(Kenner-) Spiel des Jahres 2021

  • Kann ein Spiel zum Spiel des Jahres gekürt werden, das von einem Jurymitglied als "reizvoll" bezeichnet wurde? Und damit eben nicht "außerordentlich" oder gar "genial". Also ein Spiel, was als durchweg gut empfunden wird, aber eben auch nicht mehr. Weil mechanisch unspektakulär, nach zwei Durchläufen auserzählt und für fortgeschrittene Spieler unterfordernd. Aber zeitgleich auch einsteigerfreundlich, innovativ, nachvollziehbar, atmosphärisch.


    Udo Bartsch: Rezensionen für Millionen: Die Abenteuer des Robin Hood


    Mal an die Zielgruppe gedacht: Die Oma kauft ihren Enkeln zu Weihnachten ein Brettspiel, die 10 und 12 sind und ab und zu mal fernab der Klassiker Brettspiele spielen. Aber die noch weit davon entfernt sind, eine eigene Spielesammlung zu besitzen und auch die Eltern begleiten das eher wohlwollend und sind selbst auch keine Spieler. Was würdet Ihr als Fachverkäufer dann empfehlen bei der Auswahl der drei Nominierten?


    MicroMacro ... ne, da steckt zu viel Gewalt drin und zudem ist das Spiel recht farblos und eher unspektakulär vom Material im Sinne eines Brettspiels. Robin Hood ... da macht man nix falsch, wenn auch recht hochpreisig. Zombie Teenz Evolution ... könnte den Kindern gefallen, weil kommt weniger gediegen-staubig daher - nur muss man der Oma erst einmal erzählen, was Teenz und Evolution ist.


    Jip, auch wenn ich Zombie Teenz Evolution nicht kenne. Das wird es wohl ... eventuell ... oder auch nicht.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • ravn : vermutlich musst Du der Oma auch noch erzählen, was Zombies sind ;).

    Und nie im Leben hätte meine Mutter vor 10 Jahren ihrem damals 15-jährigem Enkel ein Zombiespiel gekauft und würde das auch heute nicht verschenken, schon gleich nicht an 10-12 jährige Kinder.

    Anders sieht es vermutlich aus, wenn die 10-12-jährigen Jungs Omas Weihnachtsgeld im Spieleladen lassen und selbst aussuchen dürfen....

  • Hallo,


    Die Oma kauft ihren Enkeln zu Weihnachten ein Brettspiel


    Warum wird eigentlich immer diese "Oma" bemüht in solchen Geschichten und oder Beispielen?


    Ganz ehrlich: Wenn ich hier so lese im Forum, dann ist ein Großteil wohl selbst schon Oma, Opa oder jedenfalls in diesem oma- und opafähigen Alter. Und nicht alle älteren Leute (omas wie opas) leben völlig hinter dem Mond.

    Diese "Oma" taugt doch nicht als Beispiel für nicht brettspielaffine Menschen.


    Mir geht das ehrlich gesagt etwas auf den Keks.


    nix für ungut

    Gruß,

    Brettpotato

  • Exit wurde nicht nur im Drogeriemarkt oder bei Intertoys verkauft, sondern hat tatsächlich Neukunden und somit ein anderes Klientel in das Brettspiel-Fachgeschäft gebracht.

    Ich habe häufig beobachtet, dass diese Kunden dann neugierig wurden und gefragt haben, was es denn noch so Schönes in den vielen bunten, anderen Boxen gibt.

    Also im Nachhinein gesprochen, kann ich nur sagen, dass die Jury damals mit der Wahl zum Kennerspiel alles richtig gemacht hat. Denn das war ein richtiger Schub für das Kulturgut Spiel: eine neue Gruppe von Menschen wurde dadurch in die Richtung Brettspiele geschoben :) .

