unterstütze Projekte der Spieleschmiede wieder stornieren

  • Ich habe auch schon ein paar mal erzählt, dass mir die 2+ Jahre Verzögerung bei "Kingdom Rush" die komplette Vorfreude kosten und ich gar keinen Bock mehr auf das Spiel habe. Das ist natürlich Quatsch. So äußert man Unmut. Irgendwie fast verständlich.

    Am Ende geht der Puls trotzdem hoch, wenn die Versandinfo kommt.

    Bei mir tatsächlich inzwischen nicht mehr. Höchstens der Oh-Gott-wohin-jetzt-mit-dem-Spiel-Puls... Ich hätte es vor anderthalb Jahren vermutlich noch gespielt, inzwischen will ich es tatsächlich nicht mehr haben.

  • Mal als Beispiel: Ich könnte sogar Artikel stornieren die ich letztes Jahr gefördert habe und aktuell „bereit für den Versand“ sind. Zumindest gibt es hier die Option. Was jetzt passiert wenn man die Artikel markiert und den Button anklickt, habe ich jetzt natürlich nicht getestet :lachwein:

    Nicht ganz: du kannst einen Stornierungsauftrag senden. Dieser kann natürlich mit dem entsprechenden Hinweis auf die AGB abgewiesen werden. Oder aus Kulanz akzeptiert werden. Die Option wird es dort geben, weil die Webseite nicht die allerbeste ist.

    Wieso sollte sie den abweisen? Dort steht 0 Euro. Heißt: Spiel storniert, kein Geld zurück. Mit Glück fragen sie vorher nochmal nach, ob man das Spiel wirklich stornieren möchte.


    Stornieren kann man alles, was in den eigenen Bestellungen steht, ohne Probleme.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

    Einmal editiert, zuletzt von Peer ()

  • Nicht ganz: du kannst einen Stornierungsauftrag senden. Dieser kann natürlich mit dem entsprechenden Hinweis auf die AGB abgewiesen werden. Oder aus Kulanz akzeptiert werden. Die Option wird es dort geben, weil die Webseite nicht die allerbeste ist.

    Wieso sollte sie den abweisen? Dort steht 0 Euro. Heißt: Spiel storniert, kein Geld zurück. Mit Glück fragen sie vorher nochmal nach, ob man das Spiel wirklich stornieren möchte.


    Stornieren kann man alles, was in den eigenen Bestellungen steht, ohne Probleme.

    Bei Dark Quarter hatte ich mich dann für eine Gutschrift aufs Kundenkonto entschieden. Hätte noch mal geschaut. Bei Dark Quarter hatte ich im Mai 2022 gefördert und im August 2022 storniert. Wenn ich aber auf Produkte gehe, wo steht Förderung entgegengenommen, da gibts den Button nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Knolle ()

  • Ich habe mal in meine SO-Historie geschaut. Schon bei meinem ältesten dort noch aufgeführten Spieleschmiede-Projekt 2015 gab es zwei zugehörige Einträge in der Liste der Bestellungen: einen in Höhe des echten Betrages für die reine Projektförderung (genau zwei Wochen lang stornierbar, dann unwiderruflich geleistet, d.h. Geld weg) und eine Bestellung mit Wertangabe null für die Ware selbst (normalerweise nur stornierbar in Form der ersatzlosen Streichung). Alles, was darüber hinaus geht, ist erstmal reine Kulanzleistung der Spieleschmiede.

    Wenn man so will, funktioniert das Ganze so, dass man erstmal ihnen Geld gibt, weil man das Projekt an sich fördern möchte, und sie schenken den Schmieden mit ausreichend höher Fördersumme später ein offiziell "wertloses" Spiel, was halt "rein zufällig" in ihrem Lager gelandet ist.

    Wer möchte, darf die angenommene Unabhängigkeit der beiden Vorgänge gerne rechtlich prüfen lassen. Selbstverständlich werden da fähige Rechtsanwälte gute Argumente finden können, warum es nicht doch auch als verschleierte Vorbestellung angesehen werden kann, und demzufolge spätere Stornierungsmöglichkeiten oder sogar ein Widerrufsrecht nach Lieferung postulieren. Manches spricht dafür, manches spricht dagegen, insbesondere alle Argumentation in Richtung von Sonderfertigung auf Kundenwunsch, denn das hebelt auch in anderen Bereichen Kündigungsrechte wirksam aus. Im Zweifelsfalle müsste das ein Gericht klären.

