Die Jäger des verpassten Schnäppchens und wieso ich auch mit 20% auf Alles keine 80% Verständnis aufbringen kann

  • gibt es wohl keinen Laden, der einem keinen entsprechendem Stammkundenrabatt einräumt. Dabei gilt die Devise: Wer nicht fragt...

    ich würde niemals handeln. NIEMALS. Für mich gibt es NICHTS unangenehmeres, als zu handeln. Ich will einen fairen Preis, für beide Seiten. Weder will ich als Bittsteller in den Laden, noch will ich den Verkäufer 'in Verlegenheit' bringen. Mag sein, dass das auch ein Generationenunterschied ist, mein Vater liebt das Handeln und hat uns (seine Kinder) damit mehr als einmal in (für uns) unangenehme Situationen gebracht ;)
    Ich brauche im Laden übrigens nicht einmal eine perfekte Beratung (wie gesagt, die hole ich mir häufig im Netz), mir reicht es, freundlich und mit Namen begrüßt zu werden. Ein kurzes Schwätzchen übers Hobby und man hat das Gefühl, mit dem Verkauf den Laden zu supporten. Daher kaufe ich im GW zB immer meine Farben (Preisdifferenz vertretbar) und meine Bücher, da Buchpreisbindung. Die Leute und die Stimmung im örtlichen Hobbyladen jedoch finde ich recht unangenehm und gehe deshalb dort auch quasi nie hin. Natürlich braucht es dafür auch den richtigen Verkäufer (vgl. Held der Steine, zumindest in seinen Anfängen), dann kann das ganze funktionieren.

    Die große Stärke der Narren ist es, dass sie keine Angst haben, Dummheiten zu sagen.

  • Auf dem Niveau wie Fachhändler bei Brettspielen beraten können? Das denke ich schon, immerhin sehe ich in jedem YouTube-Video mehr, als der Fachhändler vor Ort mir zeigen kann.

    Fachwissen alleine reicht nicht, um gut beraten zu können. Da gehört noch etwas mehr dazu.

    Um da noch ein Beispiel hinzuzufügen:

    Games Workshop ist genau damit der größte Tabletop-Hersteller geworden. Eigene Shops mit oftmals Hobbyisten als Verkaufspersonal.

    Für UK mag das stimmen, wobei GW dort ja gar nicht als Miniaturenhersteller begonnen hat, sondern als Händler, bevor die Miniaturen dazukamen. Aber in Deutschland war GW schon der erfolgreichste Tabletop-Verlag, bevor es hier eigene GW-Läden gab. Die Verkäufe in Deutschland wurden vom Fachhandel vorgenommen, erst später begann GW mit der Eröffnung eigener Läden in Deutschland.


  • Online heißt eben nicht weg vom persönlichen Kontakt. Genauer gesagt kann ich als Händler online sogar noch viel stärker mit den Leuten in Kontakt treten. Mit mehr Leuten, in höherer Frequenz und viel zielgerichteter.

    Du machst mir langsam Angst 🥺.


    Warum willst Du meinen Arbeitsplatz ( und den von diversen anderen engagierten Brettspielverkäufern und Buchhändlern) vernichten ?

    Engagiertes beraten und verkaufen von Büchern und Brettspielen ist mein Leben. Im Kontakt mit Kunden und durch Rückmeldungen habe ich das Gefühl, dass diese Kompetenz von vielen auch geschätzt wird.


    Ich glaube, wir haben sehr unterschiedliche Vorstellungen von persönlichem Kontakt!


    Eine persönliche Begrüßung mit Vornamen von (Stamm-) Kunden, ein Austausch über die zuletzt gespielten Partien oder den neuesten „heißen Scheiß“ findest Du unnötig im Ladengeschäft und wünschst Dir lieber eine Mail oder Video-Botschaft vom Online-Händler?


    Wie kannst Du davon ausgehen, wenn ich im Laden 3000 Spiele stehen habe, dass ich damit nicht das „richtige“ Spiel für den Kunden vorschlagen kann?


    Ich bin da eher „Old School“ wie Torlok oder PeterRustemeyer - für mich bedeutet Einkaufen im Hobbybereich auch, das ich damit nach Möglichkeit ein Erlebnis verknüpfen kann. Das möchte ich selbst erleben und das möchte ich meinen Kunden bieten.


    P.S. Dass ein Ladengeschäft auch einen Onlineshop haben sollte - da bin ich ganz bei Dir....

  • Warum willst Du meinen Arbeitsplatz ( und den von diversen anderen engagierten Brettspielverkäufern und Buchhändlern) vernichten ?

    Ok, wow, jetzt wirds etwas pathetisch. Ich dachte wir wären über Schuldzuweisungen hinaus.
    Ganz sicher will niemand deinen Arbeitsplatz vernichten. Das ist eine Entwicklung, so wie du, das unterstelle ich einfach mal, mit deinem Verhalten ebenso Arbeitsplätze 'vernichtest'. Dafür werden auch neue geschaffen, das hat Mafti schön ausgeführt. Ein Traum von mir ist es, ein Brettspielcafe zu eröffnen, das wird aber immer auch nur ein Traum bleiben. Mein Traum war es auch, Philosophie zu studieren und nicht Jura, wenn du verstehst, was ich meine.
    Um versöhnliche Töne anzuschlagen, ich bin mir sicher, NIEMAND hier will, dass Brettspielgeschäfte verschwinden. Wir sind ja gerade dabei, Lösungen zu eruieren, die für alle Seiten vorteilhaft sind.

