Wie wichtig ist euch die Anleitung?

  • Für mich ein klares Nein. Ich brauche eine gut strukturierte Anleitung und nutze Videos nur zusätzlich, oder als Vorbereitung, wenn mir das Spiel selbst nicht vorliegt (ich lese viel lieber eine gedruckte Anleitung auf Papier als digital am Pad oder so, letzteres nur im Notfall). Ich habe durchaus Spiele schon ungespielt abgegeben, weil ich mit der Anleitung nicht zurecht kam. Das gilt solo genauso wie multiplayer.

    Volle Übereinstimmung.

    Same.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Im Verhältnis zur manchmal geradezu unbegreiflichen Masse an Regelfragen, die man im Internet finden kann und die gar keine sind, weil nicht richtig gelesen wird, sind echte Regelfragen, die sich wirklich nicht mit der geschriebenen Regel und ein wenig Denken beantworten lassen, doch eher selten.

    Yep. 90% der Regelfragen im Internet ließen sich mit "RTFM!" beantworten. Nützt nur nix, wenn sie von Leuten kommen, für die es völlig normal geworden ist, keine längeren Texte wie Regeln mehr zu lesen, sondern Videos zu schauen und nach dem Rest zu fragen, weil schon irgendein Dummer hilfsbereiter Spieler alle Fragen beantworten wird. Die Fähigkeit, sich selbst Wissen aus Primärquellen zu beschaffen, nimmt immer mehr ab und dafür glaubt man bereitwillig alles, was einem von Fremden im Internet erzählt wird. Das ist nicht gut.

    Meine Konsequenz: Jemand muss schon deutlich erkennbar Brettspiel-Einsteiger sein und/oder sehr freundlich fragen, damit ich im Internet solche RTFM-Idiotenfragen noch beantworte.

    Im Übrigen denke ich, dass man den Bereich an Regelfragen zwischen "das steht doch völlig klar in der Regel drin" und "hier ist wirklich etwas unklar und bedarf definitiv einer Überarbeitung für die nächste Auflage" nicht unterschätzen sollte. Beispielsweise kann man bei Brettspiel-Einsteigern nicht voraussetzen, dass sie verstehen, was zu tun ist, wenn Startkarten durch "Drafting" verteilt werden oder was eine "Spielreihenfolge-Leiste" ist. Im Vergleich zur Situation vor 10 oder 20 Jahren sind Brettspiele heute tendenziell komplexer und regellastiger geworden, und da ist dann eben schnell mal etwas an Begrifflichkeiten dabei, was uns Vielspielern gar nicht mehr als mögliches Problem auffällt, aber sehr wohl die Neulinge in unserem schönen Hobby an ihre Grenzen bringen kann, auch ohne dass ein fehlender Wille zum Erarbeiten von Regeln vorliegen würde.

  • Mir sind vor allem deutliche Regeln wichtig, die wenig Raum für Interpretation zulassen. Und genau das ist für mich auch die Kunst eines guten Regelwerks oder gar Referenzhandbuchs. Wie häufig hatten wir anfangs bei Marvel Champions kleinere Diskussionen, bei denen hieß es zunächst "Ach, das wird doch bestimmt eh nicht erklärt.". Und wir wurden jedes Mal eines besseren belehrt.

    Und noch eine kleine Anekdote aus dem Freundeskreis bzgl. "kleiner Details".

    Freunde waren von Pandemic Legacy sehr frustiert, da sie nach einer Epidemiekarte immer den gesamten Stapel gemischt und davon gezogen haben und nicht nur den Infektions-Nachziehstapel. ;)

  • Wenn ich persönlich einen Regelfehler habe, den ich gar nicht bemerke und der das spiel nicht negativ beeinträchtigt, dann stört mich das nicht sonderlich.

    Kannst du natürlich so machen. Du nimmst dann halt billigend in Kauf, dass du das Spiel nicht so spielst, wie es gedacht ist. Allerdings kannst du dann auch nicht einschätzen, wie das Spiel sich eigentlich "richtig" anfühlt, denn ein kleiner Regelfehler kann zwar unter Umständen keine Auswirkung auf das Spielgefühl haben, er kann aber auch das Spiel schlimmstenfalls komplett in eine andere Richtung kippen lassen.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Friendly Reminder (for me and for you)

  • Dazu kommt noch, dass man in Kauf nimmt anderen das Spiel falsch bei zu bringen und die können dann wirklich nichts für.

    Ich hab irgendwann mal angefangen die Anleitungen von Spielen zu lesen die mir Leute beigebracht haben und dabei festgestellt, das mir ständig Spiele falsch erklärt werden. Seitdem hab ich leichte Trust-Issues wenn mir jemand ein Spiel erklärt.

  • Ich finde sowohl Anleitung als auch Videos gut, aber zu unterschiedlichen Zwecken.

    Die Anleitung ist für mich der Einstieg und die Referenz, so lerne ich die Regeln und schlage während der Erstpartie auch gelegentlich nach. Essentiell. Papier > PDF, letzteres ist zwar leichter zu durchsuchen, aber ich kann mich schlechter motivieren, am PC zu lesen.

