Problematische Themen in Spielen

  • Was ich interessant und traurig finde, dass einige ihre subjektiven Meinungen und Vorstellungen sofort wieder auf alle zwanghaft überstülpen müssen.

    Ein Verlag kann gerne ein Pornospiel machen, aber in diesem Thread gehts um unsere persönliche Schmerzgrenze. Ich will hier ganz sicher niemanden missionieren und werde auch niemanden anschreien, der an einem Spieltisch sitzt wo so ein Spiel gespielt wird.


    Zu Manga möchte ich nochmal sagen, dass ich kein Problem mit Mangastil an sich habe, nur eben keine Spiele, Mangas, etc kaufe/spiele, in denen der Stoff zu knapp ist. Das (Weglassen von Kleidung) ist mMn meistens unnötig, mindestens fraglich (ausser in tatsächlichen Pornospielen) und finde ich deshalb dämlich.


    Ha, jetzt hab ich gerade gesehen dass ich im Regal Ranma 1/2 stehen habe..

    Cardboard Games Master Race

  • Hmmm... also grundsätzlich ist mir was ein "kriegerisches" Thema angeht zunächst nicht problematisch. Beginnend von Kadesh bis hin zu Future History Titeln wie das demnächst erscheinende Next War: Poland stoße ich mich da nicht an den Themen, so lange sie vernünftig und historisch korrekt aufbereitet sind. Da ist alleine das persönliche Interesse und auch der Bekanntheitsgrad was den Konflikt angeht ausschlaggebend. Der Tschetschenienkrieg z.B. liegt außerhalb meines Interessengebietes und wird daher wohl nie auf den Tisch kommen.


    Kompliziert wird das dann bei Spielen, die sich eine gewisse Art an Pseudo-Realität verschaffen wollen und sich dann mit dem Thema schmücken, ohne das es im historischen Kontext verwendet wird. Das o.g. Barbarossa halte ich z.B. für totalen Quatsch und wird keine Berücksichtigung bekommen (liegt aber auch an meiner Abneigung dem Kulleraugen-Manga-Stil gegenüber). Ebenso die Verquickung von realistischem Kosim mit Fantasy wie in Hornet Leader: Cthulhu Conflict finde ich zu abstrus, als dass sie mein Interesse weckt. Aber wer mag, kann sich von mir aus gerne damit beschäftigen. Jedem Tierchen sein Pläsierchen...


    So hundertprozentig eindeutig wie sich meine Regelung anhört, so einfach ist es natürlich nicht immer. Ein einfaches schwarz-weiß kann ich da nicht einhalten, sondern muss auch einige Grautöne zulassen. In Bezug auf Kosims gibt es da z.B. das ASL-Szenario "Paole Zion" über den Aufstand im Warschauer Ghetto. Abgesehen davon, dass das Szenario historisch gesehen grober Unsinn ist, ist es eine Thematik, die ich nicht spielen möchte. Und was das Vermischen von historischen Hintergründen mit Fantasy angeht, so wäre ich einem Spiel mit den Filmen Iron Sky oder Indiana Jones als Hintergrund nicht abgeneigt.


    Ist also alles gar nicht so einfach. Grundsätzlich bin ich aber der Meinung, dass erlaubt ist was gefällt. Wie Boardgame Bandit oben schon schrub, auf einen Nenner wird man eh nicht kommen.

    The dice decide my fate. And that's a shame.

  • Ich habe bei keinem Thema ein Problem bei Spielen aber ich habe ein großes Problem mit Spielen ohne Thema :P


    Für mich gilt erst einmal die allgemeine Aussage: 1x wird alles ausprobiert. Ich verschließe mich keiner Thematik weil ich darin keinen Sinn sehe. Weder muss ich mich vor einem Thema schützen noch gibt es Themen die mir "zu blöd" oder "uninteressant" sind. Ob ich dieser Meinung auch nach einer Erstpartie wäre weiß ich nicht :D


    Das Thema hatten wir glaube ich hier schon einmal und ich war früher der Meinung dass "historische Spiele" in diesem Zusammenhang noch mehr dürfen als fiktive Spiele. Hier habe ich inzwischen aber meine Meinung etwas geändert, da ich inzwischen der Überzeugung bin dass es soetwas wie historische Spiele als Simulation einer realen Vergangenheit nicht gibt. Natürlich gibt es Spiele gerade im Konflikbereich welche sich auf reale Konflikte/Kriege/Auseinandersetzungen beziehen. Aber all diese Spiele sind ebenso wie Bücher und sonstiges Material aus oder über diese Zeit nie objektiv sondern immer subjektiv geprägt. Der menschliche Einfluss auf menschliche Produkte ist für mich unauflösbar vorhanden, natürlich kann er durch geeignete Methoden verkleinert bzw. erklärt werden. Aber eben nicht beseitigt...


    Würde ich nun vor diesem Hintergrund weiterhin historischen Spielen mehr Freiraum einräumen bliebe die Frage zu klären ab wann ein Spiel historisch ist. Dies kann ich aber nicht und somit vertrete ich inzwischen für mich die Meinung, dass in Spielen alles erlaubt ist. Dazu kommt aber auch für mich das was hier bereits häufig angesprochen wurde: extrem rassistische/perverse/sexualkriminelle Themen werden nie als Spiel erscheinen weshalb ich in dieser Richtung angenehmer Weise wohl nie auf die Probe gestellt werde alles 1x auszuprobieren... :whistling:

  • Am Ende des Tages möchte ich mich beim Brettspielen gut unterhalten fühlen.


