Beiträge von Khamul im Thema „Die Jäger des verpassten Schnäppchens und wieso ich auch mit 20% auf Alles keine 80% Verständnis aufbringen kann“

    Der Thread hier wäre z. B. als Podiumsdiskussion oder Video-Talk auch richtig gut gewesen.

    Er könnte immer noch als Ausgangsbasis für eine Diskussion per Videochat dienen. 2 Verlagsvertreter, 2 Brettspieler (Youtuber?) die etwas zum Thema beitragen können, Ladenbesitzer, Shop-Betreiber. Mit den richtigen Leuten wird das sehr interessant.

    BetterBoardGames möchte es vielleicht hosten und moderieren? Per gut moderiertem Chat kann mit diskutiert werden. Von euch gab es auch schon mal einen Talk, wo zumindest ein Shopbetreiber dabei war, ich weiß nur gerade nicht ob es Themenüberschneidungen gibt: Brettspielschnäppchen-Talk BBG YouTube

    Und dann war da noch etwas mit Frank Noack.

    Danke fjaellraeven für diesen und weitere starke Beiträge :)

    Allgemein ist hier für mich ein sehr spannender und vielschichtiger Thread entstanden, den ich gerne weiterverfolge. Danke für die Infos über Abläufe in der Verlags- und KS-Welt. :danke:


    Für mich gehört zur Unterstützung von Spieleläden eine persönliche Bindung zum Laden und das Bestreben des Geschäftes, diese zu seinen (potentiellen) Kunden aufzubauen und zu halten. Dazu ein Beispiel:

    Das Brettspiel- und Spielzeugfachgeschäft in meiner Stadt hat vor Corona monatlich einen Spieleabend veranstaltet, bei dem die Besucher Neuheiten erklärt bekommen haben und ausprobieren konnten. 4-5h nach Ladenschluss noch im Laden stehen ohne daran auf direktem Weg groß zu verdienen. Zusätzlich hat der Ladenbetreiber noch einmal im Monat einen Spieleabend in einer Kneipe veranstaltet, wieder mit den eigenen Spielen.

    Die Mitarbeiter geben sich die größte Mühe, ein Spiel zu beschaffen und antworten auch außerhalb der Arbeitszeiten, wenn sich das Spiel z. B. Verspätet. Die Beratung ist zudem super.

    Da gebe ich sehr gerne etwas zurück und kaufe zumindest einige Spiele im Brettspielgeschäft (alle Verlage führen sie nicht und manchmal kann ich einem sehr guten Angebot eines Spieles, was ich um den Zeitpunkt eh erwerben wollte, nicht wiederstehen...). Hin und wieder gibt es auch attraktive Angebote, wenn zum Beispiel Pegasus eine Aktion fährt, kann der Laden davon auch profitieren und Aktionen weitergeben.

    Klar, an sich bräuchte ich das Geschäft nicht, ich bekomme im Internet die Spiele günstiger und muss zum Spiele kaufen nicht in die Innenstadt fahren und die Spiele durch die Gegend schleppen. Die Beratung benötige ich auch nicht wirklich, wahrscheinlich könnte ich mich wie die. Meisten hier selbst in den Laden stellen und die Kunden beraten ^^

    Der Spieleabend, ja der war gut, nur findet er seit 11 Monaten auch nicht mehr statt.

    Doch darum geht es mir nicht. Ich schätze die Menschen und die Arbeit die sie machen. Mehr für andere Menschen und für die Stadt ist der Laden wichtig. Ich möchte, dass es weiterhin ein sympathisches Brettspielgeschäft in meiner Nähe und in der Stadt in der ich mich wohl fühle, gibt. Für mich und für Andere.

    Und wann gibt es Rabatte? Wenn viel verkauft wird und der Laden seine Kosten dadurch besser halten kann. Je mehr sich das Einkaufen in reine Riesen-Onlineshops verlagert, desto weniger verdienen die lokalen Läden und desto weniger Puffer für Angebote ist da.

    Daher animiere ich die brettspielkaufenden Bekannten dies lokal zu tun - Im Brettspielgeschäft und nicht im Thalia gegenüber versteht sich ;)

    Das hat schon mehrfach geklappt. Gleichzeitig muss ich sagen, dass ich auch gebraucht habe, bis ich zu dieser Haltung gekommen bin. Anfangs dachte ich mir: "Wieso im Laden kaufen, wenn ich im Internet 20 Euro sparen kann?"