    Die große Stärke der Narren ist es, dass sie keine Angst haben, Dummheiten zu sagen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Hobgoblin ()

  • Warum willst Du meinen Arbeitsplatz ( und den von diversen anderen engagierten Brettspielverkäufern und Buchhändlern) vernichten ?

    Ok, wow, jetzt wirds etwas pathetisch.

    Als Studentin könnte ich die Gedankenspiele von PowerPlant vermutlich auch noch lockerer sehen.

    In meinem Alter und mit meinen Erfahrungen gelingt es mir leider weniger.

    Aber gut, wenn es ums große Ganze geht - da muss meine Meinung natürlich hinten an stehen ...

  • Keiner von uns steht hier glaube ich für das große Ganze ^^ Es gibt verschiedene Entwicklungen, auch, aber nicht nur im Brettspielbereich, die für Einzelhändler/Verlage/Kreative in vielschichtiger Weise problematisch sind bzw. problematisch werden könnten.

    Hier ging ja schon einiges thematisch durcheinander, niemand hat hier aber die Absicht, irgendjemandes Arbeitsplätze zu zerstören oder den Wert, den die Arbeit als Verlag/Fachhändler etc. hat, kleinzureden. Ich hatte bislang oft den Eindruck, dass vieles einfach ein:

    "X sind meine Lebensumstände (Alter/Aufwachsen mit Online Shopping oder nicht/finanzielle und zeitliche Ressourcen/Prioritäten im Hobbybereich) und Y sind die Konsequenzen, die ich daraus ziehe" ist. Das ist spannend zu lesen, ist aber natürlich keinesfalls ein persönlicher Angriff auf irgendjemanden :)


    Da gibt es offenbar (Ausnahmen bestätigen die Regeln) gerade im Bereich U40 eine Entwicklung weg vom persönlichen Kontakt/Fachhandel und selbstständige Nutzung des Internets als Informationsquelle. Das würde ich nicht prinzipiell deckungsgleich mit "Schnäppchenjäger" sehen, die dürfte es über alle Altersschichten hinweg geben. Das nützt aber den Fachgeschäften, die teure Mieten am Bein aber keinen funktionierenden Online-Shop haben, natürlich nix. Das Produkt wird dann bei der Konkurrenz online geshoppt, sei es möglichst billig oder sei es zum Vollpreis, wie auch immer man da dann halt eingestellt ist.


    Andererseits hattest du gab62 doch auch schon berichtet, dass Corona die Schlagzahl der Neukunden, die Beratung wollen, enorm erhöht hat. So mistig dieses elende Virus auch ist, ist das doch zumindest ein sehr positiver Nebenaspekt, der zeigt, dass sich bestimmte Entwicklungen auch durch solche Ereignisse wieder ins Positive umkehren können :)

  • Während meiner Schul- und Studienzeit in den 80ern und 90ern war ich mehrfach die Woche in Spieleläden und liebte den service und die Kompetenz, so wurde ich beraten erst mal mit SL anzufangen und dann wenn mir das gefallen sollte zu ASL umzusteigen. Auch Bestellungen von Cosims aus den USA waren für Privatpersonen fast unmöglich. Meine Eltern mussten mal mit mir zum Zoll um eine Ladung Generals von AH auszulösen.

    Dann kam das Internet und machte vieles einfacher. Ich stimme im großen und ganzen PowerPlant bei seiner Analyse zu. Auch ich wohne nicht mehr in der direkten Nähe eine spieleladens, und jeweils 20km hin und zurück zu fahren um dann möglicherweise doch nichts zu finden, darauf habe ich dann auch keine Lust und keine zeit mehr. Im Urlaub versuche ich immer lokale Läden zu besuchen und das ein oder andere zu kaufen, so letztes Jahr in Bordeaux.

    Ich hoffe aber dass sich die noch vorhandenen Spieleläden halten werden. Ich denke aber wir in der Viel-, Kenner- und Expertenspielerbubble können nicht das Zielpublikum sein. Ich habe ca. 1300 Spiele und da wird natürlich der Anspruch mit der Zeit höher. Meine letzten Bestellungen waren: Leaving Earth (FW), High Frontier 4 All (Milan) und Hatten in Flames (Gamers HQ). In meiner Nähe gibt es so was nicht im lokalen Fachhandel, glücklich wer so gut sortierte Händler in der Nähe hat.

    Bei den Internetriesen (Amazon, Thalia und Co.) werde ich da aber auch nicht fündig.

    Klar würde ich gerne vor Ort im Laden fachsimpeln doch geht dies inzwischen auch übers Netz. Erst am Sonntag habe ich was bei Alban Viard direkt bestellt und dabei netten Mailkontakt gehabt, so gut werde ich dann selbst im besten Shop nicht beraten.


    Ich wünsche aber allen die ihr Geld mit Brettspielen verdienen ob als Autoren, im Verlag oder im Einzelhandel, dass sie für die gute Arbeit auch einen ordentlichen Lohn erhalten. Ich leiste jedenfalls meinen Beitrag damit jedes Jahr für mehrere tausend Euro Spiele zu kaufen. Mehr kann ich als Konsument am Ende der Warenkette nicht machen.

