Beiträge von Dr. K im Thema „unterstütze Projekte der Spieleschmiede wieder stornieren“

    Danke, sehe ich genauso. Dazu kommt:

    Es handelt sich um eine Schenkung!

    Bei der Spieleschmiede kann ich mir 14 Tage lang überlegen, ob es eine gute Idee war, mein Geld zu verschenken, und das Geld zurückbekommen.

    Macht nicht genau dieser Umstand eine Schenkung zu keiner Schenkung? :/

    Von daher ein Gewinngeschäft

    Okay, I'll bite.

    1. Man parkt sein Geld (teilweise über Jahre) bei einem Unternehmen, das gewinnorientiert arbeitet, ohne selbst am Gewinn beteiligt zu werden -> günstigster Kredit der Welt

    2. Man geht das Risiko ein, dass man am Schluss ohne Geld und ohne Ware ausgeht

    3. Man muss oftmals aushalten, dass Retailkäufer das Produkt früher und günstiger kaufen können, als man es selbst bekommt.

    4. Man wird als Unterstützer aktiv davon abgehalten, vom Widerrufsrecht Gebrauch zu machen

    Ja, es gibt sicher Fälle, in denen alles super läuft, aber es ist sicher nicht per se ein "Gewinngeschäft", dafür gibt es zu viele ifs and buts.

    Warum sollte das hier anders sein?

    Weil du als Investor nicht in ein Produkt, sondern in Anteile an einem Unternehmen investiert. Das äußert sich dann in einer Rendite von X%, was hier nicht gegeben ist. Im Gegenteil, hier bekommst du ein Produkt, das du fast mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nachher günstiger bekommst, d.h. es ist eigentlich in mehrfacher Hinsicht ein Minusgeschäft.

    Doch, lesen hilft.

    Zitat

    Verbraucher besitzen bei vielen Verträgen ein Widerrufsrecht, insbesondere beim Abschluss im Internet. Das birgt ein besonderes Risiko beim klassischen Crowdfunding: Die 14-tägige Widerrufsfrist läuft erst mit Erhalt des Produktes. Wird das Produkt erst entwickelt, kann der Widerruf sehr spät erfolgen.

    Unterstützer können somit über einen langen Zeitraum ohne Angabe von Gründen ihr Geld zurückverlangen. Gerichtsentscheidungen und spezielle Regelungen zum Widerrufsrecht beim Produkt-Crowdfunding fehlen bislang.

    Was ich interessant finde:

    Zitat

    Anders sieht das beim Crowdinvesting aus: Hier haben Anleger laut Vermögensanlagengesetz ein 14-tätiges Widerrufsrecht nach dem Vertragsschluss und sind darüber deutlich zu belehren.

    Das sieht mir eher nach dem aus, was die SO von sich selbst versteht. Wird das "Schmieden" oder "Fördern" von der SO explizit als Crowdfunding benannt? Falls nicht, sehe ich da bzgl. Quelle 1 zumindest ein Schlupfloch (bin kein Anwalt, habe 0 Ahnung von Recht).

    Gibt es nicht durchaus auch spiele, die erst in der Schmiede ermöglicht werden? Sowas wie Dream Cruise oder (Name vergessen) das Spiel mit den Pferden? Auch wenn es eher die Ausnahmen sind.

    Jau die gibts. Aktuell Fairy Day Ein Tag im magischen Feengarten.

    Aber die sind selten und die performen meist schlecht. Scheint also nicht die Kernkompetenz der Schmiede zu sein. Ich sehe zumindest überhaupt kein Marketing für dieses aktuelle Beispiel, außer der Ankündigung des Projekts auf Facebook.

    Fairy Day hat keine 50 Leute gebraucht, um erfolgreich "gefördert" zu werden. Ob man hier von "ermöglicht werden" sprechen kann, ist für mich fraglich. Ist das schon ein Projekt oder ist das noch Liebhaberei?

    Im Ernst: was willst du den hier für eine Auflage ableiten? Da kannst du doch maximal 100 Stück von drucken, und dann ist es in meinen Augen faktisch mehr eine Vorbestellung als andere, ausgenommen der Rechte einer Vorbestellung.

    aber was spricht generell dagegen, wenn ein Verlag liefert CF nutzt, als das Risiko einzugehen, seine Produktionsgröße falsch zu wählen? Aus Verlagssicht macht das doch total Sinn

    Es spricht nichts dagegen und es macht aus Verlagssicht total Sinn. Ich wollte nur aufzeigen, dass die Unterhaltungsbranche wohl einiges richtig gemacht hat, wenn so viele Privatleute bereitwillig durch Spenden das unternehmerische Risiko übernehmen, das der Verlag wohl selbst nicht tragen will (meinetwegen auch teilweise kann).

    Edit: SirAnn

    Ich hege kein Argwohn. Ich finde es nur in der Hinsicht interessant, dass immer darüber gesprochen wird, dass das Forum™ sich ja auskennt und solche AGBs nicht für uns™ gemacht sind. Dann schaue ich in die Schnäppchenthreads und sehe haufenweise Crowdfunder, die sich darüber beschweren, dass ihre all-in Pledges für 500€ nun im Wert habiert wurden und frage mich: ist unknowns wirklich so clever und informiert, wie immer angenommen wird?

    UND der Publisher sicher gehen kann, dass der Absatz auch ohne Crowdfunding ausreicht um Kosten und Gewinn einzufahren.

    Aber wenn CTG, CMON oder AR ein neues Spiel vorstellen kann man immer argumentieren, dass Erfolg eben nicht garantiert ist

    Warum sollte das denn überhaupt so sein? Aus meiner Sicht gehört das zum unternehmerischen Risiko. In der Unterhaltungsbranche sitzt die Kohle locker, deshalb lohnt es sich da, woanders kenne ich das System ehrlich gesagt nicht.

    Stell dir vor, Müllermilch sammelt erstmal Kohlen ein, bevor sie irgendeine Scheißdreck-Geschmacksrichtung Sonderedition rausbringen. Jaja, unterschiedliche Konzerngröße, ist mir schon klar, aber auch die kleinen machen das nicht.

    Weil? Weil es endlich auch der Letzte bald verstanden hat, dass es die teuerste Art & Weise ist Spiele an den Verbraucher zu verscherbeln?

    Aber nach wie vor auch eine gute Möglichkeit Spiele überhaupt umsetzen zu können.

    Sehe ich anders. Harte Meinung: wenn es an den 2000€ Förderung durch die SO scheitert, dann solls vielleicht einfach nicht sein. Und sind wir mal ehrlich, das hat doch am Schluss nichts mehr mit Gelingen oder nicht zu tun, sondern dient letztlich als Mittel, noch etwas mehr abzugreifen.