Brettspiel-Videos: Wie wichtig ist Euch ein guter Sprecher?

  • Warum hat dieses Video so wenige Klicks? Das ist ja wohl mal richtig gut gesprochen. Fast wie eine Doku ;)


    Das Video als neues Thema aufgegriffen und weitergedacht: Wie wichtig ist Euch ein guter Sprecher in Brettspiel-Videos?


    Vor einigen Jahren war das Angebot an - für mich informativen und auch unterhaltenden - Brettspiel-Videos noch so gering, dass ich schlicht mit allem zufrieden sein musste, was da so produziert wurde. Egal ob hektisch-hingenuschelt oder mit einem Ääääh in jeden zweiten Satz begleitet oder dauernde Räusperer voll ins Mikro oder nervig-quäkige Stimme. Ich hab mir fast alles angeschaut und oftmals die unprofessionelle Umsetzung hingenommen. Dennoch dachte ich mir, wie wenig Respekt dem Zuschauer entgegengebracht wird, der sich das in seiner begrenzten Freizeit anschauen soll, während der Macher sich nicht die Zeit nehmen mag, sein Video nachzubearbeiten oder sich ein wenig besser vorzubereiten. Ok, sind eben keine Profis und von denen kann ich dann auch kaum professionelle Videos erwarten. Aber schauen die sich ihren Output nicht selbst an und hinterfragen sich kritisch, was man wie besser machen kann? Oder ist es doch nur der Anspruch, mit minimalem Aufwand die maximale Reichweite und damit YouTube-Werbeeinnahmen zu kassieren?


    Inzwischen ist das Angebot von Brettspiel-Videos so unüberschaubar groß, dass ich prima selektieren und mir meine Rosinen rauspicken kann. Alles andere, was mich aufgrund der Machart und der mir unangenehm erscheinenden Eigenschaften (was andere für sich subjektiv gerne als Alleinstellungsmerkmal sehen) nervt, das kann ich überspringen, abschalten und dauerhaft ignorieren. Und das, was ich wirklich gut finde, kann ich unterstützen, mit "Daumen hoch", einem Kanal-Abo oder auch Unterstützungsbeitrag. Dabei sind mir gute Sprecher mindestens genauso wichtig wie ein guter Inhalt und eine gute Präsentation.


    Wonach wählt Ihr Eure Lieblings-Brettspielvideos aus und wie wichtig ist Euch dabei ein guter Sprecher?

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Ich bin da so ein Halbblinder, weil ich ohnehin lieber lese, als mir Videos anzusehen. Ich kenne auch gar nicht viel.

    Trotzdem möchte ich vier Beispiele nennen:

    Spiel doch mal: ich mag die Stimme der Sprecherin nicht, ich finde die unangenehm. Dennoch sehe ich deren Videos gerne, weil sie fachlich sehr gut sind. Ein Beispiel für einen guten Kanal, den ich trotz einer gewissen Antipathie gerne schaue.

    Brettspielbox: Mega schlechter Sound, manchmal brüllend lautes Intro und leiser Sprecher. Wirkt sehr improvisiert und spontan. Kann ich gar nicht ab.

    Martin Klein: der weltgrößte Sprecher ist auch Martin nicht, immer wieder lächel ich über die Aussprache seines "ch". Dennoch schafft er es, in sehr langen Videos mit ca. 90min Dauer, geistig voll dabei zu bleiben und genau das rüber zu bringen, was er möchte. Chapeau, sehr gut!

    SpieleBlog: naja, den bayrischen Dialekt muss man erstmal abkönnen. Dann geht's eigentlich.


    Das Beispiel oben habe ich mir 1min lang angesehen. Öde, langweilig und doof.

    2 Mal editiert, zuletzt von Matze ()

  • Die Stimmen der Sprecher haben für mich definitiv großen Einfluss auf meine Entscheidung, ein Video nur durchzuzappen, oder mich einfach mal berieseln zu lassen.


    Und da bemerke ich schon massive Defizite bei einigen Brettspielkanälen. Nicht jeder ist dazu geboren, vor einer Kamera zu stehen, und nicht jeder hat eine schöne, klare Stimme, der ich gerne zuhöre (auch wenn man das trainieren kann). Und nicht jeder hat das passende technische Equipment (sollte sich da dann aber imho mal drum kümmern, das geht auch für kleines Geld).