    You know I'm born to lose, and gambling's for fools

  • So, jetzt hab ich das Trilemma: ich bin kurz davor mir „Dawn of the Zeds“ im Frosted Games Shop zu bestellen. Aber aufgrund der Diskussion hier scheue ich mich jetzt, den Rabatt-Code aus einem anderen Thread zu nutzen. Und dann kann ich anscheinend auch noch auswählen, ob ich Versand zahlen möchte oder nicht. Und meine Frau darf auch besser nichts davon erfahren. Diese ganzen moralischen Entscheidungen machen mich fertig. =O

  • So, jetzt hab ich das Trilemma: ich bin kurz davor mir „Dawn of the Zeds“ im Frosted Games Shop zu bestellen. Aber aufgrund der Diskussion hier scheue ich mich jetzt, den Rabatt-Code aus einem anderen Thread zu nutzen. Und dann kann ich anscheinend auch noch auswählen, ob ich Versand zahlen möchte oder nicht. Und meine Frau darf auch besser nichts davon erfahren. Diese ganzen moralischen Entscheidungen machen mich fertig. =O

    Gib doch einfach 2 Bestellungen auf, eine mit Rabatt-Code und ohne Versandkosten sowie noch eine ohne Rabatt-Code und mit Versandkosten. Dann hast du jede Möglichkeit jeweils einmal ausgeschöpft und dein Trilemma gelöst.

    Ach ja, das überzählige Exemplar darfst du mir dann gerne schenken. Ich zahle natürlich auch das Porto dafür! :D

  • Gib doch einfach 2 Bestellungen auf, eine mit Rabatt-Code und ohne Versandkosten sowie noch eine ohne Rabatt-Code und mit Versandkosten. Dann hast du jede Möglichkeit jeweils einmal ausgeschöpft und dein Trilemma gelöst.

    Ach ja, das überzählige Exemplar darfst du mir dann gerne schenken. Ich zahle natürlich auch das Porto dafür! :D

    Das müsste ich dann eh direkt zu dir schicken, du hast meine Frau vergessen.

    Lass mich kurz nachdenken ... ... ... och nö. 8o (Passt nicht in mein Hobby-Budget für den Monat) ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Brett Pit ()

  • Das ist bitter für alle die Fachgeschäfte, aber da heutzutage fast alle Informationen offen liegen, sehe ich absolut keinen Mehrwert mehr durch eine 'Fachberatung'.

    Wenn die Informationsbeschaffung für Dich ein Vergnügen ist kann ich Dir recht geben, allerdings ist eine Beschaffung kompletter Informationen nicht unbedingt einfach.

    Dafür müsste man aber auch die Garantie haben, DASS die Informationen "komplett" sind:

    - sind andere Produkte, die der Laden nicht gelistet hat, besser für mich und ich sollte daher woanders einkaufen?

    - ist der Verkäufer hinreichend informiert?

    - Welche Verkaufsabsichten hat der Verkäufer? Hat er welche? Bekommt er Verkaufsprämien? Will er Ladenhüter verkaufen?


    Ich vertraue einfach keinen Einzelhändlern mehr.

  • Genau das ist es halt:

    Redest Du gerade mit einem Verkäufer, einem Berater oder jemandem der in dem Thema auch zu Hause ist und durch sein Hobby auch Ahnung hat und Dir wirklich einfach nur das richtige Verkaufen möchte.



    ...sagt der aufgeklärte Youtube-Influencer. Wo ist der Kopfschüttel-Button wenn man ihn braucht <X

    Kannst Du das ausführen?

    Sorry, aber was hat das eine mit dem anderen zu tun?

    Ich lass mich doch nicht von einem VERKÄUFER beraten; sondern entweder besorge ich mir online die kalten Informationen selber, oder von Menschen die davon wirklich Ahnung haben weil es ihre Leidenschaft ist.

  • Muss ich da echt was ausführen? Würdest Du meinem Urteil mehr trauen als dem eines Verkäufers, weil ich (vermeintlich) keine eigenen Interessen verfolge? Tut das ein Youtuber etwa nicht? Und jeder Verkäufer will Dir also was andrehen, ohne Deine Wünsche bestmöglich zu bedienen und Dich womöglich als wiederkehrenden Kunden zu gewinnen? In welcher Welt lebst Du? Warum so pessimistisch? Keiner verlangt von Dir, naiv durchs Leben zu gehen, jeden Quatsch zu glauben, aber sich professionell mit der Materie agierenden Menschen (hier: Verkäufern) per se das Vertrauen abzusprechen, das hat was von Querdenker, die keinem Politiker vertrauen wollen. Konstruktiv ist so eine absolutistische "Wahrheit" jedenfalls nicht.

  • Ich vertraue einfach keinen Einzelhändlern mehr.

    ...sagt der aufgeklärte Youtube-Influencer. Wo ist der Kopfschüttel-Button wenn man ihn braucht <X

    Unterschiede zwischen mir und einem Verkäufer:

    - Ich verkaufe nichts

    - Ich profitiere nicht von einem Verkauf

    - Ich bin finanziell unabhängig, weil ich einen anderen Job habe.


    Ich mache viel Regelvideos und gebe (Erst-)Eindrücke ab. Ob die Menschen daraufhin sagen "Oh, dann kauf ich lieber nicht" oder "Oh, dann kauf ich lieber doch" ist mir latte - wenn ich begeistert bin, transportiere ich das natürlich auch. Aber jeder, der mir zuguckt, weiß auch, dass ich Expertenspiele mag - aber keine Tokenschlachten. Dass ich Thema mag - aber kein Ameritrash. Dass ich keine Stichspiele mag für Spieleabende. Wenn ich nun also sage "Anansi fand ich langweilig", dann ist das sehr ernst gemeint. HAt aber für Fans von Stichspielen keine Bedeutung.