    Videos nutze ich ab und zu bei komplexeren Spielen mit hoher Regeldichte, um sie mir besser einzuprägen und am besten auch den Ablauf besser zu verstehen. Da schaue ich eventuell darüber hinaus sogar Ausschnitte eines Playthroughs. Das kommt aber nur in etwa 1 von 20 Fällen vor.

    Videos finde ich tatsächlich vor allem für meine Mitspieler nützlich, um auf unkomplizierte Weise bei der Vorbereitung helfen. Ich erkläre fast immer die Regeln unserer Spiele und erwarte von niemanden, dass sie sich vorher die Anleitung ebenfalls durchlesen. Aber bei stark asymmetrischen Spielen (TMB, Root) oder welchen mit viel Regelinhalt (BIOS Origins) kann ich jedem Mitspieler vorher einen Videoschnipsel schicken, um beim Treffen selber schnell am Start zu sein. Theoretisch könnte ich auch Anleitungsausschnitte verschicken, aber mit Videos funktioniert es in unserer Gruppe besser.

    Was Regelfehler betrifft: Ich kläre nach der Erstpartie Unklarheiten über dieses Forum oder eher sogar noch über BGG. Aber es kommt immer mal wieder vor, dass man sich der gar nicht bewusst wird. Da sind wir entspannt. Erstpartie ist eh gleich Lernpartie bei uns.

    Einmal editiert, zuletzt von Fluxit (5. April 2024 um 10:20)

  • Wenn ich persönlich einen Regelfehler habe, den ich gar nicht bemerke und der das spiel nicht negativ beeinträchtigt, dann stört mich das nicht sonderlich.

    Kannst du natürlich so machen. Du nimmst dann halt billigend in Kauf, dass du das Spiel nicht so spielst, wie es gedacht ist. Allerdings kannst du dann auch nicht einschätzen, wie das Spiel sich eigentlich "richtig" anfühlt, denn ein kleiner Regelfehler kann zwar unter Umständen keine Auswirkung auf das Spielgefühl haben, er kann aber auch das Spiel schlimmstenfalls komplett in eine andere Richtung kippen lassen.

    Das stimmt natürlich - aber tatsächlich ist der Aufwand, den man in eine Spielvorbereitung stecken muss/will, auch ein limitierender Faktor. Wenn ich 2h Anleitung lesen und 6h Video schauen muss, um mir 100% sicher zu sein jedes Detail aufgearbeitet zu haben, wird das entsprechende Spiel viel schwieriger auf den Tisch kommen.

    Darum sind mir auch gut strukturierte und intuitiv verständliche Regeln so wichtig - um einfach nicht unnötige Zeit zu verlieren dabei, Regeln zu verstehen und nachzuvollziehen. Zeit ist das knappste Gut, und das Gefühl, Zeit verschwenden zu müssen beim Nachgoogeln unklarer Regeln kann für uns ein Spiel direkt ungespielt auf den Auszugsstapel befördern.

  • Dazu kommt noch, dass man in Kauf nimmt anderen das Spiel falsch bei zu bringen und die können dann wirklich nichts für.

    Ich hab irgendwann mal angefangen die Anleitungen von Spielen zu lesen die mir Leute beigebracht haben und dabei festgestellt, das mir ständig Spiele falsch erklärt werden. Seitdem hab ich leichte Trust-Issues wenn mir jemand ein Spiel erklärt.

    Ich habe einen Bekannten, der seines Zeichens selbst Spieldesigner und Erklärbär für Verlage auf Messen ist, und der mir noch kein einziges Spiel so erklärt hat, wie es in der Regel steht, weil er grundsätzlich schon beim ersten oder zweiten Spiel anfängt, sich Regeln auszudenken, weil ihn die in der Anleitung nicht überzeugt haben. Zwar sagt er das beim Erklären manchmal auch dazu, aber eben auch nicht immer, und seit ich das weiß, lese ich die Anleitung immer parallel selbst - was mittlerweile dazu führt, dass er nicht mehr mit mir spielen mag.

    Ich frage mich ja immer, wieviele Menschen Spiel X auf der Messe kaufen, weil es ihnen nach der Erklärung gut gefallen hat, die dann mit den geschriebenen Regeln nicht übereinstimmt. Oder sie merken es gar nicht, weil sie nicht nachlesen.

  • Darum sind mir auch gut strukturierte und intuitiv verständliche Regeln so wichtig

    Und das ist schwierig zu meistern. Für den einen sind Regeln A super intuitiv und für den anderen komplett unverständlich, dafür aber Regeln B sehr gut zu verstehen, mit denen andere wieder rum nicht gut zurecht kommen.

  • Habe von den letzten Spielen kaum noch welche über Anleitungen gelernt. Aber für das Nachschlagen von Details, die sich erst während des Spielens ergeben oder das gleichzeitige Eintreten von 2 oder mehr Sondersituationen ist sie natürlich unerlässlich. Noch lieber als ne gedruckte Anleitung ist mir dann aber ne lebende Anleitung, beispielsweise über RulesPop wie bei Isofarian Guard oder Sleeping Gods Distant Skies. Da habe ich die Papieranleitung glaube ich nie in die Hand genommen.

