Ich sehe hier einfach nicht die Grundlage, dass die gleichen Maßstäbe angelegt werden wie bei einem 0815-Kaufvertrag. Crowdfunding ist genau das nicht und 99,9% der Beteiligten wissen das. Ich brauche keine Verbraucherrechte stärken die der Backer freiwillig! abgetreten hat.
Das ist nunmal die Grundlage des Ganzen, der Käufer nimmt das Risiko zum Großteil auf sich. Wenn ihm hinterher einfällt, dass das eine blöde Idee war: Persönliches Pech!
Wo kämen wir denn hin, wenn jeder Händler nach eigenem Gutdünken sagen könnte: "ich verkaufe dir meine Ware nur, wenn du auf Gewährleistung, Garantie und aufs CE-Zeichen verzichtest.".
Dann kauft man die Ware nicht. So einfach ist das. Du vergleichst hier Crowdfunding mit einem Kauf bei Amazon. Dass die Grundlage eine völlig andere ist ignorierst du in deiner Argumentation.
Dafür hat der liebe Gott das Thema Verbraucherschutz erfunden.
Geschichten über Gott kannste im RSP erzählen.
Nochmal: Wie kommt man darauf, dort wo kein "Kauf" zustande gekommen ist, die gleichen Verbraucherschutz-Rechte zu erwarten wie beim Kauf eines Autos vom Händler?
Als was der "Händler" seine Produkt "verpackt" ... joa andere Sache. Ich werde mein halbes Pfund Butter sicher nicht bei Rewe über Crowdfunding beziehen. Wenn ein Publisher aber erst das Geld einsammeln will und das Finanzierungsrisiko damit auf den Backer überträgt sehe ich daran grundsätzlich keine unlautere Handlung egal wie sicher ist, dass das Spiel von vornherein produziert worden wäre. Denn wenn dem so ist, kaufe ich es einfach im Retail, wenn mir das Risiko des Crowdfundings zu groß ist oder ich mit den Bedingungen nicht einverstanden bin. Kommt es nicht in den Retail habe ich eben Pech gehabt, dann hätte ich mitmachen müssen. Ganz klassisches FOMO Problem, mit dem der Crowdfunding sicher spielt, aber die Entscheidung liegt eben am Ende beim Backer.