    Das kann bei nicht ganz einfachen Themen wie "Freedom: Underground Railroad" auch bei mir dadurch erreicht werden, dass eine schwierige Herausforderung gestellt wird und zeitgleich respektvoll mit dem thematischen Unterbau umgegangen wird. Das kann ebenso ein "A Distant Plain" sein, das mir die komplexen Zusammenhänge in Afghanistan näher gebracht und Interesse geweckt hat, mich mittels anderer Medien näher mit dem Thema zu beschäftigen, fernab von Tagesschau & Co.


    Bei Cash & Guns knalle ich mit einer Schaumstoffwaffe in der Hand meine Freunde ab und kann mich dabei amüsieren. Wenn das einer böswillig aus dem Kontext reisst, könnte man damit auch in die selbe Ecke mit Amokläufern gestellt werden, die am Spieltisch den Gebrauch von Feuerwaffen üben. Das wäre genauso schwachsinnig, wie zu behaupten, dass man mit Videospiele das Schießen lernen kann. Wer schon mal eine scharfe Waffe abgefeuert hat (Jäger beim Grundwehrdienst) und ein Joypad in der Hand hatte (jahrelanger PlayStation-Zocker), wird den gewaltigen Unterschied erkennen. Und Taktiken abschauen? Wohl nur arg begrenzt, weil die Situation vorm TV relaxend ganz anders ist als im wirklichen Häuserkampf, wo es um Leib und Leben geht.


    Rückblickend kam bei mir noch kein Spiel auf den Tisch, das ich aufgrund des Themas ablehnt hätte. Ist diese Diskussion hier also doch nur theoretisch? Oder hattet Ihr wirklich mal so eine ganz konkrete Situation?

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Rückblickend kam bei mir noch kein Spiel auf den Tisch, das ich aufgrund des Themas ablehnt hätte. Ist diese Diskussion hier also doch nur theoretisch? Oder hattet Ihr wirklich mal so eine ganz konkrete Situation?

    Konkret hatte ich bei Bomber Command von GMT etwas Bauchschmerzen, da hier der Bombenkrieg gegen die Zivilbevölkerung im 2. WK thematisiert wird.

  • Rückblickend kam bei mir noch kein Spiel auf den Tisch, das ich aufgrund des Themas ablehnt hätte. Ist diese Diskussion hier also doch nur theoretisch? Oder hattet Ihr wirklich mal so eine ganz konkrete Situation?

    Eine konkrete Situation könnte ich jetzt nicht nennen. Aber evtl. wird auch andersrum ein Schuh daraus: Lasst ihr je nach Mitspieler/Runde bestimmte Spiele daheim?


    Ich glaube es gibt zwei wichtige Faktoren:


    1. Die persönliche Präferenz
    Ich weiß dass ein Mitspieler von mir keine Euros mag. Wenn ich mich mit ihm treffe werde ich also keine Euros einpacken. Ebenso habe ich Mitspieler die sich zwar gerne bei Descent umbringen bzw. andere umbringen aber als ich beim Spieletreff eine Runde ASL spielte kam ein Pärchen meiner Mitspieler vorbei und wollte wissen ob wir nicht was spielen wollen was Spaß macht, sie würden jetzt eine Runde Jäger der Nacht spielen... :crying:
    Es gibt also Themen die die einen mögen und die anderen nicht.


    2. Die gesellschaftliche Norm
    Neben der persönlichen Präferenz halten uns gewisse gesellschaftliche Normen bzw. die Angst vor den Konsequenzen bei Verstoß dagegen sehr sicher davon ab ins berühmte Fettnäpfchen zu treten. Mein Verein organisiert im Winter 6x Termine in der lokalen Bücherei für jedermann. Die Spieleauswahl hierfür muss gut bedacht sein denn man stößt auf eine Gruppe, welche man nicht kennt. Also packe ich konservative Spiele ein übers Mittelalter, Spaß- und Partyspiele,... ich würde niemals ein Kriegsspiel oder ein obszönes Spiel einpacken.


    Natürlich kann man schon mit Kleinigkeiten anstoßen, ich erinnere mich an meiner Hochschule an einen Komilitonen von der Senioren-Hochschule, welcher bei uns in Geographie saß. Auf der PP-Folie war das Wort Sommersemester mit SS abgekürzet, woraufhin der ältere Herr wissen wollte ob das nötig sei :D

    Einmal editiert, zuletzt von Meister Yoda ()

  • Ich bin ja absolut kein Verfechter von politischer Korrektheit und meine Schmerzgrenze ist in etwa die gleiche wie die von Serdar Somincu :D Ich finde recht wenig geschmacklos...Kein Drogenquartett und auch kein Diktatorenquartett - Auch wenn mich beide 0 reizen.


