Jiangnan habe ich mir während des Kickstarters näher angeschaut. Das ist ein Spiel, bei dem ich die Wertungen abwarten wollte.
Ich habe natürlich auch nach Wertungen geschaut, bevor ich auf "kaufen" geklickt habe. Aber da gibt's irgendwie erstaunlich wenig. Hier ist etwas von Dale Yu (Opionated Gamers), aber das ist auch mehr Regelnacherzählung als Review. Ansonsten findet man eher KS-Previews als spätere Reviews. Aber so riesig war der Kickstarter ja auch nicht. Sicher auch, weil das Spiel nicht gerade günstig war bzw. immer noch ist.
Aber immerhin sind die jüngeren BGG-Comments fast durchgängig positiv, und das ist bei einem Kickstarter, der nicht erst gestern ausgeliefert wurde, tendenziell auch ein gutes Zeichen.
Ich habe mich dann im Endeffekt ganz klassisch auf Regellesen und meine Eindrücke da verlassen.
Wer sich gerne die Regeln erklären lässt und/oder anderen gerne beim Spielen zuschaut, findet auch Teaches+Playthroughs von Paul Grogan (Gaming Rules) und Edward Uhler (Heavy Cardboard). Da habe ich auch mal kurz reingeschaut, aber nicht komplett. Außerdem sind das auch nur Prototypen vor KS-Start.
Es nutzt doch ziemlich viele verschiedene Mechaniken.
Ich weiß, was du meinst. Da kann am Anfang manches erschlagend wirken, mit den Booten, die unten langfahren, und den Plättchen für das Bag Building. Aber so wild ist das nicht und ich würde auch eher sagen: Viele Abhängigkeiten und Randbedingungen, nicht viele Mechaniken. Denn im Kern gibt es nur drei Hauptsachen, die man durch Abgabe gleichfarbige Ressourcen macht (Drama, Gemälde, Bücher), drei andere mögliche Wertungen (Geld, Scenery durch Reisen, Assistenten), und dazu sechs Orte, bei denen man die ganzen Sachen kriegt. Fertig.
So wild ist der Kern gar nicht. Dabei gibt's oft viele Möglichkeiten, die gleichen Ergebnisse zu bekommen. Genau das unterscheidet für mich Jiangnan von anderen Spielen mit vielen drangeklatschen Randbedingungen (z.B. Unconscious Mind von Fantasia oder Delta von Game Brewer, die ich beide nach Anspielen nicht gebacken habe), weil die eben nicht verstanden haben, dass der Preis der vielen Randbedingungen dann sein muss, andere Elemente dafür einfacher zu halten und verschiedene Wege zu bieten, damit dann aus den Einschränkungen kreative Lösungen werden können.