    Ausstehende Crowdfunding-Projekte:

    Arydia, Dante: Inferno, HEL - The Last Saga, Into The Godsgrave, Kingdoms Forlorn, Nanolith, RoboMon, Sword & Sorcery Abyssal Legends, The Elder Scrolls (CTG), Unlikely Heroes, Vampire: Milan Uprising (Teburu), Witchbound

  • Ich brauche gedruckte Anleitungen, die auch noch gut sind. Erklärvideos helfen mir aufgrund der Hörschädigung nicht weiter. Zudem kann ich mir Dinge tatsächlich besser merken, wenn ich es lesen kann. Erklärungen anderer folge ich gerne auch mal, aber ich lese dann dennoch meist nochmal nach, weil doch häufig beim ersten Spielen Fehler gemacht werden. Nicht schlimm, können mein Mann und ich dann beim nächsten Mal besser spielen. (Wir erarbeiten uns die Spielregel in der Regel gemeinsam, weil das für uns so am besten funktioniert). Wenn ich selbst erklären muss, habe ich durchaus schon mal die Regel neben mir liegen - einfach als roten Faden.

  • Wenn ich persönlich einen Regelfehler habe, den ich gar nicht bemerke und der das spiel nicht negativ beeinträchtigt, dann stört mich das nicht sonderlich.

    Kannst du natürlich so machen. Du nimmst dann halt billigend in Kauf, dass du das Spiel nicht so spielst, wie es gedacht ist. Allerdings kannst du dann auch nicht einschätzen, wie das Spiel sich eigentlich "richtig" anfühlt, denn ein kleiner Regelfehler kann zwar unter Umständen keine Auswirkung auf das Spielgefühl haben, er kann aber auch das Spiel schlimmstenfalls komplett in eine andere Richtung kippen lassen.

    Der Zweck eines Spiel das ich mir anschaffe ist es mich bzw. meine Gruppe zu unterhalten. Wenn die Anleitung nicht klar genug beschrieben ist und Beispiele fehlen, dann lebe ich halt damit das wir es möglicherweise nicht komplett richtig nach den Regeln spielen. Im Grunde ist mir das Spiel wichtiger als die Intention des Autors.

    Dazu kommt noch, dass man in Kauf nimmt anderen das Spiel falsch bei zu bringen und die können dann wirklich nichts für.

    Ich hab irgendwann mal angefangen die Anleitungen von Spielen zu lesen die mir Leute beigebracht haben und dabei festgestellt, das mir ständig Spiele falsch erklärt werden. Seitdem hab ich leichte Trust-Issues wenn mir jemand ein Spiel erklärt.

    Ja, gerade auf Youtube gibt es genug Videos mit (kleinen) Regelfehlern. Dann frage ich mich manchmal: Warum machst du ein Video von einem Spiel bei dem du nicht vorher die Regeln vernünftig durchgelesen hast? Ich finde solche Let's Play Videos wo dann im Video noch nachgeschlagen wird furchtbar...

    3 Mal editiert, zuletzt von thomasd87 (5. April 2024 um 10:41)

  • Deshalb schau ich ja meist mehr als ein Video, das minimiert die Fehlerwahrscheinlichkeit

    Klar versuche ich immer, alles komplett regelkonform zu spielen, aber die Zeit mich stundenlang in Regel einzulesen und auch nachm Spielen nochmals zu lesen etc ist mir den Aufwand nicht wert.

    Drei Videos gucken dauert doch viel länger als ein- oder zweimal richtig lesen. Die Argumentation hakt irgendwie. (Mir persönlich dauern Regelvideos auch immer viel zu lange.)

    Edit: Damit will ich nicht anzweifeln, dass das für dich funktioniert und vielleicht auch der bessere Weg für dich ist.

    Edit2 und OT, aber vielleicht trotzdem interessant:

    Zitat

    Ist einfach wie Thygra schon sagt davon abhängig was für ein "Lerntyp" man ist.

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    3 Mal editiert, zuletzt von jorl (5. April 2024 um 10:42)

  • Wie wichtig ist euch die Anleitung?

    sehr wichtig eigentlich unverzichtbar.

    Die Anleitung dient dazu:
    a) das Spiel zu verstehen
    b) als Nachschlagwerk am Tisch

    Habe mal 3 Regelvideos angeschaut. 2 haben die Regeln falsch erklärt. Das dritte fand ich unvollständig. Außerdem benötige ich per Video 3 mal solange, um mir etwas zu erarbeiten wie in schriftlicher Form (egal ob heimwerken, PC-Aufgaben oder Brettspiele).

    Ich bevorzuge gedruckte Anleitungen: PDFs zum Beispiel "Paleo - der Weiße Wal" werden ausgedruckt.

    Dazu kommt: Ich komme mit kleinen Geräten (Smartphones, Tablets nicht zurecht - dauerndes vertippen, kleine Bildschirme). Sollte ich trotz Anleitung eine Regelfrage haben, gehe ich ins Arbeitszimmer (anderes Stockwerk) und schaue ich BGG nach. Ist echt unpraktisch das Spiel / Video in unterschiedlichen Räumen zu haben.

    Beim Spielen - werden bei uns auch Smartphones - vom Spieltisch "verbannt".

    Wir machen immer eine Probepartie. Nach dieser, wird die Anleitung nochmals quergelesen. Danach bin ich eigentlich regelsicher.

    Ich - das ist meine pers. Meinung - kann komplett auf Videos verzichten, aber nicht auf geschriebenes / gedrucktes - ein Spiel ohne Anleitung wird nicht gekauft.