    Aber das ich viele Dinge (Sklaven in Spielen / Wargames im Dritten Reich) nicht schlimm finde, heisst nicht, dass ich die auch spielen mag. Wie Ravn schon sagt: Ich möchte unterhalten werden - Absolut ernste Kriegs-Spiele mit extra schwerem/tragischen Thema das zum nachdenken anregen will, sind meist nicht so meins...Nen Panzer oder kleine Soldaten in den Krieg zu schicken ist noch etwas anderes als beispielsweise eine Karte zu spielen wo explizit die Qual der Bevölkerung beschrieben wäre...da wäre bei mir dann die Schmerzgrenze erreicht - Da wo halt Leiden explizit beschrieben ist und nicht gleichzeitig in irgendeiner Art und Weise karikiert wird.


    Auch dieses Atombombenspiel (Name vergessen) interessiert mich einfach persönlich nicht....und peinliche plumpe Pornospiele wo das Mädel von nebenan kichern und rote Ohren bekommen soll, sind mir ein Graus - Aber auch nicht geschmacklos für mich...ich spiels einfach nicht und fertig...


    Cads against Humanity habe ich mir gerade ganz kurz in der Google Bildersuche angeguckt - Finde ich thematisch nicht schlimm, eher plump und bringt mich nicht zum schmunzeln...

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • Saber Rider , jawollja ! :) verdammt ich bin alt geworden...
    Wahrscheinlich sine die einige Frauen auch die gleichen die dann "Die Wanderhure" im TV geguckt haben und total begeistert waren, ganz zu schweigen von der Shades of grey Ausgabe unterm Kopfkissen. Ist eh immer die gleiche Doppelmoral... :rolleyes:


    Jeder solls halt so auslegen wie er es für sich richtig hält, nur wenn in meiner Gegenwart der Zeigefinger hochgeht, geht mir in gleichem Maß die Hutkrempe hoch - aber ich sorg schon per se dafür dass mir solche Gesellen und Gesellinnen nicht an den Tisch kommen.

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • Allgemein habe ich mit kriegerischen oder gewalttätigen Themen keine Probleme.
    Ich bevorzuge es aber, wenn die Konflikte eindeutig im Fiktiven angesiedelt sind: Weltraum, Fantasy, irgendein Pseudomittelalter...
    Bei militärischen Themen in der echten Welt fühle ich mich ungefähr ab Napoleon nicht mehr wirklich angesprochen, mir sind die Konflikte "zu nahe".
    Ich verweigere mich dem nicht, es lockt mich aber auch nicht.
    "Ritterprügeln" lockt mich. Immer.


    Sehe ich ähnlich.



    url='https://www.unknowns.de/wbb4/index.php?user/1215-flundi/']@Flundi[/url]
    "Verherrlichen" würde ich das nicht nennen, aber imho schwingt beim Artwork von #Mombasa schon ein "romantisch verklärender" Grundton mit.
    Ich würde das Cover daher schlicht "unglücklich" nennen.

    Ist "romantisch verklärt " denn zwangsläufig schlecht? Beispiel : Im Fernsehen läuft gerade wieder "Fluch der Karibik ". Die dargestellte Welt hat - auch jenseits der offensichtlich mythologischen Aspekte- wenig mit den realen Piraten jener Zeit zu tun. Wenn ich ein Piratenspiel spiele, möchte ich mich aber genau in so einer Hollywood-Welt bewegen. Wenn ich ein Schiff kapere, möchte ich anschließend die Beute zählen und mir keine Gedanken machen, wie viele Menschen dabei gestorben sein mögen. Ich begebe mich freiwillig in eine romantisch verklärte Welt und wäre enttäuscht, wenn ich mich in einer historisch korrekten Welt wieder fände.
    Ähnlich ist es auch bei anderen Themen.
    Ich finde es gut, wenn einem Spiel auch ein Heft mit historischen Anmerkungen beiliegt, dass mich evtl anregt mich weitergehend mit dem Thema auseinander zu setzen. Aber oft ist ein romantisch verklärte Ansatz begrüßenswert.
    Von daher kann ich auch keinem Verleger einen Vorwurf daraus machen, wenn er diesen Ansatz wählt. Desto weiter etwas in der Vergangenheit das liegt, desto weniger stört es.

  • Wenn ich ein Piratenspiel spiele, möchte ich mich aber genau in so einer Hollywood-Welt bewegen. Wenn ich ein Schiff kapere, möchte ich anschließend die Beute zählen und mir keine Gedanken machen, wie viele Menschen dabei gestorben sein mögen.

    Ist bei mir auch ein wichtiger Punkt. Ich finde es zwar spannend, über das Spiel noch ein bisschen was über die Historie zu erfahren, aber prinzipiell spiele ich, um unterhalten zu werden. Da will ich mir am Spieleabend nicht unbedingt noch Gedanken drüber machen, ob irgendwo Sklaven verkauft oder Juden vergast wurden. Es sei denn, es handelt sich um eine Spieleabend in der Schule, in dem exakt das Thema auch behandelt werden soll.

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Ist "romantisch verklärt " denn zwangsläufig schlecht?


    Ich habe keine Probleme mit dem "romantischen Verklären" an sich, ich mache das ja auch, siehe oben.


    Wenn wir in Spielen Römer, Ritter oder Piraten zu sehen bekommen, würde ich das meistens sowieso "Fantasy" nennen, selten "Geschichte".
    Auch wenn Orte wie Tortuga oder Namen wie Francis Drake auftauchen, Brettspielpiraten sind so weit weg von der Realität wie Star Wars von der NASA.


