Das beste Sandbox-Spiel

  • hatte versucht das zu vermeiden, meinte tatsächlich mit dem Begriff eher Spiele der Kategorie 2 von Frankman (Open World Spiele).

    Sehen das die anderen auch so? Für mich sind Sandbox-Spiele Spiele, in denen man sich möglichst frei bewegen kann, mit möglichst wenig vorgegebenen Regeln. Der Grund dafür ist die Parallele zu Sandbox-Spielen im Videospielbereich. Hier bezeichnet man eben Spiele wie Minecraft als Sandbox, macht begrifflich auch mehr Sinn, meiner Meinung nach.

    Die große Stärke der Narren ist es, dass sie keine Angst haben, Dummheiten zu sagen.

  • Ohne klugscheißen zu wollen, Sandboxspiele in Brettspielen, sind Spiele, die man immer mit der selben Strategie spielen könnte, weil alles von vornherein verfügbar ist, wie bei Caverna. Es sind also Strategiespiele. Taktische Spiele fallen dementsprechend raus, weil man nämlich immer auf die jetzige Situation reagiert, also es automatisch immer anders wird, wie zum Beispiel Five Tribes. Five Tribes ist kein Sandboxspiel. Auch Spiele wie Agricola sind keine Sandboxspiele, weil man immer andere Karten hat. Damit Agricola zu einem Sandboxspiel wird, müssten alle Karten von vornherein verfügbar sein.

    Wie gesagt, wollte nicht klugscheißen.

  • Sandbox: Ich bin frei mit welchen Aktionen ich die Siegpunkte generieren will. Thematisch kann sich das Ganze durchaus auf sehr engem Raum bewegen und ist meist ein typisches Merkmal sogenannter Euro-Games. Diese Spiele bieten meistens das grösste Potential um verschiedene Strategien zu testen, zudem zeichnen sich solche Spiele oft dadurch aus, dass man sogenannte Siegpunktengines aufbauen kann.

    Typische Vertreter könnten z.B. Agricola/Caverna, Praga Caput Regni, Teotihuacan oder auch Marco Polo sein.


    OpenWorld: Hier werden Aktionen mit einer einzigen Figur(!) an den Orten ausgeführt, die man auch real besuchen würde. Es gibt also nicht zig Aktionsscheiben, die man auf verschiedene Orte verteilt, sondern man 'besucht' den Ort eben auf dem Spielbrett mit seinem Charakter und führt genau dort seine Aktion aus. Wenn etwas transportiert werden muss, dann wird das nicht gebeamt, sondern geht genau, vom Spieler gewählten Weg, durch die Welt/Map. Welche Orte man besuchen will, bleibt dem Spieler weitgehend frei gestellt.

    Typische Vertreter könnten z.B. Mage Knight, XIA, Western Legends, Outer Rim sein.

    Hier würde ich gerne etwas ergänzen/abändern:


    Sandbox: Hier handelt es sich nicht darum, mit beliebigen Aktionen Punkte zu generieren, sondern eher darum sich Sandkasten-like einen sehr hohen Grad an Kreativität zu erlauben - und das eben nicht nur auf vorher definierten Wegen. Oftmals haben solche Spiele keine Ziele bzw. keine, dessen Vorhandensein das Spiel groß beeinflussen. Man denke hier an klassische Videospielvertreter wie z.B. Minecraft. Aus diesem Grund wird z.B. auch in den meisten Aufbauspielen dann von einem Sandbox-Modus gesprochen, wenn es keine konkreten Ziele als das kreative Bauen ansich gibt. Mehrere Möglichkeiten zu Siegpunkten führen nicht automatisch zu dem Sandbox-Genre.


    OpenWorld: Diese ist nicht an eine einzelne Figur geknüpft, sondern an eine offene Welt, welche ohne künstliche Barrieren etc. auskommt. Hier geht es viel um eine authentisch zu erlebende Welt - je besser simuliert, desto besser. Hier geht es zwar auch um Kreativität, jedoch eher innerhalb der Gegebenheiten, welche einem durch die Welt auferlegt werden. Hier passt z.B. auch die Wahl rein, wie man "gewinnen" möchte und dabei hat man viele Möglichkeiten.


    Dennoch stimme ich zu - hier ist man vermutlich eher auf der Suche nach einem OpenWorld Spiel.