    Ja und nein. Denn ich bin wieder überzeugt, dass 90%+ der Exits in eben diesen Märkten und nicht im Fachgeschäft erworben werden. Und die sehen dann eben nichts "Interessantes". Das ändert ja nichts daran, dass es eine gute Wahl war. Ich denke eben nur nicht, dass in den großen Märkten hier ein großer Effekt zu beobachten sein wird und das ist nunmal die Masse.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Ersetze meine Oma durch "Hat keine Ahnung von modernen Brettspielen. Kennt Mensch Ärgere Dich und Mühle und Monopoly und Risiko aus der eigenen Jugend. Spielt selbst nur mit, um ihrem Umfeld eine Freude zu machen. Siedler von Catan war schon spannend, aber auch fordernd." Also ungefähr so, als ob ich ein Motorrad kaufen sollte ... oder so.

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  • Du kannst das Wort Oma auch gern durch Onkel, Patentante, Freund der Schwester oder Fußballtrainer der C-Mannschaft austauschen.

    Häufig sind Menschen, die sich mit Brettspielen nicht auskennen, nicht besonders wagemutig bei der Auswahl an Brettspielen, die als Geschenk für Kinder in ihrem Umfeld gedacht sind. Da schwingt auch immer ein wenig die Befürchtung mit, was die Eltern von dem Geschenk halten, ob man eventuell daneben greift.

    Deshalb steht für mich „die Oma“ als Synonym für diese unerfahrene Gruppe von Brettspiel-Käufern.


    Natürlich gibt es Großeltern und andere Familienangehörige die selbst spielen und sich in der Materie auskennen. Die brauchen aber meistens auch keine Orientierung durch die Auszeichnungen (Kenner-)Spiel des Jahres....

  • MicroMacro ... ne, da steckt zu viel Gewalt drin

    Ich oute mich jetzt mal: Meine Kinder sind 4, 7 und 10 und hatten alle recht viel Spaß mit Micro Macro. Die Kleine war natürlich nicht ganz so viel involviert. Viel mehr Spaß haben sie alle aber mit Zombie Teenz Evolution. Nachdem wir den Vorgänger komplett durchhaben, stehen wir hier aber noch eher am Anfang.


    Etwas zusammengezuckt bin ich neulich bei Zombie Teenz, als meine Vierjährige (Spoiler 1. Umschlag)...

    Hut ab Richtung Jury für die Nominierung. Bis jetzt konnte ich schon viel Finetuning gegenüber dem 1. Spiel erkennen und sowohl ich als auch meine Kinder haben richtig Spass am "Legacy Light". Was da für gut 20 Euro in eine kleine Schachtel gepackt wurde, ist einfach wieder schön.

    Meine Frau ist sonst eigentlich auch sehr behütend und vorsichtg was Gewaltdarstellungen in Film und Fernsehen angeht, aber MicroMacro entschärft das durch die knuffige Gestaltung doch total, während Zombie Teenz ähnlich abmildernd in die quietschbunt-fröhliche Richtung geht.

    Und was ist mit der dritten Nominierung? Da wird bei Robin Hood im Tutorial in einem für meinen Geschmack vergleichsweise eher düster-realistischen Szenario gleich zu Beginn jemand zum Galgen geführt und DAS stört hier niemanden? Weil die Kinder alle nicht wissen, was ein Galgen ist, oder wie? :)


    Bevor das jemand falsch versteht: Ich finde alle drei Nominierungen super und das Kulturgut Spiel kann aus meiner Sicht in einer Zeit wo Grundschüler teils Marvel-Filme schauen und Fortnite spielen doch nur davon profitieren, wenn man bereit ist, sich etwas von angestaubten 100% sicheren "FSK 0"-Spielethemen zu entfernen.


    (Randbemerkung: Die Zeichentrickversion von König der Löwen hat FSK 0, da hat meine Tochter vor ein paar Wochen nach 25 Minuten selbst entschieden, dass sie abbrechen will... WENN es eine Brettspiele-FSK geben würde, hätten die Nominierten aus meiner Sicht alle die 0er-Freigabe sicher.)

  • Ja und nein. Denn ich bin wieder überzeugt, dass 90%+ der Exits in eben diesen Märkten und nicht im Fachgeschäft erworben werden. Und die sehen dann eben nichts "Interessantes". Das ändert ja nichts daran, dass es eine gute Wahl war. Ich denke eben nur nicht, dass in den großen Märkten hier ein großer Effekt zu beobachten sein wird und das ist nunmal die Masse.

