Beiträge von anke79 im Thema „unterstütze Projekte der Spieleschmiede wieder stornieren“

    Ich glaube, dass 90% meiner unterstützten Projekte auch ohne Crowdfunding zustande gekommen wären. Vor allem diejenigen, die später auf 1000% oder viel mehr finanziert wurden.

    Beispiele:

    - Flamecraft, hätte 23.000€ gebraucht, hat fast 2 Millionen gebracht

    - Hoplomachus Victorum, hätte 40.000€ gebraucht, lag am Ende bei 900.000€

    - Final Girl, hätte 100.000€ gebraucht, lag bei knapp 2 Millionen am Ende

    Und die haben nochmal was mit Lokalisierungen der Spieleschmiede zu tun?

    Das war mit 2 Klicks zu finden:

    Spiele-Offensive.de - Spieleschmiede


    Auszug daraus:

    "Die Spiele-Offensive.de AGB gelten auch bei der Spieleschmiede. So gilt auch das Widerrufsrecht. Du solltest aber wissen, wie es bei der Spieleschmiede richtig angewendet wird: Mit Zusage und Zahlung deines Förderbeitrags erhälst du von uns eine Rechnung. Mit dem Erhalt dieser Rechnung beginnt die Widerrufsfrist und du hast 14 Tage Zeit, um von deiner Zusage zurückzutreten und die Förderung zurück zu erhalten. Wenn du aufgrund einer Förderung ein Spiel erhalten willst, dann ist das eine Belohnung, die rein rechtlich den Wert 0 hat. Wenn dir das Spiel dann also nicht gefällt, gibt es keine Möglichkeit, dass dein Förderbetrag zurückzuerstattet wird."

    Es ist ok, dass du damit leben kannst. Ich persönlich finde es extrem schwierig, egal, wie offen es kommuniziert wird, wenn meine guten und sinnvollen Rechte aus rein kommerziellen Interessen ausgehebelt werden, wenn (!) die vorgeschobene Begründung dafür nicht zutreffend ist.

    Man sollte bedenken, dass neben der Rückgabe ja fast alles andere bei Schwarmfinanzierungen ausgeschlossen wird, was im Zweifel in quasi unspielbaren Sachen wie EXO enden kann. Im Grunde sind die Verlage nur bei Gefahr für Leib und Leben noch verantwortlich für ihr Produkt.

    Aber wie gesagt: ich kann gut damit leben, dass du diese Vorgehensweise in Ordnung findest. Wir müssen ja nicht einer Meinung sein. 😉

    Posthuman Saga hat mich nie interessiert, habe ich deshalb nicht verfolgt. Wenn man die Seite aktuell aufruft, steht da "Wir sind zur Realisierung dieses Projektes auf deine Unterstützung angewiesen..." Und zumindest bei Awkward Guests hatte TLG zunächst über die eigene Webseite versucht, genug Vorbestellungen/Crowdfunder zu finden, um eine deutsche Auflage zu ermöglichen, was nicht geklappt hat, so dass man dann damit in die Schmiede gegangen ist. Inwiefern dann die Vorbesteller der eigenen Seite behandelt wurden und ob es noch über die eigene Seite möglich war, zu bestellen, weiß ich nicht. Ziemlich sicher, wird es bei allen Crowdfundingsachen eine mehr oder weniger große Überproduktion geben, allein schon, um mögliche Reklamationen/Transportschäden etc. bearbeiten zu können. Wo zieht man jetzt die Grenze, bei der doppelten Menge, mehr/weniger?


    Ich bin auch der Meinung, wenn einen die Bedingungen stören, muss man ja nicht mitmachen. Wenn eine Plattform oder ein Verlag (wie bei Deinem Exo-Beispiel) vorher Mist gebaut hat oder es ein Erstlingsprojekt ist, ist das natürlich eines der Risiken als Backer. Das ist bei anderen Modellen ja auch nicht anders. Man sollte das auch nicht auf die leichte Schulter nehmen und sich eben vorher gut überlegen/anschauen, wie die vorigen Projekte gelaufen sind, ob Bedingungen der Plattform nicht passen usw. Im Zweifelsfall dann einfach nicht backen und auf den Sekundärmarkt oder Retail hoffen.

    Wenn es so einfach wäre könnte jeder online-Händler in die AGBs schreiben: ihre Bestellung ist eine Förderung mit einer möglichen Belohnung mit Gegenwert 0.

    Daher sind das ja einfach nur fragen, wie: woraus ergibt sich, dass bei der Förderung die Belohnung rechtlich einen Gegenwert von 0 hat.


    Das muss ja irgendwo eine rechtliche Grundlage haben (wird ja so ausgeführt). Und wenn es ist, weil das eben vertraglich festgelegten wird.


    Und bisher schent das zumindest niemand zu wissen sondern auf " das Gehört sich so " abzustellen.

    Sorry, bin kein Jurist, deshalb kann ich da auch nicht mit Paragraphen dienen. Wenn amazon das so machen würde, gäbe es aber meistens immer noch genug andere Anbieter, die das gleiche Produkt als normale Bestellung anbieten würden und niemand würde es noch bei amazon kaufen. Die Schmiede ist in dem Fall ja so eine Art Monopolist.


    Wenn diese Form des Crowdfundings rechtlich (in Deutschland) bedenklich wäre, wäre es vermutlich auch schon rechtlich angefochten worden. Ich denke, Crowdfunding könnte mit einer Storno-/Retourquote von normalen Bestellungen nicht länger existieren. Es ist doch gerade die ursprüngliche Idee, dass sich erst durch den Zusammenschluss und das frühzeitige Commitment der Backer das Produkt überhaupt realisieren lässt. Natürlich gibt es in letzter Zeit gerade bei Kickstarter auch einige Projekte, die mit dieser ursprünglichen Idee nichts mehr zu tun haben und eigentlich nur eine Vorbestellung sind inkl. Vorabfinanzierung.

    Posthuman Saga hatte nicht mal 100 Backer und befindet sich doch bereits in/kurz vor der Auslieferung, da kann ich komplett verstehen, dass kein Refund mehr möglich ist. Bei KS/Gamefound gibt es ja auch eine Bearbeitungsgebühr nach Abschluss der Kampagne und soweit ich weiß, sind nach Produktionsstart üblicherweise auch keine Stornos mehr möglich.


    Ich finde es auch nicht gut, wenn man eine Förderungszusage nach der Kampagne zurückziehen möchte. Die Verlage planen mit dieser Menge. Die Kritik an der Schmiede verstehe ich in dem Zusammenhang auch nicht wirklich. Es gibt wirklich sehr viele kleine Projekte, die trotz nur 100-200 Backern realisiert werden. Wenn da dann mehrere später zurückziehen wollen, wird aus einem Projekt, dass sich gerade mal so rechnet, schnell ein Verlustgeschäft. Eine Grauzone entsteht für mich nur, wenn es sich deutlich verspätet, also 1+ Jahr. Das wäre hier zwar der Fall, aber da es bereits produziert wurde und schon auf dem Schiff, finde ich es dafür auch zu spät.