  • Ja du hast recht, man könnte 'Sandbox' noch besser definieren und eingrenzen als ich das gemacht habe. Da gibt es sicher wortgewandtere Schreieber als ich das bin. Grundsätzlich geht es aber nicht darum ob ein Spiel taktisch oder strategisch veranlagt ist, sondern wie offen die verfügbaren Aktionen sind. Deshalb bin ich mit Mahmut auch nicht einig, dass Sandbox-Spiele wie Caverna nur eine mögliche Strategie zulassen. Auch bei Caverna gibt es Mitspieler die einem Aktionen oder Ressourcen wegschnappen und man deshalb die Strategie anpassen muss. Diese Aussage trifft, wenn überhaupt, nur auf Solospiele zu.


    Extremes Beispiel Schach:

    Nach meinen Definitionen oben, fällt Schacht in die dritte Kategorie und ist deshalb weder ein Sandbox, noch OpenWorld-Spiel. Es gibt innerhalb der vorgegebenen Regel nur genau ein Weg zum Sieg. Jaja, ich weiss, Schachspieler werden mich jetzt steinigen. Aber Grundsätzlich geht es einfach nur um Schachmatt, der Weg dahin geht nur um das Umplatzieren meiner 16 Figuren.

    Was wenn man im Schach jetzt auf bestimmten Felder Sonderaktionen ausführen könnte? Oder wenn man seine Springer per Forschung upgraden könnte? Oder man kann einen Graben oder Mauer um seinen König bauen? Damit würde sich die Auswahl an möglichen Strategien schlagartig vergrössern und man könnte gewinnen durch viel Forschung und spezialisierte Einheiten oder durch ausgedehnte Bautätigkeiten. Dann würde Schach zu einem Sandbox-Spiel.

  • Macht’s doch nicht wieder unnötig kompliziert, es gibt sowieso keine endgültige Definition. Gemeint ist einfach im weitesten Sinne folgendes:

    Ein Sandboxspiel lässt dir von Beginn alle Freiheiten/Entscheidungsmöglichkeiten, um das gesteckte Ziel zu erreichen. Es gibt viele unterschiedliche Wege dahin, die natürlich auch kombiniert werden können. Das vermutlich beste Beispiel dazu aus der digitalen Welt ist Minecraft.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Deshalb bin ich mit Mahmut auch nicht einig, dass Sandbox-Spiele wie Caverna nur eine mögliche Strategie zulassen.

    Das habe ich nicht behauptet. Ich sagte, man könnte, immer die selbe Strategie fahren / spielen. Habe nicht gesagt, das Caverna nur eine Strategie zuläßt ;)

  • Also, Euros wie Caverna, Agricola passen da aus meiner Sicht alle nicht rein. Die "große Welt" gehört für mich zu Sandbox dazu.

    Sehe ich genauso. Für mich gehört auch das Gefühl dazu, ein großes Abenteuer zu erleben und direkte Konfrontationen mit meinen Gegnern haben zu können. Insofern ist für mich Ein Fest für Odin kein wirkliches Sandbox Spiel - im Gegensatz dazu stehen bspw. Western Legends und Korsaren der Karibik.


    Gibt es eigentlich schon Vergleiche zwischen Korsaren der Karibik und Schrecken der Meere?

  • Lustiger Thread. Keiner weiß so richtig zu erklären was ein Sandbox-Spiel nun sein soll und alle suchen gemeinsam das Beste!

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • In der Tat - bringt damit alle etwas voran.

    Nur bedingt - ich weiß definitiv nicht was ein Sandbox-Spiel nun so genau sein soll.

    Es wurden aber einige gute Spiele genannt.

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    Herbert

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  • Gibt es eigentlich schon Vergleiche zwischen Korsaren der Karibik und Schrecken der Meere?

    nicht wirklich, habe ich auch schon gesucht. Ich glaube, die allgemeine Meinung geht dahin, dass Korsaren mehr Möglichkeiten bietet, dafür aber auch kleinteiliger ist und um einiges länger dauert.

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  • Sandbox-Spiele zeichnen sich insbesondere auch dadurch aus, dass sie keine Zielvorgaben machen und die Spieler ihre Zielsetzung - "Was will ich in diesem Spiel erreichen" - selbst definieren müssen. Wie dies auch der namengebende Sandkasten fordert, der zu Beginn einfach nur eine Projektionsfläche für jedwede Idee ist, sei es nun Sandburg, Bagger-Apokalypse, Kugelbahn oder Schlammloch.