    Ein Spiel nicht regelkonform gespielt kann Spaß machen, aber bei gravierenden Fehlern (z.B. TfM falsch gespielte Aktions/Generationsphase kann das den Spielspaß massiv trüben)

    Zum Thema. Anleitungen werden länger / komplexer. Das stimmt, aber i.d.R. auch besser. In letzter Zeit packen wir ein paar alte Schätzchen aus den 90zigern raus - da tue ich mich manchmal schwer eine spez. Antwort auf eine Frage zu finden.

    Grundsätzlich ist es ja ok, wenn es mehrere Medien gibt, die einem helfen ein Spiel zu verstehen, aber die gedruckte Anleitung ist für mich ein "Must", und würde für weitere Medien nichts extra zahlen wollen. Bei Videos - nicht vom Verlag - bin ich außerdem sehr vorsichtig.

    Allerdings war 1 mal ein Video hilfreich. Nachdem wir Paleo ein Jahr lang nicht gespielt hatten, konsumierten wir das Regelvideo zum wieder reinkommen.


  • Wenn ich persönlich einen Regelfehler habe, den ich gar nicht bemerke und der das spiel nicht negativ beeinträchtigt, dann stört mich das nicht sonderlich.

    Kannst du natürlich so machen. Du nimmst dann halt billigend in Kauf, dass du das Spiel nicht so spielst, wie es gedacht ist. Allerdings kannst du dann auch nicht einschätzen, wie das Spiel sich eigentlich "richtig" anfühlt, denn ein kleiner Regelfehler kann zwar unter Umständen keine Auswirkung auf das Spielgefühl haben, er kann aber auch das Spiel schlimmstenfalls komplett in eine andere Richtung kippen lassen.

    Das wäre dann der von mir benannte Fall, dass das Spiel davon negativ beeinträchtigt würde. Das ist aber ja eh eine rein hypothetische Fragestellung. In 99,99% der Fälle treten ja keine Regelfehler auf. Ich sichere mich da durch das mehre Regelvideos schauen und Unklarheiten nachschlagen ja schon irgendwie auch ab trotz allem. Oft spielen ja auch Leute mit, die das Spiel schon kennen und hier wurde ich bisher noch keinmal korrigiert. In der Regel korrigiere ich eher andere, zuletzt bei Apiary und dem "aktiveren der Felder".

  • Und manchmal reicht es eben nicht aus, sich nur ein Regelvideo anzusehen.

    Nach der Premiere eines Spiels lese ich die Regeln übrigens nochmals.

    Wenn ich so Sachen lese, frage ich mich manchmal, ob ich das Hobby einfach "nicht ernst genug", nehme. Nichts gegen dich persönlich, oder generell gegen irgendwen, aber ich find das echt krass wie "ernst" hier mit dem Thema umgegangen wird. Wenn ich persönlich einen Regelfehler habe, den ich gar nicht bemerke und der das spiel nicht negativ beeinträchtigt, dann stört mich das nicht sonderlich. Klar versuche ich immer, alles komplett regelkonform zu spielen, aber die Zeit mich stundenlang in Regel einzulesen und auch nachm Spielen nochmals zu lesen etc ist mir den Aufwand nicht wert. Ich käme auch nie auf die Idee hinterher auf bbg Regeln nachzulesen, wenn ich nicht etwas komplett merkwürdig fand. Finde das sehr spannend, dass ich damit zumindest in diesem Fred anscheinend in der Unterzahl bin

    Unbewusste Fehler stören mich auch nicht. Wenn ich bei der Erstpartie aber den Eindruck habe, dass wir über ein paar Regelunklarheiten hinweggesegelt sind, lese ich schwerpunktmässig die entsprechenden Regelpassagen nach.

    Zum Punkt stundenlanges Regellesen: Die Regel eines Standardeuro wird wohl innerhalb einer Sunde liegen. Ein Erklärvideo wird wohl ähnlich lange dauern, es sei denn es werden Regeldetails weggelassen, die man dann noch nachlesen muss (pure Mutmassung, ich lese nur Regeln). Bei meinen Cosims oder wie zuletzt einem Black Rose Wars Rebirth benötige ich schon ein paar Stunden um die Spielmechanik zu verstehen, gespielt wird dann zunächst aber noch mit der Spielregel in der Hand, nicht weil ich das Spiel 100 % korrekt spielen will, sondern weil ich es sonst nicht zum Laufen bringe.

  • Ich hatte öfter Jemandem in Spielrunde mit juristischen Kenntnissen...das war anstrengend. Hier wurden Sätze aus Anleitung zerlegt und Negationen bzw. Auslegungen erörtert. Das zum Extremen.

    Ich bin da entspannter...Regel lesen! Mal ein Video schauen ob ich es gut verstanden habe...Regeldetails als "Nicht vergessen" notieren.

    Ich steige aus wenn man beim x-ten Mal Signalwörter, Kartendetails, ja schon der Satz :" wenn es Widersprüche der Regel mit den Kartentexten gibt, dann entscheidet der Spieler" oder es wird dann eine Prioritätenliste genannt ( Pathfinder Mummys Mask..siehe dazu FAQ-Menge BGG)..dann steige ich aus, macht kein Spass.