    Vorhin war ich noch in meiner Lieblingsbuchhandlung ( inhabergeführt) . Trotz einer kleinen Größe von ca. 30 Quadratmeter Grundfläche gibt es dort ein Regal , gefüllt nur mit Brett-und Kartenspielen. Sie haben dort 2016/2017 mit dem Verkauf von Exit-Spielen begonnen und im Laufe der Zeit auch andere Spiele dazu genommen. Vielleicht auch durch Spiele-Rezensionen in der örtlichen Tageszeitung hat das Interesse der Kundschaft an Brett-und Kartenspielen zugenommen. Zu Beginn des ersten Lockdowns hat der Kosmosverlag den Buchhändlern ein Paket mit diversen kleineren Spiele-Titeln angeboten. Nach Aussage meiner Buchhändlerin ist die Nachfrage und der Verkauf sehr gut gelaufen.


    Und ich bleibe dabei: die Exit-Spiele haben eine neue Käuferschicht in den Bereich Brettspiele gebracht.

    Aber ich muss hier keinen überzeugen. Ich kann meine Sicht nur aus meiner Erfahrung mit Kunden im Brettspielladen erklären :)...

    Eine Übersicht, wieviel Exits in welchen Vetriebskanälen landen, wird wohl nur der Kosmosverlag intern vorliegen haben.

  • mit der dritten Nominierung? Da wird bei Robin Hood im Tutorial in einem für meinen Geschmack vergleichsweise eher düster-realistischen Szenario gleich zu Beginn jemand zum Galgen geführt und DAS stört hier niemanden? Weil die Kinder alle nicht wissen, was ein Galgen ist, oder wie?

    Doch, beim Preisschießen auf die Wachen, habe ich schon etwas ablehnendes empfunden. Und das Überfallen der Adligen wird irgendwie auch weichgespült. :/

  • Und ich verstehe immer noch nicht deinen Punkt, warum ein künstlich gehyptes Spiel (das wäre eine Preisvergabe mit dem Ausschluss von erfolgreichen Spielen nämlich) förderlich für das Kulturgut Spiel wäre.

    Du - ich habe hier inzwischen alle meine Pfeile verschossen. Wenn ich dich nicht getroffen habe, ist auch gut.
    Ich sehe halt etliche Nachteile, wenn ein Bestseller mit eigentlich fördernden Auszeichnungen beworfen wird. Dafür sollten die Publikumspreise genügen.

    Solange es eine Herzensangelegeheit bleibt, welcher Titel ausgezeichnet werden soll, führt da eh kein Weg zusammen.

  • Das mit der Oma ist doch halb so wild. Es geht halt um Leute, die von der Materie wenig Ahnung haben, aber gerne Geschenke kaufen möchten, die bei dem Beschenkten auch gut ankommen.

    In der Wikipedia gibt's ja auch den "Oma-Test", bei dem man sich als Autor in jemand hineinversetzen soll, der das Thema nicht kennt.

  • Man bedenke, dass Colt Express gewonnen hat, bei dem man auf seine Mitspieler schießt und für Raub und Gewalt belohnt wird.


    Camel Up -> Sportwetten

    Cafe International -> Nationen werden getrennt und es gibt nur Heterosexuelle Paare


    Es gibt schlimmeres als Mord an Comic Häschen.

  • Korrekt - nur habe ich auf der Straße gestanden und die Passanten mit den Nominierten konfrontiert [...]

    Hast Du da zufällig auch noch den "Wachtturm" verteilt? ;)


    Wenn wir das weiter verbreiten wie schädlich #MicroMacroCrimeCity für die Jugend ist, treten wir vielleicht eine Lawine los und es werden Filme oder Serien produziert wie in den 80ern, die zeigen wie junge Teens mit Mitte/Ende 20 dem Spiel verfallen und nicht mehr zu retten sind. Das hat damals auch hervorragend mit D&D funktioniert! :D

  • Hast Du da zufällig auch noch den "Wachtturm" verteilt? ;)

    Wenn du konstruktive Vorschläge hast, wie man eine Brettspielgruppen in der regionalen Öffentlichkeit am besten präsentiert, dann halte dich nicht zurück. Nur für mich - kommen deine klugen Ratschläge zu spät. ;)
    Mir haben genau diese Aktionen zwei Jahre entsprechende Gewerbetätigkeit eingebracht; eine Zeit, deren Erfahrungen ich nicht missen möchte.