    Open World dagegen bezeichnet einfach nur Spiele, deren Spielwelt für den Spieler frei begehbar ist. Witcher 3 = Open World. Witcher 1 = kein Open World.

    Siehe auch die Ergebnisse der 1-Minuten-Recherche:

    Sandbox-Games (Wikipedia)

    Open-World-Games (auch Wikipedia)


    Persönlich bin ich mir nicht sicher, ob es überhaupt echte Sandbox-Spiele im Brettspiel-Bereich gibt, da das Ziel eigentlich immer sehr klar vorgegeben ist. Auch bei XIA: Mehr Prestige. Bei Caverna sind es eben Siegpunkte, und zwar auch immer "mehr als alle anderen". Der Weg dorthin gibt ein paar Freiheiten, aber schlussendlich ist es immer eine Variation von Erkunden, Kämpfen, Verkaufen (Xia) oder Höhle/Feld ausbauen (Caverna). Bei keinem der beiden Spiele kann ich beschliessen, dass ich lieber eine Raumstation mit eigener Flotte oder ein hübsches Holzhaus mit Teich bauen möchte.



    Aber da ich Definitionen unglaublich langweilig finde, zurück zum eigentlichen Thema... :DXia (oder auch Korsaren der Karibik) empfinde ich persönlich eher als Wettrennen nach Prestige (oder halt Gold), aber so richtig sandboxy finde ich sie beide nicht.

    Vom Gefühl her empfinde ich persönlich Talisman und Arkham Horror 2nd Edition, jeweils mit allen Erweiterungen zugleich im Spiel, am ehesten als Sandbox. Einfach deshalb, weil man als Spieler durch die Masse an verfügbaren Optionen schnell dazu animiert werden kann, irgendwelche selbstgesteckten Ziele zu verfolgen, die mit dem Erreichen der eigentlich definierten Spielziele - Crown of Command und Grossen Alten besiegen - nur noch lose etwas zu tun haben, sehr wohl aber dennoch Belohnungen mit sich bringen.

    Myth wiederum ist beim Spielaufbau eine Sandbox, weil das Spiel zwar sagt "Werde ein grosser Held", aber null Vorgaben macht, auf welchem Weg. Es gibt keine Vorgaben, welche Maptiles zu verwenden sind, bleibt den Spielern überlassen, wo sie hinreisen möchten. Die Maptiles sagen lediglich: "Hier könnten bis zu 3 Monsternester und bis zu 3 Gegnergruppen sein, die auch Champions oder Bosse enthalten könnten, und es könnte eine Quest geben, und es könnte auch bis zu zwei Fallen geben. Aber vielleicht auch nicht, müsst ihr wissen." Hat man sich dann mal entschieden und sich ein Abenteuer aus den Fingern gesaugt, dann sind die Ziele jedoch wieder klar vorgegeben.


    Kurzum:

    Ich stand seit gestern ein paar Mal vor dem Spieleschrank und habe über "Sandbox"-Spiele nachgegrübelt, aber mir will nicht so richtig eines einfallen. Alles zu linear, zu sehr auf ein spezifisches Spielziel hin ausgerichtet... :/

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • Sandbox-Spiele zeichnen sich insbesondere auch dadurch aus, dass sie keine Zielvorgaben machen und die Spieler ihre Zielsetzung - "Was will ich in diesem Spiel erreichen" - selbst definieren müssen.

    So hätte ich Sandbox auch definiert. -> Spielen um, das Spielerlebnis zu erleben im Gegensatz zu Spielen, um Siegpunkte zu generieren oder eine finale Mission (z.B. Endgegner zu besiegen oder überleben) zu erreichn. D.h. Alle Spiele ohne Spielende (d.h. ohne Schlusswertung).


    Von solcher Art keine ich allerdings kein Brettspiel...

  • Talisman? Hab bisher nur einmal gespielt (und dann verkauft) aber ich hatte das Gefühl, dass es schon recht zielstrebig um das Erlangen der Krone der Herrschaft ging (hieß das Ding so?), oder täusche ich mich?

    Die große Stärke der Narren ist es, dass sie keine Angst haben, Dummheiten zu sagen.

