Wie wichtig ist euch die Anleitung?

  • Jedes Spiel hat eine: die Anleitung!


    Doch nicht jeder hat Lust dazu, sie zu lesen.

    Wie oft hört man davon, dass jede Spielerunde ihren "Erklärbär" hat?

    Auch zu den Veranstaltungen im Spieleverein kommen Viele nicht nur wegen der Gesellschaft und der Spiele, sondern auch deswegen, weil sie wissen, dass es dort sicherlich jemanden gibt, der ihnen die Spielregeln erklärt, sodass sie sich nicht selbst durch die Anleitung kämpfen müssen.


    Und ein Kampf ist es wirklich oft!

    Die Spiele werden immer komplexer, die Regeln immer mehr und die Anleitungen immer länger.

    Kein Wunder, dass es auch immer mehr Videos auf YouTube gibt, die die Regeln ganz anschaulich (im wahrsten Sinne des Wortes) darstellen und so beim Einstieg in ein neues Spiel helfen.


    Inzwischen habe ich mich schon dabei ertappt, wie ich vor der geöffneten Schachtel saß und dachte: Ich kann das Spiel ja auch ein andernmal ausprobieren; wenn es ein Video dazu gibt...

    Dabei lese ich Anleitungen wirklich gerne!

    Seitdem ich meine Partien tracke (Januar 2022), habe ich über 350 verschiedene Spiele gespielt.


    Doch ist mir unter anderem ein "Trend zur Anleitung 2.0" aufgefallen, so will ich es mal nennen:

    Nach der Veröffentlichung des Spiels sammeln sich die Fragen auf BGG an, es gibt schon in der Anleitung einen Hinweis, an welcher Stelle die FAQs nachgelesen werden können, und die zweite Auflage kommt dann mit einer verbesserten Anleitung daher, sodass die erste sowieso niemand mehr liest.


    Deshalb interessiert es mich wirklich, wie es euch damit geht!


    Wie wichtig ist euch die Anleitung?

  • Die Regel ist für mich sehr wichtig. Gestern erst habe ich ein sehr gut gemachtes Video zu den Regeln von Hegemony angeschaut. Hab es dann ausgemacht - weil ich lieber erstmal selbst die Regeln lese. Ist ja auch zum Nachschauen, später wichtig zu wissen, wo was steht. Zumal die Regelvideos nicht unbedingt richtig sein müssen.


    Ich verzichte komplett auf das lesen von FAQs. Das zu verfolgen ist mir zu viel Aufwand. Für mich sollte ein Spiel mit den Regeln die Beiligen spielbar sein. Bis auf Eleven von Portal Games bin ich in den letzten Jahren damit gut gefahren. Wenn es eine neue Version gibt, mit neuen Regeln, lade ich mir die PDF runter und schaue, ob sich grundlegend etwas geändert hat.


    Mich stört es aber auch nicht, wenn das Spiel nicht ganz perfekt funktioniert oder man kurz selbst entscheiden muss, wie man eine Spielsituation auflöst. Wir spielen ja kein Ligabetrieb, bei dem ich es durchaus wichtig fände, dass alle Regeln korrekt gespielt werden.

  • Eine gedruckte Anleitung ist für mich essentiell, da es immer wieder Situationen gibt, in denen es für mich wesentlich einfacher ist, schnell mal nachzublättern anstatt im Internet nach dem Regelvideo zu suchen und dort die passende Stelle zu finden, an der meine Frage geklärt wird, sofern dies überhaupt möglich ist. In einer Anleitung kann ich blättern und mir einen Überblick verschaffen, wo das Gesuchte stehen könnte. Diesen Vorteil habe ich bei einem Video nicht.


    Der Idealfall ist für mich eine gut lesbare, strukturierte Anleitung mit Beispielbildern bei kniffligen Situationen, um das Geschriebene besser verstehen zu können.

  • Jedes Spiel hat eine: die Anleitung!

    Doch nicht jeder hat Lust dazu, sie zu lesen.

    Wie oft hört man davon, dass jede Spielerunde ihren "Erklärbär" hat?

    Das ist so nicht ganz richtig - also ein Erklärbär (oder auch Video) ist kein Regelersatz. In zum Spiel versammelter Runde liest man sich besser keine Regeln vor - da muss einer vorbereitet sein, das Spiel schon kennen oder eben die Regeln vorab verinnerlicht haben. Idealerweise lerne ich ein komplexes Spiel so kennen - spiele es also mit erklärter Regel - und lese dann die Spielregel später selbst nach (zumindest, wenn ich das Spiel selbst besitze). Dann ist das Verständnis soweit gefestigt, dass man den Text ohne Blättern und fehlende Querverweise meist auf Anhieb beim Lesen versteht, eventuelle Versäumnisse aus der ersten Spielrunde nacharbeiten kann.

