Beiträge von Prodigy1971 im Thema „unterstütze Projekte der Spieleschmiede wieder stornieren“

    machen 2000 EUR mehr oder weniger viel aus.

    Ich bleibe dabei: wer für seine unternehmerische Tätigkeit mit Gewinnabsicht nicht in der Lage ist, 2000€ vorzustrecken (oder dies eben nicht möchte), der sollte vielleicht einfach nicht unternehmerisch tätig werden.

    Huiuiui. Es geht ja nicht nur darum die 2000€ in den Sand zu setzen. Manche können dieses Projekt gar nicht alleine durchführen, weil man weder die Plattform (Webseite) hat, noch den Kundenstamm oder die Reichweite und einen eigenen Shop.

    Die Person kennt sich mit Brettspielen aus und möchte den Fokus auf die Entwicklung des Spiels legen. Dann ist es doch fabelhaft, wenn man sein Projekt über eine Plattform darstellen kann, die von Leuten betrieben wird, die sich damit auskennen. Und man kann sein Risiko minimieren. Eventuell bekommt man während des Projekts noch Feedback und kann die Community mit einbeziehen.

    Nein. GENAU dafür ist Crowdfunding da.

    Die Schmiede bietet ja gar keine Plattform für diese neuen, unsicheren Ideen. Bei der Schmiede geht es "nur" um eigene Übersetzungen von bereits etablierten und meist erfolgreichen Spielen. Das, was Schwerkraft und Frosted Games auch machen.

    Aber Schwerkraft bringt die Übersetzungen direkt in den Handel und Frosted Games ermöglicht zumeist Vorbestellungen. Das sind rechtlich und moralisch andere Ansätze.

    Gibt es nicht durchaus auch spiele, die erst in der Schmiede ermöglicht werden? Sowas wie Dream Cruise oder (Name vergessen) das Spiel mit den Pferden? Auch wenn es eher die Ausnahmen sind.

    Jau die gibts. Aktuell Fairy Day Ein Tag im magischen Feengarten.

    Aber die sind selten und die performen meist schlecht. Scheint also nicht die Kernkompetenz der Schmiede zu sein. Ich sehe zumindest überhaupt kein Marketing für dieses aktuelle Beispiel, außer der Ankündigung des Projekts auf Facebook.

    Ich finde ja, da reicht gesunder Menschenverstand, um die Leitplanken zu erkennen – auch, dass ein Widerspruch bei einer Förderung schwierig wird. Nachlassendes Interesse am geförderten Produkt ist für mich halt absolut kein guter Grund.

    Korrekt. Ich kann mir aber schon Gründe vorstellen, die einen Widerspruch rechtfertigen. Verteuerungen während der Laufzeit. Haben einige bereits erlebt. Transportkosten steigen durch widrige Umstände. Nachforderungen, sonst kommen die Container nicht vorwärts. etc... ich selbst war bisher noch nicht davon betroffen.

    Dann könnten wir gleich zu einem "Print on Demand" System übergehen. Gar kein Risiko mehr eingehen. Wird kein Lager mehr benötigt, kann direkt vom Hersteller an den Endkunden gehen. Auch das ist nicht unmoralisch, sondern eher super nachhaltig.

    Aber wir reden ja von Crowdfunding. Man hat keine Ahnung, ob das Projekt ankommt. Um das abzufragen stellt man das Projekt auf dieser Plattform ein und wenn genug Leute sich dafür interessieren, kann man es durchziehen.

    Bei vielen Projekten ist völlig klar, dass es in wenigen Sekunden gefundet wird. Mag sein, dass die Anzahl nicht klar ist, aber dann bringt man eben geringere Stückzahlen in mehreren Auflagen bis der Bedarf gedeckt ist.

    Ich habe da durchaus moralische Bedenken. Denn beim CF liegt das "unnötige" Risiko vollständig beim Backer.

    Die Moral auf der anderen Seite müsste man auch hinterfragen. Viele Projekte werden ja durch Crowdfunding nicht ermöglicht, sondern einfach nur abgesichert. Das ist nicht die Grundidee hinter Crowdfunding.

    Über die Plattform sollen Projekte realisiert werden, die es ohne nicht geben würde. Also wie moralisch ist es von der Spiele-Schmiede eine zweite Auflage von Brass Birmingham über die Schmiede laufen zu lassen, anstatt einfach einen Reprint durchzuführen und in den Handel zu bringen?