    Klar, jedem das Seine aber eine gute Regel liest sich fluffig durch, versteht man gleich danach, gute Kartentexte sagen was zu tun ist...und Arbeiten nicht nur mit Signalwörter.

    Zum Schluss ein Beispiel aus dem Spiel Imperium Klassik (Römer): man muss um Karte zu Spielen Aktion ausgeben außer aif einer Karte steht " Extraaktion". Ich fein Aktionspunkt ausgegeben um diese Karte zu spielen mit Ihren Fähigkeiten und dann eine Extraaktion erhalten. War Falsch: DIESE Karte wird " ohne Aktionsmarker" ausgespielt...

    Einmal editiert, zuletzt von GixGax (5. April 2024 um 10:44)

  • Ich verzichte komplett auf das lesen von FAQs. [...] Wenn es eine neue Version gibt, mit neuen Regeln, lade ich mir die PDF runter und schaue, ob sich grundlegend etwas geändert hat.

    Da ist eigentlich die Diskrepanz, dass imho der Sinn der schon im Wortlaut von Frequently (!!!) Asked Questions leider oft nicht so gelebt wird, sondern gern nahezu jede Frage dort reinfliesst.

    Imho sind FAQs auch nicht die Idealform einer Clearification.

    Meine Herren, es ist so lange her... aber ich bilde mir ein, dass Avalon Hill das seinerzeit echt gut trennte in ihren Flughefterln.

    Mit der Nase auf meinem smarten Device getippt.

    Und im Übrigen bin ich der Meinung, dass das :?: entfernt werden muss

  • Und das ist schwierig zu meistern. Für den einen sind Regeln A super intuitiv und für den anderen komplett unverständlich, dafür aber Regeln B sehr gut zu verstehen, mit denen andere wieder rum nicht gut zurecht kommen.

    Für mich lassen sich grundsätzlich fünf Modelle unterscheiden, die dann in verschiedenen Mischformen vorkommen:

    1. Spielmaterialübersicht, Spielaufbau, schematischer Spielablauf, die möglichen Aktionen im Spielzug, Spielende - evtl. noch ein Anhang zu Sonderplättchen und Symbolik

    Optional (oft bei Expertenspielen) gibt es vor dem Spielablauf noch einen Abschnitt ("Spielidee" oder so), der die Funktion von Spielelementen vorstellt, die außerhalb der eigentlichen Spielaktionen wichtig sind, und der die Interaktionen zwischen den einzelnen Phasen als großes Ganzes zu beschreiben versucht.

    2.Das FFG-Modell: Sehr ausführliche Darstellung des Spielmaterials mit den wichtigsten Regeln dazu, Spielende, dann alle Spielemente in der Reihenfolge in der sie im Spiel vorkommen, separat dazu alle Sonderregeln. Gerne auch ein Extraheft mit allen Regeln in alphabetischer Reihenfolge.

    Idee: Sehr beschreibende Einführung in das Spiel, und für Fragen im Spiel und Detailfragen ist dann der Anhang da. Funktioniert für mich suboptimal, weil ich immer den Eindruck habe, auch das Kompendium schon kennen zu müssen.

    3. GMT/Wargame: Hochstrukturierte Darstellung in nummerierten Textblöcken, angelehnt an Technical Manuals. Jedes Element hat seinen festen Platz in den Regeln, meistens strikt nach dem Spielablauf gegliedert. Für hochkomplexe Wargames sicher unverzichtbar, für mich zumeist aber kaum lesbar, weil die Bedeutung bestimmter Elemente erst klar wird, wenn man den gesamten Text schon einmal gelesen hat.

    4. Erklärregel: Findet man eher selten, Vlaada Chvatil macht das gerne (z.B. in Space Alert oder Dungeon Petz): Die Anleitung ist wie ein Erklärbär oder Märchenonkel, der Spielablauf wird wie eine Geschichte präsentiert, die Regeln immer dort wo man sie im Spielablauf gerade braucht. Die in letzter Zeit häufigeren Tutorials in Spielen folgen diesem Modell ebenfalls.

    5. Chaos, Dein Name ist Ystari: Zirkelhafte Erklärung aller Spielelemente, quer durch den ganzen Text verteilt. Wichtige Grundregeln werden schon beim Aufbau beschrieben (und nur dort), Regeln können sich im Aufbau, in den Beispielen oder im Anhang verstecken. Warum man das Spiel spielt steht erst ganz am Schluss unter "Spielende". Schönes Beispiel für dieses Modell war die Anleitung von Al-Rashid, die erste Anleitung von Robinson Crusoe, die erste Anleitung von Troyes und leider viele Anleitungen meines Lieblingsverlags Ystari. Vielleicht ist das auch kein eigenes Modell, sondern einfach nur Unordnung.

  • Uns ist die Anleitung extrem wichtig - das ist normalerweise der erste Berührungspunkt mit dem Spiel nach dem Kauf, und schon hier kann es direkt scheitern. Wir hatten tatsächlich schon Spiele, die nach dem Versuch, die Anleitung zu lesen verkauft wurden, weil der Eindruck nach dem Lesen zu negativ war. Schlechte Anleitungen kosten unnötig (sowieso schon knappe) Zeit und Nerven beim Versuch, die Regeln zu verstehen - und die kann auch für andere Spiele mit positiverem Initialeindruck verwendet werden.

