Beiträge von Rednax im Thema „Die Jäger des verpassten Schnäppchens und wieso ich auch mit 20% auf Alles keine 80% Verständnis aufbringen kann“

    Ein "Detective" von einem deutschen Verlag - wenn der nicht Ravensburger oder evtl noch Kosmos heisst - keine Chance.

    Natürlich kann auch ein deutscher Verlag versuchen international sich aufzustellen und viele Partnerverlage an Bord zu holen, um ungefähr an das zu kommen, was man aus Amiland kennt - oder aber aus Frankreich. Ein Spiel wie Time Stories aus Deutschland? Kaum zu denken.

    Ja - für die Insider - ich kürze einige Dinge ab; und ich will nicht die deutsche Brettspielbranche dissen. Wir tun unser Bestes. Aber schon Tom Felber hat in unserem Podcast erzählt im fehlt die Innovation aus DE und ich konnte ihm da nur zustimmen. Es ist aber eben auch ein bisschen selbstverschuldet.

    Und NEIN - natürlich ist Innovation nicht gleich Spielmaterial. Aber wenn ich mithalten will - egal wie toll mein Spiel ist - brauche ich hübsche Illustrationen, wertiges Material etc. Arnak als Beispiel: Es sagen viele, dass es nur so mittelmäßig wäre. Aber es sieht toll aus und hat cooles Material. Das alleine zieht schon. Es wirkt wertig.

    Danke für die Ausführunge, das hilft mir deine Aussage besser zu verstehen... ja das stimmt, durch die Kickstarter ist die Erwartungshaltung was materialtechnisch geboten sein muss sicher deutlich gestiegen. Ich wage aber zu bezweifeln, dass man da allein mit höheren Preisen dagegen halten könnte, dazu unterscheiden sich doch die Kickstartermargen (als Direktvertrieb) doch wohl zu deutlich von dem was man über den Retail machen kann. Und das Risiko bei einem Flop ist dann ja immer auch noch gegeben.

    Aber generell ständen doch auch deutschen Verlagen der Weg über das Crowdfounding offen für krasse Materialbrecher, warum machen das so wenige hier in Deutschland?

    Ich habe aber das Gefühl ich bin einer der wenigen, die dadurch den Untergang der deutschen Brettspielszene sehen :D

    Naja - nicht der Szene; aber der Innovations- und Vormachtsstellung würde ich wohl eher sagen. Tolle Dinge kommen mittlerweile eher aus dem Ausland oder von KS. Und das liegt AUCH an den Preisen.

    Der Kausalzusammenhang erschließt sich mir jetzt nicht unmittelbar. Was haben innovative Spiele mit dem erzielbaren Preisen zu tun?

    Wenn wir mal von dem ganzen KS Bling-Bling Kram absehen (der sich rein über Retail sicherlich nicht ohne weiteres darstellen ließe), lehnt ihr Spiele mit hohem Invoationspotential aber hohem oder unüberschaubarem Entwicklungsaufwand ab weil ihr in Deutschland nicht hinreichend hohe Preise erzielen könnt?

    Ich würde ja sowieso annehmen, dass der Entwicklungsaufwand für ein Spiel im Vorhinein nur schwer genau einzuschätzen ist, d.h. es muss doch sowieso eine Mischkalkulation sein.

    Der größte Anteil des Preises wird doch über die Komponenten festgelegt oder? Und es besteht doch im Allgemeinen nur ein loser Zusammenhang zwischen Innovationshöhe und aufwändingen Komponenten, also warum bremsen die "niedrigen" Preise die Innovationskraft?

    Oder sinken die Margen, so dass sich die Verlage mehr auf die scheinbar sicheren und bewährten Konzepte stürzen/ stürzen müssen?