Beiträge von gab62 im Thema „(Kenner-) Spiel des Jahres 2021“

    Mit Azul Holst Du keine Kinder an den Tisch, mit Just One nicht die ältere Generation (zumindest in meiner Erfahrung).

    Mit Just One habe ich andere Erfahrungen gemacht. In der Familienrunde kam das Spiel vor Corona über 2 Jahre lang fast jede Woche auf den Tisch. Alter der Mitspieler zwischen 25 und 90 Jahren. Insbesondere meiner Mutter hat das Spiel immens viel Spaß gemacht....

    Ja und nein. Denn ich bin wieder überzeugt, dass 90%+ der Exits in eben diesen Märkten und nicht im Fachgeschäft erworben werden. Und die sehen dann eben nichts "Interessantes". Das ändert ja nichts daran, dass es eine gute Wahl war. Ich denke eben nur nicht, dass in den großen Märkten hier ein großer Effekt zu beobachten sein wird und das ist nunmal die Masse.

    Vorhin war ich noch in meiner Lieblingsbuchhandlung ( inhabergeführt) . Trotz einer kleinen Größe von ca. 30 Quadratmeter Grundfläche gibt es dort ein Regal , gefüllt nur mit Brett-und Kartenspielen. Sie haben dort 2016/2017 mit dem Verkauf von Exit-Spielen begonnen und im Laufe der Zeit auch andere Spiele dazu genommen. Vielleicht auch durch Spiele-Rezensionen in der örtlichen Tageszeitung hat das Interesse der Kundschaft an Brett-und Kartenspielen zugenommen. Zu Beginn des ersten Lockdowns hat der Kosmosverlag den Buchhändlern ein Paket mit diversen kleineren Spiele-Titeln angeboten. Nach Aussage meiner Buchhändlerin ist die Nachfrage und der Verkauf sehr gut gelaufen.


    Und ich bleibe dabei: die Exit-Spiele haben eine neue Käuferschicht in den Bereich Brettspiele gebracht.

    Aber ich muss hier keinen überzeugen. Ich kann meine Sicht nur aus meiner Erfahrung mit Kunden im Brettspielladen erklären :)...

    Eine Übersicht, wieviel Exits in welchen Vetriebskanälen landen, wird wohl nur der Kosmosverlag intern vorliegen haben.

    Du kannst das Wort Oma auch gern durch Onkel, Patentante, Freund der Schwester oder Fußballtrainer der C-Mannschaft austauschen.

    Häufig sind Menschen, die sich mit Brettspielen nicht auskennen, nicht besonders wagemutig bei der Auswahl an Brettspielen, die als Geschenk für Kinder in ihrem Umfeld gedacht sind. Da schwingt auch immer ein wenig die Befürchtung mit, was die Eltern von dem Geschenk halten, ob man eventuell daneben greift.

    Deshalb steht für mich „die Oma“ als Synonym für diese unerfahrene Gruppe von Brettspiel-Käufern.


    Natürlich gibt es Großeltern und andere Familienangehörige die selbst spielen und sich in der Materie auskennen. Die brauchen aber meistens auch keine Orientierung durch die Auszeichnungen (Kenner-)Spiel des Jahres....

    ravn : vermutlich musst Du der Oma auch noch erzählen, was Zombies sind ;).

    Und nie im Leben hätte meine Mutter vor 10 Jahren ihrem damals 15-jährigem Enkel ein Zombiespiel gekauft und würde das auch heute nicht verschenken, schon gleich nicht an 10-12 jährige Kinder.

    Anders sieht es vermutlich aus, wenn die 10-12-jährigen Jungs Omas Weihnachtsgeld im Spieleladen lassen und selbst aussuchen dürfen....

    Für mich rangiert es eher im Bereich Exit und auch da ist imo die Schnittmenge zum Gesellschaftsspieler deutlich kleiner, als beispielsweise bei Azul.

    Ohhh, sehr gutes Stichwort. Exit ist was das angeht eine echte Parallelwelt, man trifft immer wieder auf Menschen, die weit von sich weisen, seit ihrer Kindheit auch nur in die Nähe von Brettspielen gekommen zu sein, die aber alle Exit-Spiele im Drogeriemarkt mitgenommen und durchgespielt haben. Das wird wirklich als komplett anderes Medium wahrgenommen.

    Ohhh, sehr gutes Stichwort ;)....


    Exit wurde nicht nur im Drogeriemarkt oder bei Intertoys verkauft, sondern hat tatsächlich Neukunden und somit ein anderes Klientel in das Brettspiel-Fachgeschäft gebracht.

    Ich habe häufig beobachtet, dass diese Kunden dann neugierig wurden und gefragt haben, was es denn noch so Schönes in den vielen bunten, anderen Boxen gibt.

    Also im Nachhinein gesprochen, kann ich nur sagen, dass die Jury damals mit der Wahl zum Kennerspiel alles richtig gemacht hat. Denn das war ein richtiger Schub für das Kulturgut Spiel: eine neue Gruppe von Menschen wurde dadurch in die Richtung Brettspiele geschoben :).


    Das heißt zwar jetzt nicht, dass ich „Micro Macro“ als Spiel des Jahres präferieren würde. Die Nachteile, die Archibald Tuttle angeführt hat, sehe ich auch im Vordergrund. Gerade die schlechte Erkennbarkeit von Details für Sehschwache , die (sinnvoll umsetzbare) Spielbarkeit nur zu zweit, die nicht kindgerechte Thematik lässt mich hoffen, dass eher Robin Hood gewählt wird. Einen Zombie Titel zum Spiel des Jahres zu wählen fände ich weniger gelungen.


    Zombie Teenz Evolution ist aber auch der einzige Titel von den 6 nominierten, den ich noch nicht gespielt habe, kann mir über die spielerische Qualität also kein Urteil erlauben.


    Von den nominierten 3 Spielen für das Kennerspiel des Jahres würde ich mir Paleo wünschen, könnte aber auch mit „Die verlorenen Ruinen von Arnak“ leben. „Fantastische Reiche“ gefällt mir wohl als schnell gespielter Absacker, hat in meinen Augen aber zu wenig „Fleisch auf den Rippen“.


    Also ich bin mit der Nominierung erstmal sehr zufrieden :)....