    Aber: ich würde erstmal davon ausgehen, dass eine Firma, die sowas anbietet, sich höchstwahrscheinlich vorher mal ein paar Gedanken dazu gemacht hat, wie sie sich da rechtlich absichern können. Diese Regelung fällt nicht einfach so vom Himmel. Und ebenso klar ist: Falls (!) jemand die Schmiede erfolgreich verklagt und das bekannt wird, hat er mit hoher Wahrscheinlichkeit direkt das gesamte Geschäftsmodell beerdigt. Von daher ist auch klar, dass die Spieleschmiede auch kein gesteigertes Interesse hat, irgendwelche Musterprozesse auszufechten und ein gewisses Maß an Kulanz da nicht überraschend kommt. (Was sicherlich auch abhängig davon ist, ob das Projekt von einem Happyshops-Eigenverlag durchgeführt wird oder ob sich die Schmiede nur an ein Fremdprojekt drangehängt hat.)

    Man muss dann im Zweifelsfalle geschickt vorgehen und die Spitzfindigkeiten kennen. Wenn man seine Wert-0-Bestellung und nicht die Wert-X-Förderung stornieren möchte, weiß die Gegenseite halt direkt, dass man keine Ahnung hat... "Bitte sehr, wir haben deine Bestellung wunschgemäß storniert, du kriegst den auf der Rechnung genannten Wert 0 Euro zurück..."

  • Bezüglich der Überraschungspakete sind die AGB der SO auch rechtswidrig, hier jeglichen Widerruf auszuschließen ist ebenfalls nicht zulässig, das halte ich für rechtlich noch klarer als der vorliegende Fall.

    Wieder bitte die Trennung zwischen Recht und Moral, ob jemand der bewusst eine Überraschung kauft diese bei nicht Gefallen zurücksenden sollte, muss jeder selbst entscheiden.


    Ich wollte damit nur sagen, dass es sich schon lohnt rechtswidrige Dinge on die AGBs zu schreiben weil das Leute von der Geltendmachung eigentlich zustehenden Ansprüche abhält. Wenn 2/10 Leuten sich abschrecken lassen lohnt sich das ja schon. Übrigens auch ein Trick vieler Vermieter z.b. für Schönheitsreparaturklauseln. Ich habe schon erlebt, dass große Immobilienkonzerne hier rechtlich völlig unhaltbares Zeug aufnehmen einfach um einige abzuschrecken. Das ist auch der Hauptpunkt der bei sowas stört, einige lesen sich ein und machen ihre Rechte geltend, andere akzeptieren einfach das Argument der AGB und das Unternehmen gewinnt gegen die Verbraucher... aber vielleicht gleite ich etwas OT ab :) sorry dafür

  • Falls (!) jemand die Schmiede erfolgreich verklagt und das bekannt wird, hat er mit hoher Wahrscheinlichkeit direkt das gesamte Geschäftsmodell beerdigt.

    Meinst du damit Crowdfunding generell? Falls ja: wird eh Zeit.

    Weil? Weil es endlich auch der Letzte bald verstanden hat, dass es die teuerste Art & Weise ist Spiele an den Verbraucher zu verscherbeln?

  • Weil? Weil es endlich auch der Letzte bald verstanden hat, dass es die teuerste Art & Weise ist Spiele an den Verbraucher zu verscherbeln?

    Aber nach wie vor auch eine gute Möglichkeit Spiele überhaupt umsetzen zu können.

    Sehe ich anders. Harte Meinung: wenn es an den 2000€ Förderung durch die SO scheitert, dann solls vielleicht einfach nicht sein. Und sind wir mal ehrlich, das hat doch am Schluss nichts mehr mit Gelingen oder nicht zu tun, sondern dient letztlich als Mittel, noch etwas mehr abzugreifen.

    Hierfür werde ich zu 100% gebannt.

