Beiträge von Machiavelli101 im Thema „Die Jäger des verpassten Schnäppchens und wieso ich auch mit 20% auf Alles keine 80% Verständnis aufbringen kann“

    Machiavelli101 die Fachgeschäfte, die ich kenne, haben meist „Verkäufer“, die eher weniger mit Kunden sprechen wollen und zurückhaltend und einsilbig unterwegs sind ;)

    Ja, solche Geschäfte sind übel. Solche kenne ich auch. Würde ich dort nicht mehr einkaufen gehen, das ist dann wirklich Zeitverschwendung. Wenn ich z.B. im Buchladen sehe, dass die Verkäuferin über die Amazon-Seite das gewünschte Buch erst "ergooglen" muss.:rolleyes:


    Auch solche Geschäfte wie Harry2017 beschreibt kenne ich. Diese mussten leider oft schließen. Das waren oft Geschäfte, bei denen Hobbyisten ihren Traum verwirklichen wollen. Die Gratwanderung ist schwierig, das ist mir auch klar. Persönliche Gespräche rund um das Hobby sind wirklich ok, aber nicht wenn andere Kunden erkennbar warten müssen.

    Was bei dir Brettspiel Dude mMn ein wenig untergegangen ist, ist die persönliche Ansprache und Umgang miteinander, den ich in Fachgeschäften erleben kann, sowie die Vorauswahl die Fachverkäufer für mich treffen können.


    Ich kann in ein Fachgeschäft gehen und sagen ICH spiele das und das gerne, ich mag die und die Mechanismen, welche andere Spiele passen noch zu MIR.

    Wenn das ein Fachladen mit guten Fachverkäufern ist, bekomme ich sehr schnell 2-3 passende Produkte vorgelegt. Der Verkäufer nimmt sich 10,15, 20 min oder mehr nur für MICH Zeit. Dafür zahle ich doch gerne einen Aufpreis. Das bekomme ich Online nicht.


    Ich selbst sehe das bei Comicläden so. Wenn es diese nicht gebe, würde ich keine Comics mehr kaufen. Ich gehe gerne in den "meinen" Laden und frage, was es so neues gibt. Der Händler kennt meinen Geschmack und legt mir immer 2-3 Sachen vor und eins was außergewöhnlich ist oder den Händler in letzter Zeit begeistert hat. Meisten kaufe ich sie alle und sehr oft trifft er meinen Geschmack.

    Ähnlich habe ich das bei Brettspielläden, z.B. damals in Freiburg im Laden beim Münster, jetzt Freispiel, gehalten. Nur so wurde mir damals Starcraft (über den Eisernen Thron) empfohlen, was ich eigentlich bei dem Thema nie angespielt/ angeschaut hätte.


    Bei einer Online-Recherche hätte ich mir Starcraft ebenfalls nie angeschaut, da ich viel fokussierter vorgehen muss. Thema sagt mir nicht zu, weg damit. So eine Online-Suche, egal ob Brettspiele oder Comics ist viel aufwändiger, die Recherche viel langwieriger. Ein Forum kannst du in dieser Hinsicht eigentlich vergessen, es dauert nicht lange und bei einer Fragestellung wird der Thread in der Regel gekapert, falsche Antworten gegeben bzw. irgendwelche Lieblingslisten rausgeworfen. Am Schlimmsten sind die respektlosen Antworten wie (google das selbst). Den "Fehler" nach neuen oder ähnlichen Spielen zu fragen machen eigentlich nur noch Neulinge. (Selbstverständlich möchte ein alter Hase sich nicht die Blöße geben und nach neuen Spielen fragen, kennt er sie doch alle ;))


    Es gibt leider doch einen Unterschied zwischen Hobbyisten, die in der Szene sind und Fachverkäufern. Daher stimme ich der, in diesem Thread getätigten, Aussage nicht zu, dass jeder von uns im Brettspiel-Fachgeschäft arbeiten könnte. Nicht umsonst gibt es dazu eine Ausbildung als Einzelhandelskaufmann o.ä.. Die können für mich gerne eine Vorauswahl treffen und dafür entsprechend bezahlt werden.

    Gerade mit Kindern merke ich umso mehr, wie wichtig der Fachhandel ist.


    Edit: :ninjad:by Thygra

    Im Kern die gleiche Aussage

    Ich möchte noch einen Aspekt einbringen, der an Fluegelschlaegerin Sicht der Dinge anknüpft. Neben dem Ausprobieren, Austauschen etc. kann ein Aspekt des Schnäppchenjägers sein, dass man zusätzlich noch relativ neu im Hobby ist.

    Aufgrund der Vielfalt an Neuerscheinungen, Hype Trains, Videos, BGG, Unknowns, FB etc. und im Zusammenhang, dass man am Anfang, bzw. Neu in der Szene ist, sind die Verlockungen groß, jeden halbwegs passenden Titel mitzunehmen. Vor allem wenn man zusätzlich mit dem SchnäppchenjägerGen ausgestatten ist, kann es eine sehr gefährliche Kombination ergeben.

    Ich behaupte mal, dass all die Youtuber/ Blogger etwa um die 10 Jahre in der Szene dabei sind. Da gibt es noch viel zu entdecken. Dementsprechend befeuern sie ihre Medien. Das ist grundsätzlich nicht negativ gemeint, ganz im Gegenteil, bereichern diese Leute unsere Szene ungemein.