    Aber man muss halt meiner Meinung nach gesondert betrachten, was romantisch verklärt wird.
    Wesentlich kritischer werde ich bei Themen, die noch heute nachhallen und noch lange nicht "aufgearbeitet" sind.
    Und die systematische Ausbeutung und die damit einhergehenden Völkermorde auf dem afrikanischen Kontinent gehören für mich dazu.


    Mit welchen Mitteln wir in #Mombasa unseren Reichtum erlangen, wird wohl schlicht offen gelassen.
    Das heißt für mich aber nicht, dass es nicht "Spielinhalt" ist, denn diese Lücke lässt sich nur allzu leicht füllen.
    Und das Cover hilft dabei, es versetzt mich nunmal in die Perspektive eines weißen Herren in Machtposition, wirtschaftlich und militärisch, während im Hintergrund die afrikanischen Frauen glücklich und zufrieden für mich arbeiten. Das Cover sagt mir "Du bist dieser Typ", und ich antworte dann "Das will ich aber nicht sein".


    ---


    Obendrauf kommt für mich noch ein weiteres Problem, das ich aber nur schwer in Worte fassen kann. Es hat mit Augenhöhe zu tun.


    Ich habe kein Problem damit, wenn sich Römer und Germanen im Spiel die Köpfe einschlagen. Da waren beide Seiten nicht sonderlich nett zueinander.
    Problematischer wird es für mich, wenn ich diese Augenhöhe nicht herstellen kann.


    Hier mal ein imho sehr kluges Video, da geht es zwar um Charlie Hebdo, also um Karikaturen, aber was er darüber zu sagen hat, empfinde ich recht ähnlich, wenn es um Spiele geht:

  • @Njoltis
    Meine Aussage bezieht sich auf das "Thema" eines Spiels, auf nichts sonst.


    Ob eine von dir beschriebene Spielsituation okay ist oder nicht, kann ich so nicht beantworten.
    Ich hätte als am Boden liegender Spieler sicher nicht den Spaß meines Lebens, von den anderen fröhlich weiter getreten zu werden, weil ich "leichte Punkte" bringe.
    Ich kann aber nachvollziehen, warum sie das tun, und ich kann auch nicht ausschließen, dass ich nicht selbst so handeln würde.
    Hängt vermutlich vom Spiel ab.


    Edit: Wait a second...
    Wie in der Einleitung hier beschrieben: Angespielt – Kemet | Peters kleine Spielewelt
    ...ich mache tatsächlich eher einen Bogen um Spiele, in denen man sich gegenseitig nachhaltig Schaden kann, so dass dieses "am Boden liegende Spieler nochmal treten" überhaupt erst auftreten kann.


  • Ob eine von dir beschriebene Spielsituation okay ist oder nicht, kann ich so nicht beantworten.
    Ich hätte als am Boden liegender Spieler sicher nicht den Spaß meines Lebens, von den anderen fröhlich weiter getreten zu werden, weil ich "leichte Punkte" bringe.
    Ich kann aber nachvollziehen, warum sie das tun, und ich kann auch nicht ausschließen, dass ich nicht selbst so handeln würde.
    Hängt vermutlich vom Spiel ab.

    Hallo Peter,


    da es wohl viele Menschen gibt, die (leider) nicht verlieren (oder nicht gut spielen) können, wird den hinten liegenden Spielern so viel Zuckerl in den Hintern geblasen, dass sie am Ende auch wieder um den Sieg mitspielen können. Solche Spiele meide ich wie die Pest. Gutes Spielen muss belohnt werden. Wenn ich gegen andere Mitspieler schlecht spiele und hinten liege, kann ich diese Spielsituation absolut akzeptieren und das Spiel trotzdem genießen.

  • @Jimmy_Dean
    Bei überzogenen Aufholmechanismen bin ich bei dir.
    Ich habe nicht die geringsten Probleme damit, dass der bessere Spieler gewinnt. Oder der glücklichere.
    Verlieren tut mir prinzipiell auch nicht weh.


    Es gibt aber Spiele/Spielsituationen, in denen du schlicht nichts dafür kannst.
    Wenn zwei Spieler spontan entscheiden, über dich herzufallen, dann sind sie nunmal doppelt so stark wie du, reißen dich nieder und können danach weiter auf dir rumtrampeln.


    Daher mache ich - wie oben ergänzt - eher einen Bogen um Spiele, in denen man sich gegenseitig nachhaltig schaden kann.


    Wobei auch das von der Dauer eines Spiels abhängt.
    Bei kurzen Spielen ist es mir egal.
    Bei fünf Stunden #Risiko wäre es mir nicht egal, den dauerhaften Prügelknaben zwischen zwei Weltmachten zu spielen. ;)

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Hallo Peter,


    da stimme ich dir zu. Eigentlich gibt es ja das ungeschriebene Gesetz, dass man immer auf den "Führenden" geht, um das Spiel spannend zu halten, aber ich habe auch schon leider das Gegenteil erlebt. Mit solchen Spielern setze ich mich nicht mehr an den Tisch...Risiko ist da ja ein Paradebeispiel.

  • Eigentlich gibt es ja das ungeschriebene Gesetz, dass man immer auf den "Führenden" geht, um das Spiel spannend zu halten, aber ich habe auch schon leider das Gegenteil erlebt. Mit solchen Spielern setze ich mich nicht mehr an den Tisch

    Ich finde nicht, daß es dieses "ungeschriebene Gesetz" gibt, und ich spiele auch nicht so, außer ich kann dadurch selbst "Führender" werde.