    Insbesondere kann die Stimme halt auch total Begeisterung vermitteln, und das schaffen einige Kanäle für mich nicht mal bei den Spielen, die sie total abfeiern. Da schlafen mir dann trotzdem die Füße ein. ;)


    Wen ich zum Beispiel sprachlich richtig richtig gut finde, ist der (glaubich eher unbekannte) Kanal "Michael will spielen":

    (harte Schleichwerbung für Paleo)


    Das Video ist - im Regelteil - viel zu lang für meinen Geschmack, aber mit dieser Stimme, Betonung und Sprachmelodie (sowie Tonqualität) dürfte er mir auch gerne mal ein Hörbuch vorlesen. :)

  • Da muss ich korrigieren, der SpieleBlog kommt nicht aus Bayern sondern aus Baden ;)

    Stimmt. Vom Dialekt her erkennbar aus Nordbaden, also fast schon in‘s Pfälzerische übergehend.

    Matze scheint sich im Süddeutschen Raum (dialekttechnisch) nicht besonders gut auszukennen... ;). Dabei sind bairisch und badisch extrem unterschiedlich!

    Mir gefällt es, wenn in Brettspiel-Videos die Sprecher nicht reines Hochdeutsch sprechen, sondern dialektisch gefärbt sind. Außer dem Spieleblog fällt mit spontan nur noch Nordsprech ein. Eigentlich schade. Ich liebe Dialekte!

  • Ich finde es natürlich viel schöner, wenn mir die Stimmer sympatisch ist. Wichtiger ist mir aber der Inhalt: knackig, auf den Punkt, gute Bilder, gute Übersicht, gute Analyse.

    Ich finde zum Beispiel die Stimme vom Rules Girl sehr schwer zu ertragen. Die Art der Videos spricht mich aber an. Wenn mich ein Spiel interessiert und es nichts vergleichbares gibt, sehe ich mir das trotzdem an.


    Ich mache einfach einen Unterschied zwischen Videos die ich mir zur Erbauung ansehe wie SUSD (alle gesehen auch wenn deren Geschmack keinerlei Deckung mit dem meinen hat) oder Videos, die ich sehe um etwas über Spiele zu erfahren.

    Einmal editiert, zuletzt von jorl ()

  • Um bei einem Video dabei zu bleiben, sollte die Stimme oder der Sprechrhythmus des Rezensenten in meinen Ohren wohlklingend sein. Bei „Spiel doch mal“ habe ich auch Probleme mit ihrer Stimme, Ben vom Brettspielblog ist erfreulicherweise nicht mehr so hektisch wie früher.

    Wer mir in kürzerer Zeit sehr positiv aufgefallen ist, ist ein junger, bärtiger Mann vom Kosmos-Verlag. Er hat zum Beispiel #Anno1800 in 30 Minuten hervorragend erklärt, mit angenehmer Stimmhöhe und Modulation, kurz und ausreichend und mit Freude bei der Sache. Außerdem wurden zur grafischen Unterstützung die jeweiligen Symbole hervorgehoben. Also wirklich professionell gemacht :):thumbsup:!

    Zurück zur Ausgangsfrage: neben den Inhalten ist für mich Stimme und Art der Moderation sehr wichtig, um mir ein Video komplett anzuschauen.

  • Bei den Dialekten stimme ich zu. Ich kann mir beispielsweise die Videos vom AustrianBoardgamer gar nicht gut ansehen.


    Ansonsten macht es für mich eine Mischung aus guter Struktur, guter Sprechweise, gut auf den Punkt kommen und natürlich guter Präsentation des Spielbereichs (Wechsel zwischen Spielablagen und dem Spielbrett, Zeigen von Karten etc.).

    Wir greifen daher im deutschen Bereich wenn möglich immer wieder auf die Spielkult-Videos und im englischsprachigen Bereich immer wieder auf die von Watch it played zurück. Gerade letztere finde ich (abgesehen davon, dass ich sie lieber auf deutsch hätte ^^) perfekt, um Regeln zu lernen.