    Zumindest der Besitzer / Käufer des Spiels sollte doch die Befähigung aufbringen, sich die Regeln lesend anzueignen, bevor er es anderen erklärt.

    Wie wichtig ist die Anleitung? Die Frage empfinde ich als rhetorisch. Sie ist "die Regel" - Punkt. ;) Alles andere ist Information aus zweiter Hand.

  • Ich habe seit gut einem Jahr keine einzige Anleitung mehr gelesen, sondern "lerne" alles nur noch über Regelvideos. Nur Unklarheiten schlage ich dann noch nach. Damit fahre ich super und bin auch oft Erklärbär auf unseren Spieletreffs. Das geht vorzüglich auch ohne die Anleitung je gelesen zu haben. Um so wichtiger ist dennoch eine gute Struktur eben dieser, damit man bei Nachfragen schnell dem passenden Absatz findet

  • Natürlich ist die Qualität der Anleitung sehr wichtig. Das ist letztendlich der Startpunkt für alles im Bereich der Spielregeln, auch für das Regelvideo des Youtubers. Eine unklare Anleitung produziert auch unklare Regelvideos oder erhöht zumindest die Wahrscheinlichkeit davon. Insofern muss ich über die Einstellung "ich umgehe Anleitungsprobleme durch Videoschauen" etwas schmunzeln; das lädt die genau gleichen Probleme einfach nur auf andere ab. Wenn die Anleitung schlecht ist, hat das Spiel ein Problem. Immer.

    Trotzdem muss man die Anleitung auch nicht überbewertet. Sie ist nur einer von vielen Faktoren, die ein gutes Spiel ausmachen, und auch auf der Seite der Regeln können sich ordentliche Verlage noch weiter auszeichnen, z.B. mit der transparenten Pflege von Errata- und FAQ-Listen zu allen ihren Spielen auf ihrer Homepage.

  • Beitrag von HotSauce ()

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  • Jedes Spiel hat eine: die Anleitung!

    Doch nicht jeder hat Lust dazu, sie zu lesen.

    Wie oft hört man davon, dass jede Spielerunde ihren "Erklärbär" hat?

    Das ist so nicht ganz richtig - also ein Erklärbär ist kein Regelersatz.

    Für dich ist es also wichtig, immer auch selbst die Anleitung zu lesen?


    Für mich ist der Erklärbär einer Spielerunde die Person, die das Spiel vorbereitet, sich Material und Anleitung anschaut, möglichst schon einmal solo oder zweihändig das Spiel ausprobiert, und dann den anderen die Regeln erklärt.


    Ich kenne mehrere Personen, die sich die Anleitung nach so einer Spielerunde nicht einmal dann zwingend durchlesen, wenn sie sich das Spiel anschaffen, um es mit Dritten zu spielen.

    Zugegebenermaßen sind das dann auch eher keine Expertenspiele.

  • Tendenziell lese ich lieber Anleitung als Videos zu schauen - WENN sie gut gemacht ist.

    Dabei finde ich besonders wichtig, dass diese von ‚groß nach klein‘ erklärt - mir also zuerst einen groben Überblick verschafft. Oft tun das Anleitungen nicht; in meinem Kopf entsteht kein großes Bild, in dem ich nach und nach die Lücken fülle, sondern es füllt sich an als ob jemand in einer Ecke anfängt zu malen und ich muss raten was das Bild am Ende ergeben soll.

    Negativbeispiel aus der letzten Zeit ist sicherlich Keyflower - ich habe wirklich mit der Anleitung GAR nichts verstanden und hätte es auch nicht kompetent erklären können - nach Anschauen eines Videos war es mir dann aber ziemlich einfach möglich, WEIL das Video eben gut strukturiert war. Die Anleitung war so seltsam strukturiert, dass die Grundstruktur des Spiels schonvöllig im Dunkeln blieb.

  • Für mich ist die Anleitung auch extrem wichtig. Dabei achte ich auf mehrer Punkte:

    a) Die Anleitung ist gut strukturiert einfach zu lesen und gut verständlich.


    b) Die Anleitung hat eindrückliche Beispiele, ist präzise und deckt auch Spezialfälle und 95% aller Spielsituationen oder Interaktionen zwischen Spielelementen ab.


    c) Die Anleitung ist so geschrieben, dass ich weiß, was ich wo nachschauen kann während des Spiels und das Blättern vermieden wird. Dazugehöhren auch Cheatsheets oder ein Spielbrett mit Rundenablauf aufgedruckt etc.