  • Von meiner Blickwarte hat das mit Jugend nichts zu tun. Wir reden hier von ab 8. Das ist kein Teenager, der bekanntlich mit 13 als solcher gezählt wird.

    Und man darf auch nicht vergessen: das SdJ bleibt der Leuchtturm, da sollte man schon drauf achten wo man das Licht hinwirft. Ich unterstelle jetzt keinen Bildungsauftrag - aber es gibt einen Unterschied zwischen „die spielen Fortnite“ und ich EMPFEHLE Fortnite ab 8.

    Ich hatte da gerade eine angeregte Diskussion mit meinem Chef drüber - dass das SdJ ja nichts mit dem Alter sondern mit dem Einstieg zu tun hat. Aber das ändert nichts an der Art wie es verwendet wird - und das ist oft als Geschenk für Familien. Und da finde ich das Thema weiter als befremdlich. Das hat auch mit Prüde nichts zu tun - für manches hat ein Kind in dem Alter noch kein Verständnis und die gilt es wenn dann pädagogisch aufzubereiten - darum geht es in dem Spiel aber gar nicht.

    So verbleibt für mich ein cooles Krimi-Spiel mit ungewöhnlicher Optik, aber keines für Kinder und erst Recht nicht ab 8.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Wenn es die breite Masse zu Gesicht bekommt, steht jetzt ja immerhin ab 10 Jahren drauf und manche Fälle sollen wohl gekennzeichnet sein, dass diese etwas heikler sind. Wir Erstkäufer haben damit dann die ultrabrutale limited Uncut Edition zu Hause. :thumbsup:

  • Egal wie gut Mikromakro ist, aber ein Spiel mit Mord, Selbstmord und Prostitution zum SdJ zu nominieren (ähnlich wie da "ab 8" draufzuschreiben) ist das lächerlichste, was mir in den letzten 20 Jahren untergekommen ist.

    Vielleicht bin ich zu prüde, aber ich möchte das nicht mit meinem Sohn spielen wollen in dem Alter. Und das tolle Thema für unterm Weihnachtsbaum ist es auch nicht. Das ist thematisch was fürs Kennerspiel - oder einen Sonderpreis.

    Ich habe nichts gegen das Spiel, auch ich finde es clever und eine innovative Umsetzung von Hidden People Apps - aber sehr wohl aber gegen seine Einordnung und Nominierung.

    Sehe ich ebenfalls so! Dachte auch, dass manche Fälle k.o.-Kriterien für eine Nominierung wären.

  • So verbleibt für mich ein cooles Krimi-Spiel mit ungewöhnlicher Optik, aber keines für Kinder und erst Recht nicht ab 8.

    Wieso reibst du dich eigentlich so an den 8 Jahre? Die Jury spricht von ab 10: Spiel des Jahres 2021 · Kinderspiel des Jahres 2021 · Kennerspiel des Jahres 2021

    Und ich meine gelesen zu haben, dass auch der Verlag für weitere Auflagen das Alter anpassen wollte...

  • Wenn es die breite Masse zu Gesicht bekommt, steht jetzt ja immerhin ab 10 Jahren drauf und manche Fälle sollen wohl gekennzeichnet sein, dass diese etwas heikler sind. Wir Erstkäufer haben damit dann die ultrabrutale limited Uncut Edition zu Hause. :thumbsup:

    Das wusste ich nicht - finde ab 10 immer noch zu niedrig, aber immerhin. Eine Kennzeichnung ist ebenfalls gut - ob das was ändert ich weiß es nicht.

