Mal ein paar Ansatzpunkte, warum es potentielle Favoriten doch nicht werden und somit Plätze frei werden könnten auf der Spiel des Jahres (was dann wieder die anderen Kategorien beeinflusst) und Kennerspiel des Jahres Liste ...
Micro Marco Crime City: Die dem Spiel zugrunde liegende Idee ist genial. Allerdings habe ich die Spielbarkeit mit mehreren Spielern doch als eingeschränkt erlebt. Dann man muss auf der gleiche Seite sitzen oder besser stehen, um den Stadtplan in richtiger Orientierung zu sehen. Dazu braucht es noch eine sehr gute Beleuchtung, bei der man nicht selbst Schatten auf den Stadtplan wirft. Will jemand mit dem Kopf nahe am Stadtplan irgendwelche Details entdecken, dann haben die Anderen erstmal Pause, weil alles verdeckt ist. Und letztendlich ist das Thema "Kapitalverbrechen und niedrigen Beweggründen" nicht gerade familienfreundlich positioniert.
Die Abenteuer des Robin Hood: Auch hier finde ich die konsequente grafisch-illustratorisch orientierte Umsetzung absolut gelungen. Leider kann die episodenhafte Geschichte da nicht mithalten. Je nach Spielweise können sich langweilige oder scheinbar unlösbare Spielverläufe ergeben, wenn man den falschen Ansatz gewählt hat. Durch die Gabelung der Geschichte entsteht der unangenehme Eindruck, etwas verpasst zu haben. Nur müsste man im zweiten Anlauf die ersten Kapitel alle nochmal spielen und die kennt man schon in der Auflösung, so dass man sich dazu gewungen sehen könnte, die mal ganz anders anzugehen, auch wenn das nicht zielführend erscheint. Dazu kommt das Materialproblem, dass sich die Plättchen schlicht abnutzen und nach der durchgespielten Kampagne angeranzt aussehen. Das Material ist schlicht in dieser Form nicht dauerhaft für das Spielprinzip geeignet.
Paleo: Atmosphärisch tolles Spiel, keine Frage. Nur ist das Spiel in der Erstversion mit einer Spielregel auf den Markt gekommen, die zu viele Fragen aufgeworfen hat. Zwar damit spielbar, aber die machte den Spieleinstieg unnötig schwer. Entweder biss man sich dadurch oder greift zur nachgebesserten Zweitauflage, die eben nicht ohne Grund nachgebessert worden ist. Hinterlässt einen schalen Eindruck, dass hier ein Spiel erst im Markt nachgereift ist und das von einem Verlag, der mal für seine Regelwerke hochgelobt war. Da ich die Jury als Personen einschätze, die Paleo mit der Erstauflage kennengelernt haben, könnte dieser "da hatten wir damals aber etliche Fragen nach der Regellektüre und mussten etliches suchen im Regelheft und Beiblatt"-Ersteindruck sich festgesetzt haben.