    CMON ist hier ein wahrer Meister. Bei Zombicide 2nd. ist auf der Rückseite der Anleitung eine Zusammenfassung die fast die Regelerlkärung ersetzt. Bei Rising Sun sind auf den Mini- Spielertableaus alle Aktionen erklärt und der Spielplan selbst ordnet die Rundenstruktur. Solche Punkte gehöhren für mich zu der Frage auch dazu. Denn die Anleitung soll ja helfen das Spiel zu verstehen und zu spielen und all solche Elemente helfen dabei.


    Das ist für mich insgesamt essentiell. Spiele, die meine Zeit nicht Respektieren haben bei mir leider keinen Platz mehr. Dazu gehöhrt auch, dass ich wenig im Internet nachschauen muss, die Regeln gut geschrieben sind und Auf- und Abbau sich im Rahmen hält.


    Exkurs zu diesem Thema:

    Hier fand ich Oathsworn richtig gut. Das Spiel ist riesig aber die Regel ist vergleichsweise einfach. Errata und Verbesserungen kamen mit der 2 Edition und man konnte alles auf einen Schlag bekommen. Das gesamte Material und wie es verstaut ist ordnet sich der Struktur einer Spielsitzung und der Struktur der Kampagne unter.

  • Uns ist die Anleitung extrem wichtig - das ist normalerweise der erste Berührungspunkt mit dem Spiel nach dem Kauf, und schon hier kann es direkt scheitern. Wir hatten tatsächlich schon Spiele, die nach dem Versuch, die Anleitung zu lesen verkauft wurden, weil der Eindruck nach dem Lesen zu negativ war. Schlechte Anleitungen kosten unnötig (sowieso schon knappe) Zeit und Nerven beim Versuch, die Regeln zu verstehen - und die kann auch für andere Spiele mit positiverem Initialeindruck verwendet werden.

  • Für dich ist es also wichtig, immer auch selbst die Anleitung zu lesen?

    Korrekt. Spätestens nach der Kennenlern-Partie mache ich das. Wohlgemerkt für Spiele, die ich besitze und die somit wieder auf den Tisch kommen sollen.

    Dabei finde ich besonders wichtig, dass diese [Regel] von ‚groß nach klein‘ erklärt - mir also zuerst einen groben Überblick verschafft. Oft tun das Anleitungen nicht; in meinem Kopf entsteht kein großes Bild, in dem ich nach und nach die Lücken fülle, sondern es füllt sich an als ob jemand in einer Ecke anfängt zu malen und ich muss raten was das Bild am Ende ergeben soll.

    Exakt. Wenn die halbe Regel erst einmal haarklein in Form eines Glossars Material und Teilregeln vorstellt, formt sich kein Bild. Gleiches bei derartigen Erklärungen am Tisch - da neige ich zur Unterbrechung des Vortrages und erbitte eine Top-Down-Erklärung.

    Negativbeispiel aus der letzten Zeit ist sicherlich Keyflower - ich habe wirklich mit der Anleitung GAR nichts verstanden und hätte es auch nicht kompetent erklären können ...

    So die Regel noch aus der Feder von Richard Breese stammt, hast Du hier aber auch ganz hartes Brot gekaut :lachwein: Die Regeln seiner Eigenverlags-Spiele sind oft Bleiwüsten und weitab von gut strukturiert. Die Regel der Huch-Ausgabe seines "Inhabit The Earth" sieht auch nicht besser aus.

  • Die Spiele werden immer komplexer, die Regeln immer mehr und die Anleitungen immer länger.

    Das stimmt so zum Glück nicht. Es gibt immer noch genug Spiele mit einfachen Regeln. :)


    Erratas zu Anleitungen gab es schon immer. Das ist zwar schön für die, die sich darüber informieren, die meisten werden die Erratas aber wohl nie zu Gesicht bekommen. Es darf auch nicht davon ausgegangen werden, dass BGG überhaupt bei den Spielern bekannt ist.

  • Für dich ist es also wichtig, immer auch selbst die Anleitung zu lesen?

    Ich bin nicht Smuntz , aber für mich gilt: klares JA! Also jedenfalls dann, wenn ich anderen das Spiel erkläre. Man wird nie erleben, dass ich ein Spiel erkläre, wo ich nicht genau weiß, auf welcher Seite bzw. in welchem Abschnitt ich im Zweifelsfalle die Details zu irgendwelchen Vorgängen nachschlagen kann. Das eigene Lesen und Verstehen der Anleitung gehört für mich zum Erklärbär-Auftrag fest dazu.

    Video-Schauen ersetzt das nicht vollständig, denn auch Videos können Fehler enthalten. Das ist so wie wenn man in der Schule meint, das Lesen eines Buches durch das Lesen einer Zusammenfassung ersetzen zu können. Ja, das kann für eine ordentliche Note reichen, aber wirklich richtig gut wird's so nie. Das Regelvideo ist immer nur die Sekundärquelle. Nur die Anleitung selbst ist DIE entscheidene Originalquelle für alles. (Was natürlich oft gut geht, ist beides in Kombination nutzen, insbesondere bei schlechten Anleitungen mit fehlendem roten Faden: erstmal das Video fürs grobe Verständnis, dann die Regel lesen.)

