Nachdem die Frage aufkam, wer solche Menschen kennt, die keinen Bock aufs Arbeiten haben und mit Absicht alles versauen, um mit dem A... zu Hause zu bleiben: ich leider ein paar und ich fange mit der lustigsten Begebenheit an:
- Ich habe mal im internen Bereich für eine Zeitarbeitsfirma gearbeitet, ist wohl so knapp 20 Jahre her. Da kam ein Bewerber zum Gespräch, der in der Bewerbung angegeben hat, dass er erst 2,5 Monate später anfangen könne. Beschäftigungsstand derzeit aber Arbeitslos. Auf unsere Frage hin, warum das denn so wäre, wir würden ihn ja gerne sofort einstellen war seine lapidare Antwort: "Ich habe ausgerechnet, dass ich in den letzten Jahren XY DM an Arbeitslosenversicherung eingezahlt habe und diesen Betrag habe ich eben erst in 2,5 Monaten wieder raus und erst dann fange ich wieder an zu arbeiten" - ah ja.....
- wir haben einen Bekannten, der knapp über 50 ist. Wir kennen den seit 10 Jahren. Lebt alleine in einer runtergekommenen Gegend, lebt gefühlt von Brot und Kaffee (und Zigaretten) und sieht nicht ein, dass er arbeiten geht. Kerngesund, sportlich (durch das viele Fahrradfahren) und durchaus in der Lage, noch einige Jahre etwas zu tun. Ihm reicht, wie er lebt. Er braucht nicht mehr. Und sollte es mal zu sozialen Diskussionen am Spieltisch kommen, muss ich leider wütend aufstehen, um nicht ausfallend zu werden.
Und genau auf solche Menschen bezieht sich Bandida meines Erachtens und erhält dafür meine volle Zustimmung. Woher hat der Mann das Recht, auf unsere Kosten zu leben - wenn auch kein Leben in Saus und Braus - und jeden Versuch der Arbeitsagentur irgendwie zu torpedieren? Warum müssen wir genau dafür aufkommen?
- Dann gibt es noch die Menschen, die sich ganz lange nicht um ihre Angelegenheiten kümmern, sich dann nicht mehr kümmern können und dann daran zu grunde gehen. Die stehen auch irgendwann beim Amt, weil sie plötzlich die Wohnung verlieren und ihnen alles über den Kopf gewachsen ist. Hier leistet das Amt schnell finanzielle Hilfe sofort in bar - mehrfach erlebt. Wenn die Leute danach allerdings noch immer nichts auf die Reihe bringen, geht diese Amtshilfe auch schnell wieder zurück. Die Leute sind im Grunde selbst schuld aber mental nicht in der Lage, sich wieder selbst in die Waage zu bringen. Die bräuchten eben andere als finanzielle Hilfe...
Das Problem ist, dass es für das Amt immer Einzelfälle sind und die sind bei dem Aufkommen an Bedürftigen echt schwer herauszufiltern ohne noch mehr Verwaltungsaufwand und somit noch mehr Geld da reinzustecken. Dadurch fallen solche Menschen nicht auf. Manchmal kommt es halt zu Sanktionen oder Weiterleitung an Sozialarbeiter, die den Menschen zurück ins Leben helfen. Aber die vollkommen unbelehrbaren? Niemand sollte auf der Straße schlafen müssen (und müsste das mit ein bisschen eigenem Zutun m.E. in D auch nicht).
Aber wie könnte denn ein Mittel gegen - Entschuldigung - Schmarotzer aussehen, die das nicht zur Folge hat??? Ich habe keine Idee... Und anscheinend auch sonst niemand. Und wenn Fall 2 plötzlich ein Grundeinkommen von 1T€ hätte - was würde er mit seinem Reichtum anfangen? OK: Bis jetzt bekommt er den Mindestsatz + Sozialversicherung + Miete - aber bei ihm m.E. durchaus unter 1T€.... Und wer garantiert, dass er dann seine Sozialversicherung und seine Miete auch tatsächlich zahlt und nicht das Geld für Zigaretten einsetzt oder doch noch anfängt zu saufen?
Man kann darüber echt noch Ewigkeiten diskuttieren. Vielleicht liest ja jemand von der Regierung mit und bringt einen unserer Vorschläge ein (gab es überhaupt welche?) Ein "gerechtes" System - außer dem zum Scheitern verurteilten Sozialismus, weil sich immer einer übervorteilt fühlt - kann es vermutlich nicht geben. Denn jeder Mensch ist anders. Schon die Fähigkeiten, Intellekte, körperlichen Eigenschaften schaffen große Unterschiede. Und gerade diese Diversität macht das Leben lebenswert...