    Ich finde übrigens auch dass Selbstmord und Prostitution nicht weniger schlimm wird, wenn es mit Häschen geschieht. my 2 cents

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  • Wenn die Jury selbstbewusst und lauthals verkünden tät, dass sie die bereits erfolgreichen neuen Bestseller auf die Empfehlungsliste "verbannt", dann - ja dann würde diese Liste vielleicht noch interessanter und eines Blickes würdiger werden;

    Für wen denn? Für dich vielleicht, aber doch nicht für die Zielgruppe.

    Warum soll "zu erfolgreich" KEIN Ausschlusskriterium sein können?

    Weil es einfach praktisch gar nicht umsetzbar ist. Denk das doch einfach mal zu Ende:

    1) Wie will der Verein denn Verlage dazu zwingen, bisherige Verkaufszahlen überhaupt bekanntzugeben? Und wie will er überprüfen, ob solche Zahlen der Wahrheit entsprechen?

    2) Vor allem aber, selbst wenn es wirklich so wäre und die Verlage würden alle ehrlich ihre Verkaufszahlen nennen: Die Verlage würden mit einer solchen Regelung potenzielle Titelträger einfach nicht mehr im Herbst herausbringen, sondern erst im Februar/März, damit sie bis zur Nominierung im Mai noch nicht viele Exemplare verkauft haben. So schaut's aus.

    Deine Idee ist einfach völlig unrealistisch.

    Kann ein Spiel zum Spiel des Jahres gekürt werden, das von einem Jurymitglied als "reizvoll" bezeichnet wurde? Und damit eben nicht "außerordentlich" oder gar "genial". Also ein Spiel, was als durchweg gut empfunden wird, aber eben auch nicht mehr.

    Natürlich kann es das. Denn es gibt ja noch 9 andere Jurymitglieder.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • mit der dritten Nominierung? Da wird bei Robin Hood im Tutorial in einem für meinen Geschmack vergleichsweise eher düster-realistischen Szenario gleich zu Beginn jemand zum Galgen geführt und DAS stört hier niemanden? Weil die Kinder alle nicht wissen, was ein Galgen ist, oder wie?

    Doch, beim Preisschießen auf die Wachen, habe ich schon etwas ablehnendes empfunden. Und das Überfallen der Adligen wird irgendwie auch weichgespült. :/

    Die erste Nacht am Galgen ist die schlimmste!

  • Die Verlage würden mit einer solchen Regelung potenzielle Titelträger einfach nicht mehr im Herbst herausbringen, sondern erst im Februar/März, damit sie bis zur Nominierung im Mai noch nicht viele Exemplare verkauft haben.

    Du meinst tatsächlich, die Verlage würden ein halbes Jahr auf einen möglichen Umsatz/Erlös von einer halben Mio Exemplaren verzichten, nur damit sie für sich die Bedingungen beim Lotteriespiel SdJ verbessern? Wie selbstlos von den Verlagen - Respekt. Hätte ich tatsächlich nicht gedacht. ;)
    Sie wollen lieber den Sand in der Hand als die fette Taube auf dem Dach. ^^

  • Die Verlage würden mit einer solchen Regelung potenzielle Titelträger einfach nicht mehr im Herbst herausbringen, sondern erst im Februar/März, damit sie bis zur Nominierung im Mai noch nicht viele Exemplare verkauft haben.

    Du meinst tatsächlich, die Verlage wurden ein halbes Jahr auf einen möglichen Umsatz/Erlös von einer halben Mio Exemplaren verzichten, nur damit sie für sich die Bedingungen beim Lotteriespiel SdJ verbessern? Wie selbstlos von den Verlagen - Respekt. Hätte ich tatsächlich nicht gedacht. ;)
    Sie wollen lieber den Sand in der Hand als die fette Taube auf dem Dach. ^^

    Wir verkaufen eine halbe Million Exemplare?!?!? Hammer! Ich muss Matthias um ne Gehaltserhöhung bitten. Der erzählt mir immer was von 1-2000 ... was ein Schuft.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Auf der englischen Verpackung steht sogar ab 12, und das dürfte ja ausnahmsweise mal nichts mit gefährlichen Spielmaterialien zu tun haben, oder ist sich an Papier schneiden zu können da schon ausreichend?