  • Die Leute wollen es, also bekommen sie es. Diese 500€+ All In bling bling Kampagnen haben es sicher nicht zur Selbstverständlichkeit gebracht weil sich herausgestellt hat, dass dort niemand mitmacht. Braucht man also garnicht auf GF, KS, die Publisher oder Autoren schimpfen, sie bedienen nur den Markt der ja genau das haben will.

  • Aber nach wie vor auch eine gute Möglichkeit Spiele überhaupt umsetzen zu können.

    Sehe ich anders. Harte Meinung: wenn es an den 2000€ Förderung durch die SO scheitert, dann solls vielleicht einfach nicht sein. Und sind wir mal ehrlich, das hat doch am Schluss nichts mehr mit Gelingen oder nicht zu tun, sondern dient letztlich als Mittel, noch etwas mehr abzugreifen.

    Also mein Seize The Bean hat mich 49 Euro gekostet. Und bei dem Zeug, was alles dabei ist, hätte es auch damals bei einem Verlag 70 gekostet.

    Ich möchte damit nicht bestreiten, dass viele Kampagnen ggf. versuchen, etwas mehr Geld heraus zu schlagen. Aber ich sehe auch etliche Kampagnen, bei denen das nicht so ist. Gerade bei Projekten die Auflagen um die 1000-2000 haben.

    Einmal editiert, zuletzt von SirAnn ()

  • Meinst du damit Crowdfunding generell? Falls ja: wird eh Zeit.

    Weil? Weil es endlich auch der Letzte bald verstanden hat, dass es die teuerste Art & Weise ist Spiele an den Verbraucher zu verscherbeln?

    Was für eine dämliche Aussage. Wer keinen Bock auf Crowdfunding hat, der lässt es halt einfach. Und man sollte sich IMMER vorher informieren für was und man sein Geld ausgibt und zu welchen Bedingungen und nicht nachher rummeckern, dass einem die Art und Weise nicht gefällt. Ich unterstützte zum Beispiel fast nur Spiele und auch andere Dinge (Musik, Filme) im Crowdfunding, die ohne diese Art der Finanzierung niemals (in der Form) realisiert würden.

  • Aber nach wie vor auch eine gute Möglichkeit Spiele überhaupt umsetzen zu können.

    Sehe ich anders. Harte Meinung: wenn es an den 2000€ Förderung durch die SO scheitert, dann solls vielleicht einfach nicht sein. Und sind wir mal ehrlich, das hat doch am Schluss nichts mehr mit Gelingen oder nicht zu tun, sondern dient letztlich als Mittel, noch etwas mehr abzugreifen.

    Da sieht man mal wieder wie wenig bis gar keine Ahnung hier einige von der Branche haben.

  • Auf den vorherigen Seiten lesen ich immer, da man dies doch alles wisse, daß alles doch klar wäre, wenn man sich beteilige, die AGB dich leicht zu findenden seien und natürlich alles, was dort stünde, rechtens sei.

    Die Verbraucherschutz Rechte sind aber nicht für euch. Sie sind für Verbraucher, die sich leicht ködern lassen, den Stores vertrauen, bei Bestellungen etwas naiv sind und vielleicht auch überall Neuland betreten. Bei denen im Bestellformular dick stehen sollte: nicht mehr kündbar nach 14 Tagen, auch wenn Ware nicht kommt! Denen helfen Moral Diskussionen nicht. Und auch kein "Selbst schuld".

  • Ich unterstützte zum Beispiel fast nur Spiele und auch andere Dinge (Musik, Filme) im Crowdfunding, die ohne diese Art der Finanzierung niemals (in der Form) realisiert würden.

    Ich glaube, dass 90% meiner unterstützten Projekte auch ohne Crowdfunding zustande gekommen wären. Vor allem diejenigen, die später auf 1000% oder viel mehr finanziert wurden.

    Beispiele:

    - Flamecraft, hätte 23.000€ gebraucht, hat fast 2 Millionen gebracht

    - Hoplomachus Victorum, hätte 40.000€ gebraucht, lag am Ende bei 900.000€

    - Final Girl, hätte 100.000€ gebraucht, lag bei knapp 2 Millionen am Ende

    ...und noch 100 mehr könnte ich hier aufzählen. Alles Projekte für die Crowdfunding nicht gemacht ist, in meinen Augen.

