Beiträge von Bandida im Thema „Problematische Themen in Spielen“

    ...und jedes mal wieder vergesse ich das, Entschuldigung. Nenn dich mal "Banditin".


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    Bei #LastFriday kann ich schon nachvollziehen, dass da mancher Bedenken äußert, insbesondere sich an Breivik erinnert fühlt.
    Ein Mörder, der um ein Zeltlager voller Teenager streift, dieses Thema ist leider von der gruseligen Fiktion zur schrecklichen Realität geworden.

    Banditin gibt's leider nicht auf Englisch ;)


    Zu Last Friday:


    Ich bin als Fan von Akte Whitechapel oder Scotland Yard schon irre gespannt drauf, habe das allerdings auch immer als Hommage an das Film-Genre gesehen.


    Ist wie mit dem Lied "Die perfekte Welle". Kam damals ja auch ungünstigerweise grad zum Tsunami raus und da ist es natürlich wirklich völlig unpassend.


    Bleibt die Frage, wie lange es "unpassend" ist. Für immer oder nur für die Zeit, wo das "schreckliche Ereignis" gerade aktuell ist? Weil wenn man danach geht, darf man ja eigentlich nichts mehr spielen.
    Oder wie ihr oben weiter ja schon angeführt habt: je aktueller ein entsprechendes Ereignis, desto eher stellt man sich die moralische Frage

    Hm, kann es sein, dass du mir gerade wieder zustimmst, ohne es zu merken?

    Das wäre Teufelswerk! :D

    Über diesen Satz musste ich eben herzlich lachen wenn es um historisches Interesse geht (wobei du es bestimmt nur als schnelles Beispiel geschrieben hast oder eben auf die falsche Zahl gekommen bist)...

    *lol


    Wie gesagt ich bin visuell veranlagt. HDScurox hat genau dieses Jahr als Beispiel für die Diktatur genommen, bei mir schwebt die Zahl noch vor Augen und dann wird der Krieg bei mir kurzerhand verlängert :rolleyes:


    Aber gut dass du aufmerksam warst. Ich werde das auch nicht editieren, vielleicht lachen dann heute noch ein paar mehr Leutchens


    Ich gehe mal Hot Dogs bauen :D


    edit:


    Er redet bestimmt vom chinesischen Bürgerkrieg, der Mandschureikrise oder dem Chacokrieg zwischen Bolivien und Paraguay.
    (zum "Glück" gibt's nicht allzu viele Jahreszahlen, zu denen sich kein Krieg auftreiben lässt)

    Natürlich, natürlich :D
    Allerdings ist "Er" eine "Sie" ... krieg ich jetzt Tussi-Bonus? :whistling:

    Du interessierst dich wenig für Geschichte/Historie nehme ich an?!

    Beantworte ich mal mit Jein. Ich würde mich zwar nicht als übermäßig interessiert bezeichnen, der jede Doku über Schlacht XY im TV in sich hinein saugt und sich auch noch die passenden Bücher dazu kauft, aber ich schaue schon des öfteren solche Dokus. Ich finde sie auch spannend und dieses bedückende Gefühl kann ich bei Dokus sehr gut nachempfinden. Tatsächlich interessieren mich dann Dokus über die Menschen "dahinter" schon mehr. Also beispielsweise interessiert mich Jack the Ripper wesentlich mehr, als der genaue Ablauf einer bestimmten Schlacht im Kriegsjahr 1933 (edit: *hüstel :D), wieviele U-Boote eingesetzt wurden und wie viele Flieger usw.