    Kann ich so unterschreiben.

    Die Anleitung ist quasi der Erstkontakt und wenn ich mir ein Spiel gekauft habe dann freu ich mich natürlich auch dementsprechend drauf. Wenn dann die Anleitung schon schlecht anfängt vergeht mir innerlich schon etwas die Laune.

    Ich zelebriere das dann richtig die Anleitung zu erkunden. Erstes Blättern, kurzes Einlesen und Überfliegen um einen groben Überblick zu bekommen. Dann gehts nochmal von Vorn los und ins Detail.

    Videos benutz ich dann nur unterstützend und um mir selbst zu bestätigen, dass ich alles richtig verstanden hab.

    ..verdammt jetzt will ich ein neues Spiel..

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    Einmal editiert, zuletzt von Gambit (5. April 2024 um 10:51)

  • Das einzige, was ich TRAURIGERWEISE zum Thema noch beitragen kann, ist die Tatsache, dass die Anleitung bei einem guten Spiel vollkommen egal wird. Das ist tatsächlich schlecht für alle eigentlich, deswegen wundert es mich immer so. Wenn ein Spiel gut ist, “bastelt” man sich das schon irgendwie zusammen, schaut 5 Videos und liest in 3 Foren. Aber DAS SPIEL IST JA SO SAUGEIL.

    Im Gegenzug hat eine SEHR gute Anleitung praktisch keinen messbaren Verkaufserfolgsbeitrag. Der terminus technicus ist hier natürlich “messbar” - ich finde etwa, dass Aeons End schon wegen der Anleitung viel Verbreitung fand. Aber ich kann es halt ich im A/B-Modell bezeugen. Das Gegenteil aber eben sieht man ja ständig.

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  • Gut, man kauft sich eben auch ein Spiel, weil das Spielen Spaß macht, nicht weil die Anleitung so super ist. Bringt mir nichts, wenn die Anleitung spannender zu lesen ist als ein Roman von Stephen King aber das Spiel nichts taugt. Umgekehrt spiele ich trotzdem gerne Warfighter obwohl die Anleitung ein Verbrechen an der Menschheit ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Player2 (5. April 2024 um 11:08)

  • Das einzige, was ich TRAURIGERWEISE zum Thema noch beitragen kann, ist die Tatsache, dass die Anleitung bei einem guten Spiel vollkommen egal wird. Das ist tatsächlich schlecht für alle eigentlich, deswegen wundert es mich immer so. Wenn ein Spiel gut ist, “bastelt” man sich das schon irgendwie zusammen, schaut 5 Videos und liest in 3 Foren. Aber DAS SPIEL IST JA SO SAUGEIL.

    Im Gegenzug hat eine SEHR gute Anleitung praktisch keinen messbaren Verkaufserfolgsbeitrag. Der terminus technicus ist hier natürlich “messbar” - ich finde etwa, dass Aeons End schon wegen der Anleitung viel Verbreitung fand. Aber ich kann es halt ich im A/B-Modell bezeugen. Das Gegenteil aber eben sieht man ja ständig.

    Ich verstehe deinen Punkt, würde aber nicht sagen, dass die Anleitung deshalb egal wird. Diese basiert ja auch als Basis für die Regelvideos - sprich ohne gute Anleitung gibt es kaum bzw keine Videos. Es kam durchaus schon vor, dass ich ein nicht gekauft habe, da es keine Regelvideos dazu gab.

    Zudem kann die Anleitung ja auch nicht verkaufen? Diese hat man ja erst in Händen, wenn man das Spiel bereits gekauft hat?

  • Zudem kann die Anleitung ja auch nicht verkaufen? Diese hat man ja erst in Händen, wenn man das Spiel bereits gekauft hat?

    Schon mal was von Online-PDFs gehört? 8-))

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    Einmal editiert, zuletzt von Thygra (5. April 2024 um 11:11)

  • Das einzige, was ich TRAURIGERWEISE zum Thema noch beitragen kann, ist die Tatsache, dass die Anleitung bei einem guten Spiel vollkommen egal wird.

    Sehe ich nicht so. Ich überlege die ganze Zeit schon, ob ich hier im dem Thread sowas schreiben soll in der Art von: "Wenn das Spiel SUPER ist, kann man auch über eine schlechte Anleitung hinwegsehen (und diejenigen, denen man das Spiel dann hoffentlich gut und richtig erklärt, merken davon eh nix)." Aber meiner Meinung nach muss dafür ein Spiel schon wirklich SUPER sein. Nur gut reicht nicht. Jedenfalls nicht sicher. Ein paar Leser werden sich vielleicht trotzdem durchkämpfen und merken, dass hinter dem Anleitungschaos ein gutes Spiel steckt, aber höchstwahrscheinlich wird das Spiel dann doch zum Flop und alle hauen auf die schlechte Anleitung drauf.

    Und wenn ich an alte Zeiten denke, wo es in unserer Vielspieler-Blase noch relativ normal war, sich durch solche Murks-Anleitung wie die von Ruhrschifffahrt (oder anderes von Spielworxx) durchzukämpfen, dann sehe ich unter der jüngeren Spieler-Generation tendenziell weniger Bereitschaft, sich in der Hoffnung auf ein gutes Spiel durch miese Anleitungen durchzuquälen. Und, ehrlich gesagt, ich kann das bei dem riesig gewordenen Angebot an Spielen auch gut nachvollziehen. Wenn die Verlage es einem besonders schwer machen, haben sie eben Pech gehabt, es gibt mehr als genug Alternativen auf dem Markt.