    Kamen alle nahezu unverändert im Retail. Günstiger. Sicherer. Ich bin weg vom Crowdfunding.

    Die Projekte, die eventuell nicht zustande gekommen wären, kann ich an einer einzigen Hand abzählen.

  • Ich glaube, dass 90% meiner unterstützten Projekte auch ohne Crowdfunding zustande gekommen wären. Vor allem diejenigen, die später auf 1000% oder viel mehr finanziert wurden.

    Beispiele:

    - Flamecraft, hätte 23.000€ gebraucht, hat fast 2 Millionen gebracht

    - Hoplomachus Victorum, hätte 40.000€ gebraucht, lag am Ende bei 900.000€

    - Final Girl, hätte 100.000€ gebraucht, lag bei knapp 2 Millionen am Ende

    Und die haben nochmal was mit Lokalisierungen der Spieleschmiede zu tun?

    Einmal editiert, zuletzt von anke79 ()

  • Ich habe auf das Thema Crowdfunding reagiert, wie man in meinem Zitat deutlich erkennen kann, nicht auf die Schmiedeprojekte, aber es gibt auch genug Schmiedeprojekte die man direkt hätte in den Handel bringen können.

  • Ich frage mich gerade, was die Leute hier sagen würden, wenn sie Geld für ein Projekt sammeln und dann die Leute während der Auslieferung ihr Geld wieder erstattet haben wollen. Sich einfach mal in die Lage der anderen versetzen.

    Das wurde ja mehrfach beantwortet. Da gibts die Moral und das Gesetz. Moralisch ist es nicht... ich würde das auch nicht tun. Aber das Gesetz sieht den Rücktritt vor.

    Würde das häufig passieren, wäre das Modell Crowdfunding dem Untergang geweiht. Scheint also noch kein Problem zu sein.

  • Mir geht es eher um die Empathie. Die Frage lässt sich ja nur moralisch beantworten, wenn man sich in den anderen hineinversetzt. Es wird ja mit Rechten und Kritik nicht gespart, ich habe mich eben gefragt, ob die Personen in umgedrehten Rollen ebenso argumentieren würden.

  • Die Moral auf der anderen Seite müsste man auch hinterfragen. Viele Projekte werden ja durch Crowdfunding nicht ermöglicht, sondern einfach nur abgesichert. Das ist nicht die Grundidee hinter Crowdfunding.

    Über die Plattform sollen Projekte realisiert werden, die es ohne nicht geben würde. Also wie moralisch ist es von der Spiele-Schmiede eine zweite Auflage von Brass Birmingham über die Schmiede laufen zu lassen, anstatt einfach einen Reprint durchzuführen und in den Handel zu bringen?

  • [...] wie moralisch ist es von der Spiele-Schmiede eine zweite Auflage von Brass Birmingham über die Schmiede laufen zu lassen, anstatt einfach einen Reprint durchzuführen und in den Handel zu bringen?

    Ich finde es nicht unmoralisch, wenn Luxusgüter nah am Bedarf produziert werden. Gerade wie bei GMT das P500, wo erst produziert wird, wenn 500 Käufer zusammenkommen. Bei Millionenbeträge wie z.T. bei AR / CMON ist das nochmal 'ne andere Nummer und ja, bei Brass würde ich es auch nicht erwarten, stimme ich zu. Aber unmoralisch ist das für mich deswegen noch lange nicht.

  • Es geht doch hier vor allem darum, dass die Spiele-Offensive die Information des geänderten Widerspruchs in einem nicht offensichtlichen Bereich hinterlegt hat und man diesen nicht ohne weiteres finden kann.


    Ob der geänderter Widerspruch allgemein Bestand hat oder nicht ist hier doch gar nicht Teil der Diskussion.

  • Dann könnten wir gleich zu einem "Print on Demand" System übergehen. Gar kein Risiko mehr eingehen. Wird kein Lager mehr benötigt, kann direkt vom Hersteller an den Endkunden gehen. Auch das ist nicht unmoralisch, sondern eher super nachhaltig.