    Und dass ich mal jemanden influence, passiert übrigens sehr selten ;)

  • Muss ich da echt was ausführen? Würdest Du meinem Urteil mehr trauen als dem eines Verkäufers, weil ich (vermeintlich) keine eigenen Interessen verfolge? Tut das ein Youtuber etwa nicht? Und jeder Verkäufer will Dir also was andrehen, ohne Deine Wünsche bestmöglich zu bedienen und Dich womöglich als wiederkehrenden Kunden zu gewinnen? In welcher Welt lebst Du? Warum so pessimistisch? Keiner verlangt von Dir, naiv durchs Leben zu gehen, jeden Quatsch zu glauben, aber sich professionell mit der Materie agierenden Menschen (hier: Verkäufern) per se das Vertrauen abzusprechen, das hat was von Querdenker, die keinem Politiker vertrauen wollen. Konstruktiv ist so eine absolutistische "Wahrheit" jedenfalls nicht.

    Wow ... sorry das ich eine Nachfrage gestellt habe und nicht so blind denke das ein Verkäufer immer nur das beste für einen will. Denn dann wäre er nicht Verkäufer, sondern eher Berater.


    Gehen wir das mal Stück für Stück durch ...

    > Würdest Du meinem Urteil mehr trauen als dem eines Verkäufers, weil ich (vermeintlich) keine eigenen Interessen verfolge?

    Es ist seit Jahren Dein Hobby? Klar bist Du vertrauenswürdiger als ein VERKÄUFER.


    > Tut das ein Youtuber etwa nicht?

    1. Was hat ein Youtuber davon wenn ich mir Spiel X kaufe? Der bekommt da keine Provision.

    2. Wieso Youtuber? Ich schrieb nix von: Ich guck ein Video und kauf was er empfiehlt


    > Und jeder Verkäufer will Dir also was andrehen, ohne Deine Wünsche bestmöglich zu bedienen und Dich womöglich als wiederkehrenden Kunden zu gewinnen?

    Jeder? Sicher nicht; aber seine Hauptaufgabe ist ... tada... VERKAUFEN.


    > Warum so pessimistisch?

    Warum so gutgläubig?


    > aber sich professionell mit der Materie agierenden Menschen (hier: Verkäufern) per se das Vertrauen abzusprechen, das hat was von Querdenker

    WTF ... nun stellst Du mich in die ecke mit solchen Menschen? Weil ich VERKÄUFERN! (die gelernt haben zu VERKAUFEN!) nicht per se alles glaube?

    Ich kann Dir auch Spiele verkaufen die ich nie gespielt habe. Macht mich somit zu einem Professionellen, aber macht meine Informationen nicht besser.


    > die keinem Politiker vertrauen wollen

    Das macht man ja auch nicht


    > Konstruktiv ist so eine absolutistische "Wahrheit" jedenfalls nicht.

    Was willst Du nun wieder?


    Was Du alles in meine Texte rein liest ...

  • Streitet euch nicht, die Wahrheit liegt wieder irgendwo in der Mitte. Genauso, wie es gute Verkäufer gibt, die nicht nur ihren Lagerbestand, sondern auch die Zufriedenheit des Kunden im Blick haben, gibt es schwarze Schafe. Weder sind alle per se vertrauenswürdig, noch sollte man aus Prinzip allen blind vertrauen. Weder das eine oder andere macht irgendwen zum Querdenker, vermutlich hängt es einfach von den persönlichen Erfahrunen ab, wieviel Urvertrauen man noch hat :):kuschel:

  • Nun mal cool bleiben, Leute. Meine Replik galt ausschließlich der Aussage "Ich vertraue einfach keinen Einzelhändlern mehr." Als Einzelmeinung muss man das wohl akzeptieren, aber das ist eben nicht meine und - so absolut - m.E. nicht gerechtfertigt. Nicht im Spielehandel, nicht im Autohandel, nirgendwo.

    ibsi : Du wolltest das erklärt haben, nun ziehst Du Dir einen Schuh an, den ich Dir nicht hingestellt habe. Niemand bringt Dich in Verbindung mit Querdenkern.

    Brettspiel Dude : Du hast einen Youtube Kanal - war hier nicht mein Thema. Allerdings gewichte ich Deine Worte dann auch so, dass Du Reichweite erzielen möchtest, und sei es nur, weil Du Spaß daran hast. Nimm meine Stimme zu Deiner Meinung als Gegenposition, die das ins rechte Licht zu rücken versucht. Ich vertraue vielen Händlern (nenn sie meinetwegen auch nur "Verkäufer") und messe ihrem Urteil durchaus auch einen Wert (reflektiert im Preis) zu. Auf jeden Fall geh ich besser informiert an eine Sache heran, auch wenn ich nicht immer gleich mit Geld um mich werfe.

  • Streitet euch nicht, die Wahrheit liegt wieder irgendwo in der Mitte. Genauso, wie es gute Verkäufer gibt, die nicht nur ihren Lagerbestand, sondern auch die Zufriedenheit des Kunden im Blick haben, gibt es schwarze Schafe. Weder sind alle per se vertrauenswürdig, noch sollte man aus Prinzip allen blind vertrauen. Weder das eine oder andere macht irgendwen zum Querdenker, vermutlich hängt es einfach von den persönlichen Erfahrunen ab, wieviel Urvertrauen man noch hat :):kuschel:

    Korrekt! Die Wahrheit liegt dazwischen.

