Ein Spiel ohne Siegbedingungen ist doch irgendwie wie ein Leben ohne Sinn / Ziel, oder nicht?
Man kann natürlich auch wunderbar leben, ohne Ziele und Sinn, aber viele Menschen vegetieren dann häufig nur noch vor sich hin (sieht man ja oft im Rentenalter, wenn die Menschen nicht mehr arbeiten, aber auch keine richtigen Hobbies haben).
Auch in einem Spiel ohne Siegbedingungen würde man sich ja irgendwie kleine Ziele setzen, die man verfolgt und erfüllt, auch wenn es kein großes, übergeordnetes Ziel mehr gibt.
Denn auch als Bauer möchte ich ja ein guter Bauer sein und optimiere das oder ich erfreue mich einfach daran, dass ich anbaue und ernte - dann ist das Ziel aber zumindest, überhaupt anzubauen und zu ernten.
Auch bei Xia setzt man sich kleine Ziele (jetzt flieg ich mal dahin, dorthin, mache dies oder das) - man könnte natürlich auch ohne Ziel einfach nur jede Runde passen und zuschauen, was die NSCs so machen - wäre sicher ne zeitlang auch witzig
Aber selbst dann wäre das Ziel, Neues zu entdecken und sich die Situationen anzuschauen, die sich ergeben. Das macht dann vermutlich so lange Spaß, bis die NSCs in einer gewissen Routine immer wieder das Gleiche tun und sich nichts Neues mehr ergibt - man das "System" quasi durchschaut hat.
Das Ziel wäre aber dann die Exploration und Beobachtung. Irgendein Ziel hat man persönlich immer.
Vermutlich ist es für Viele auch einfach unbefriedigend, wenn das Spiel dann irgendwann einfach so anlasslos aufhört...
Allerdings gibt es doch auch schon Spiele, die in diese Richtung gehen und eigentlich einfach nur Beschäftigungen zum Spaß sind:
Zum Beispiel #Alibi, bei dem zwei Spieler, die gemeinsam ein "Verbrechen" begangen haben, sich absprechen müssen, und dann von den übrigen Mitspielern verhört werden - allen ist klar, woraus es hinausläuft und das Spiel ist für mich vor allem eine nette kreative Beschäftigung oder auch #WinterTales, wo zwei Mannschaften zwar gegeneinander spielen, es aber vor allem darum geht, ähnlich wie bei #EsWarEinmal , eine schöne Geschichte zu erzählen.
Die können in gewissen Gruppen allerdings echt problematisch sein.
Alle drei habe ich schon mit Personen gespielt, denen es vor allem ums Gewinnen ging - das hat ja mal sowas von gar nicht funktioniert und ist jedesmal fast eskaliert - weil die Spiele einfach nicht funktionieren, wenn man sie hart nach den Regeln auf den Sieg optimiert - da kam dann bei Alibi bei einem Mitspieler nur "Ich kann mich nicht erinnern" (wie in der Politik), was allen Übrigen natürlich ordentlich die Laune verhagelt hat, weil das Spiel so eben nicht funktioniert
Mit den richtigen Leuten, die das alle sehr entspannt sehen, können solche Spiele aber echt schöne Erlebnisse hervorbringen.
Aber selbst in diesem Fall ist das Ziel aller Beteiligten, eine schöne Geschichte zu erzählen und kreativ zu sein. Also so ganz ohne ist irgendwie schwierig bzw. die Aussage "ohne Ziel" ist sicher unterschiedlich interpretierbar.