    Aber wir reden ja von Crowdfunding. Man hat keine Ahnung, ob das Projekt ankommt. Um das abzufragen stellt man das Projekt auf dieser Plattform ein und wenn genug Leute sich dafür interessieren, kann man es durchziehen.

    Bei vielen Projekten ist völlig klar, dass es in wenigen Sekunden gefundet wird. Mag sein, dass die Anzahl nicht klar ist, aber dann bringt man eben geringere Stückzahlen in mehreren Auflagen bis der Bedarf gedeckt ist.

    Ich habe da durchaus moralische Bedenken. Denn beim CF liegt das "unnötige" Risiko vollständig beim Backer.

  • Ich finde ja, da reicht gesunder Menschenverstand, um die Leitplanken zu erkennen – auch, dass ein Widerspruch bei einer Förderung schwierig wird. Nachlassendes Interesse am geförderten Produkt ist für mich halt absolut kein guter Grund.

  • Denn beim CF liegt das "unnötige" Risiko vollständig beim Backer.

    Aber nur, wenn sich genügend Menschen finden, die dieses Risiko eingehen. Und da sind sie ja selbst dabei.


    Ich habe auch kein Verständnis für Leute, die sich nach dem Erwerb einer Wundertüte wundern. Wo sind wir denn eigentlich gelandet?!

  • Ich finde ja, da reicht gesunder Menschenverstand, um die Leitplanken zu erkennen – auch, dass ein Widerspruch bei einer Förderung schwierig wird. Nachlassendes Interesse am geförderten Produkt ist für mich halt absolut kein guter Grund.

    Korrekt. Ich kann mir aber schon Gründe vorstellen, die einen Widerspruch rechtfertigen. Verteuerungen während der Laufzeit. Haben einige bereits erlebt. Transportkosten steigen durch widrige Umstände. Nachforderungen, sonst kommen die Container nicht vorwärts. etc... ich selbst war bisher noch nicht davon betroffen.

  • Wie ist es denn konkret beim P500 Modell von GMT?

    Kann man dort nach Produktionsbeginn von der Bestellung zurücktreten?

    Hier liegt ja schon wieder alleine im Satz der erste "Denkfehler". Da ist explizit von "pre order" die reden. Das ist dann doch ne ganz anfere rechtliche Baustelle. CF ist halt keine Bestellung ;)

    Einmal editiert, zuletzt von HotSauce ()

  • Wie ist es denn konkret beim P500 Modell von GMT?

    Kann man dort nach Produktionsbeginn von der Bestellung zurücktreten?

    Hier liegt ja schon wieder alleine im Satz der erste "Denkfehler". Da ist explizit von "pre order" die reden. Das ist dann doch ne ganz anfere rechtliche Baustelle. CF ist halt keine Bestellung ;)

    Und GMT ist zudem kein deutscher Anbieter. Da gelten bestimmt ganz andere Rahmenbedingungen. Gibt es z. B. in den USA so etwas wie unser zweiwöchiges Online-Rücktrittsrecht? Ich denke nicht. Dafür kannste sie aber verklagen, wenn dir die Schachtel auf den Fuß fällt und nicht draufstand, dass es passieren könnte. 😀

  • Wie ist es denn konkret beim P500 Modell von GMT?

    Kann man dort nach Produktionsbeginn von der Bestellung zurücktreten?

    Hier liegt ja schon wieder alleine im Satz der erste "Denkfehler". Da ist explizit von "pre order" die reden. Das ist dann doch ne ganz anfere rechtliche Baustelle. CF ist halt keine Bestellung ;)

    Das ist jetzt aber keine Antwort auf meine Frage, sondern eine Interpretation meiner Frage. Eine fehlerhafte übrigens. ;)

  • Man kann es nur wiederholen: das Problem beim Thema Schwarmfinanzierung ist nicht grundsätzlich, dass es das gibt und dass man dabei als Kunde gewisse Risiken eingeht. Wenn du ein kleiner Anbieter bist, der mit einer tollen Idee keine anderweitige Finanzierung hinbekommt (oder hinbekommen will), ist das absolut das richtige Werkzeug.

