Beiträge von VoSch im Thema „Wie wichtig ist euch die Anleitung?“

    Mit der Bemerkung zur persönlichen Perspektive wollte ich in diesem Fall ausdrücken, dass die vielen Feldspiele nur für mich ein Abtörner waren und ich daraus keinen beginnenden Grund für die spätere Talfahrt ableiten will. Ebenso mit umgekehrten Vorzeichen die Materialfrage. Auch wenn ich das Material völlig in Ordnung finde, will ich nicht behaupten, dass eine allgemeine negative Kundenresonanz unmöglich ist. Ich hatte das aus deiner ersten Reaktion ein wenig rausgelesen.

    Ich spreche bei solchen Unterhaltungen grundsätzlich nur aus meiner persönlichen Perspektive (Feldspiele, Ausstattung). Inwiefern diese Punkte oder andere relevant für den "Untergang" der Reihe waren, vermag ich nicht zu beurteilen.

    Zwischen 1999 und 2007 kamen 12 grosse Spiele bei Alea heraus. In den nachfolgenden 11 Jahren folgten nur noch 5 neue Spiele plus die Neuauflage von Puerto Rico. Dies deutet für mich ein wenig darauf hin, dass das Übel auf Verlagseite begonnen hat. Alea wurde in meiner Erinnerung als Prestigeobjekt von Ravensburger gestartet, bei dem man zeigen wollte, dass man mehr als nur Familienspiele herausbringen kann. Evtl. hat man in das Aleaprojekt nach ca. 10 Jahren nicht mehr allzu viel Energie gesteckt (weil es nicht das gebracht hat, was man sich davon versprochen hat?) und hat es nach 10 weiteren Jahren in der damaligen Form beendet.

    Wir haben just letzte Woche nach mindestens 3 Jahren Pause mal wieder Burgen von Burgund auf den Tisch gebracht. Nach einer ersten langsamen Wiederkennenlernpartie flutsche die 2. Partie locker, flockig dahin. Meine Frau und ich haben uns

    danach ein wenig über das Spiel unterhalten, u.a. über die für uns nicht nachvollziehbare Kritik am Spielmaterial von Alea. Mich stört rein gar nichts am Material, ich möchte aber auch niemanden den Wunsch nach dickeren Spielbrettern oder Plättchen o.a. absprechen. Ob seine Spielausstattung zeitgemäss ist ? Es stinkt sicherlich gegen aktuelle Spiele wie z.B. Ruinen von Arnak ab. War das schon 2011 der Fall ? Keine Ahnung.

    VoSch : Ich schrieb Fortführung, nicht Fortsetzung. :sonne:

    Dann ist ja gut, dass wird beide das für alle Mitlesenden klargestellt haben. ;)

    Ihre "klassische" Big Box Reihe hat Alea im Prinzip selbst beerdigt, indem sie zu lange herumgeeiert haben und kein wirkliches Konzept hatten, wie es in einem sich verändernden Brettspielemarkt weitergehen sollte. Ein paar halbgare Versuche und vergebene Chancen später (insbesondere die komplett in den Sand gestzte 2019er Neuauflage von Burgen von Burgund) und schon war die große Tradition der Alea Big Box Reihe erfolgreich versenkt. :crying: Und das ist keine Kritik der Sorte "nachher weiß man alles besser", das war damals schon absehbar und wurde auch in Foren wie diesem thematisiert.

    Welche Konzeptänderung wäre denn notwendig gewesen ? Ich persönlich fand es auf Dauer nur langweilig, dass ab einem gewissen Punkt überwiegend Spiele von Stefan Feld veröffentlicht wurden und habe nach Nr. 12: Im Jahr des Drachen zunächst ungeprüft gepasst. Irgendwann habe ich nach Jahren die Burgen von Burgund wegen seiner grossen Beliebtheit gekauft und Carpe Diem bei dessen Erscheinen.

    Hier im Forum habe ich nur die Kritik am Material der Aleaspiele mitbekommen. Diese Diskussion war nicht die Meinige. Ich bin mit unseren 12 grossen 3 mittleren Aleaspielen glücklich und zufrieden. Ich räume ein, dass ich mich damit evtl. In der Minderheit befinde. Neue Luxusausgaben meiner Spiele lassen mich ja auch kalt.

    Apropos: Es ist wirklich schade, dass Carpe Diem als (bislang?)das letzte grosse Spiel in der Aleareihe 2018 erschienen ist.

    Naja. Council of Shadows würde ich schon als Fortführung des Ganzen durchgehen lassen. Das steht bei mir im Regel jedenfalls rechts von den anderen, noch nicht verkauften Alea Big Box Titel. (Die Alea Big Box Reihe war mal fast vollständig, ist es aber aus diversen Gründen nicht mehr.)

    Hat es denn eine Nummer bekommen ? Ohne Nummer keine Fortsetzung . :sonne:

    Und manchmal reicht es eben nicht aus, sich nur ein Regelvideo anzusehen.

    Nach der Premiere eines Spiels lese ich die Regeln übrigens nochmals.

    Wenn ich so Sachen lese, frage ich mich manchmal, ob ich das Hobby einfach "nicht ernst genug", nehme. Nichts gegen dich persönlich, oder generell gegen irgendwen, aber ich find das echt krass wie "ernst" hier mit dem Thema umgegangen wird. Wenn ich persönlich einen Regelfehler habe, den ich gar nicht bemerke und der das spiel nicht negativ beeinträchtigt, dann stört mich das nicht sonderlich. Klar versuche ich immer, alles komplett regelkonform zu spielen, aber die Zeit mich stundenlang in Regel einzulesen und auch nachm Spielen nochmals zu lesen etc ist mir den Aufwand nicht wert. Ich käme auch nie auf die Idee hinterher auf bbg Regeln nachzulesen, wenn ich nicht etwas komplett merkwürdig fand. Finde das sehr spannend, dass ich damit zumindest in diesem Fred anscheinend in der Unterzahl bin

    Unbewusste Fehler stören mich auch nicht. Wenn ich bei der Erstpartie aber den Eindruck habe, dass wir über ein paar Regelunklarheiten hinweggesegelt sind, lese ich schwerpunktmässig die entsprechenden Regelpassagen nach.

    Zum Punkt stundenlanges Regellesen: Die Regel eines Standardeuro wird wohl innerhalb einer Sunde liegen. Ein Erklärvideo wird wohl ähnlich lange dauern, es sei denn es werden Regeldetails weggelassen, die man dann noch nachlesen muss (pure Mutmassung, ich lese nur Regeln). Bei meinen Cosims oder wie zuletzt einem Black Rose Wars Rebirth benötige ich schon ein paar Stunden um die Spielmechanik zu verstehen, gespielt wird dann zunächst aber noch mit der Spielregel in der Hand, nicht weil ich das Spiel 100 % korrekt spielen will, sondern weil ich es sonst nicht zum Laufen bringe.