  • Nur bedingt - ich weiß definitiv nicht was ein Sandbox-Spiel nun so genau sein soll.

    Genau darum geht es. Eine Definition findet sich da schnell:

    Sandbox-Spiele zeichnen sich insbesondere auch dadurch aus, dass sie keine Zielvorgaben machen und die Spieler ihre Zielsetzung - "Was will ich in diesem Spiel erreichen" - selbst definieren müssen. Wie dies auch der namengebende Sandkasten fordert, der zu Beginn einfach nur eine Projektionsfläche für jedwede Idee ist, sei es nun Sandburg, Bagger-Apokalypse, Kugelbahn oder Schlammloch.

    Open World dagegen bezeichnet einfach nur Spiele, deren Spielwelt für den Spieler frei begehbar ist. Witcher 3 = Open World. Witcher 1 = kein Open World.

    Siehe auch die Ergebnisse der 1-Minuten-Recherche:

    Sandbox-Games (Wikipedia)

    Open-World-Games (auch Wikipedia)

    ...aber letztlich versteht jeder ein bisschen etwas anderes darunter. So ein wirkliches Sandboxspiel im Spielebereich ist sehr unwahrscheinlich...

    Ich stand seit gestern ein paar Mal vor dem Spieleschrank und habe über "Sandbox"-Spiele nachgegrübelt, aber mir will nicht so richtig eines einfallen. Alles zu linear, zu sehr auf ein spezifisches Spielziel hin ausgerichtet... :/

    ...was einfach daran liegt, dass eine Sandbox etc. meist ein bestehendes Regelset benötigt (z.B. eine simulierte Welt -> OpenWorld). Im Gegensatz zu z.B. Videospielen, bei denen dieses Regelset in all seiner Komplexität gekapselt und im Hintergrund berechnet wird, würde dies bei einem analogen Spiel zu einem unglaublichen Overhead führen, welcher die meisten Menschen erschlagen würde - und das ohne ein bestehendes Spiel zu sein. Hat man nun so eine Welt (z.B. die Welt von DSA oder DnD, etc.), so finden wir das nicht die Welt als Sandbox, sondern viele Spiele mit konkreten Spieleregeln (man denke an die vielen Ableger zu diesen Welten).


    Wie seht ihr das?

  • Offensichtlich gibt es solche Sandbox-Games also nur im Videospiel-Segment und damit ist die Ausgangsfrage mit „jibbet doch gar nich“ zu beantworten.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Hat man nun so eine Welt (z.B. die Welt von DSA oder DnD, etc.)

    Ja, da bin ich voll deiner Meinung, ein völlig konsequentes Sandbox-Brettspiel ist wohl gar nicht möglich, das hat man nur Rollenspielen. Deshalb suche ich ja ein Spiel, das so viele Möglichkeiten, so viel Freiheit bietet wie möglich, ohne einen kompletten Tag (oder zwei) in Anspruch zu nehmen.

    Die große Stärke der Narren ist es, dass sie keine Angst haben, Dummheiten zu sagen.

  • Und dennoch ist hoffentlich jedem aufmerksamen Leser klar, was genau der Threadersteller wissen wollte :).


    Ich kenne da leider die wenigsten Spiele, die genannt wurden - wenn auch ich dieses Genre spannend finde.


    Hobgoblin: Interessieren dich primär kooperative oder kompetitive Spiele in diesem OpenWorld-Segment?

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  • Wie wär's mit dem Oldie but Goldie: Magic Realm?

    Das ist in meinen Augen sehr nah am Sandbox Gedanken dran.

    geekeriki.tv

    YouTube.com/geekeriki

  • Glaubt man Wikipedia, gibt es meines Wissens nach kein echtes Sandbox Brettspiel.


    Aber Wikipedia muss ja nicht recht haben ;)


    Auch deren Definition ist nur eine Übereinkunft, aber sicherlich kein Naturgesetz.

  • Alles zu linear, zu sehr auf ein spezifisches Spielziel hin ausgerichtet... :/

    Im Brettspielbereich geht das ja auch nicht anders, du brauchst ein Ziel. Der Weg dahin allerdings - links, rechts, mittendurch, oben drüber, unten drunter - mit dir zu Beginn allen zur Verfügung stehenden Mitteln. Es gibt selbst bei BGG kein Terminus dafür - wird schon seinen Grund haben, ist mehr ein Begriff der sich irgendwann mal verselbständigt hat und jeder zumindest ungefähr weiß, was damit gemeint sein soll.