    Das Problem ist, dass Anbieter bewusst ihre Vorbestellaktion als "Crowdfunding" deklarieren, um sich u.a. (!) das Leben zu Lasten der Kundenrechte zu erleichtern. Ich habe kein Problem damit, wenn Verlage Kickstarter, Backerkit, Gamefound oder die Spieleschmiede als reine Vorverkaufsplattform nutzen, ganz im Gegenteil. Dann sollte dies aber klar als genau das deklariert werden, damit ich im Zweifelsfall eben doch abspringen kann oder ein Anrecht auf Vollständigkeit und Nutzbarkeit habe. Wenn ich das richtig sehe, sprießt dieser Samen gerade bei Gamefound beim Thema "Pre-order".

    Es ist halt eine Form der Übervorteilung des Kunden, wenn ich wahrheitswidrig behaupte, eine Schwarmfinanzierung zu versuchen, diese aber eigentlich eine "Vorbestellung" ist, weil ich das Produkt eh produzieren werde, mir vielleicht nur bei der Menge unsicher bin.

  • Hier liegt ja schon wieder alleine im Satz der erste "Denkfehler". Da ist explizit von "pre order" die reden. Das ist dann doch ne ganz anfere rechtliche Baustelle. CF ist halt keine Bestellung ;)

    Das ist jetzt aber keine Antwort auf meine Frage, sondern eine Interpretation meiner Frage. Eine fehlerhafte übrigens. ;)

    Warum in deinen Augen fehlerhaft?

  • Es ist halt eine Form der Übervorteilung des Kunden, wenn ich wahrheitswidrig behaupte, eine Schwarmfinanzierung zu versuchen, diese aber eigentlich eine "Vorbestellung" ist, weil ich das Produkt eh produzieren werde, mir vielleicht nur bei der Menge unsicher bin.

    Ich finde es auch erschütternd, dass CMON nachts Schlägertrupps losschickt um ahnungslosen Bürgern Zombicide-All-Ins aufzuzwingen. Das muss ein Ende finden!!!11!einself!


    Nochmal, warum muss immer davon gesprochen werden, dass Kunden "übervorteilt" werden? Wie groß ist denn bitte der Anteil der Leute, die beim Crowdfunding mitmachen und null Ahnung haben worauf sie sich einlassen weil sie denken, es sei eine ganz normale Vorbestellung wie bei Amazon? So wie es hier geschrieben wird kann man meinen, dass Crowdfunding ein undurchsichtiges System ist, mit dem Menschen geködert werden unter der Vortäuschung es handle sich um eine "normale Bestellung".

    Einmal editiert, zuletzt von Player2 ()

  • Verbraucherschutz in allen Ehren, aber ein bisschen "Selbst-Informieren" und Mündigkeit der Bürger muss man dann auch Vorausetzen dürfen. Ist aber wohl oftmals zu viel verlangt

  • Das ist jetzt aber keine Antwort auf meine Frage, sondern eine Interpretation meiner Frage. Eine fehlerhafte übrigens. ;)

    Warum in deinen Augen fehlerhaft?

    Weil ich interessehalber die Konditionen von P500 erfahren wollte, für den Fall, dass ein Vergleich zwischen dem und Crowdfunding gezogen wird.

    Und weil offene Fragen per se keine "Denkfehler" enthalten können.


    Habe mich inzwischen selbst schlau gemacht - beim Vorbestellmodell von GMT bezahlt man erst kurz bevor die Spiele versendet werden, und kann davor noch problemlos stornieren.

    Ob diese kulante Haltung etwas mit US Gesetzen (die es na durchaus gibt;) zu tun hat oder nur kundenfreundlich sind, kann ich allerdings nicht beurteilen.

  • Mir ging es darum rauszustellen, dass es sich bei den GMT Sachen um ganz normale Pre Orders handelt, die deshalb nicht mit Crowdfunding vergleichbar sind. Das eine sind Vorbestellungen, das andere nicht? Also hat das nix mit Kulanz zu tun.

    Einmal editiert, zuletzt von HotSauce ()

  • Es ist halt eine Form der Übervorteilung des Kunden, wenn ich wahrheitswidrig behaupte, eine Schwarmfinanzierung zu versuchen, diese aber eigentlich eine "Vorbestellung" ist, weil ich das Produkt eh produzieren werde, mir vielleicht nur bei der Menge unsicher bin.