    Während des Spiels spiele ich aber die Mechanik. Ich bin einfach nicht so der Rollenspieltyp

    Und eben dieses bedrückende Gefühl, wenn ich bewegte Bilder im TV sehe, kann ich irgendwie auf Brettspiele nicht übertragen. Brettspiele sind mir da, auch wenn sie historisch so korrekt wie möglich gemacht wurden, irgendwie immer noch zu abstrakt. Und bei Spielen geht es mir dann, wie bei Peter, um die Mechanik. Dazu kommt, dass eben viele dieser hstorisch korrekten Spiele grafisch nicht so hübsch aufgemacht wurden, wie beispielsweise andere thematische Spiele. Da Grafik für mich aber ein sehr wichtiger Bestandteil bei thematischen Spielen ist, spiele ich sie nicht. Ich bin da sehr visuell veranlagt. Ich wäre also durchaus der Typ, der sich nicht mit seinen Figuren identifiziert. Selbst bei Rollenspielen ist es für mich so, dass ich eher mechanisch überlege, was meine Figur tun würde, statt mich in sie hineinzufühlen. Wenn ich einen ängstlichen Charakter spiele, dann gehe ich eben nicht oder nur vorsichtig in dunkle Räume. Aber nicht weil ich wirklich Angst habe, sondern eher logisch davon ausgehe, dass jemand mit Angst das nicht tun würde.

    Entsprechend abstrahiert das Spiel und führt die Spieler weg von der Realität in eine mehr oder weniger "unrealistische Traumwelt". Das ist bei einem Cosim im Sinne eines historischen Themas aber deutlich anders.

    Für mich eben komischerweise nicht.Ich vergleiche das jetzt mal mit einem Actionfilm, der auf einer wahren Begebenheit beruht. Kennt ihr ja sicher,diese Einblendungen am Anfang oder Ende des Films, oft noch mit Fotos der echten Menschen und etwas Hintergrundinfos. Ich weiß im Vorfeld, dass dieser Film eben auf einer wahren Begebenheit beruht, aber während ich den Film gucke, blende ich das völlig aus. Auch in solchen Filmen wird natürlich aus dramaturgischen Gründen irgendwas dazugedichtet, aber der Kern ist ja so schon wahr. Bei einer Doku wäre das für mich anders, da habe ich das bedrückende Gefühl während ich den Film schaue.

    Moin,


    bin jetzt auch nicht davon ausgegangen, dass du nachts losziehst um Prostituierte zu ermorden ;) Mir ging es schon um das "schlecht" gehen, bzw. das "Bedrückende". Ich finde das einfach erstaunlich, dass es dir überhaupt "schlecht" geht. das zeigt ja, dass du dich schon sehr mit der Thematik eines Spiels beschäftigst. selbst wenn es eigentlich nur ein abstraktes Scotland Yard ist.


    Ich selbst bin da nicht so der Typ, der sich überhaupt in die Rollen hineinfühlt. Weder als Jack the Ripper, noch als Streitmacht etc. Ich spiele halt eine Seite, nehme das Thema zur Kenntnis und dann geht's mir bei Spielen immer um die Mechanik. Und wenn ich dann als SS irgendwen in einem Cosim platthauen würde, wäre das für mich einfach nur eine "Spielerseite" die gewonnen hätte. Ohne dass ich das glorifizieren oder feiern würde oder das für mich sonst irgendetwas zu bedeuten hätte. Ich hätte quasi mit Spielerfarbe "Blau" gewonnen, nicht mehr und nicht weniger.


    Ich kenne aber z.B. auch Leute, die haben das Rollenspiel "Vampires(?)" exzessiv gespielt und stundenlang beieinander gesessen und zusammen geweint. Das wäre so gar nicht meine Welt und ich könnte das auch irgendwie nicht, mich da überhaupt so "reinzusteigern".

    ....ist Whitechapel (für mich) bedrückend, als Jack the Ripper fühlt man sich irgendwie "schlecht" und als Polizei habe ich jede Nacht wo man Jack nicht schnappt ein schlechtes gewissen

    Dann "denkst" du dich aber arg in ein Brettspiel hinein und identifizierst dich mit den Rollen. Siehe nächster Punkt von dir:

    Damit unterstellt man indirekt das Brettspieler nicht mehr zwischen dem Brettspiel und der Realität differenzieren können.................................................................Das geht dann ja schon in die Richtung "Serienmörder hat mit dem Brettspiel Akte Whitechapel trainiert." oder "Erdogan bereitet seine Generäle mit Axis & Allies auf die Welteroberung vor." - das gehört imo doch eindeutig in den Postillion.