    Vermutlich ist der Begriff irgendwann mal aus der digitalen Welt in die analoge rübergeschwappt, wäre meine Vermutung, letztlich aber auch egal! ;)

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Ich sehe es auch so, dass ein Sandbox-Spiel idealerweise kein Ende haben dürfte und einem möglichst große Freiheiten beim Beeinflussen und Gestalten der Spielwelt geben sollte. Da das bei Brettspielen ohne Ziel nicht geht, könnte man einschränken, dass es ein Spiel sein müsste, welches nicht automatisch endet, wenn die Spieler nicht darauf hinspielen.

    Es stellt sich also für mich die Frage, welche Spiele es einem erlauben, die Spielwelt zu beeinflussen und zu verändern, die auch dann noch Spaß machen würden und spielbar sind, wenn man die Siegbedingungen rauslässt und "einfach vor sich hinspielt", auch ohne, dass es jemals endet.


    Xia finde ich ein gutes Beispiel für ein Sandboxspiel (auch Korsaren der Karibik, Firefly, Outer Rim, etc. funktionieren ja ähnlich), weil man in der Welt einfach so unterwegs sein und sich entwickeln kann und das Spielziel sich fast schon künstlich eingebaut anfühlt.

    Man wird in diesen Spielen auch nicht zwangsläufig besser, sondern man könnte einfach "am Spiel vorbeilaufen" und sich nicht um Fortschritt scheren und dennoch durchaus abwechslungsreichen Spaß haben. Außerdem könnte es sein, dass das Spiel nie endet, wenn alle Spieler so spielen (etwas ähnlich wie bei vielen Computer-RPGs, bei denen man auch einfach nur "ein normales Leben" leben könnte - es gab mal so jemanden bei Skyrim, der monatelang nur ein normales Leben gespielt hat ;)


    Agricola zum Beispiel könnte alleine darum für mich keine Sandbox sein, weil es ein klares Ende hat, was immer erreicht wird.

    Auch Ein Fest für Odin ist für mich keine Sandbox und auch Mage Knight nicht, da beide ebenfalls nach einer vorgegebenen Anzahl an Runden enden (würde man diese Beschränkungen bei den obigen Spielen weglassen, würden sie sich für mich direkt seeeehr viel mehr nach Sandbox anfühlen).


    Ich würde als Vorschlag noch #Oath in den Raum werfen, wobei auch dieses Spiel ein klares Ende nach spätestens acht Runden hat, allerdings sowohl durch seine "das Spiel geht beim nächsten Mal aufgrund des Endstandes der letzten Partie weiter" Philosophie, als auch durch seine durch die Spieler stark beeinflussbare Welt (abhängig von den existierenden Karten) bei mir schon Sandbox-artige Gefühle auslöst - zumindest, wenn man es mehrere Partien am Stück und mit der richtigen Gruppe spielt.


    #Magic Realm finde ich auch einen guten Vorschlag, wenngleich auch das nach normalerweise 30 Spielrunden einfach aufhört (aber das könnte man ja einfach ignorieren, dann ist das schon sehr sandboxy).


    Über weitere Beispiele müsste ich erst noch nachdenken...

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • Talisman? Hab bisher nur einmal gespielt (und dann verkauft) aber ich hatte das Gefühl, dass es schon recht zielstrebig um das Erlangen der Krone der Herrschaft ging (hieß das Ding so?), oder täusche ich mich?

    Nein, du täuschst dich nicht. Es kommt aber bei Talisman sehr drauf an, ob Erweiterungen mit im Spiel sind und mit wem man das Spiel spielt. Denn das Spielziel per se (Crown of Command erreichen, alle anderen totwürfeln) ist so banal und so unspannend, dass man es tatsächlich schon fast als "Hm, wir brauchen noch irgendein Spielziel, damit die Leute irgendwann mal aufhören..." anfühlt. Unsere letzten Talisman-Spiele waren eher geprägt von "Ich will jetzt ein Werwolf werden", "Ich war noch gar nicht im Dungeon, da muss ich unbedingt noch hin...", persönlichen Rachefeldzügen weil man diesen Follower zurückhaben wollte, dem Ziel unbedingt böse werden zu wollen, etc. Entsprechend assoziiere ich Talisman mit freiem Herumreisen und Tun, was einem gefällt.