    Von daher möchte ich dir etwas Mut machen, dich auch weiter für gute Anleitungen einzusetzen. Vielleicht sieht man den Wert guter Anleitungen nicht immer sofort an den Verkaufszahlen, aber ich denke schon, dass gute Anleitungen den kommerziellen Erfolg erhöhen, auch weil es sich irgendwann herumspricht, ob Spiele von Verlag X eher gut oder eher weniger gut zu erlernen sind. Und allen kann man es eh nie recht machen.

  • Das einzige, was ich TRAURIGERWEISE zum Thema noch beitragen kann, ist die Tatsache, dass die Anleitung bei einem guten Spiel vollkommen egal wird. Das ist tatsächlich schlecht für alle eigentlich, deswegen wundert es mich immer so. Wenn ein Spiel gut ist, “bastelt” man sich das schon irgendwie zusammen, schaut 5 Videos und liest in 3 Foren. Aber DAS SPIEL IST JA SO SAUGEIL.

    Im Gegenzug hat eine SEHR gute Anleitung praktisch keinen messbaren Verkaufserfolgsbeitrag. Der terminus technicus ist hier natürlich “messbar” - ich finde etwa, dass Aeons End schon wegen der Anleitung viel Verbreitung fand. Aber ich kann es halt ich im A/B-Modell bezeugen. Das Gegenteil aber eben sieht man ja ständig.

    Mir fallen recht viele Messeneuheiten ein, die gnadenlos untergegangen sind, weil niemand wusste wie man sie spielen soll. Nur ein Beispiel: La Loire etwa hatte Emanuelle Ornella in kleiner Auflage selbst zur Messe mitgebracht, mit dem Gedanken es an einen "richtigen" Verlag verkaufen zu können. Das Spiel hatte auch einen kleinen Mini-Hype (lobende Erwähnung im Spielbox-Beigabeheft), aber die Anleitung war dann so unfassbar schlecht, dass niemand wusste wie man es spielen soll. Am Ende hat Ystari ihm die Restexemplare abgekauft und über die üblichen Schnäppchenkanäle abgestoßen. Da steckt ein wirklich gutes Spiel drin, das hat nur schon im Vorfeld alle Aufmerksamkeit durch seine Anleitung abgetötet. Bei Ludonova mit seinen frickeligen "fragen wir doch mal einen Bekannten, ob er die Anleitung für uns für ein Gratisexemplar übersetzt" deutschsprachigen Anleitungen sieht es da ähnlich aus. Yukon Airways etwa hatte in der Erstauflage massive Fehler drin, mit denen man das Spiel auch spielen konnte, es aber keinen Spaß mehr machte.

  • 5. Chaos, Dein Name ist Ystari

    Wie man unschwer erkennt, bist Du noch nicht zu Phil Eklund vorgedrungen. ;)

    Doch doch, aber Eklund habe ich gerade erfolgreich ignoriert. Klarer Kandidat für Rubrik 5, wobei hier bitte dann noch imperialistische, kolonialistische, antisemitische oder einfach nur verschwörungstheoretische Fußnoten noch dazu kommen, die sich als wissenschaftlicher Exkurs tarnen, aber eigentlich die Unterlegenheit des jeweiligen Volkes und die Allmacht der Weltverschwörung dokumentieren sollen.

  • Und manchmal reicht es eben nicht aus, sich nur ein Regelvideo anzusehen.

    Nach der Premiere eines Spiels lese ich die Regeln übrigens nochmals.

    Wenn ich so Sachen lese, frage ich mich manchmal, ob ich das Hobby einfach "nicht ernst genug", nehme. Nichts gegen dich persönlich, oder generell gegen irgendwen, aber ich find das echt krass wie "ernst" hier mit dem Thema umgegangen wird.

    So ernst nehme ich das auch nicht.
    Aber ein Spiel sollte bei seiner Premiere am besten "zum Laufen" gebracht werden. Sonst ist es zumindest in dieser Besetzung möglicherweise das letzte Mal auf den Tisch gekommen. Schade für den Regalplatz und Schade für das investierte Geld. Und sehr unglücklich, wenn ich investierte und es sich um meinen Regalplatz handelt.

    Zudem sollte ein Spieleabend für alle Mitspielenden ein schönes Erlebnis sein.

    Eine selbstgeschriebene Spielhilfe hilft natürlich ungemein weiter, wenn das Spiel mal 2 -5 Jahre in der Regalwand schlummerte. Zumindest bei mir. :)

    Klar versuche ich immer, alles komplett regelkonform zu spielen, aber die Zeit mich stundenlang in Regel einzulesen und auch nachm Spielen nochmals zu lesen etc ist mir den Aufwand nicht wert.

    Viele Spiele halten "kleine Regelfehler" glücklicherweise aus. Aber manchmal "kippt" ein Spiel dann auch völlig ins Absurde.

