Beiträge von Ortenauerin im Thema „unterstütze Projekte der Spieleschmiede wieder stornieren“

    Achtung, rein rechtliche Betrachtung ohne moralischen Blickwinkel:

    Nur ich sehe da einfach ein Problem zu erkennen wann ein Spiel (ich rede mal von Spiel, weil darum geht es bei uns) quasi marktreif und fertig für die Produktion ist UND der Publisher sicher gehen kann, dass der Absatz auch ohne Crowdfunding ausreicht um Kosten und Gewinn einzufahren. Und genau das ist das Problem, man kann es nicht sagen.

    Das ist bei absolut jedem Produkt der Fall. Samsung muss sich ja auch entscheiden, ob sie nun 5 oder 20 Millionen Galaxy S87tripleultrasuperplus produzieren lassen. So wie sich auch Marianne von Mariannes Fußcremewunder entscheiden muss, ob sie 50 oder 500 Tiegel produzieren lässt. Wie hier bereits gesagt wurde: das ist unternehmerisches Risiko.

    Ich finde es ehrlich gesagt erschreckend, wie hier Crowdfunding als reine Verkaufsmöglichkeit legitimiert wird.

    1. Und wo wäre das Problem daran, wenn Müller Milch das so machen würde?

    2. Mich stören Firmen wie Queen Games auch, die ganz offensichtlich Kickstarter als reine Vorbestellplattform nutzen, aber was spricht generell dagegen, wenn ein Verlag liefert CF nutzt, als das Risiko einzugehen, seine Produktionsgröße falsch zu wählen?

    zu 1.: Es ist schlichtweg die Umgehung von Verbraucherrechten, die nicht ohne Grund im BGB (und bestimmt noch weiteren Gesetzen) festgeschrieben sind. Ob dabei jemand zu Schaden kommt ist für mich erstmal zweitrangig, aber ich finde es nicht in Ordnung, sich als Verkäufer um Gesetze zu lavieren.

    Zu 2.: ich sehe den Unterschied zwischen "Queen Games" (1. Halbsatz) und "einem Verlag" (2. Halbsatz) nicht, magst du mir den erklären? Als Produzent kann ich absolut nie wissen, wie viel ich von etwas verkaufen werde, wenn ich es auf den freien Markt werfe. Wenn ich also sage, dass dem armen Verlag dieses Risiko, dass evtl. 100 oder 1000 Einheiten übrig bleiben, nicht zugemutet werden kann, ja dann müssen wir halt komplett unser aktuelles Marktsystem abschaffen. Dann wird halt alles nur noch auf Vorbestellung produziert.

    Mit ist klar, dass die Grenze fließend ist, aber so easy sagen "darf ja jeder anbieten was er will, man muss es ja nicht kaufen" ist mir zu kurz gedacht.