    Zum Glück lässt sich am eigenen Kaufverhalten leicht und selbst Hand anlegen :)

    Gibt es also gar nicht den Hype um "yeah, ich habe besonders billig gekauft"? Sind das nur einige wenige? Oder traut sich die große Masse der Schnäppchenjäger nicht aus den Schatten, weil es (hier) unerwünschtes Verhalten ist?

    Möglicherweise ist die Brettspielszene zu klein und nischig, als dass die zelebrierenden und frönenden Schnäppchenjäger besonders auffallen würden.

    Schaue man sich Kosmetik- und Bekleidungs-Mega-Hauls an, das ist eine andere Welt. Und eine andere Zuschauer- und Zielgruppe.

    Mir ist im Bereich Brettspiele zumindest noch niemand begegnet, der sich über seine Angebotskäufe ausgelassen hat.

    Hab da von jemanden anderen ein Zitat im Kopf der sich relativ eindeutig geäußert hat.

    Also ich hab damit einen kleinen Austausch angeregt:

    Woran lässt sich erkennen, ob Adventszeit ist?

    Der Einschlafzeitpunkt von Brettspielern verschiebt sich auf 00:15 Uhr.

    - Ausnahmen bestätigen die Regel -

    Die Aussage meinerseits sollte mit Humor betrachtet werden :) Ich selbst habe meine Schlafenszeiten nicht an die Kalender angepasst. Manchmal war ich noch nach 12 wach und habe dann auch geschaut welche Angebote es in den Kalendern gab, manchmal hab ich schon geschlafen und sie mir am nächsten Tag angesehen. Gekauft habe ich letztendlich nix, also gut, dass ich nicht sehnsüchtig jeden Abend auf DAS Brettspiel-Angebot gewartet habe.

    Wie auch immer, ich denke das Thema braucht nicht weiter ausgebreitet zu werden.

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    Ich persönlich finde Schnäppchen reizvoll und bin toasted für seinen Beitrag mit brettspiel-angebote.de sehr dankbar. Dabei geht es mir nicht um Massenkäufe von reduzierten Spielen, um anschließend ein Youtubevideo zu erstellen, in dem ich die ganzen Lieferungen auspacke und vorrechne wie viel Geld ich nun gespart habe. ^^

    Bei mir ist es so, dass mich erstmal das Spiel interessiert und ich weiß, was mich erwartet, im Idealfall konnte ich das Spiel schon anspielen. Es gibt also keine Käufe nur weil das Spiel gerade günstig ist und das Cover halbwegs ansprechend rüberkommt.

    Entweder ich möchte das mich interessierende Spiel dann auch direkt spielen können und kaufe es, z.B. im Brettspielladen in meiner Stadt oder ich kann warten. Auch mal 2 Jahre. Hab eh noch andere Sachen zum spielen und viel was ich ausprobieren will. Irgendwann kommt dann eine Rabattaktion / Bestpreismail und ich freue mich, dass ich das Spiel nun günstig erwerben kann. Entweder der Zeitpunkt passt mir und ich es schlage zu oder ich weiß, dass ich das Spiel in absehbarer Zeit eh nicht spielen werde und auch keine Lust habe, dass es in meinem Regal rumsteht und auf eine Partie wartet und es drittens in ein paar Monaten ein ähnliches Angebot geben könnte. Dann kauf ich es halt nicht - vielleicht nächstes Mal.

    Interessant fände ich zu wissen, wie das sonstige Kaufverhalten von Brettspielangebotsjägern aussieht. Ich habe auch in anderen Lebensbereichen Artikel, die mich interessieren in einer Beobachtungsliste abgespeichert.
    Auch hier: brauche ich den Artikel jetzt oder will ich ihn jetzt haben, dann kauf ich ihn auch wenn es gerade kein Angebot ist. Und da die meisten gespeicherten Artikel (so viele sind es auch gar nicht) lang gespeichert bleiben, brauche ich sie doch nicht so dringend und komme auch gut ohne aus. Schön, wenn ich den Artikel dann irgendwann doch mal brauche und es schon eine neuere Version gibt. So hat sich das Nicht-Kaufen gelohnt.


    Zum Abschluss: Ich finde es wichtig, sich nicht mit den ganzen Angeboten, Kickstartern, Neuerscheinungen usw. verrückt zu machen, sondern zu schauen, was gerade wirklich wichtig ist und den Überblick über die kapitalistisch ausgerichteten System zu behalten.