    Ich finde es auch erschütternd, dass CMON nachts Schlägertrupps losschickt um ahnungslosen Bürgern Zombicide-All-Ins aufzuzwingen. Das muss ein Ende finden!!!11!einself!


    Nochmal, warum muss immer davon gesprochen werden, dass Kunden "übervorteilt" werden? Wie groß ist denn bitte der Anteil der Leute, die beim Crowdfunding mitmachen und null Ahnung haben worauf sie sich einlassen weil sie denken, es sei eine ganz normale Vorbestellung wie bei Amazon? So wie es hier geschrieben wird kann man meinen, dass Crowdfunding ein undurchsichtiges System ist, mit dem Menschen geködert werden unter der Vortäuschung es handle sich um eine "normale Bestellung".

    Du schreibst an meinem Punkt vorbei. Ich bezweifle, dass überall da, wo jemand Crowdfunding draufschreibt, diese von mir durchaus akzeptierte Form des Verkaufs drin steckt.

    Du kannst - zumindest in Europa - als Händler nicht per einseitiger Erklärung dem Kunden Rechte wegnehmen. Unglaublich, aber wahr.

    Wo kämen wir denn hin, wenn jeder Händler nach eigenem Gutdünken sagen könnte: "ich verkaufe dir meine Ware nur, wenn du auf Gewährleistung, Garantie und aufs CE-Zeichen verzichtest.". Dafür hat der liebe Gott das Thema Verbraucherschutz erfunden.

    Wenn du das Spiel also sowieso produzieren wirst und dir nur bei der Menge unsicher bist oder etwas günstiges Geld brauchst, dann ist es ein Vorverkauf oder eine Vorbestellung mit allen juristischen Konsequenzen, die sich daraus ergeben. Wenn du als Anbieter das wahrheitswidrig Crowdfunding nennst, übervorteilst du den Kunden.

  • Ich sehe hier einfach nicht die Grundlage, dass die gleichen Maßstäbe angelegt werden wie bei einem 0815-Kaufvertrag. Crowdfunding ist genau das nicht und 99,9% der Beteiligten wissen das. Ich brauche keine Verbraucherrechte stärken die der Backer freiwillig! abgetreten hat.

    Das ist nunmal die Grundlage des Ganzen, der Käufer nimmt das Risiko zum Großteil auf sich. Wenn ihm hinterher einfällt, dass das eine blöde Idee war: Persönliches Pech!

    Wo kämen wir denn hin, wenn jeder Händler nach eigenem Gutdünken sagen könnte: "ich verkaufe dir meine Ware nur, wenn du auf Gewährleistung, Garantie und aufs CE-Zeichen verzichtest.".

    Dann kauft man die Ware nicht. So einfach ist das. Du vergleichst hier Crowdfunding mit einem Kauf bei Amazon. Dass die Grundlage eine völlig andere ist ignorierst du in deiner Argumentation.

    Dafür hat der liebe Gott das Thema Verbraucherschutz erfunden.

    Geschichten über Gott kannste im RSP erzählen.

    Nochmal: Wie kommt man darauf, dort wo kein "Kauf" zustande gekommen ist, die gleichen Verbraucherschutz-Rechte zu erwarten wie beim Kauf eines Autos vom Händler?


    Als was der "Händler" seine Produkt "verpackt" ... joa andere Sache. Ich werde mein halbes Pfund Butter sicher nicht bei Rewe über Crowdfunding beziehen. Wenn ein Publisher aber erst das Geld einsammeln will und das Finanzierungsrisiko damit auf den Backer überträgt sehe ich daran grundsätzlich keine unlautere Handlung egal wie sicher ist, dass das Spiel von vornherein produziert worden wäre. Denn wenn dem so ist, kaufe ich es einfach im Retail, wenn mir das Risiko des Crowdfundings zu groß ist oder ich mit den Bedingungen nicht einverstanden bin. Kommt es nicht in den Retail habe ich eben Pech gehabt, dann hätte ich mitmachen müssen. Ganz klassisches FOMO Problem, mit dem der Crowdfunding sicher spielt, aber die Entscheidung liegt eben am Ende beim Backer.