    Find ich gut!

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Wir verkaufen eine halbe Million Exemplare?!?!?

    Ach Ben - Pegasus hat gerade getrötet, dass MicroMacro weltweit eine halbe Mio mal über den Tisch ging. Ich habe gratuliert und das für gut genug befunden und nun ist Andrè sauer, dass ich sowas sage.

  • Fantastische Reiche habe ich außer dem Titel bisher nichts von mitbekommen. Sowohl der Titel als auch das Cover sehen so dermaßen langweilig nach unkreativer 0815-Ware aus, dass ich mir das nie näher angeguckt habe.

    Vor allem für 53 Karten wieder eine große Schachtel basteln und dann 18,99 Euro verlangen. Sorry :no: Also hier zeige ich dem Verlag den Vogel. Das ist Geldschneiderei.

  • Du meinst tatsächlich, die Verlage wurden ein halbes Jahr auf einen möglichen Umsatz/Erlös von einer halben Mio Exemplaren verzichten, nur damit sie für sich die Bedingungen beim Lotteriespiel SdJ verbessern?

    Sie verzichten ja nicht auf Umsatz, sie schichten nur zeitlich um. Früher war es gang und gäbe, dass Verlage in Essen eher Kennerspiele und Expertenspiele rausgebracht haben und in Nürnberg eher Familienspiele. Inzwischen hat sich das mehr vermischt, aber wenn ein Spiel aufgrund gewisser Umsatzzahlen nicht mehr beim SdJ berücksichtigt werden könnte, würde sich das wohl wieder mehr trennen.

    Wie lautet denn deine Antwort auf meine anderen Fragen?

    Wie will der Verein denn Verlage dazu zwingen, bisherige Verkaufszahlen überhaupt bekanntzugeben? Und wie will er überprüfen, ob solche Zahlen der Wahrheit entsprechen?

  • Meine Antwort

    Ach Ben - Pegasus hat gerade getrötet, dass MicroMacro weltweit eine halbe Mio mal über den Tisch ging.

    Ich werde mir nicht den Kopf zerbrechen, ob die Jury das überhaupt definieren sollte. Ihre Entscheidungen basieren immer noch auf einer Debatte. Die können sich einfach so verständigen und gut ist. Kein Grund zur Rechtfertigung. Siehe: Fallenlassen von #Calico und auch diese Katze landet auf den Pfoten. ;)

  • Vor allem für 53 Karten wieder eine große Schachtel basteln und dann 18,99 Euro verlangen. Sorry :no: Also hier zeige ich dem Verlag den Vogel. Das ist Geldschneiderei.

    Die Schachtelgröße ist vermutlich durch den Wertungsblock vorgegeben, den man eigentlich nicht braucht.

    Zum Preis: Ein Kleinverlag kann Spiele in kleiner Auflage nicht zum selben Preis produzieren und dann raus ramschen wie manche große Verlage. Ich wette, mit den bisher verkauften Exemplaren ist strubs42 noch wirklich stinkreich geworden.


    Ist halt wieder mal das leidige Thema, wofür man bereit ist Geld auszugeben, Spielspaß oder lieber totes Material? Spiele nach Preis pro Karte zu bewerten, finde ich ehrlich gesagt viel respektloser wie ein Spiel aufgrund mangelndem Spielspass mal flapsig als "Grillanzünder" zu bezeichnen.

    Fabian Zimmermann - Autor von Tiefe Taschen / GoodCritters

  • ich empfehle die Diskussion bei den OG Reactions to the SdJ Nominations | The Opinionated Gamers


    Dass gerade Chris Wray so leidet, der den Preis nun wirklich seit 20 Jahren auf BGG verteidigt hat, tut mir leid. So hundertprozentig war seine Sicht nie, weil er schlicht keine Ahnung vom deutschen Markt hat, aber für die Generation, die in den USA über German Games zu Brettspielen gefunden haben, ist die aktuelle Entwicklung des Preises eine ziemliche Katastrophe, da die sich ja gerade durch die Abgrenzung vom Mass Market (in dem Fall Siedler versus Monopoly und co.) definiert haben.