    Ich versuche immer, möglichst erfolgreich zu spielen, und bekämpfe auch mal den vierten, wenn ich mich dadurch von 5. auf den 4. Platz verbessern kann.
    Ich sehe keinen Sinn darin, den "Führenden" zu bekämpfen zu müssen und dadurch einen anderen (den zweiten?) zu begünstigen ode gar zum Gewinner des Spiels zu machen. Das sollen die Führenden ruhig unter sich ausmachen.


    Tut mir leid, wenn Du Dich jetzt nicht mehr mit mir an einen Tisch setzen willst, müssen wir entweder nur Zweier-Partien machen, kooperative Spiele aussuchen oder auf dem Boden spielen ... :)


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Probleme habe ich bei einigen Spielen, die sich über ernste Themen regelrecht lustig machen.
    Hexenhammer sei da mal als Beispiel genannt.
    Ebenso Probleme habe ich mit Themen,die ein für mich unangenehmes Thema spielerisch aufgreifen.....War in Terror sei hier mal als Beispiel genannt.
    Wenn Spiele historische oder aktuelle Themen ernsthaft und -für mich- würdevoll bzw respektvoll aufgreifen, dann habe ich weniger Probleme......im Gegenteil sogar: ich finde dies sehr interessant.

  • Was ist denn mit beispielsweise "Cards against humanity"? Hat's schonmal jemand gespielt?

    Ja, mehrmals. Ich hasse das Spiel. Spätestens seit der letzten Partie ist es bei mir komplett unten durch. Eigentlich sollte es ein schöner Abend BSG werden, dann hat jemand abgesagt, ein weiterer Spieler fühlte sich nicht und wollte eher was "leichteres" spielen und somit kam das Spiel auf den Tisch (was "zufällig" jemand dabei hatte).


    Vorher schon als kleiner Absacker gespielt, da hat es mich auch genervt, aber für ein paar Minuten spiele ich auch sowas dann mal mit. Hier wurde aber ein ganzer Abend damit gefüllt und das ging gar nicht. Außer mir hatten allerdings alle am Tisch ihren Spaß, daher wollte ich nicht der Buhmann sein und habe so gut es geht mitgezogen. Wäre ich allerdings nicht Gastgeber gewesen, hätte ich mich verabschiedet.


    Zu dem Spiel... Es gewinnt eigentlich fast immer die Karte, die am perversesten oder unkorrektesten oder am besten beides ist. Wie man an sowas Spaß haben kann, erschließt sich mir nicht ganz. Politisch unkorrekte Parolen und pervese Dinge kann ich auch von mir geben, ohne dazu abstruse Lückentexte mit Schwachsinnswörtern füllen zu müssen.
    Hat man mal keine absoluten Extreme auf der Hand, bekommt man auch keinen Punkt, selbst wenn die eigene Karte im Satz viel mehr Sinn ergibt. War bisher in allen Runden so, in denen ich das Spiel spielen "durfte".


    Beispiel (frei übersetzt): "Neuen Studenten geben wir an der Uni immer ausreichend Zeit, ... (hier kommt dann das rein, was auf der Karte steht) ausgiebig zu untersuchen."


    Hat eine Dame vorgelesen. Es lagen dann Karten wie Bibliothek, Garten, paar absolut unpassende Sachen und ich hatte die Karte "my Vagina" auf der Hand. Da ich ernsthaft mitspiele, wenn ich denn spiele, habe ich die Karte gelegt und sie wurde auch unter großem Gejohle aller anderen eindeutig als beste Karte gewählt und der Siegpunkt ging an mich.


    Für solche Ergüsse brauche ich aber keine Karte, das wäre mir auch so eingefallen. Besonders hohe Chancen auf den Sieg haben auch immer die Karten, die was mit Schwarzen und Juden zu tun haben.


    "Bevor wir ... hatten, hatten wir ... ." Hier Posion und Jews eingesetzt (oder sowas ähnliches), ein wenig "böse" Gemurmel und schon waren die nächsten Punkte sicher.


    Muss man jetzt nicht gut finden, ich kenne meine Pappenheimer aber und weiß, dass sowas "gut" ankommt und dann spiele ich auch so. Spaß macht das aber nicht... Bei weitem nicht, mir zumindest...

    Mit freundlichen kollegialen Grüßen


    Syrophir


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    "Die Menschen hungern nach der Wahrheit, doch wissen sie selten ihren Geschmack zu schätzen."

  • Hört sich nach BÄM ab 18 an ...


    Funktioniert komischerweise bei jungen Erwachsenen mit reichlich Bier intus sehr gut. Da war es auch völlig egal, ob der Satz Sinn ergab. Die derbste Karte gewann immer.