    Und um das nach oben hin zu begrenzen: Für das Nachschlagen von Regeldetails in FAQ-Listen oder das Durcharbeiten des Rules-Unterforums auf BGG gilt das nicht. Sowas ist für mich optionales Add-On für Erklärer. Da halte ich es für völlig legitim, sich auf den Standpunkt zu stellen, dass die Spielregel gefälligst in sich schlüssig und ausreichend sein sollte. Sowas muss man ggf. im Zweifelsfalle auch hausregeln können. Wenn's ohne BGG-Recherche nicht funktioniert, ist das immer ein Problem des Spiels und nicht des Erklärers.

  • Ich glaube, ein ähnliches Thema hatten wir schon einmal. Ich ziehe für mich persönlich das beste aus beidem. Ich schaue mir initial ein Video an, um ein Gefühl für das Spiel zu bekommen. Es gibt Kanäle, die wirklich gute Regelerklärungen beinhalten. Verfestigt bekomme ich die Regeln so alleine bei vor allem komplexeren Spielen aber nicht. Nachdem ich ein Video gesehen habe, lese ich entsprechend die Anleitung, um die Lücken damit zu schließen und generell das Erlernte zu verfestigen.


    Das bewegte Bild bleibt bei mir im Gedächtnis einfach wesentlich besser hängen als die gelesene Schrift. Was ich einmal bildlich gesehen habe, kann ich wesentlich besser in einen vernünftigen Zusammenhang bringen.

  • Wow! So schnell so viele Antworten und so unterschiedlich!

    Vielen Dank für den Blick in eure Vorgehensweisen und Erklärpraxis! :danke:


    Der Vergleich mit einem Bild ist für mich sehr hilfreich.


    Auch sehr spannend finde ich den Aspekt, welchen Anspruch an das Spielen man eigentlich als Maßstab für sich zugrundelegt.

    Also, wie wichtig einem das Einhalten der Regeln ist.

    Dort gibt es schließlich auch Unterschiede, die natürlich jeden anders an das Anleitunglesen herangehen lassen.


    Wenn ich euch richtig verstanden habe, ist meist wohl die Spielerunde entscheidend dafür, welche Art von Spiel auf den Tisch kommt, wie oft und locker das Spiel probiert wird und in welcher Form die Regeln dazu transportiert werden.


    Solospieler sind wahrscheinlich besonders auf das Lesen von Anleitungen spezialisiert, kann ich mir vorstellen, weil sie automatisch immer selbst die auftauchenden Regelfragen klären müssen.


    Oder gibt es auch Spieler, die hauptsächlich solo spielen und dafür die Regeln nur über Erklär-Videos lernen?

    Womöglich, weil sie gerne selbst den für sie sinnvollsten Einsatz des Spielmaterials herausfinden?

    Es muss einem ja nicht jede Regel in der Anleitung so gut gefallen, dass man auch mit ihr spielen möchte...

  • Wie man Spielregeln am besten erlernt, liegt oft schon ganz simpel daran, ob man Informationen visuell oder akustisch besser aufnehmen kann.

    Ich bin da eher visuell unterwegs. Wenn ich eine Anleitung lese, kann ich sie viel besser erfassen, als wenn mir jemand die Regeln eines Spiels erklärt.

  • Oder gibt es auch Spieler, die hauptsächlich solo spielen und dafür die Regeln nur über Erklär-Videos lernen?

    Für mich ein klares Nein. Ich brauche eine gut strukturierte Anleitung und nutze Videos nur zusätzlich, oder als Vorbereitung, wenn mir das Spiel selbst nicht vorliegt (ich lese viel lieber eine gedruckte Anleitung auf Papier als digital am Pad oder so, letzteres nur im Notfall). Ich habe durchaus Spiele schon ungespielt abgegeben, weil ich mit der Anleitung nicht zurecht kam. Das gilt solo genauso wie multiplayer.

  • Oder gibt es auch Spieler, die hauptsächlich solo spielen und dafür die Regeln nur über Erklär-Videos lernen?

    Für mich ein klares Nein. Ich brauche eine gut strukturierte Anleitung und nutze Videos nur zusätzlich, oder als Vorbereitung, wenn mir das Spiel selbst nicht vorliegt (ich lese viel lieber eine gedruckte Anleitung auf Papier als digital am Pad oder so, letzteres nur im Notfall). Ich habe durchaus Spiele schon ungespielt abgegeben, weil ich mit der Anleitung nicht zurecht kam. Das gilt solo genauso wie multiplayer.