    Wenn es statt einer vernünftigen Regelerklärung eher nebenbei etwas Unterhaltung sein darf bzw es schlicht darum geht einen Eindruck vom Spielablauf zu bekommen, wird gelegentlich noch Rahdo angemacht (die Playthroughs).

    Mein Mann guckt gerne Regelvideos, ich glaube der hat sich nicht eine Anleitung unserer Spiele durchgelesen. Dadurch sehe ich auch immer wieder verschiedene andere Youtuber, je nachdem für welches Spiel nun gerade jemand ein Regelvideo gemacht hat. Der Unterschied zu den beiden o.g. ist teilweise immens. Das geht von in Gedanken wer weiß wo hin abschweifen zu anschließend trotz Zuhörens ständig in der Anleitung blättern, weil es an Struktur und Information mangelte bis hin zum Abbruch mancher Videos, weil mir die quäkige Stimme o.Ä. nur noch auf den Keks geht ^^


    Ich freue mich über den Content, den da viele mit viel Mühe und Zeit produzieren, muss aber ganz klar sagen, dass da wohl nicht jeder für geschaffen ist - wäre ich im Übrigen auch nicht.

  • Ansonsten macht es für mich eine Mischung aus guter Struktur, guter Sprechweise, gut auf den Punkt kommen und natürlich guter Präsentation des Spielbereichs (Wechsel zwischen Spielablagen und dem Spielbrett, Zeigen von Karten etc.).
    [...]

    Ich freue mich über den Content, den da viele mit viel Mühe und Zeit produzieren, muss aber ganz klar sagen, dass da wohl nicht jeder für geschaffen ist - wäre ich im Übrigen auch nicht.

    Das sind die Kernpassagen auch aus meiner Sicht. Regelerklärvideos schaue ich sehr sehr selten, da ich mir diese lieber aus dem geschriebenen Wort selber erarbeite. Wenn ich aber über neue Spiele einen Ersteindruck erhalten möchte, ist es genau die Mischung aus erkennbarer Struktur und Skript, Sprechweise und ein gewisser Grad an Unterhaltung. Darüber hinaus ist es auch von Vorteil, wenn ich den Geschmack des Präsentierenden gut einordnen kann.


    Shut Up & Sit Down bringen es für mich in Bezug auf Spielevorstellung auf den Punkt. Sie schaffen es in der Regel, die Spiele auf den Punkt zu bringen und unterhaltsam vorzustellen. Rahdo wird es auch noch ab und an, nur ist es Jahre her, dass ich wirklich mal allen Content, den er zu einem Spiel erstellt, auch anschaue. Ist einfach zu lang.


    Das ist ist meist mein Kritikpunkt, neben einer Stimme und Sprechweise, der ich zuhören können muss: die Länge fast aller Videos. D.h., ich benötige zwingend den Punkt, auf den es gebracht werden muss.

    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

    Bin auch immer mal in der FAIRPLAY zu lesen.

  • Ja - nonanet ist der Sprecher wichtig. BTW, nicht vergessen: 2022 100 Jahre Tonfilm!

    Aber dass es 1 Faktor von mehreren ist, ist auch klar.

    Oder anders gesagt: ich schau mir eigentlich kein Video an, weil alles sonst wurscht ist, aber hauptsache der Sprecher klingt so anregend.


    Die angesprochende Minnie Maus von Spiel doch mal - die Stimme ist gar nicht so schlecht. Die hat Wiedererkennungswert und im Sommer bleiben die Gelsen draussen. Ganz ohne Schalk: es mag nicht die ideale Hörbuchstimme sein, aber sie ist klar.

    Und man gewöhnt sich, wenn andere Attribute eben gut sind.


    Ich hör (seh) inzwischen den Knaben vom Brettspielblog.net nimmer so oft, da er gefühlt nur noch 2 Kameras aufstellt und uns beim Spielen zugucken lässt und das ist ein Format, was mir nicht gefält, aber beim ersten Sehen dachte ich mir: das ist doch nicht Deutsch? Hatte mich aber bald reingehört und in der Zeit, wo er sich wegen Kritik mühte langsamer zu sprechen, war er mir fast unerträglich.