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • @PeterRustemeyer : Ich kann dir allgemein zustimmen. Bei manchen Themen erwartet man eine Beschönigung / Verfremdung und bei manchen bekommt es schnell ein 'Geschmäckle'. Das Kriterium mit der Augenhöhe gefällt mir sehr. (Auch wenn ich da sicher auch Gegenbeispiele finden könnte. )
    Das das Titelbild von Mombasa das einem so unter die Nase reibt, ist wahrscheinlich ungeschickt. Wobei ich mich Frage, was passiert wäre, wenn der Verlag den anderen Weg gegangen wäre: Bild vom Kaufmann am Schreibtisch, kein schwarzer in Sicht, in den Regeln nur von 'Arbeitern' reden und die ganze Thematik totschweigen. (vgl. Puerto Rico ). Dann hätte es auch sicher Proteste gegeben. Soweit ich mich erinnere, gab es damals bei Francis Drake auch Proteste, weil im Spiel nicht darauf eingegangen wird, dass er eigentlich ein Pirat war, der mit seinen Gegnern nicht gerade zimperlich umgegangen ist.


    Zu dem Video kann ich nichts sagen, da ich nach 2 Minuten abgebrochen habe. Die Sprechgeschwindigkeit ging für mich gar nicht. Das verbreitet nur Hektik. Ist mir schon bei mehreren YouTubern negativ aufgefallen. Hier aber ganz besonders. Wenn ich nur über den neuesten Promi Tratsch oder die 10 größten Star Wars Mythen rede, mag das OK sein. Aber bei einem so ernsten Thema muss / möchte ich permanent evaluieren: was wurde gesagt? Wie ist das im Kontext zu verstehen? Finde ich die Argumentation schlüssig / Zu welchem Grad teile ich die Ansicht? Dazu kam ich aber nur, wenn ich nach jedem zweiten Satz auf Pause gedrückt habe. (Liegt sicher auch daran, dass ich kein Muttersprachler bin und zwar einiges englischsprachiges auf YouTube konsumiere, aber Filme und Hörbücher zu 99% auf Deutsch. )

  • Ich finde nicht, daß es dieses "ungeschriebene Gesetz" gibt, und ich spiele auch nicht so, außer ich kann dadurch selbst "Führender" werde.
    Ich versuche immer, möglichst erfolgreich zu spielen, und bekämpfe auch mal den vierten, wenn ich mich dadurch von 5. auf den 4. Platz verbessern kann.
    Ich sehe keinen Sinn darin, den "Führenden" zu bekämpfen zu müssen und dadurch einen anderen (den zweiten?) zu begünstigen ode gar zum Gewinner des Spiels zu machen. Das sollen die Führenden ruhig unter sich ausmachen.


    Tut mir leid, wenn Du Dich jetzt nicht mehr mit mir an einen Tisch setzen willst, müssen wir entweder nur Zweier-Partien machen, kooperative Spiele aussuchen oder auf dem Boden spielen ... :)


    Hoho, da ist der Bär wieder auf der Jagd und ich bin das arme Lämmchen :essen1:


    Zu unserer Diskussion: Es gibt ja Spiele, da fällt mir zum Beispiel "der weiße Lotus" von Martin Wallace ein, wo es kein nivellierendes Element für Spieler gibt, die hinten liegen. Wenn aber alle Spieler jetzt nur auf den letzten dauerhaft einprügeln, dann nimmt das der Partie und dem Spieler den Spielspaß. Ich finde halt, dass jeder Spieler auch die Aufgabe hat, zu einem spannenden Spiel beizutragen. Wenn ich also als 2 oder 3 Spieler die Möglichkeit habe, den führenden oder den letzten SPieler zu schädigen, dann entscheide ich mich immer gegen den Führenden.
    Natürlich mag es hier und da auch mal sinnvoll sein, gegen den Letzten vorzugehen, aber wäre für mich immer die Ausnahme...


    PS: Du hast mir letztes oder vorletztes Jahr auf der Messe das Spiel Monopoly "Drive on Paris" von "the gamers" empfohlen. Leider habe ich das nirgends finden können, außer für einen horrenden Preis bei bgg. Weißt du vielleicht noch eine Bezugsquelle?


    Spielerische Grüße
    Marc

  • Hoho, da ist der Bär wieder auf der Jagd und ich bin das arme Lämmchen :essen1:

    Ganz bestimmt nicht. :)
    Ich habe nur gesagt, wie ich über prinzipielles Leader-Bashing denke.

    [ ... ] Ich finde halt, dass jeder Spieler auch die Aufgabe hat, zu einem spannenden Spiel beizutragen. Wenn ich also als 2 oder 3 Spieler die Möglichkeit habe, den führenden oder den letzten SPieler zu schädigen, dann entscheide ich mich immer gegen den Führenden.
    Natürlich mag es hier und da auch mal sinnvoll sein, gegen den Letzten vorzugehen, aber wäre für mich immer die Ausnahme...

    Bin völlig Deiner Meinung - sofern ich nichts finde, das mir mehr Vorteile bringt.
    Andererseits will ich aber auch vermeiden, Königsmacher zu spielen, deshalb halte ich mich meistens raus, wenn's vorne knapp zugeht und ich nicht dabei bin.
    Vermutlich sind wir gar nicht weit auseinander ... :)

    Du hast mir letztes oder vorletztes Jahr auf der Messe das Spiel Monopoly "Drive on Paris" von "the gamers" empfohlen. Leider habe ich das nirgends finden können, außer für einen horrenden Preis bei bgg. Weißt du vielleicht noch eine Bezugsquelle?