    Volle Übereinstimmung.

  • Das wäre ja wirklich furchtbar, wenn man ein Spiel nicht richtig spielt und dabei einen haufen Spaß hat...

    :headbacklaugh:


    Ich lese gerne vorher die Anleitung und je nach Spiel bin ich auch durchaus gewillt über redaktionelle Probleme hinwegzusehen (dann muss das Spiel aber wirklich einzigartig sein und mir besonders gefallen).

  • Ich lese die Anleitung typischerweise sowohl vor als auch nach der Erstpartie.


    Vorher, um mir ein Gefühl dafür zu geben, worum es geht und wie ich das Spiel erkläre.


    Nach der Partie um größere oder kleinere Feinheiten festzustellen, die in der Erstpartie nicht richtig verstanden wurden. Außerdem setzt sich durch ein nachträgliches Regellesen auch das Spielverständnis.

  • Ich glaube hier sind viele Erklärbären unterwegs. Und für diese sind Anleitungen wichtig um das Spiel zu erlernen.

    Meine Mitspieler lesen selten bis nie Regeln durch, die erkläre ich. Das gilt selbst für Spiele, die nicht mir gehören sondern Mitspieler, das war zum Beispiel bei Noria der Fall. Wenn es die Anleitung online gibt, dann lerne ich die Regeln gerne vorher um das Spiel zu erklären und zu spielen.


    Also irgendwer muss sich ja die Anleitung durchlesen um das Spiel erklären zu können oder ein Video dazu zu produzieren. Ich lese in der Regel auch lieber Anleitungen als das ich Videos dazu sehe.

    Die einzige Ausnahme davon war bisher die Anleitung zu Noria. Die habe ich vom Aufbau 0 kapiert. das Video vom Verlag dazu verlangt zwar auch eine hohe Aufmerksamkeit mit eigenen Notizen, Pausen, Zurückspulen etc. war aber für mich zumindest verständlich.


    Und da hat jeder auch seine eigenen Präferenzen bei Anleitungen. Dazu gibt es hier auch einige Threads.

    Beim einem funktioniert der eine Stil und beim anderen der andere Stil für Anleitungen. Mir geht es bei manchen Anleitungen auch so, dass ich die Regeln nicht kapiere aufgrund wie sie in der Anleitung aufbereitet sind. Dabei geht es nicht drum, ob das Spiel komplex oder kompliziert ist, sondern wirklich auf den Stil selber. Andere haben mit der Anleitung dann gar keine Probleme dafür dann aber vielleicht mit Anleitungen mit denen ich keine Probleme habe.

  • Oder gibt es auch Spieler, die hauptsächlich solo spielen und dafür die Regeln nur über Erklär-Videos lernen?

    Womöglich, weil sie gerne selbst den für sie sinnvollsten Einsatz des Spielmaterials herausfinden?

    Es muss einem ja nicht jede Regel in der Anleitung so gut gefallen, dass man auch mit ihr spielen möchte...

    Ja, ich mache da keinen Unterschied ob ich dad Spiel für den Spieletreff, eine private Runde oder für Solo "lerne". Ich schaue ausschließlich Regelvideos (manchmal mehrere pro spiel) und schlage Unklarheiten nach. Klappt wunderbar bisher und hat schon öfter dazu geführt, dass ich "experten" in ihren Spielen auf Regelfehler hingewiesen habe ;)


    Also auch als Erklärbär kann man mit reinem Videogucken problemlos klarkommen. Ist einfach wie Thygra schon sagt davon abhängig was für ein "Lerntyp" man ist. Für mich persönlich funktioniert die Kombi Video plus Ton deutlich besser und entspannter als "nur" lesen, obwohl ich normal sehr viel lese

    Einmal editiert, zuletzt von HotSauce ()

  • Ich habe seit gut einem Jahr keine einzige Anleitung mehr gelesen, sondern "lerne" alles nur noch über Regelvideos. Nur Unklarheiten schlage ich dann noch nach. Damit fahre ich super und bin auch oft Erklärbär auf unseren Spieletreffs. Das geht vorzüglich auch ohne die Anleitung je gelesen zu haben. Um so wichtiger ist dennoch eine gute Struktur eben dieser, damit man bei Nachfragen schnell dem passenden Absatz findet

    Das wäre mir viel zu riskant, mich nur auf Regelvideos zu verlassen.

    Ich habe schon so viele Fehler in Erklärvideos mitbekommen. Ich nutze Videos nur, um einen Überblick zu bekommen und lese anschließend die Regel. Dabei helfen mir die Videos schon sehr, um einfach vor dem Lesen der Regel zu wissen, wohin die Reise geht.

    Eine Regel vor dem Erkären zu lesen ist für MICH unverzichtbar.