    Spannende Punkte. Für mich noch am Spannendsten: Die Abwärtsspirale bzgl des "Weight" der Spiele. Das SdJ nähert sich ja eher so dem 1-er weight - während das Kennerspiel sich irgendwo bei 2-2.5 einpendelt. Folglich wäre alles nach 3.5 Expertenniveau aus Sicht der Jury?

  • ich empfehle die Diskussion bei den OG Reactions to the SdJ Nominations | The Opinionated Gamers


    Dass gerade Chris Wray so leidet, der den Preis nun wirklich seit 20 Jahren auf BGG verteidigt hat, tut mir leid. So hundertprozentig war seine Sicht nie, weil er schlicht keine Ahnung vom deutschen Markt hat, aber für die Generation, die in den USA über German Games zu Brettspielen gefunden haben, ist die aktuelle Entwicklung des Preises eine ziemliche Katastrophe, da die sich ja gerade durch die Abgrenzung vom Mass Market (in dem Fall Siedler versus Monopoly und co.) definiert haben.

    Spannende Punkte. Für mich noch am Spannendsten: Die Abwärtsspirale bzgl des "Weight" der Spiele. Das SdJ nähert sich ja eher so dem 1-er weight - während das Kennerspiel sich irgendwo bei 2-2.5 einpendelt. Folglich wäre alles nach 3.5 Expertenniveau aus Sicht der Jury?

    Beim "Weight" machen leider zu wenig Leute mit, um das als wirklich objektives Maß zu sehen. Viele der Teilnehmer werten meiner Beobachtung nach kurze Spiele immer mit kleiner Zahl und lange mit hoher. Denke nicht, dass sich die Jury daran orientiert und außerdem den Faktor auf die Einstiegshürde legt, der nur ein Teilaspekt von dem ist, was manche Leute als "Weight" betrachten.

  • Spannende Punkte. Für mich noch am Spannendsten: Die Abwärtsspirale bzgl des "Weight" der Spiele. Das SdJ nähert sich ja eher so dem 1-er weight - während das Kennerspiel sich irgendwo bei 2-2.5 einpendelt. Folglich wäre alles nach 3.5 Expertenniveau aus Sicht der Jury?

    Beim "Weight" machen leider zu wenig Leute mit, um das als wirklich objektives Maß zu sehen. Viele der Teilnehmer werten meiner Beobachtung nach kurze Spiele immer mit kleiner Zahl und lange mit hoher. Denke nicht, dass sich die Jury daran orientiert und außerdem den Faktor auf die Einstiegshürde legt, der nur ein Teilaspekt von dem ist, was manche Leute als "Weight" betrachten.

    Natürlich ist das weight auch "biased" - bestes Beispiel mmN: On Mars hat ein höheres weight-Rating als Lisboa - ich glaube, das liegt daran, dass beim KS von On Mars viele mitgemacht haben, die nur "Mars" gelesen haben und fanden das Spiel nachher im Vergleich zu anderen populären Mars-Spielen bockschwer - Lisboa haben sich allerdings vornehmlich Leute gekauft, die schon wussten, worauf sie sich einlassen - nämlich ein komplexes Lacerda-Spiel. Das Ergebnis: Diese kleine Sub-Gruppe (700 votes) fand das Spiel ok schwer - aber das sind vermutlich auch knapp 700 expertenspieler, während die 900 voter von On mars zu einem anderen Ergebnis kommen.


    Allerdings: Fast alle Voter (235 von 245) haben Just one eine Komplexität von 1 gegeben - und ehrlich gesagt wüsste ich auch nicht, wie man was anderes rechtfertigen sollte.

  • Allerdings: Fast alle Voter (235 von 245) haben Just one eine Komplexität von 1 gegeben - und ehrlich gesagt wüsste ich auch nicht, wie man was anderes rechtfertigen sollte.

    Ich möchte nochmal an die Gruppe erinnern, der ich 20 Minuten lang versucht habe, Just One zu erklären, und die es danach trotzdem nicht verstanden hatten ... (Und nein, meine Erklärung war es ausnahmsweise nicht ... :) )