    Ich habe es Talisman jedoch auch schon mit Spielziel-Optimierern gespielt. Schlimmstes Talisman-Spiel ever. Allerdings auch kürzestes Talisman-Spiel ever. ^^


    Mir ist aber tatsächlich noch ein Sandbox-Spiel eingefallen. Nicht das Genre, das mit Xia und Co urpsrünglich anvisiert wurde, aber imho trotzdem recht sandboxy: Antiquity. Starke und sehr flexible Interaktion mit der Welt, grosse Flexibilität beim Stadtbau und mehrere, sehr unterschiedliche Spielziele, die erst im Spielverlauf festgelegt werden. Und es dauert nicht ewig. Cooles Spiel, muss man aber mögen. Ich mag's manchmal, meistens hab ich aber keine Lust drauf. ;)

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • Ok, ich hab nur das Grundspiel (zweite Edition von 85) gespielt, vielleicht schaue ich mir die vierte Edition doch mal genauer an. Bisher hat mich die Menge der Erweiterungen abgeschreckt :D

    Die große Stärke der Narren ist es, dass sie keine Angst haben, Dummheiten zu sagen.

  • Hobgoblin , bevor Du Dir das Spiel kaufst, möchte ich nochmals hervorheben, daß Dirtbag selbst #Talisman als "banal und unspannend" beschreibt. Was er und seine Gruppe damit tun, sie nehmen Spielmaterial und Regeln und machen ein ganz anderes Spiel daraus – vielleicht auch eine Definition für ein Sandkastenspiel?

    Dort ist ja auch der Eimer mal ein Boot, mal ein Turm und mal wieder ein Eimer.

    In dem Sinn kenne ich auch Spieler, die das mit #TI4 machen – die breiten sich aus, bauen Flotten, erforschen die War Sun und verdreschen den anderen Spieler, weil dessen Volk eine Gefahr für die Galaxis ist, während sie sich einen Dreck um die Objectives kümmern, die ihnen Siegpunkte brächten. Das sind dann die Partien, die #TI4 den ungerechtfertigten Ruf eingebracht haben, es würde so lange dauern.

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Ohne klugscheißen zu wollen, Sandboxspiele in Brettspielen, sind Spiele, die man immerten mit der selben Strategie spielen könnte, weil alles von vornherein verfügbar ist, wie bei Caverna. Es sind also Strategiespiele. Taktische Spiele fallen dementsprechend raus, weil man nämlich immer auf die jetzige Situation reagiert, also es automatisch immer anders wird, wie zum Beispiel Five Tribes. Five Tribes ist kein Sandboxspiel. Auch Spiele wie Agricola sind keine Sandboxspiele, weil man immer andere Karten hat. Damit Agricola zu einem Sandboxspiel wird, müssten alle Karten von vornherein verfügbar sein.

    Wie gesagt, wollte nicht klugscheißen.

    Mit dem Begriff „Klugscheißen“ klingt dein Beitrag so, als ob deine Interpretation von Sandboxspielen die objektiv richtige ist - meintest du das so? Falls ja würde ich dir widersprechen und eher behaupten, dass es keine eindeutige Definition von „Sandbox“ beim Brettspielen gibt.


    Caverna ist für mich jedenfalls weit davon entfernt ein Sandboxspiel zu sein. Sandbox beutetet für mich u. a. immer auch einen Fokus auf thematischem Gameplay. Sandbox ist „große weite Welt“ und nicht nur „kann man immer mit derselben Strategie spielen“ Nach der Definition dürfte XIA - für mich DAS Sandboxspiel - kein solches sein, da abhängig von den aufgedeckten Weltraumtiles eben nicht jede Strategie immer zum Erfolg führt.

  • So viele Spiele besitze ich noch gar nicht, dass ich da eine grosse Auswahl vorweisen könnte, aber ich liebe Caverna inkl. Die Vergessenen Völker. Wohl auch mein derzeit einziges "Sandbox"-Spiel ;) .

  • Mixosaurus: Ich bin mir inzwischen selbst gar nicht mehr sicher was ein Sandboxspiel ist :D Je mehr ich hier lese, desto verwirrter bin ich. Xia, kenn ich leider nicht. Danke für deinen Beitrag.