    Bei komplexeren Spielen spiele ich vorab auch gern eine Partie gegen mich selbst, um die Abläufe besser zu verinnerlichen und dementsprechend besser erklären zu können :) .

  • Ich habe seit gut einem Jahr keine einzige Anleitung mehr gelesen, sondern "lerne" alles nur noch über Regelvideos. Nur Unklarheiten schlage ich dann noch nach. Damit fahre ich super und bin auch oft Erklärbär auf unseren Spieletreffs. Das geht vorzüglich auch ohne die Anleitung je gelesen zu haben. Um so wichtiger ist dennoch eine gute Struktur eben dieser, damit man bei Nachfragen schnell dem passenden Absatz findet

    Das wäre mir viel zu riskant, mich nur auf Regelvideos zu verlassen.

    Ich habe schon so viele Fehler in Erklärvideos mitbekommen. Ich nutze Videos nur, um einen Überblick zu bekommen und lese anschließend die Regel. Dabei helfen mir die Videos schon sehr, um einfach vor dem Lesen der Regel zu wissen, wohin die Reise geht.

    Eine Regel vor dem Erkären zu lesen ist für MICH unverzichtbar.

    Bei komplexeren Spielen spiele ich vorab auch gern eine Partie gegen mich selbst, um die Abläufe besser zu verinnerlichen und dementsprechend besser erklären zu können :) .

    Deshalb schau ich ja meist mehr als ein Video, das minimiert die Fehlerwahrscheinlichkeit ;)


    Für meinen Teil macht das keinen Unterschied: wenn ich Regeln lese, kann ich auch etwas falsch verstehen, überlesen etc. Sowas passiert, in der Regel merkt man dass dann beim Spielen. Aber die Regelfehler die ich hatte, kann ich an einer Hand abzählen.


    Wir sollten hier denk ich nicht in ein "das eine ist besser als das andere" bzw in "nur regeln lesen ist das einzig wahre" verfallen. Da gibt es kein allgemeines "besser oder schlechter", sondern jeder muss das für dich ganz individuell rausfinden

  • Die Anleitung ist das wichtigste was es gibt. Ich lese diese mehrfach und gelegentlich schaue ich im Nachgang nochmal bei Videos rein. Nur anhand von Videos "lernen" wäre absolut nicht meins. Zu viele Fehler. Genu ist da mit seinen Videos aber top unterwegs, da dort Fehler direkt als Text eingeblendet werden oder als Errata in der Videobeschreibung stehen. Bei mir in den meisten Fällen also Spiel aufbauen (ich brauche das visuelle direkt vor mir) -->Anleitung mehrfach lesen-->ggfs. in Videos reinschauen.

  • Huhu


    es gibt eben in der Regel 2 Nutzer,

    die Einen welche dem „never reading a Handbook” folgen und dann die Anderen.


    Ja ich lese gerne die Anleitungen vorher, manchmal entscheide ich danach auch ob das Spiel was für mich ist, oder eben nicht.


    Ja auch gerne dazu noch Videos, und trotzdem läuft es nicht immer reibungslos.

  • Wie wichtig ist euch die Anleitung?

    Für mich extrem wichtig, da ich hiernach Spiele auswähle. Das heißt, bei interessanten Spielen (wenn sie die ersten Auswahlkriterien überstanden haben) lese ich immer die Anleitung. Ohne Anleitung wird das Spiel erst gar nicht weiter beachtet. Und dann muss die Anleitung für mich sofort verständlich sein. Wenn da zu viele Fragezeichen in meinem Kopf entstehen, dann ist das Spiel durchgefallen. Daher ist der Eindruck, den die Anleitung in deiner Kampagne hinterlässt auch wichtig für mich.


    Später beim Spielen ist die Anleitung oder deren Aufbau immens wichtig, um Dinge schnell nachschlagen zu können. Daher achte ich auch darauf vor einer weiteren Beschäftigung mit dem Spiel.


    Gruß Dee

  • Das ich kann sehr gut nachvollziehen, denn gerade wenn man viel Spieleerfahrung besitzt kann man das auch direkt das in die Praxis übersetzen "ah okay da muss man etwas WP durchführen wie bei Spiel XY und das machte mir bisher immer viel Spaß...". Ich bin z. B. auch kein riesen Fan von Area-Control-Spielen oder wo man Player Elimination hat. Manchmal trübt die Materialübersicht meine Vorfreude, wenn ich weiß das man während des Spielens eineb Haufen von Cubes auf das Tableau platzieren muss und das ist schon erkennbar kein Double Layer Board...

  • Meine persönliche Erfahrung/Anmerkung was Regel lesen/erklären angeht.