    Natürlich gibt es auch Verkäufer die das machen weil sie aus dem Hobby kommen und wirklich Ahnung und Leidenschaft dafür mitbringen. Aber woher soll man das als (erst)Kunde wissen? Deshalb: Lieber vorher selbst informieren aus mehreren Quellen und dann kann man sich ja immer noch die Meinung eines Verkäufers anhören. Ich umgehe das einfach und kaufe dann an der Quelle. Aber gibt ja viele hier die in der Nähe ein schönes Fachgeschäft haben wo es gute Beratung gibt.

  • Ein vernünftiger Fachhändler führt eine Win-Win-Situation herbei: er empfiehlt dir ein Spiel, von dem er denkt, dass es zu dir passt. Damit du Spaß damit hast, und damit du wiederkommst, wenn du das nächste Spiel haben willst, weil er ja schon beim ersten Mal einen guten Tipp gegeben hat.


    Dir einen Ladenhüter oder einfach nur irgendwas anzudrehen, wäre nicht sonderlich zielführend für euch beide.

    (natürlich gibt es solche Händler auch, und natürlich ist ein gewisses Misstrauen nicht völlig fehl am Platze, wenn dir jemand was verkaufen will)


    Sich im Internet zu informieren, find ich aber kein Stück besser.


    Communities klappen halb bis gar nicht:

    Ich muss immer ein bisschen schmunzeln, wenn jemand mit "Ich hab Catan und UNO gespielt" Hintergrund in einer Facebook-Brettspielgruppe fragt, was ihm/ihr sonst noch gefallen könnte, und dann schreibt jeder nur sein Lieblingsspiel hin, und am Ende sind die meistgenannten Spiele dann "Kingdom Death: Monster, Tainted Grail und Terraforming Mars". Ja, sind gute Spiele, nein, sind keine guten Tipps.


    Blogger klappen halb bis gar nicht:

    Systemimmanent befeuern die letztlich nur den ewigen Neuheitenwahn, weil sie sich ja verpflichtet fühlen, ständig neuen Kontext rauszuhauen, und über aktuelle Titel zu berichten. Über ein Spiel von 1996 zu berichten, bringt auch einfach keine Klicks.

    Das ist doch keine Alternative zu einer vernünftigen Kaufberatung.


    Sich das alles selbst zu erarbeiten, klappt halb bis gar nicht:

    Sich über Titel zu informieren, Reviews und Empfehlungen zu kontextualisieren und zu hinterfragen usw. Bei der heutigen Flut an Neuerscheinungen ist das halt eine absurde Menhe Arbeit, und warum sollte ich mir die machen, wenn es jemand anders hauptberuflich für mich macht?

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • ibsi Ich glaube, er hat gedacht, die Antwort sei von mir, so liest es sich jedenfalls.


    Ich selbst hab im Studium auf dem Wochenmarkt verkauft und bin seitdem schwer desillusioniert. Da wurden morgens Stiegenweise die Erdbeeren umgepackt und die Hälfte entsorgt weil schlecht. Und als die Omas dann fragten, wie lange die sich halten: "Och, die sind ganz frisch, im Kühlschrank sicher lange".

    Wenn man weiche Dauerwurst verkaufen will: "Wollen sie lieber die harte oder die schön frische?" - wenn man harte verkaufen will: "Wollen sie lieber die weiche oder die gut abgehangene?"


    Als ich mir meine Kamera gekauft hab für den Kanal, hab ich mich wochenlang im Netz rumgetrieben und recherchiert, abgewogen und bin - für mich - zu dem Ergebnis gekommen, dass ne Canon EOS 250D das Richtige wäre. Statt gefühlt 120 Meinungen sich lediglich eine - nämlich die des Verkäufers - anzuhören, der zudem auch noch finanzielle Absichten mit dem Verkauf verfolgt, fühlt sich - obige Erfahrungen mit eingenommen - recht naiv an.


    Und natürlich gibt es kein schwarz-weiß. Es gibt hervorragende Verkäufer, die einen lieber ohne sale aus dem Laden lassen als einem was potentiell Falsches zu verkaufen. Ich hab damals gelernt, dass ich kein (guter) Verkäufer bin, weil ich ausschließlich die Produkte verkaufen kann, von denen ich selbst sehr überzeugt bin.

  • Ein Gedanke der Mitte an dieser Stelle kommt: Seht ihr einen Unterschied zwischen einem Versicherungsvertreter und einem Brettspielfachverkäufer? Also von wegen Vertrauenswürdigkeit? :evil:


    (Ich damit gar nichts sagen, ich frag nur so)

  • Statt gefühlt 120 Meinungen sich lediglich eine - nämlich die des Verkäufers - anzuhören, der zudem auch noch finanzielle Absichten mit dem Verkauf verfolgt, fühlt sich - obige Erfahrungen mit eingenommen - recht naiv an.


    Und natürlich gibt es kein schwarz-weiß. Es gibt hervorragende Verkäufer, die einen lieber ohne sale aus dem Laden lassen als einem was potentiell Falsches zu verkaufen. Ich hab damals gelernt, dass ich kein (guter) Verkäufer bin, weil ich ausschließlich die Produkte verkaufen kann, von denen ich selbst sehr überzeugt bin.

    Dies beides würde ich einmal Fett unterstreichen.