    Und auch die schönste Stimme kann nervig werden, kann ich euch erzählen. Es gibt da ein paar beliebte Sprecher, die gerne für Off-Kommentare von Heimatsendungen oder Tiersendungen bei uns verwendet werden. Und deren eigene Art "gekünstelt" zu sprechen - wenn ich nur wüßt, wie ich das beschreibe... es ist eine sehr eigenschaftswortgehäufte Art - damit es zum leckeren Essen oder den beeindruckenden Adler in der Luft passt, das reißt mich derweilen echt aus dem Gezeigten raus.

    Mit der Nase auf meinem smarten Device getippt.

    Und im Übrigen bin ich der Meinung, dass das :?: entfernt werden muss

    Einmal editiert, zuletzt von Mucki ()

  • Ein guter Sprecher ist mir schon sehr wichtig, nicht nur in Brettspiel-Videos. Ein Video kann noch zu informativ sein, wenn der Sprecher fehlbesetzt ist, breche ich es ab. Es gibt beispielsweise bei YouTube auch einen Filmkanal, in dem der Sprecher wirklichohnepunktundkommaredetundmangarnichtweißwanneinsatzaufhörtundeinandereranfängtwaswirklichsehranstrengendistweshalbichseinevideosauchnichtmehrsehe. Auch nervig finde ich eine Sprecherin bei den ZDF-heute-Nachrichten, die immer an den unpassensten Stellen eine Sprechpause macht. Wie Professor Higgins aus "My Fair Lady" so schön sagt: "Kann denn die Kinder keiner Lehren wie man spricht?"


    Für mich gilt also: Eine angenehme Stimme ist schon mal sehr wichtig, aber er/sie sollte auch einigermaßen wissen, wie man gut spricht, was Sprachtempo und Betonung angeht. Von Amateuren verlange ich dabei keine 100%-ige Fehlerfreiheit, aber man sollte schon den EIndruck bekommen, dass sie sich Mühe geben und es ihnen nicht völlig egal ist.

  • Dialekte sind was schönes. Leider eckt man damit sehr leicht an.

    Ja, das stimmt leider. Schwäbisch ist dafür ein Musterbeispiel. Neben Sächsisch der unbeliebteste Dialekt.

    Dabei sind Dialekte hoch interessant. Es gibt kaum ein Land (China vielleicht abgesehen) mit einer derartigen Vielfalt an Dialekten. Das hat natürlich historische Gründe. Erst seit 1871 gibt es eine deutsche Nation. Davor war das deutsche Gebiet zersplittet (vor allem vor Napoleon) in einer Unzahl an Klein- und Kleinststaaten, die untereinander völlig eigenständig waren. Die Folge davon war eine extrem große Vielfalt an regionalen Sprachen und Dialekten.

    Durch meinen Job war ich eine Zeitlang viel in Deutschland querbeet unterwegs. Dabei habe ich interessiert die völlig unterschiedlichen Dialekte beobachtet. Schwerpunkte: Bayern (München), Franken (Nürnberg), Schwaben (Stuttgart), Baden (Karlsruhe), Hessen (Frankfurt), Mannheimer Raum, Rheinland (Koblenz), Kölner Raum, Ruhrpott, Niedersachsen (Hannover - dieser Dialekt ist das heutige hochdeutsche), Hamburger Raum, Berliner Raum, Sachsen (Dresden). Zwischen diesen Dialekt-Schwerpunkten gibt es eine Unzahl an Akzent-Unterschiede. Im Schwäbischen zum Beispiel: Stuttgart, Ulm, Augsburg, Ravensburg, Allgäu. Diese Unterschiede hören sind deutlich anders an.

    Ich zum Beispiel bin in einem Vorort von Ulm aufgewachsen. In die Grundschule war ich in einem Nachbardorf (ca. 2 km entfernt). In diesem Nachbardorf konnte ich beobachten, wie bestimmte Wörter vom Akzent her anders ausgesprochen wurde. Eine Anekdote eines Bekannten von mir: Er machte Urlaub am Mittelmeer. Dort traf er ein Deutscher, der ihm sofort als Schwabe aufgefallen ist. Wie er ein Schwabe aus dem Ulmer Raum. Nach einer Weile sagte er zu ihm: „Du hörst dich an, wie wenn du aus Erbach kommen würdest (ca. 10 km von Ulm entfernt)“. Antwort: „Fast. Aus Dellmensingen (1 km von Erbach entfernt)“. So fein sind die Dialekt-Unterschiede!