    Ich lese Regeln am liebsten als PDF, das Blättern in Papierform für Regelkunde nervt mich. Deswegen ist es für mich ein Graus, wenn es sie Online nicht gibt. Ja, ich schaue Dich an SK-Verlag. Ich liebe Deine Spiele und kaufe sie immer noch gerne und ich habe durchaus Verständnis für die Gründe, dass es sie nicht gibt, aber hier liegt schon ewig Burggrafen rum und kriege einfach nicht die Kurve die Regeln zu lernen. :(

    Beim Spielen greife ich natürlich wieder zur gedruckten Anleitung, ein Desktop-PC ist etwas hinderlich am Spieletisch. ;)

    Bei Regelvideos bin ich "vorsichtig". Zum (Wieder-)Einstig ins Hobby habe ich alle möglichen konsumiert. Dabei habe ich festgestellt, dass selbst größere Kanäle regelmäßig Fehler machen bei ihren Erklärvideos. Mittlerweile habe ich da 2-3 kleinere Kanäle mit denen ich zufrieden bin. Nutze sie aber nur als Ergänzung zu meiner Regelkunde.

  • Eine gedruckte Regel Ist für uns auch unverzichtbar. Sowohl meine Frau als auch ich wollen und müssen LESEN. Ich kann mit Erklärvideos im ganzen nichts anfangen, nicht nur bei Spielen. Ich kann Informationen besser aufnehmen wenn ich sie in meinem Tempo lese und ggf. auch mal einen Absatz zwei- oder dreimal lese, oder nochmal kurz zurückblättere.

    Bei Videos finde ich das maximal lästig: "Moment, nicht verstanden - Pause, zurück, nochmal ... ähm, wo wurde das mit dem Überspringen nochmal erklärt ...".
    Ich kann da nicht wirklich folgen.

    Wir schauen gerne zusätzlich Let´s Play Videos, wenn wir die Regeln gelesen haben. Das einzige Regelvideo was ich jemals bewusst gesehen habe war Paul Grogans Video zu "On Mars" nachdem wir die Anleitung gelesen hatten und wir das ganze noch zusätzlich erklärt haben wollten.

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • Ich lese immer die physische Anleitung; wenn's sein muss (vor'm Kauf) auch das PDF. Wenn man mit Avalon Hill Spielregeln aufgewachsen ist, dann ist man einiges gewohnt. :)

    Videos schaue ich nahezu überhaupt nicht, da ich für das in diesen Produktionen übliche Gestammel, Gelaber und die auf mich meist peinlich wirkende Selbstdarstellung keine Geduld aufbringen kann.

  • Wie wichtig ist euch die Anleitung?

    Ohne eine gute, vollständige und strukturierte Anleitung ist es in der Tat mühselig ein neues Spiel zu verstehen. Es wird dann eher zu einem "Erarbeiten" der Regeln.

    Und ein Kampf ist es wirklich oft!

    Die Spiele werden immer komplexer, die Regeln immer mehr und die Anleitungen immer länger.

    Früher habe ich die Regeln im Bett vor dem Schlafen gelesen; das reichte (bei El Grande reicht es erstmals nicht). Heute muss ich das Spiel oftmals aufbauen oder mindestens das Spielmaterial auf dem Tisch ausbreiten und dabei die Regeln lesen.

    Inzwischen habe ich mich schon dabei ertappt, wie ich vor der geöffneten Schachtel saß und dachte: Ich kann das Spiel ja auch ein andernmal ausprobieren; wenn es ein Video dazu gibt...

    Ich lese die Regeln mindestens 1-2 Tage bevor das neue Spiel auf den Tisch kommt. Am Tag der Premiere muss ich das Spiel zudem "vernünftig" erklären und Regelfragen beantworten können; evt. schreibe ich noch eine Kurzspielhilfe für die Mitspieler.

    Nicht immer klappt das für mich zufriedenstellend. Dann muss die Neuheit noch eine paar Tage auf ihren Ersteinsatz warten und es wird etwas Bekanntes gespielt.


    Vor ca. 2 Jahren habe ich mir das erste Regelvideo angesehen (aber weniger um die Regeln zu verstehen, sondern um zu prüfen, ob das Spiel überhaupt etwwas für mich sein könnte). Da gibt es wirklich ein paar tolle Kanäle, wie beispielweise

    Michael Will Spielen
    Herzlich Willkommen auf unserem Kanal! Bei MICHAEL WILL SPIELEN dreht sich alles um Tabletop-Spiele aller Art: egal ob Rollen-, Familien- Karten-, Würfel-…
    www.youtube.com

    oder falls man Spiele überwiegend zu Zweit spielt

    Die Brettspieltester
    Wir, das sind Michaela und Christian, spielen schon seit über 20 Jahren begeistert Brettspiele. Einige kennen unsere Stimmen vielleicht vom…
    www.youtube.com


    ist mir unter anderem ein "Trend zur Anleitung 2.0" aufgefallen, so will ich es mal nennen:

    Nach der Veröffentlichung des Spiels sammeln sich die Fragen auf BGG an, es gibt schon in der Anleitung einen Hinweis, an welcher Stelle die FAQs nachgelesen werden können, und die zweite Auflage kommt dann mit einer verbesserten Anleitung daher, sodass die erste sowieso niemand mehr liest.