    Klingt danach als wärst du jetzt …


    BoardGameGeek


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    …KING OF THE SANDBOX!


    (Wahrscheinlich das einzig wahre Sandboxspiel)

  • Sandbox beutetet für mich u. a. immer auch einen Fokus auf thematischem Gameplay.

    Allgemein/eigentlich halt überhaupt nicht.


    Sandbox heißt, dass du machen kannst, worauf du Lust hast. Gönn dir einfach. Meist ohne Siegbedingung/Spielende, aber wenn du - weil Brettspielmedium und nicht alleine am PC - sowas haben willst, geht das nur so halb ohne Siegpunkte oder ähnliches Gedöns.

    Dann sollte das Spiel vermutlich wenigstens mehrere Wege da hin bieten.


    Ein Great Western Trail ist zB ein echt guter Kandidat, da kann man sich gehörig austoben.

    Aber das ist immer noch ein weitestgehend themenbefreites Euro (im Sinne von "mit minimal Arbeit hätte das jedes beliebige Thema haben können").


    Sandbox hat nix mit Thema am Hut.

    Sandbox bedeutet viele Entfaltungsmöglichkeiten.

  • Sandbox beutetet für mich u. a. immer auch einen Fokus auf thematischem Gameplay.

    Allgemein/eigentlich halt überhaupt nicht.


    Sandbox hat nix mit Thema am Hut.

    Ich finde es gewagt, bei einem in den Brettspielbereich importierten Begriff von „allgemein“ zu sprechen als gäbe es eine genaue Definition - zumindest die Diskussion hier scheint zu zeigen, dass dem nicht so ist.


    Es mag Sandbox Spiele geben, die ohne Thema auskommen, ich würde aber behaupten wollen, dass Sandbox Spiele die themenfrei sind i. d. R. recht schnell langweilig würden und es insofern nur wenige, wenn überhaupt welche, gibt - im Gegensatz zu thematischen Spielen. Insofern passt deine Aussage für mich persönlich nicht zu „Sandbox

  • Wenn ich mir das hier so durchlese bedeutet Sandbox im Videospiel-Bereich nichts anderes wie „freies Spielen“.

    Wer das auf dem Spieltisch sucht dem empfehle ich GraviTrax. Da bin ich absolut frei was meine Bahnen betrifft, und meine Ziele kommen von mir selbst und nicht vom Spiel.

    Weiterhin scheinen viele Party-Spiele in die Kategorie zu passen. Spontan fallen mir da Der wahre Walter, Stille Post und Es war einmal ein. Die Wertung am Ende ist da ohnehin Banane.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Irgendwie driften die letzten Definitionsversuche von meinem Gefühl her immer weiter weg von dem, was ich unter Sandbox-Spielen verstehen würde.

    Sandbox ist bei mir immer ein Spiel (sowohl PC, als auch Brett), dass mir eine Menge Freiheiten zur Entfaltung gibt, ja - ABER für mich gehört zusätzlich auch dieses Gefühl dazu, welches man beim freien assoziativen Spiel mit Spielzeug hat (Lego, Playmobil, etc.) - man hat vorgegebenes Material, aber man kann damit spielen, wie man möchte.

    In dieser Richtung würde mir zum Beispiel #504 einfallen, welches eigentlich auch als Ganzes eine Sandbox ist. Allerdings eher für Friedemann Friese, da man selbst während einer einzelnen Partie kein Sandbox-Spiel erlebt.


    Allerdings bin ich zusätzlich vermutlich stark geprägt durch die Definition, die aus dem Computer-RPG-Bereich als Sandbox bekannt ist: Ein Spiel mit einer offenen Welt, bei der ich einen Charakter spiele, der sich aber in gewisser Weise frei entfalten kann und auch den Plot / das Ziel des Spiels einfach außer acht lassen kann.


    In dem Zusammenhang würde mir auch die Spielbuchreihe "Fabled Lands" (oder in Deutsch "die Legenden von Harkuna" einfallen) - dort spielt man einen Charakter, der sich frei durch die Welt bewegen kann, Städte mehrfach besucht, dort Aufträge annehmen kann, etc. Man kann sich sogar ein Haus kaufen, Geld bei der Bank einzahlen oder ein Schiff besorgen und über das Meer fahren. Die Welt ist dabei über mehrere Bücher verteilt, so dass man teils von Buch zu Buch reist und wieder zurück (wenn man die anderen Bücher denn hat). Das Projekt ist ziemlich ambitioniert und seeehr sandboxy, allerdings auf Kosten einer stringenten Handlung, da man eben auf einer Reise mit einem Auftrag nur am Anfang (beim Annehmen des Auftrags) und am Ende (bei Erfüllung des Auftrags) einen Bezug zum Auftrag hat.