    Und gerade bei Videos und Lets Plays kann man das doch - mmn - gut erkennen. Und dann guckt man sich halt 2 Videos an oder mehr. Liest im Forum etc. und bildet sich dann eine eigene Meinung.

  • Und natürlich gibt es kein schwarz-weiß. Es gibt hervorragende Verkäufer, die einen lieber ohne sale aus dem Laden lassen als einem was potentiell Falsches zu verkaufen.

    Das hört sich schon anders an als „ich vertraue einfach keinen Einzelhändlern mehr“ ....


    Ich finde schon wichtig, was PeterRustemeyer sagt: ich möchte, das mein Kunde wiederkommt, weil er sich gut beraten fühlt. Da drehe ich ihm doch nicht irgendwas an :huh:....

  • Das hört sich schon anders an als „ich vertraue einfach keinen Einzelhändlern mehr“ ....

    Heißt aber: Du musst Dich trotzdem ein wenig selber umschauen, damit Du überhaupt bewerten kannst was er Dir erzählt.

    Selber informieren und dann zum Einzelhändler gehen, geht ja immernoch. Dann siehst du aber ob er Dich verarscht oder nicht.

    Wenn Du keine Ahnung hast, musst du alles so glauben (oder halt nicht).


    Ich finde schon wichtig, was PeterRustemeyer sagt: ich möchte, das mein Kunde wiederkommt, weil er sich gut beraten fühlt. Da drehe ich ihm doch nicht irgendwas an :huh:....

    Ein gutes Geschäft sollte so handeln, ja.

  • Und natürlich gibt es kein schwarz-weiß. Es gibt hervorragende Verkäufer, die einen lieber ohne sale aus dem Laden lassen als einem was potentiell Falsches zu verkaufen.

    Das hört sich schon anders an als „ich vertraue einfach keinen Einzelhändlern mehr“ ....


    Ich finde schon wichtig, was PeterRustemeyer sagt: ich möchte, das mein Kunde wiederkommt, weil er sich gut beraten fühlt. Da drehe ich ihm doch nicht irgendwas an :huh:....

    Wenn ich aber grundsätzlich obige Annahmen habe, ist die Verkäuferstimme eben nur EINE mögliche Expertenstimme im Chorus der vielen anderen Expertenstimmen, die ich mir ohnehin anhören muss, um mir eine Meinung zu bilden. Ob ich den am Ende der Kette dann weg lasse oder nicht, beeinflusst meine Meinung dann nicht mehr.


    ICh rede dabei auch eher von größeren Anschaffungen >100€. Bei Kleinkram kann man sich sehr gut beraten lassen. Wenn man betuppt wurde, hat man nur 20€ verloren.

  • Ich glaube nicht, dass irgendeiner der Anwesenden in Sachen Brettspiele auf Beratung durch einen Fachverkäufer angewiesen ist, geschweigedenn sich tatsächlich beraten ließe. In der Praxis informieren wir hier uns doch eh alle längst übers Internet, Spieletreffs, Netzwerke, Spielemessen. Insofern ist das mit der Verkaufsberatung vermutlich doch eh nur eine Phantomdebatte hier.

    Natürlich gibt es auch Verkäufer die das machen weil sie aus dem Hobby kommen und wirklich Ahnung und Leidenschaft dafür mitbringen. Aber woher soll man das als (erst)Kunde wissen? Deshalb: Lieber vorher selbst informieren aus mehreren Quellen und dann kann man sich ja immer noch die Meinung eines Verkäufers anhören. Ich umgehe das einfach und kaufe dann an der Quelle. Aber gibt ja viele hier die in der Nähe ein schönes Fachgeschäft haben wo es gute Beratung gibt.

    Als uninformierter Kunde würde ich bei ein paar -zig Euro für ein Brettspiel durchaus auch noch einem Verkäufer anvertrauen, denn da hat man einem Fehlkauf nicht viel verloren. Aber gerade dann, wenn es um die richtig teuren Anschaffungen wie Auto oder gar Finanzprodukte geht, würde ich dringend davon abraten, sich auf den Rat eines Verkäufers zu verlassen. Das wäre in puncto eigenverantwortiches Handeln geradezu fahrlässig. Für uns als Kunden ist es ein Riesenfortschritt, dass wir uns heute so leicht und insgesamt sehr unabhängig informieren können. Natürlich ist es schmerzlich für Verkäufer, wenn sie mitansehen müssen, dass sie mit ihrem Fachwissen immer seltener gebraucht werden, aber so läuft's nunmal. Informationstechnologie kann uns einfach viel besser informieren als ein Mensch, und wenn nicht, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie es doch kann. Die Augen vor der technischen Entwicklung zu verschließen und/oder mit dem moralischen Zeigefinger auf die Kundschaft zu zeigen, ist am Ende Selbstbetrug. Ich meine, technischer Fortschritt führt eben immer zu Verwerfungen, da hilft alles nichts. Die meisten von uns sind in irgendeiner Weise davon bedroht. Das autonome Fahren wird in den nächsten jahren abertausenden von Lastwagen-, Straßenbahn-, Taxifahrern usw. die Existenzgrundlage entziehen, kontaktloses Zahlen die Kassierer an der Supermarktkasse abschaffen, Vergleichsportale machen Versicherungsvertreter überflüssig, Diagnoseprogramme wahrscheinlich irgendwann die Ärzte, usw...

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • dass wir uns heute so leicht und insgesamt sehr unabhängig informieren können.

    Leicht ja, aber wie unabhängig das immer ist?