    Leider sterben die Dialekte allmählich immer mehr aus. :crying:

  • Julia von SdM könnte sicher angenehmer sprechen in der Tonlage, dafür ist es immer sehr klar, sehr strukturiert und verständlich. Redaktionell wie in der Präsentation das Beste im deutschen Brettspiel Youtube Angebot.


    Sehr angenehm spricht Chris von VPS, trotz Nordischem Einschlach😋


    Die völlige Sprecherkatastrophe sind für mich (speziell bei Sprechern aus dem Pott scheinbar) die ständigen "Jezzsachichma / Sachichma / ichsachmaso. Gefühlt alle drei sekunden. Bei Podcasts gerne zu finden.....


    Oder die inswortfallerei bei unserem grössten deutschen Kanal, gepaart mit kindischem Gequiecke.


    Achja.... Und dann gibt's noch natürlich noch das untere Ende der Skala, der geliebte Boardgamedigger.

    Sozusagen unsere FoxNews in der Blase😂....

  • Grundsätzlich spiele ich jedes Video gerne an, außer es ist von jemandem, von dem ich weiß, dass mir seine Art, Stimmlage oder auch das Aussehen nicht passt - auch das kann tatsächlich störend sein, selbst wenn es hart klingt.

    Hat der Youtuber zB einen Vollbart, leidet oft auch die Verständlichkeit.


    Heutzutage kommt fast alle paar Wochen ein neuer Youtuber, der meint er muss unbedingt machen, was viele tun.


    Leider kommt da deshalb auch viel Mist raus, aber gelegentlich sind auch echte Perlen dabei oder halt Rezensenten, die meinen Geschmack treffen.


    Bei den meisten steckt trotz (möglicherweise) fehlender Nachbearbeitung eine Menge Arbeit drin, da tut es mir schon etwas leid, wenn dann nichts dabei herauskommt und deren Videos nicht ankommen, wie gewünscht.

    Aber so ist es halt...wer auf Selbstreflexion verzichtet oder sich nicht eingesteht, dass er es nicht kann, macht das halt umsonst.


    Der Zuschauer muss sich bei der Menge an Videos halt oft gezielt herauspicken, was ihm passt.

    Ich schätze den meisten ist ihre Zeit zu kostbar,

    ein Video anzusehen, was (in ihren Augen) zweit oder drittklassig ist.


    Ich selektiere weiterhin sehr genau, weil es in meinen Augen einfach notwendig geworden ist und auch abhängig davon, was für eine Art von Video ich gerade suche.

  • Gar nicht so einfach zu beantworten, aber im Endeffekt muss das Gesamtbild stimmen.


    Gerade im deutschen Bereich war es oft sehr amateurhaft, speziell im Bereich Ton. Da ich selbst im Tonstudio gesessen habe, höre ich (leider) sehr viele Nuancen, was einem auch den ein oder anderen Kino Film kaputtmachen kann...


    Ich gucke eigentlich nur sehr wenige Videos und dann nur um entweder die Regeln zu lernen, oder einen Überblick zu bekommen.

    Für ersteres gibt es zum Glück "Watch it Played" und im Zweifel auch "Gaming Rules!" im englischen Bereich. Der einzige deutsche Kanal der da noch in Frage käme ist "Spielkult" und das obwohl er eine schreckliche Roboterstimme hat (quasi das pondon zu "spiel doch mal"). Falls es andere deutsche komplett-Erklärungen ohne Fehler gibt, gerne her damit.


    Um einen Überblick zu bekommen gucke ich hauptsächlich Videos von "Tom Vasel". Er bringt fast immer alles wichtige in kurzer Zeit auf den Punkt und genau darum geht es mir wenn ich mich über ein Spiel schlau machen will. Möglichst viel in wenig Zeit über das Spiel erfahren. Bloß kein wochenlanges Geschwafel wie von "Rahdo".


    Die Videos von "Martin Klein" waren für mich im deutschen Bereich immer die mit Abstand besten. Nicht jedes Spiel wurde in den Himmel gelobt, gute Stimme und Geschwindigkeit. Das Gesamtpaket gefiel mir sehr gut.