    #Xia und #Magic Realm finde ich auf jeden Fall mit die besten Kandidaten für ein Sandbox-Spiel, die bisher genannt wurden.

    Ich verstehe, warum immer wieder #EinFestfuerOdin genannt wird - aber hier ist mir doch zu wenig Story drin und man spielt oft irgendwie zu mechanisch, da die Mechanismen meiner Meinung nach das Thema immer wieder überdecken.


    Ich habe noch eine Weile über das Thema nachgedacht, ein wenig recherchiert und hätte noch folgende Vorschläge für Spiele, die in diese Richtung gehen:

    #Spurs: Spurs - A Tale in the Old West - Western Setting, in dem man anscheinend eine Menge verschiedene Dinge tun kann, die alle recht thematisch sind. Ich habe es aber selbst nicht gespielt.

    #RobinsonCrusoe - irgendwie finde ich, dass das Spiel schon etwas in Richtung Sandbox geht - es wird nur durch die harten Überlebenszwänge aus dem "freien" Sandboxbereich herausgedrückt, da man viel auf die Probleme reagieren muss, die das Spiel einem stellt. Wäre das Spiel etwas freier und hätte weniger Druck, könnte das schnell zur Sandbox werden, oder?

    Auch das hier im Forum vorgestellte freie Print and Play - Spiel #Grim(m) World (auch wenn ich es zu meiner Schande immer noch nicht gespielt habe, da mir aktuell die Hürde, es selbst herzustellen zu hoch ist - und es bisher nur Solo spielbar ist) - klingt durchaus nach Sandbox-Ansätzen, wo ich aber nichts zu sagen kann.

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • Dank dieses Themas mal wieder XIA hervor geholt und mit meiner Tochter (6J) ausprobiert... natürlich ne Menge weggelassen. Hat uns beide 1,5 Std gefesselt und fand sie Mega.

    Ist einfach ein gutes Spiel.

    Bischen rumfliegen und so ....

    Quasi mein eigenes Inlay aus ehemaligen Inlayelementen und Boxen.

  • Ich ergänze hier aus gegebenem Anlass nochmals um Hexplore It - Sands of Shurax. Ausführlicher Beitrag dazu siehe hier.

    Wir haben es am WE mal wieder gespielt, und ich finde es mehr "sandboxy" als Xia. Xia ist zweifellos ein cooles Spiel, aber es kann imho nicht mit der Freiheit von Shurax mithalten. Dafür ist es aber - und das will bei der Spielzeit von Xia etwas heissen - auch kürzer. ^^

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • Auch das hier im Forum vorgestellte freie Print and Play - Spiel #Grim(m) World (auch wenn ich es zu meiner Schande immer noch nicht gespielt habe, da mir aktuell die Hürde, es selbst herzustellen zu hoch ist - und es bisher nur Solo spielbar ist) - klingt durchaus nach Sandbox-Ansätzen, wo ich aber nichts zu sagen kann.


    Ich habe es Open World genannt, aber man kann es auch als Sandbox Spiel sehen. Je wie die genaue Definition ist. In meinem Spiel habt ihr verschiedene Wegen um ans Ziel zu kommen und ist darin "ziemlich" frei. Na ja, so frei wie man es in einem Brettspiel oder Videospiel sein kann. So etwas ist für mich Sandbox, wenn ich entweder durch gute Taten oder durch Gewalt, durch Handeln oder durch andere Dinge ans Ziel kommen kann und es dafür nicht nur genau einen Weg gibt.

    Deshalb sind andere Sandbox Spiele für mich, unter dieser Definition, auch Xia oder Korsaren der Karibik. Weil ich in einem gesteckten Rahmen frei agieren kann (bin ich Böse, ein Kopfgeldjäger oder ein Händler etc.).

    Neva Kee: Kleine Korrektur noch, mein Spiel hat eine 9 Karten Erweiterung, damit man das Spiel zu zweit Coop spielen kann. Ist also nicht rein Solo. ;)