    Leider nein.
    Ich denke, ich hatte Dir (u.a.) Drive on Paris empfohlen, weil ich es als eines der besten aus der Standard Combat Series (SCS) halte.
    Andere gute Titel aus der SCS wären aus meiner Sicht beispielsweise:
    - A Mighty Endeavor - das wurde gerade als Expanded Edition neu aufgelegt und hat mir sehr gut gefallen MMP's Products
    - Fallschirmjäger - das wird wohl auch kaum mehr zu finden sein
    Auf der Preorder List von MMP steht zur Zeit:
    - Panzer Battles - das könnte ein recht interessantes SCS-Spiel werden, und ist wohl auch nicht so groß wie z.B. "Day of Days" oder "It Never Snows".


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

    Einmal editiert, zuletzt von Warbear ()

  • Hmmmm. Ich glaube zunächst einmal, dass viele Spieler Themen zu ernst nehmen. Dennoch gibt es natürlich die schon angedeuteten Präferenzen und Normen. Allerdings muss auch ein Spiel fast alles dürfen. Daher habe ich mit Alexander beispielsweise gern und sehr ausführlich die genannte Diskussion um das Mombasa-Cover geführt.


    ABER: Es gibt natürlich Grenzen. Wir hatten das bereits mal vor 13 Jahren exemplarisch verbloggt (damals, als es noch gar keine Blogs gab. :D Also jedenfalls fast). Hier nämlich: Moral und Rollenspiel - Ein Spiele-Blogeintrag
    Ich denke, so in etwa kann man, jeder und vielleicht auch die Allgemeinheit eine Grenze ziehen.


    Ich bin der Meinung: Ein Spiel soll ein Spiel sein. So sehr es auch alles darf, sind Gewaltthemen mit einem aktuellen oder pietätslosen Bezug ein Tabu. Das erste ist relativ klar, das zweite entscheidet jeder für sich. Beide schließen sich nicht aus. Bei einem Tabubruch verlässt das Thema das Spielerische. Und das ist dann eben schwierig.

  • (...) So sehr es auch alles darf, sind Gewaltthemen mit einem aktuellen ... Bezug ein Tabu. (...)

    Hmmm... also wäre Labyrinth nicht spielbar? Was aber ist "aktuell"? Tatsächlich jetzt gerade in diesem Moment laufende Konflikte? Alles was nicht älter als 5 Jahre ist? 10 Jahre? 20 Jahre?


    Was ist mit Spielen über hypothetische Konflikte zur aktuellen Lage bzw. zur Jetzt-Zeit?

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  • So sehr es auch alles darf, sind Gewaltthemen mit einem aktuellen oder pietätslosen Bezug ein Tabu. Das erste ist relativ klar, das zweite entscheidet jeder für sich.

    Ich kann diese Meinung von dir nachvollziehen, nur wo und wie ziehst du die Grenze zwischen aktuellen und nicht mehr aktuellen Bezügen? Ist der Afghanistankrieg noch aktuell, obwohl er offiziell als beendet gilt? Ist der Koreakrieg nocht aktuell obwohl er noch nicht beendet ist bzw. es noch keinen Friedensvertrag gibt...

  • Ich kann diese Meinung von dir nachvollziehen, nur wo und wie ziehst du die Grenze zwischen aktuellen und nicht mehr aktuellen Bezügen? Ist der Afghanistankrieg noch aktuell, obwohl er offiziell als beendet gilt? Ist der Koreakrieg nocht aktuell obwohl er noch nicht beendet ist bzw. es noch keinen Friedensvertrag gibt...

    Ja, genau das ist die Schwierigkeit. Ich denke, die Grenze ist irgendwo da, wo das Spiel zu sehr Realität ist. Bei allem Optimierungen und Simulierungen wollen die meisten Spieler doch spielen und keine Realität auf dem Brett haben. Daher sag ich ja auch, beides schließt sich nicht aus. Wenn es keine klare Grenze für Aktualität gibt, gibt es vielleicht eine persönliche für die moralische Komponente.

  • Ich denke, so in etwa kann man, jeder und vielleicht auch die Allgemeinheit eine Grenze ziehen.

    ...oder vielleicht doch nur du selbst ganz alleine.


    Siehe zum Beispiel #Homeland oder #Labyrinth, die ihr Thema aus aktuellesten Konflikten (asymmetrische Kriegsführung, War on Terror) entnehmen.
    Ich halte beide Spiele nicht für "Tabubrüche" und habe nicht das geringste Problem damit, die beteiligten Rollen zu spielen.


    Dafür würde ich im Leben nicht im Spiel als König Leopold II von Belgien auftreten wollen, Stichwort Kongogräuel. Auch wenn das 100 Jahre her ist.


    Oder ich rümpfe zumindest die Nase in #AgeofEmpires3, wenn ich ein Plättchen sehe, das "Untergang der Inka, nimm 20 Gold" lautet.
    Ein Völkermord, rein positiv dargestellt. Hübsch. Auch wenn Pizarro ungefähr 500 Jahre tot ist.


    Aktualität ist kein Kriterium.

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  • Ich weiss nicht warum die Gesellschaft zulässt, dass dieser Mensch noch soviel Ehrfurcht bekommt - Ich kann über Hitler herzlich lachen und finde man sollte es sogar tun...Für mich also: Ja - Partyspiel GERADE mit Hitler :)

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • Hey @Njoltis , gewöhn dich besser nicht dran, daher :box:


    Spiele mit Hitler: Ja
    Partyspiele mit Hitler: Hm, als Satire könnte ich mir so ein Spiel schon vorstellen.