    Allerdings habe ich wahrlich nicht viel mit dem Youtuber Bereich am Hut, sodass ich den Ein oder Anderen vermutlich gar nicht kenne.


    Was mir generell im deutschen Bereich auffällt (gibt es aber auch in anderen Sprachen), ist der (meist missglückte) Versuch eine bestimmte Art der Vertonung zu erreichen (z.B. wie ein Werbesprecher oder eine Doku zu klingen, etc.). Das klingt dann fast immer völlig schlecht und absolut unpassend und unglaubwürdig. Die Leute, die einfach sie selbst sind, machen den Job für gewöhnlich am besten.

  • gepaart mit kindischem Gequiecke.

    Hallo, also ich nenn das 'Gegackere'.


    Ansonsten stört mich bei diversen Rezensionen, dass oft viel zu schnell gesprochen wird (man kommt sich vor als wäre man bei der 'Schnellsprechweltmeisterschaft') - da bekomm ich immer Kopfkrebs und beende das Video.

    Bitte keine Tipps ala: 'kannste ja die Geschwindigkeit reduzieren' - das hört sich dann nach nem alten leiernden Tonband an.


    LG

    Der Captain

    Live long and prosper

  • Meine Lieblingskanäle sind inzwischen Shut up and sit down und Die Nische von Beckikaze. Die Jungs von SUSD würzen ihre Videos mit britischem Humor und trashigen Schauspiel Einlagen, die manchmal fast an Monty Python erinnern. Genial!

    Beckikaze schafft es als einziger deutschsprachiger Brettspiel YouTuber, dass ich trotz Spielfilmlänge nur selten vorspule und mir teilweise Rezensionen zu Spielen anschaue, die mich sonst kaum interessieren würden. Die Nische unterhält mich dabei auf ganz andere Weise als SUSD. Becki schafft es durch seine Authentizität eine ganz eigene Form der Spannung und Unterhaltung darzubieten und nebenbei bemerkt - auch auf einem erstaunlichen sprachlichen Niveau. Wenn man da bedenkt, mit welch simplen Mitteln seine Videos entstehen, kann man nur den Hut ziehen.

  • saluum


    An deinem Post merkt man perfekt, dass nicht jeder hier durch jeden Youtuber glücklich gemacht werden kann bzw. die Anforderungen an die Videos seeeehr unterschiedlich sein können.


    Einigen können wir uns vermutlich alle darauf, dass wir einen roten Faden haben wollen, dass wir die Stimme des Sprechers in als angenehm und im für uns genehmen Tempo haben wollen und dass die technische Umsetzung stimmen sollte. Danach scheiden sich aber offenbar die Geister.


    Die einen bevorzugen wie du Unterhaltungsvideos, mit Wortwitz, Zusatzinfos, Enthusiasmus, gerne auch etwas länger und schauen dann sogar Videos zu spielen, die sie selbst nicht interessieren, einfach weil die Videos gut sind.


    Und andere wollen auf das Nötigste eingedampfte Regelvideos von 15-45 Minuten, die Schritt für Schritt durch das Spiel führen, ohne die Erläuterungen mit unnötigen "Klamauk" aufzublähen.


    Wer seine Sache gut macht, liegt also im Wesentlichen mal wieder im Auge des Betrachters :)

  • Matze scheint sich im Süddeutschen Raum (dialekttechnisch) nicht besonders gut auszukennen...

    Das würde ich so nicht sagen. Ich kenne die südddeutschen Dialekte aus dem Bereich Berlin, Hannover oder auch Dortmund. Nur mit den Sprachen aus dem bayrischen Ausland habe ich es nicht so.

    Südlich der Kölner Alpen ( Siebengebirge ) und Ausläufern (Westerwald und Eifel ) ist Nord-Italien, wa ?


    Die reine Stimme des Sprechers ist für mich einer von vielen Gründen für einen YT-Kanal.

    Stimmlage, Tempo, Dialekt, Intonation und Wortwahl sind dabei die Komponenten, für manches kann der Sprecher was , für anderes nicht.

    Bei den Deutschen bin ich wenig firm, Beispiel aus dem engl.sprachigem Raum.