    Ich frage mich gerade, was die Leute hier sagen würden, wenn sie Geld für ein Projekt sammeln und dann die Leute während der Auslieferung ihr Geld wieder erstattet haben wollen. Sich einfach mal in die Lage der anderen versetzen.

    Das wurde ja mehrfach beantwortet. Da gibts die Moral und das Gesetz. Moralisch ist es nicht... ich würde das auch nicht tun. Aber das Gesetz sieht den Rücktritt vor.

    Würde das häufig passieren, wäre das Modell Crowdfunding dem Untergang geweiht. Scheint also noch kein Problem zu sein.

    Ich habe auf das Thema Crowdfunding reagiert, wie man in meinem Zitat deutlich erkennen kann, nicht auf die Schmiedeprojekte, aber es gibt auch genug Schmiedeprojekte die man direkt hätte in den Handel bringen können.

    Ich unterstützte zum Beispiel fast nur Spiele und auch andere Dinge (Musik, Filme) im Crowdfunding, die ohne diese Art der Finanzierung niemals (in der Form) realisiert würden.

    Ich glaube, dass 90% meiner unterstützten Projekte auch ohne Crowdfunding zustande gekommen wären. Vor allem diejenigen, die später auf 1000% oder viel mehr finanziert wurden.

    Beispiele:

    - Flamecraft, hätte 23.000€ gebraucht, hat fast 2 Millionen gebracht

    - Hoplomachus Victorum, hätte 40.000€ gebraucht, lag am Ende bei 900.000€

    - Final Girl, hätte 100.000€ gebraucht, lag bei knapp 2 Millionen am Ende

    ...und noch 100 mehr könnte ich hier aufzählen. Alles Projekte für die Crowdfunding nicht gemacht ist, in meinen Augen.

    Kamen alle nahezu unverändert im Retail. Günstiger. Sicherer. Ich bin weg vom Crowdfunding.

    Die Projekte, die eventuell nicht zustande gekommen wären, kann ich an einer einzigen Hand abzählen.

    Prodigy1971 wo wird von der Spiele-Offensive hier mit offenen Karten gespielt? Das geänderte Widerrufsrecht für die Spieleschmiede findet man nur versteckt in einem Link, dessen Titel direkt nicht erahnen lässt, dass dort sowas zu finden ist.

    Ich gehe bei jeglicher Form des Crowdfundings davon aus, dass mein investiertes Geld "weg" sein kann. Darum unterstütze ich Projekte nur auf Plattformen mit Herstellern, bei denen das noch nie schief gegangen ist (bis auf endlose Verspätungen).

    Ob das rechtlich völlig wasserdicht ist, habe ich mich aus diesem Grund noch nie gefragt. und werde das auch zukünftig nicht tun.

    Gerade diejenigen, die hier von Anstand und Moral reden, sollten die Frage mal umkehren: ist es anständig, den Kunden als Bank zu benutzen, ihm dafür die Rechte wegzuschreiben und ihm das Ausfallrisiko aufzubürden (bei einer Pleite hast du keinerlei Ansprüche durch Schwarmfinanzierung, bei Vorbestellungen stehst du zumindest auf einer Liste), wenn ich das Produkt sowieso produzieren werde?

    Da wird ja von Seiten der SO mit offenen Karten gespielt. Nichts, was man nicht bereits vorab wüsste. Darum ein klares "JA" zu dieser Frage.

    Meiner Meinung nach handelt es dabei eher um eine Art Kränkung, die man bei den ewigen Verzögerungen erfährt und diese Reaktion "...jetzt will ich das Spiel gar nicht mehr haben und storniere einfach" ist der bockige Weg, der SO eins mitzugeben.

    Ich habe auch schon ein paar mal erzählt, dass mir die 2+ Jahre Verzögerung bei "Kingdom Rush" die komplette Vorfreude kosten und ich gar keinen Bock mehr auf das Spiel habe. Das ist natürlich Quatsch. So äußert man Unmut. Irgendwie fast verständlich.

    Am Ende geht der Puls trotzdem hoch, wenn die Versandinfo kommt.

    Dass man nach Finanzierung des Projekts nicht mehr stornieren kann, finde ich absolut richtig. Sonst würden diese Projekte nicht mehr funktionieren.