    Und jetzt biete ich wieder ein Streitpunkt :read: , denn: Wenn ich Spiele aus dem Dritten Reich zum Beispiel spiele, möchte ich auch, dass das Spielmaterial möglichst authentisch ist. Sprich: Dann sollten auch NS Symbole vorhanden sein. Das hat nix mit rechter Gesinnung zu tun, aber für MICH bedeutet das eine Verminderung des Spielspaßes, gerade bei Cosims.Ich weiß, dass es verboten ist und überhaupt. Ist halt meine Meinung.


    Aufmüpfige Grüße :pleased:
    Marc

  • Dann sollten auch NS Symbole vorhanden sein. Das hat nix mit rechter Gesinnung zu tun, aber für MICH bedeutet das eine Verminderung des Spielspaßes.

    Da bin ich ganz bei dir. Ich habe in meiner Jugend Plstikmodellbau betrieben und habe es schon damals nicht verstanden warum auf einem Flieger aus der NS-Zeit kein entsprechendes Zeichen drauf sein darf obwohl es eben in der Zeit so war. Ich kann nicht verstehen wie ein Verbot von diversen Zeichen zur Beschäftigung und Bewältigung dieser Vergangenheit beiträgt...das ist Kinderverhalten á la ich hebe mir die Augen zu denn was ich nicht sehe gibt es nicht... :cursing:


    +1 für alle historische Zeichen in und auf Brettspielen :D

  • #SecretHitler
    Hab ich Null Probleme mit. Steht für mich auf einer Stufe mit "ER ist wieder da" und Walter Moers Hitlerparodien.


    Bzgl @Jimmy_Deans "Streitpunkt".


    Ich persönlich würde stets versuchen, alle möglichen Verbindungen zur rechten Ecke zu kappen.


    CoSim- und Tabletop-Spieler werden sowieso immer wieder gerne mal mit gewissen Vorurteilen konfrontiert. Teilweise wohl auch mit Recht, ich habe schon gruselige Offtopicbeiträge von Spielern in den passenden Foren gelesen (auf tabletopwelt.de zum Beispiel formiert sich regelmäßig eine AFD-Liebhaber- und Flüchtlingshasserfront im OT Bereich, da mussten teilweise diverse Themen schlicht verboten werden, um den "Forenfrieden" zu wahren).


    Oder, anderes Beispiel: Wir hatten vor >15 Jahren in Freiburg mal ein Warhammer 40k Turnier, und da war unter 100 Spielern einer dabei, der eine imperiale Armee im Wehrmachts-Farbschema angemalt hat. Mit Reichskriegsfahnen an den Panzern, und Kommissaren in SS-Uniformen... was zugegebenermaßen durchaus passend ist. Nichts desto trotz, der Spieler ist in hohem Bogen rausgeflogen. Da lief auch Presse rum, und der Veranstalter wollte nun wirklich keine Munition für seltsame Schlagzeilen liefern.


    Oder, noch ein Beispiel: Hier im Forum gab es jüngst eine Diskussion, ob es wirklich clever ist, einen CoSim Eigenverlag "Fatherland" zu nennen.


    Auch wenn es die "Authentizität" kostet, Finger weg. So viel Abstand wie möglich.

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Auch wenn es die "Authentizität" kostet, Finger weg. So viel Abstand wie möglich.

    Ich gebe dir teilweise Recht, sehe es aber auch teilweise anders ^^


    Keiner hier will in die rechte Ecke gestellt werden (hoffe ich zumindest). Das was du beschreibst (Nazi-Warhammer-40K-Spieler) ist für mich eine plumpe Provokation. Mir geht es aber um Spiele wie z.B. ASL. Da kämpfen nun einmal Alliierte gegen Nazis und damals haben Nazis eben Hakenkreuze getragen. Ich kenne aus einigen TT-Foren die Streitfrage ob nun die Kennzeichnung der Einheiten für den Spielspaß wichtig ist oder ob eine solche Kennzeichnung nicht verdeckte Verhamlosung/Unterstützung/what ever ist?


    Es gibt gute Gründe für beide Seiten und wie bei so vielen Fragen wird es hier nie eine endgültige Antwort geben, da es immer von der persönlichen Sichtweise abhängig ist. Ich persönlich bin einfach der Meinung dass das Verbieten und Verteufeln von Zeichen niemals eine Lösung sein kann. Diejenigen die diese Gesinnung haben finden alles mit passenden Zeichen im Netz oder malen es eben drauf...


    Ich erinnere mich noch gut an einen Streit zwichen meinen Eltern (einen der wenigen die ich jemals mitbekommen habe): wir haben in der 8 Klasse das 3. Reich behandelt. Für dieses Thema wollte ich für meinen Ordner (innen) ein Deckblatt für das Kapitel gestalten. Also nam ich ein Blockblatt und malte darauf ein Hakenkreuz. Als meine Mutter dies sah bekam ich eine ordentliche Ansprache und die Frage ob ich wirklich so denke. Daraufhin kam mein Vater und verstand die Aufregung nicht, denn für ihn ist es einfach erst einmal ein historisches Symbol, welches eben zum Thema passt. Wer hat jetzt Recht? :P