    Klassischer Kommentar hier: "Das Spiel ist Broken"

    Klassisches Beispiel: Terraforming Mars: Fehler: "jeder Mitspieler macht 1 oder 2 Aktionen", dann folgt direkt die nächste Generation und alle erhalten Rohstoffe und Mega-Euros. Und so wird aus einem außergewöhnlichen Spiel ein völlig banales Spiel (man hat schließlich alles im völligen Überfluss).

    In meinen neuesten Spiel (Pest von Archona Games) hatte ich auch einen typischen, kleinen, unbedeutenden Fehler eingebaut.

    Freie Aktion: "tausche 2 beliebige Rohstoffe in eine Münze".

    Ich abstrahierte Richtung "Catan" mit den 2-1-Ausfuhrhäufen und machte daraus: "tausche 2 gleiche Rohstoffe in eine Münze".

    Letzlich ein recht unbedeutender Fehler, den das Spiel Pest locker aushält. Beim nachlesen der Regel ist es mir dann direkt aufgefallen.

  • Fairerweise zu Pest: Hätte es wie du gespielt. Das ist einfach beschissen geschrieben.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

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  • Zudem sollte ein Spieleabend für alle Mitspielenden ein schönes Erlebnis sein.

    Das ist für mich der wichtigste Punkt hier. Wenn wir uns dann noch einig sind, dass Regelfehler den Spielspaß schnell trüben können (bis hin zu "den Abend hätte ich besser anders verbringen sollen"), dann ist doch eigentlich klar, was man von demjenigen erwarten darf, der ein Spiel aus seiner Sammlung mitbringt und sagt, dass er es erklären könne.

    Wenn dann beim Spieleabend die Regeln aus der Anleitung gemeinsam zusammengepuzzelt werden müssen, könnte ich platzen...

    (Und ein "ich weiß nicht, wo das in der Anleitung steht, ich habe nur ein Regelvideo gesehen" ist schon der erste Schritt in dieser unschönen Richtung.)

    2 Mal editiert, zuletzt von MetalPirate (5. April 2024 um 13:53)

  • Und da sieht man warum es wirklich schwer ist, eine gute Anleitung zu schreiben: Ich (ich persönlich, nur für mich) finde die Regel

    Freie Aktion: "tausche 2 beliebige Rohstoffe in eine Münze"

    absolut eindeutig und würde hier genau das tun was dort steht: Zwei beliebige Rohstoffe gegen 1 Münzte tauschen. Das können zwei gleiche oder zwei verschiedene Rohstoffe sein. Für mich ist das logisch.

    Andererseits gab schon so einige Fälle von Verlage oder Redakteure Regeln klargestellt haben und sinngemäß sagten "wie kann man das falsch/nicht verstehen, das ist doch eindeutig?" und das auch von einer klaren Mehrheit bestätigt wurde wo ich mir dann gesagt habe "äh, nö, ich finde das alles andere als klar" ....

    So liest und versteht halt jeder anders :D

    Liebe Grüße

    Cal

    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • Für mich lassen sich grundsätzlich fünf Modelle unterscheiden, die dann in verschiedenen Mischformen vorkommen:

    Finde die Übersicht für, aber es kommt dann ja trotzdem noch drauf an, wie die Regeln beschrieben sind. Selbst beim gleichen Modell kann es mir passieren, dass ich mit der Anleitung 0 Probleme habe und mit der anderen gar nicht zurecht komme.

  • Chaos, Dein Name ist Ystari

    Am Ende hat Ystari ihm die Restexemplare abgekauft und über die üblichen Schnäppchenkanäle abgestoßen.

    Hm, erkenne ich da ein Schema? Die wissen offenbar, wie man Spiele mit schlechten Regeln verkauft ... ;)

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Friendly Reminder (for me and for you)

  • Für mich lassen sich grundsätzlich fünf Modelle unterscheiden, die dann in verschiedenen Mischformen vorkommen:

    Finde die Übersicht für, aber es kommt dann ja trotzdem noch drauf an, wie die Regeln beschrieben sind. Selbst beim gleichen Modell kann es mir passieren, dass ich mit der Anleitung 0 Probleme habe und mit der anderen gar nicht zurecht komme.

    Klar. Für Euro-Spieler ist ja Modell 1 auch der Regelfall, Probleme gibt es für mich meistens dann, wenn ein allgemeiner Teil zu den Spielelementen vorgeschaltet ist, ich aber noch keine Idee habe was ich im Spiel eigentlich tue. Im Endeffekt setzen die meisten Anleitungen ihre eigene Erstlektüre bereits voraus, das macht es für mich so schwierig.

  • Und da sieht man warum es wirklich schwer ist, eine gute Anleitung zu schreiben: Ich (ich persönlich, nur für mich) finde die Regel

    Freie Aktion: "tausche 2 beliebige Rohstoffe in eine Münze"

    absolut eindeutig und würde hier genau das tun was dort steht: Zwei beliebige Rohstoffe gegen 1 Münzte tauschen. Das können zwei gleiche oder zwei verschiedene Rohstoffe sein.

    Ich habe das bis zu deinem Post genau das gleiche gedacht... ist doch eindeutig was gemeint ist.

    Dann ist mir aufgefallen, dass auch 2 beliebige Rohstoffe der gleichen Sorte gemeint sein könnte. Klar, im Zweifelsfall nichts lesen was da nicht steht aber ich sehe schon wo da die Interpretation her kommt.