    Bei Videospielen haben wir das doch schon. Wie sagte Thomas de Maiziére: jeder Amokläufer hat vorher Counter Strike gespielt.

    Dann positionier ich mich mal auf der Gegenseite:


    Partyspiel: IMMER
    Spiel mit Hitler: eher nö


    Spiel mit beiden: kann ich mir nicht vorstellen, dass es das gibt/geben wird, aber wenn Hitler dabei schön auf die Fresse kriegt, bin ich dabei :D


    Ich spiele allerdings nur deswegen keine Hitler-Spiele, weil es sich dabei wohl grösstenteils um Cosims u.ä. Spiele handeln dürfte. Shadows over Normandie war für mich super, hab ich mir aber nur aufgrund der Cthulhu-Comic-Thematik gekauft. Ich brauche bei thematischen Spielen auch immer was für's Auge. Twilight Struggle is mir z.B. nicht hübsch genug und würde ich deswegen nicht spielen wollen, egal wie gut die Mechanik dahinter ist. Deswegen war ich ganz froh, dass es jetzt auch mal Cosims mit weniger ernsthafterem Hintergrund und bildschönen Illustrationen gibt.


    Verbot des Hakenkreuzes auf Modellfliegern und Cosims kann ich aber auch nicht nachvollziehen. Für mich gehört das zur Geschichte dazu. Und in Indien sind ganze Plätze und Zäune mit Hakenkreuzen gepflastert. Is ja nicht so, dass der kleine Ösi die erfunden hätte.


    Ansonsten möchte ich beim Spielen spielen und nicht über tiefgründigere Themen nachdenken. Dazu gucke ich mir Dokus auf N24 etc. an


    @ravn


    Kommt für mich immer auf die Gesellschaft an: wenn ich Mitspieler am Tisch habe, die so spielen wie ich und das auch vertragen, dann holze ich auch drauf. Ansonsten passe ich mich auch mal den Mitspielern und der Situation an. Wenn ich Neulinge am Tisch habe, muss ich die ja nicht unbedingt gleich vergraulen ;)

    Wenn ich ein Piratenspiel spiele, möchte ich mich aber genau in so einer Hollywood-Welt bewegen. Wenn ich ein Schiff kapere, möchte ich anschließend die Beute zählen und mir keine Gedanken machen, wie viele Menschen dabei gestorben sein mögen.

    Ist bei mir auch ein wichtiger Punkt. Ich finde es zwar spannend, über das Spiel noch ein bisschen was über die Historie zu erfahren, aber prinzipiell spiele ich, um unterhalten zu werden. Da will ich mir am Spieleabend nicht unbedingt noch Gedanken drüber machen, ob irgendwo Sklaven verkauft oder Juden vergast wurden. Es sei denn, es handelt sich um eine Spieleabend in der Schule, in dem exakt das Thema auch behandelt werden soll.

    Was ist denn mit beispielsweise "Cards against humanity"? Hat's schonmal jemand gespielt?


    Ich habs nie selbst gespielt, man hört halt immer wieder mal, es sei so geschmacklos etc.


    Ähnliches hört man über das jetzt neue "Cards" von Huch&friends, wobei mich das allein wegen des Verlages wundert

    @Njoltis


    Gut möglich, ich hab damals nur "Lady Oscar" und "Saber Rider" geguckt, da waren alle züchtig hochgeschlossen :D


    Mir fällt aber ansonsten auch keine Erklärung ein, warum viele n Problem mit Mangas haben und mit PinUps nicht.