    Nehmen wir einmal an, Du möchtest einen neuen Fernseher kaufen. Wo informierst Du Dich jetzt unabhängig? Über Kundenmeinungen? Können bezahlt sein. Über Chip, Connect und Co, also "Fachseiten"? Brauchen die Hersteller als Anzeigenkunden. In Foren? Kann das Fachwissen nicht eingeschätzt werden. Da können vollkommene Laien schreiben oder das "beste" Gerät geht komplett an Deinen Anforderungen vorbei und Du bezahlst dreimal so viel, wie für Deinen Anwendungszweck notwendig. Oder Du schaust Dir jeden Parameter selbst an, was er bedeutet und was dann "objektiv" gut und schlecht ist. Bis Du das gemacht hast und den für Dich besten Fernseher gefunden hast, ist der schon nicht mehr am Markt erhältlich und das ganze ein Vollzeitjob....

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Nehmen wir einmal an, Du möchtest einen neuen Fernseher kaufen.

    Gerade bei technischen Geräten ist das Grundsätzliche doch einfach.

    Was brauche ich denn? Größe, Features etc.

    Dafür kann man Finder wie Geizhals nutzen oder andere Onlineplattformen die einem einen solchen Vergleich ermöglichen.

    Damit schränkt man die Wahl dann ein und sucht sich eine Hand voll davon aus.

    Zu denen bzw zu der Marke kann man dann auch verschiedenes nachlesen und sich seine Meinung weiter bilden.


    Und wenn es BRANDneue Geräte sind, kann Dir eh niemand eine Langzeitmeinung darüber geben.


    Man holt sich dann noch ein paar Meinungen von Menschen aus dem Forum (in dem Fall z.B. das Hifi-Forum) und bestellt sich das gute Stück was man sich ausgesucht hat nach Hause.

    Und wenn man dann merkt: Hmm, doch doof; dann kannst Du es immernoch zurück schicken. Beim lokalen Handel ist das (außer bei Kulanz) nicht möglich.


    Wie gesagt; ich finde technische Geräte wie TVs kann man schlecht mit so etwas wie Spielen vergleichen. Dafür ist das - mmn - viel zu subjektiv.

  • Gerade bei technischen Geräten ist das Grundsätzliche doch einfach.

    Was brauche ich denn? Größe, Features etc.

    Dafür kann man Finder wie Geizhals nutzen oder andere Onlineplattformen die einem einen solchen Vergleich ermöglichen.

    Damit schränkt man die Wahl dann ein und sucht sich eine Hand voll davon aus.

    Nö, mein Bespiel weiter oben bezüglich Backofen mit versenkbarer Tür (Slide&Hide) war über das Netz äußerst beschwerlich. Das hätten der Küchenfachverkäufer ganz einfach gewußt, dass es da nur noch einen Hersteller von gibt. Im Netz habe ich deutlich länger gesucht, wie ein Besuch im Küchenfachgeschäft gedauert hätte. Informationen im Netz sind vielfach auch einfach schon veraltet...

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • dass wir uns heute so leicht und insgesamt sehr unabhängig informieren können.

    Leicht ja, aber wie unabhängig das immer ist?

    (...) Bis Du das gemacht hast (...) und das ganze ein Vollzeitjob....

    Deswegen meinte ich ja "Insgesamt" sehr unabhängig. Ich handhabe es wie ibsi und verlasse mich auf die Mischung. Stiftung Warentest ziehe ich noch gerne hinzu (Stadtbibliothek hat ja die ganzen Hefte). Bei Geld vor einigen Jahren auch mal Verbraucherzentrale. Gibt schon viele Möglichkeiten. Aufwand? Na ja. Je nach dem, um wie viel Geld es geht. Das dürfte von Mensch zu Mensch je nach Lebenslage unterschiedlich viel sein. Aufwand hat man natürlich, das ist gar keine Frage; aber Vollzeitjob ist es keiner und die Zeit ist bei entsprechend hohen Beträgen gut genutzt.


    Ich denke jedenfalls, in der Tendenz wird man auf diese Weise bessere Kaufentscheidungen treffen, als wenn man sich auf einen einzelnen Verkäufer verlässt (also "signifikant" bessere Entscheidungen, könnte man das statistisch auswerten).

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • Ich lass mich doch nicht von einem VERKÄUFER beraten; sondern entweder besorge ich mir online die kalten Informationen selber, oder von Menschen die davon wirklich Ahnung haben weil es ihre Leidenschaft ist.

    Es gibt durchaus auch Verkaufspersonal, das wirklich Ahnung von dem hat, was es tut, weil es ihre Leidenschaft ist. Gerade bei Brettspielen im Durchschnitt vermutlich noch mehr als bei anderen Branchen.

    Wow ... sorry das ich eine Nachfrage gestellt habe und nicht so blind denke das ein Verkäufer immer nur das beste für einen will. Denn dann wäre er nicht Verkäufer, sondern eher Berater.

    Es gibt durchaus Verkaufspersonal, dass sich nicht als Verkäufer betrachtet, sondern als Kundenberater.

    Jeder? Sicher nicht; aber seine Hauptaufgabe ist ... tada... VERKAUFEN.

    Nein. Es gibt durchaus Verkaufspersonal, dessen Hauptaufgabe darin besteht, Kunden zu binden. Das geht am besten dadurch, dass man sie zufriedenstellt. Und das wiederum erreicht man durch eine gute Beratung, nicht durch einen Verkauf. Und das wiederum wissen viele Verkäufer durchaus.