    Häufig sind es triviale Fragen, die sich beim aufmerksamen Lesen einer Regel gar nicht ergeben müssten. Etwas wurde überlesen oder etwas in die Regel falsch hineininterpretiert (ach, ist so wie bei ABC; das Spiel "harkt" jetzt aber irgendwie, komisch).

    Und manchmal reicht es eben nicht aus, sich nur ein Regelvideo anzusehen.


    Nach der Premiere eines Spiels lese ich die Regeln übrigens nochmals.

  • Und manchmal reicht es eben nicht aus, sich nur ein Regelvideo anzusehen.


    Nach der Premiere eines Spiels lese ich die Regeln übrigens nochmals.

    Wenn ich so Sachen lese, frage ich mich manchmal, ob ich das Hobby einfach "nicht ernst genug", nehme. Nichts gegen dich persönlich, oder generell gegen irgendwen, aber ich find das echt krass wie "ernst" hier mit dem Thema umgegangen wird. Wenn ich persönlich einen Regelfehler habe, den ich gar nicht bemerke und der das spiel nicht negativ beeinträchtigt, dann stört mich das nicht sonderlich. Klar versuche ich immer, alles komplett regelkonform zu spielen, aber die Zeit mich stundenlang in Regel einzulesen und auch nachm Spielen nochmals zu lesen etc ist mir den Aufwand nicht wert. Ich käme auch nie auf die Idee hinterher auf bbg Regeln nachzulesen, wenn ich nicht etwas komplett merkwürdig fand. Finde das sehr spannend, dass ich damit zumindest in diesem Fred anscheinend in der Unterzahl bin

  • Und manchmal reicht es eben nicht aus, sich nur ein Regelvideo anzusehen.


    Nach der Premiere eines Spiels lese ich die Regeln übrigens nochmals.

    Wenn ich so Sachen lese, frage ich mich manchmal, ob ich das Hobby einfach "nicht ernst genug", nehme. Nichts gegen dich persönlich, oder generell gegen irgendwen, aber ich find das echt krass wie "ernst" hier mit dem Thema umgegangen wird. Wenn ich persönlich einen Regelfehler habe, den ich gar nicht bemerke und der das spiel nicht negativ beeinträchtigt, dann stört mich das nicht sonderlich. Klar versuche ich immer, alles komplett regelkonform zu spielen, aber die Zeit mich stundenlang in Regel einzulesen und auch nachm Spielen nochmals zu lesen etc ist mir den Aufwand nicht wert. Ich käme auch nie auf die Idee hinterher auf bbg Regeln nachzulesen, wenn ich nicht etwas komplett merkwürdig fand. Finde das sehr spannend, dass ich damit zumindest in diesem Fred anscheinend in der Unterzahl bin

    Du bist zumindest nicht allein :)

  • Board games ain't no fun and games.

    geekeriki.tv

    YouTube.com/geekeriki

  • Ich bin da auch bei HotSauce. Klar versuche ich Regelfehler zu vermeiden, aber die Welt geht nicht unter, wenn man doch einmal mit spielt.

    Jedenfalls schauerlich mir auch oft erst Regelvideos an und lese erst im Anschluss die Regeln, da ich dann das Gröbste schon weiß und ich mich auf die Details konzentrieren kann.

    Neben den bekannten YouTube-Kanälen folge ich auch Nithriana - Game in a nutshell

    Einmal editiert, zuletzt von SirAnn ()

  • Videos schaue ich nahezu überhaupt nicht, da ich für das in diesen Produktionen übliche Gestammel, Gelaber und die auf mich meist peinlich wirkende Selbstdarstellung keine Geduld aufbringen kann.

    Man muss sich eben die heraus suchen, die genau das nicht machen und nur Regeln erklären. Die Mage Knight Videos von Plothos z.B. sind ein sehr gutes Beispiel für unaufgeregte und sachliche Regelerklärung.

    Das Problem das du beschreibst habe ich eher mit Podcasts, da es mir hier oft so vorkommt als hörten sich die Beteiligten am liebsten selber reden.

  • RTFM!

    Vorher gern ein gut gemachtes Video, dann kann ich die Anleitung meist gut lesen ohne das Material aus der Schachtel zu kramen. Aber ich will schon das eigentliche Spiel spielen, nicht irgendetwas zufälliges.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it