    Jongetsgames finde ich z.Bsp anstrengend, sehr schnell mit Slang.

    Rodney ( Watch it played) oder Anthony&Frances (AntLabGames) , jeweils ebenfalls mit Slang, aber durch die deutlichere , ruhigere Aussprache, deutlich angenehmer für mein Ohr.

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • Das würde ich so nicht sagen. Ich kenne die südddeutschen Dialekte aus dem Bereich Berlin, Hannover oder auch Dortmund. Nur mit den Sprachen aus dem bayrischen Ausland habe ich es nicht so.

    Südlich der Kölner Alpen ( Siebengebirge ) und Ausläufern (Westerwald und Eifel ) ist Nord-Italien, wa ?

    Für einen Kieler ist alles südlicher von Hamburg Süddeutschland. Für einen Allgäuer ist die Donau die Grenze zu Norddeutschland. Und für einen Kölner Düsseldorfer gehört Dortmund zu Norddeutschland und Düsseldorf Köln zu Süddeutschland.

    2 Mal editiert, zuletzt von Capote () aus folgendem Grund: Köln und Düsseldorf verwechselt...

  • Mir gefällt es, wenn in Brettspiel-Videos die Sprecher nicht reines Hochdeutsch sprechen, sondern dialektisch gefärbt sind. Außer dem Spieleblog fällt mit spontan nur noch Nordsprech ein.

    Ich habe gerade mal kurz bei Nordsprech reingeklickt. Wo spricht die denn Dialekt? Das ist doch abgesehen von der Begrüßung mit "Moin Moin" klares Hochdeutsch.

  • Mir gefällt es, wenn in Brettspiel-Videos die Sprecher nicht reines Hochdeutsch sprechen, sondern dialektisch gefärbt sind. Außer dem Spieleblog fällt mit spontan nur noch Nordsprech ein.

    Ich habe gerade mal kurz bei Nordsprech reingeklickt. Wo spricht die denn Dialekt? Das ist doch abgesehen von der Begrüßung mit "Moin Moin" klares Hochdeutsch.

    Für einen Schwaben ist das Plattdeutsch.

  • Wichtig ist der Inhalt, ich bevorzuge Videos, die maximal 30 Minuten dauern. Rumschafeln finde ich anstrengend.

    Leider hat Julia von Spiel doch mal eine Stimme, für die man eigentlich einen Waffenschein benötigt, trotzdem sehe ich die Videos gerne, weil der Inhalt stimmt. Bis vor kurzem war der Brettspielblog mein Lieblingskanal, aber diese ewig langen Videos, in denen ich Ben und seinen Kumpels beim Spielen zuschauen soll, mag ich überhaupt nicht.

    Insgesamt müssen, Inhalt, Dauer und Kameraführung überzeugen, dann ist die Stimme nebensächlich. Wenn die anderen Faktoren nicht passen, kann eine angenehme Stimme dazu führen, dass ich ein Video doch schaue.

    Aber da meine Zeit endlich und die Auswahl nahezu unendlich ist, bin ich inzwischen auch sehr wählerisch geworden. Regelvideos schaue ich nur sehr sehr selten und wenn, dann muss der Erklärbär auf den Punkt kommen, sonst lese ich lieber.

    Dialekte stören mich überhaupt nicht, solange man den Text noch verstehen kann und das ist bei den meisten Youtubern so. Als Zugezogener im Ruhrgebiet habe ich in Bochum studiert und dort Dialekte aus ganz Deutschland erlebt. Ich mag diese Vielfalt.

    :jester:


    Mein Verhalten ist vielleicht manchmal taktisch unklug, dafür aber emotional notwendig

  • Klare, strukturierte und deutliche Sprache sind ein Muss. Und ein angenehmer Klang ist schon auch wichtig. Spieldochmal hat da auch bei mir ein klares Handicap - aber der Inhalt macht das bei mir auch wett.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • die Donau ist die wohldefinierte Grenze zwischen Nord- und Süddeutschland ;) Der Min stellt den Übergang zu Schweden dar, spätestens an der Ruhr befinden wir uns am Polarkreis 8-))

    Ich schätze mal bei euch in Nordafrika ist europäische Geographie eher Nebenfach.😎

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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