    Ich kenne aber in der Tat einige Frauen, die schon ein Problem mit Spielecovern haben, wo mittelalterliche Frauen ein recht "offenes" De­kolle­té haben. :rolleyes:


    Wenn man also mal zur Eingangsfrage zurückkommt: die Grenzen sind da bei jedem unterschiedlich. Was der Eine völlig harmlos findet, ist für den Anderen anstößig


    Auf einen Nenner wird man da nie kommen

    Da könnte was Wahres dran sein. Wobei Japaner per Definition eben immer kleine Personen sind

    Ich hatte da jetzt gerade z.B. Sailor Moon vor Augen. Gibt aber bestimmt auch andere Beispiele


    sm_scene_02.jpg


    anime_arena_by_masterbimo-992x9021.jpg



    Was ich interessant und traurig finde, dass einige ihre subjektiven Meinungen und Vorstellungen sofort wieder auf alle zwanghaft überstülpen müssen.

    Hier im thread jetzt, oder wo?

    Ich weiß nicht, warum immer an Mangas rumgemäkelt wird

    Möglicherweise, weil bei Mangas alles eher so in Richtung "kleine Mädchen in kurzen Röcken" geht, während Pin-Ups eher erwachsene Frauen sind? Könnte ich mir jedenfalls vorstellen.


    Ich selbst habs allerdings auch nicht so mit Mangas. Ist aber - wie sonst auch - Geschmackssache. Ich habs generell nicht so mit diesem (bunten) Asia-Krams. Selbst wenn mir dann so ein schickes Spiel wie Ghost Stories durch die Lappen geht.


    Vielleicht hängt das mit den Themen aber auch damit zusammen, wie offensichtlich quasi Gruppen beleidigt werden? Wenn beispielsweise mit Sklaven gehandelt wird, ist das für mich etwas, was es so auch real gab. Ohne das verherrlichen zu wollen. Wenn ich aber in einem Spiel aufgefordert werde irgendwen aktiv zu beleidigen, ist das für mich was anderes. In der Mombasa Diskussin damals wurde aber angeführt, dass sich Nachfahren von Sklaven allein durch das Thema "Sklavenhandel" beleidigt fühlen könnten. Ist also alles Auslegungssache.

    Hmm je länger ich darüber nachdenke.... wenn man das mal auf Videospiele übertragen wollte:


    Ich hab auch kein Problem damit Counterstrike oder Call of Duty zu zocken, obwohl das Töten da ja wirklich bildlich dargestellt wird, meine obige Aussage passt demnach wieder nicht. Schwierig, schwierig...


    Für mich ist das dann auch "Spiel". Deswegen würde ich aber nicht mit einer AK47 in einen Supermarkt rennen und Leute abknallen.


    Ich kann also ehrlich gesagt gar keine richtige, fundierte Awort darauf geben, wo für mich Spiel anfängt und wo es geschmacklos ist. Ist dann wohl eher Bauchgefühl?


    Aber interessantes Thema

    Autsch, nu haste mich erwischt.


    Nee komischerweise hab ich mir darüber aber auch nie einen Kopf gemacht, weil das Spiel an sich für mich eher Scotland Yard ist


    Hmm dann muss ich wohl nochmal umdisponieren: ich habe dann wohl eher ein Problem damit, wenn man ganz offensichtlich irgendwen zerfleischt, was auch zur Schau gestellt wird. Weniger, wenn ich Pöppel umherschubse


    Ist aber in der Tat inkonsequent

    Spiele mit allzu dümmlichen Sachen:


    Wenn in einem Kartenspiel dazu aufgefordert wird "nackt eine Karte zu lesen und irgendwen umzubringen"


    Wenn in einem Brettspiel gefordert wird "an den Schuhen des linken Nachbarn zu riechen ... "


    sowas in der Richtung


    Bei einem Spiel um das Thema Sexverbrechen etc. hätte ich ebenfalls ein Problem. Ebenso mit Themen, die den Holocaust verherrlichen.