Mal nachfragen, wenn Du befürchtest, dass ich Dir was unterstelle oder Dich "belehre". Normalerweise löst das dann solche Missverständnisse auf. Und meistens unterbindet das dann solche Eskalationen wie hier (und jemand sagte mir mal das wäre auch besser fürs Herz. Ob das stimmt, weiss ich nicht).
Ach ja: Wenn ich denke, dass Du einfach gestrickt wärst, würde ich das sagen.
Dann mal zu Deinem Text:
ZitatWenn ich also Faule mit Schmarotzern gleichsetze, meine ich damit immer noch nicht Kranke (Burn-Out-Syndrom, Depressive usw.) sondern Leute, die arbeiten KÖNNTEN, aber freiwillig nicht WOLLEN. Und das hab ich auch mehr als nur ein Mal gesagt.
Jepp. Genau die meinte ich auch. Das sind genau diejenigen, die in der Schule bereits lernen wie ein Antrag auf Harz4 auszufüllen ist. Das sind dann auch diejenigen, die über die Eltern schon gezeigt bekommen, dass lernen und arbeiten nichts bringt, weil die Eltern schon keinen Job bekommen oder einen Job mit Aufstockung bekommen und teilweise von den Ämtern drangsaliert werden. Natürlich sind die Depressiv usw. und natürlich sind das jede Menge Leute gerade bei den Harz 4-lern. Und damit wir uns richtig verstehen: Wenn ich davon rede, dass die über die Eltern was gezeigt bekommen, dann heisst das nicht, dass die Eltern da aktiv dran schuld wären, sondern, dass bereits die Eltern in eine entsprechende Notlage reinmanövriert wurden.
Also nochmal: Das was Du als Faulheit siehst, ist sehr häufig erlernte Hilflosigkeit. Dabei ist dann völlig egal was die WHO, das Finanzamt oder sonstwer als Definition für Faulheit hat.
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Schöne Darstellung, deckt sich mit meinen Kindheitserfahrungen: Geld war knapp, Taschengeld das kleinste im Freundeskreis. Hose, Schuhe, Socken wurden erstens aufgetragen und zweitens geflickt wenn Macken dran waren. Fahrrad war eine defekte Klapperkiste, musste aber gehen weil der Bus nur 3x am Tag fuhr. Urlaub gab's in 20 Jahren genau zwei Mal: 1x in den Harz, 1x an die Nordsee. In den Ferien wurde wahlweise beim Bauern aufm Feld oder in der Metallfabrik in der Stadt gerackert, um sich ein paar Mark zu verdienen.
Kumpel hatte ein Mofa. Ein MOFA!!! Was hab ich den beneidet. War aber ansonsten kein Problem, weil's den meisten anderen Kindern genauso ging. Heute würde man uns vermitlich als untere Mittelschicht belächeln und bei Twitter unter dem Hashtag #Ungleichheit zur Revolution auffordern.
Weiß bis heute noch nicht, wie ich aus diese Hölle entkommen konnte. Achja, doch, ich weiß es: liebevolle Eltern, die immer viel Wert auf Bildung, Bildung, Bildung gelegt haben.
Zumindest Dein Vater hatte eine Arbeit, die Euch ernährt hat und Ihr habt nicht von Stütze gelebt. Stimmts?
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Und dann fragst Du mich, was Erlente Hilflosigkeit mit Faulheit zu tun hat??
Ich bin etwas erstaunt.
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Was genau hat deiner Meinung nach Erlernte Hilflosigkeit mit Faulheit zu tun?
Das was Du als Faulheit siehst, ist sehr häufig erlernte Hilflosigkeit.
EDIT: Interessanterweise unterstützt Du diese Leute in ihrer Eigeneinschätzung perfekt. Wenn Du sie als Sozialschmarotzer beschimpfst, bestätigt das nur deren Sicht auf sich selber: Sie sind zu nichts zu gebrauchen.
Nur als kleine Überlegung.
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Weil immer wieder von den "Faulen" Leuten und Sozialschmarotzer geredet wird:
Das hier könnte da interessant sein:
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@yzemaze:
Danke für den Hinweis. Ich lasse den Link die 48 Stunden bestehen und danach werde ich ihn löschen.
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Was ich mal mal diskutieren möchte, wäre: Wer soll denn das alles bezahlen? Wohl die Millionäre und Milliardäre in unserem Land. Aber reicht es denn aus, wenn die kleine Gruppe zur Kasse gebeten wird, um den kompletten Sozialstaat zu sanieren? Wohl kaum. Dann blieben nur noch die Großkonzerne übrig, denn der Mittelstand und die Kleinunternehmen tragen schon genug Kosten. An die Leistungsträger unseres Landes heranzugehen, das wäre sicher kontraproduktiv. Also blieben nur die Multinationalen Konzerne und die Millionäre/Milliardäre in unserem Land übrig. Hm...und was wäre, wenn die jetzt einfach abhauen aus unserem Land, wie es beispielsweise die Bekleidungsindustrie oder Boris Becker,Steffi Graf etc. getan haben????
Ich sehe immer noch nicht, woher das Geld kommen soll, um all diese Wohltaten zu finanzieren.
Nachdenkliche Grüße
Marc
Ich habe da einen Artikel von den Krautreportern, bei dem ein relativ ausführlich über die Gegenfinanzierung eines bGE in Höhe 750 Euro geschrieben wurde:
(Link entfernt) (Ich fürchte allerdings, dass Du den Artikel nicht lesen kannst, weil Quasipaywall)
"Bei Einführung einer Flat Tax von 60 % bei der Einkommensteuer und einer Abschaffung der Abgeltungssteuer ist die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens zuverlässig gegenfinanzierbar."