    Ich selbst hab im Studium auf dem Wochenmarkt verkauft und bin seitdem schwer desillusioniert.

    Bitte vergleiche den Wochenmarkt nicht mit einem Fachgeschäft. Da liegen Welten dazwischen.

    Wenn ich aber grundsätzlich obige Annahmen habe, ist die Verkäuferstimme eben nur EINE mögliche Expertenstimme im Chorus der vielen anderen Expertenstimmen, die ich mir ohnehin anhören muss, um mir eine Meinung zu bilden.

    Aber diese EINE Stimme ist immerhin eine, die auf dich persönlich eingehen kann. Das schaffen die hundert allgemein formulierten Expertenstimmen im Netz nicht unbedingt.

  • Nur erkennt man so ein tolles VVerkaufspersonal nicht auf dem ersten Blick und ohne Kenntnisse zur Materie kann man die Meinung des Verkäufers nicht einordnen.

    Da hat sich der Einzelhandel das insgesamt kaputt gemacht, indem eben eher verkauft statt beraten werden soll. Kurzfristig hat es sich sicherlich gelohnt, langfristig vertraut man dem Verkäufer eben nicht mehr und informiert sich selbst und dann braucht man auch nicht mehr ins Geschäft, sondern bestellt es eben online.


    Edit:

    Und was Brettspiele anbelangt, da gibt es ja das Flagship Store Programm der verschiedenen Verlage. Die Bedingungen sind für mich als Kunde nicht bekannt, also woher soll ich wissen, ob nicht gerade die Flagship Verlagsspiele beraten werden, da sich das Programm ja für den Händler auch lohnen muss.

    Einmal editiert, zuletzt von Rei ()

  • Ich "brauche" das Gefühl. Zumindest ein Gefühl vom Gefühl.

    Ein Spiel von dem ich weiß, dass es und mehr nur eine colorierte Deko im Schrank ist hat mir keinen Wert geliefert.

    Hat es auch nicht nach 1x oder 2x spielen, und auch nicht sobald x Euro/Stunde unterschritten sind.


    Für mein gutes Gefühl reicht, dass es jederzeit eine reelle Chance hat, dass ich es erneut spielen kann, bzw möchte.

    Entweder weil es in der Gruppe, bei den Treffs oder bei mir solo angekommen ist.


    Ich kaufe ( und behalte ) daher nicht weil es billiger war, sondern weil es das Potential besitzt billiger zu werden und meine Freude damit zu mehren. Ich kaufe, wenn ich bei einem Spiel das Gefühl habe, dass es meine Freude mehrt weil ich es oft spielen kann.

    Deko im Schrank mehrt meine Freude nicht und hat auch kein Potential biliger zu werden.

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • Es gibt durchaus Verkaufspersonal, dessen Hauptaufgabe darin besteht, Kunden zu binden

    Habe ich nicht bestritten. Deshalb schrieb ich weiter oben ja, dass es durchaus solche Läden gibt. Liest man hier ja auch ab und an von anderen. Deshalb möchte ich gar niemandem, der das mit Herzblut macht, vor den Kopf stoßen.


    Aber wie Rei auch schon geschrieben hat, weiß gerade ein Laie gar nicht ob er beraten wird oder ob ihm der Artikel mit der größten Provision angeboten wird (ganz grundsätzlich im Verkauf).


    Tatsächlich denke ich das die Fachhändler in dieser Branche, weil klein, eher mehr gute Läden mit guter Beratung hat.

  • Aber wie Rei auch schon geschrieben hat, weiß gerade ein Laie gar nicht ob er beraten wird oder ob ihm der Artikel mit der größten Provision angeboten wird (ganz grundsätzlich im Verkauf).

    Deshalb ist es für einen Laien (Glücklich, der sich als solcher einstufen kann) günstiger einen Berater zu bezahlen bei wichtigen Beschaffungen als einem Verkäufer (seriös oder nicht) zu vertrauen.

    Bei Kleinkram wie Spielen ist das einfach egal......

  • Zweischneidiges Schwert.


    Als Marke und dem wie man seine Marke abgebildet und vertrieben haben möchte, ist ein reiner Direktvertrieb die sicherste Methode um zu verhindern, dass man als Ramsch wahrgenommen wird weil die Produkte genau so enden und abgebildet werden.


    Schwerkraft nimmt immer die volle Marge mit, hat keinerlei Diskussion mit " Der Händler verkauft das aber für 30% weniger, dass kann ich mir als Händler ohne Internet nicht leisten , mach was Hersteller" und keinerlei Diskussion mit Einkäufern die Werbekostenzuschüsse, Jahreskonditonen und Abschriftenbeteiligungen haben wollen, einfordern.

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  • Schwerkraft nimmt immer die volle Marge mit, hat keinerlei Diskussion mit " Der Händler verkauft das aber für 30% weniger, dass kann ich mir als Händler ohne Internet nicht leisten , mach was Hersteller" und keinerlei Diskussion mit Einkäufern die Werbekostenzuschüsse, Jahreskonditonen und Abschriftenbeteiligungen haben wollen, einfordern.

    Das ist mir völlig klar.


    Aber wenn das alle Verlage so machen würden, gäbe es kein Brave New World mehr, und damit auch keinen Schwerkraftverlag.


    Oder andersrum: Schwerkraft kann ohne die Händler, weil die anderen Verlage die Händler und die Szene am Leben halten.